Anders Erik Borg
(*
11. Januar
1968
in
Stockholm
), wohnhaft in Stockholm, ist ein
schwedischer
Wirtschaftswissenschaftler
und war als Politiker der
Moderata samlingspartiet
vom 6. Oktober 2006 bis zum 3. Oktober 2014 schwedischer
Finanzminister
. Von 2002 bis 2006 war Borg bereits Chefokonom und Burochef der Moderaten gewesen. Er galt als zentraler Ideengeber der Wirtschafts- und Finanzpolitik der
Regierung Reinfeldt
.
Anders Borg ist in Stockholm geboren, wuchs aber in
Norrkoping
auf. Er studierte
Philosophie
,
Wirtschaftsgeschichte
,
Volkswirtschaftslehre
und
Politikwissenschaft
an den Universitaten
Uppsala
und
Stockholm
. Nach seinem Abschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitat, jedoch ohne seine Doktorarbeit abzuschließen. Daneben war er Vorsitzender der politischen Studentenverbindung
Heimdal
und Vizevorsitzender des Studentenverbandes
Fria Moderata Studentforbundet
, einem Zusammenschluss konservativ-liberaler Studenten.
Nach dem Wahlsieg der Burgerlichen 1991 wurde er Redenschreiber fur den damaligen Premierminister
Carl Bildt
und politisch sachkundig, vor allem in sozialen Fragen, im Koordinationsburo des Staatsratsausschusses, einer Abteilung der schwedischen Regierungskanzlei. Nach dem Wahlverlust 1994 verließ er die Politik und arbeitete in den folgenden Jahren fur verschiedene Arbeitgeber in der freien Wirtschaft, so unter anderem als Chefokonom der
ABN AMRO
in Stockholm und
Chefanalytiker
bei
Skandinaviska Enskilda Banken
. Des Weiteren war er Mitglied in verschiedenen Expertengruppen uber Fragen der Volkswirtschaft und des Arbeitsmarktes.
Anders Borg ist verheiratet, Vater von drei Kindern und wohnt in Katrineholm.
Kurz nach dem Zusammentritt der neuen Regierung im Herbst 2006 gab Borg zu, jahrelang ein Kindermadchen schwarz beschaftigt und die
Rundfunkgebuhr
nicht bezahlt zu haben.
[1]
Ende der 1980er-Jahre sagte er in einem Fernsehinterview, dass der
Reichstag
und die Demokratie an sich unnotig fur Menschen sind, die ihr Leben mit ihrem eigenen Geld bestreiten konnen.
[2]
[3]
Diese Aussage wurde im traditionell gesellschaftlich-sozialen Schweden von vielen als unangebrachte
neoliberale
Sichtweise kritisiert und auch Borg distanzierte sich nach seiner Vereidigung als Minister von seinen Aussagen.
[4]
Der ehemalige Ministerprasident
Goran Persson
attackierte in seiner Abschiedsrede als Parteivorsitzender der
Sozialdemokraten
am 17. Marz 2007 diese Aussagen Borgs.
- ?Politik ist, sich um Fakten zu streiten, nicht um Werte.“
[5]
- ?Es ist wichtiger, dass die Leute arbeiten, anstatt zu saufen.“
[6]
- Anders E. Borg:
Formynderiets teori: en kritik av public service-ideologin
. City university press, Stockholm 1994,
ISBN 91-7562-063-4
.
- Anders E. Borg:
Generell valfardspolitik - bara magiska ord?
City university press, Stockholm 1992,
ISBN 91-7562-050-2
.
- ↑
Artikel in Dagens Nyheter vom 18. Oktober 2006
(
Memento
vom 1. Oktober 2007 im
Internet Archive
) (schwedisch)
- ↑
Finanzminister wollte die Demokratie abschaffen - Artikel im Aftonbladet vom 17. Januar 2007
(
Memento
vom 10. Marz 2007 im
Internet Archive
) (schwedisch)
- ↑
Artikel im Expressen vom 17. Januar 2007
(
Memento
vom 5. Marz 2007 im
Internet Archive
) (schwedisch); abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑
Artikel im Aftonbladet vom 17. Januar 2007
(
Memento
vom 19. Marz 2007 im
Internet Archive
) (schwedisch)
- ↑
Artikel im Aftonbladet vom 27. Marz 2006
(
Memento
vom 10. Marz 2007 im
Internet Archive
) (schwedisch)
- ↑
Borg vill hoja spritskatten
(
Memento
vom 15. August 2014 im
Internet Archive
) (schwedisch)