Die
Analyse
einer
Schachpartie
ist das systematische Durchspielen der Partie nach Beendigung derselben (
Post-Mortem-Analyse
), um fur jede Partiesituation zu einer moglichst genauen Stellungsbewertung zu gelangen und minderwertige Zuge aufzudecken. Daneben gibt es, insbesondere bei
Meisterduellen
, eine bei laufenden Partien durchgefuhrte
Simultananalyse
, bei der ein Schachmeister ? in einem separaten Raum ? fur Zuschauer die laufenden Partien kommentiert. Diese kommentierende Analyse wird oft auch bei Schachubertragungen im
Internet
, zum Beispiel auf
Schachservern
, angeboten.
Fur die schriftliche Partiekommentierung werden oft die aus dem
Schachinformator
bekannten Symbole verwendet. Diese haben den Vorteil, dass sie international verstandlich sind. Fur weniger fortgeschrittene Spieler sind jedoch verbale Kommentare, bei denen auch die jeweiligen Stellungsmerkmale und sich daraus ergebende Plane dargestellt werden, hilfreicher.
In schriftlich festgehaltenen Partieanalysen konnen Symbole hinter einem Zug eine Bewertung dieses Zuges bedeuten, aber auch eine Stellungseinschatzung geben. Verwendet werden diese Symbole sowohl fur die in der Partie gespielten Zuge als auch fur die in den Anmerkungen vorkommenden Analysevarianten. Einige oft verwendete Symbole sind folgende:
!
|
ein sehr guter Zug
|
!!
|
ein ausgezeichneter Zug
|
?
|
ein schwacher Zug
|
??
|
ein grober Fehler
|
!?
|
ein beachtenswerter Zug
|
?!
|
ein Zug von zweifelhaftem Wert
|
+-
|
Weiß hat entscheidenden Vorteil (?Weiß steht auf Gewinn“)
|
-+
|
Schwarz hat entscheidenden Vorteil (?Schwarz steht auf Gewinn“)
|
=
|
die Stellung ist im Gleichgewicht
|
Mehrere
Schachprogramme
konnen Partien auch automatisch analysieren. Dabei wird fur jede in der Partie vorkommende Stellung eine Suche durchgefuhrt. Der dabei ermittelte Zug mit der besten Bewertung wird dann mit dem tatsachlich gespielten Zug verglichen. Uberschreitet die Differenz der Bewertung einen bestimmten Schwellenwert, wird der gespielte Zug als Fehler markiert.
Taktische
Fehler werden auch bei kurzen Rechenzeiten meist zuverlassig erkannt, wahrend
positionelle
Faktoren gelegentlich falsch eingeschatzt werden.