Amstrad PCW

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PCW8256 Joyce
Amstrad PCW8512

Der Amstrad PCW / Schneider Joyce P ersonal C omputer for W ord Processing wurde als Schreibsystem und CP/M -Burocomputer, als Komplettpaket mit Monitor, Diskettenlaufwerken und Drucker angeboten.

Lange Zeit war er ein preisgunstiger 8bit-Konkurrent zum IBM-PC , und neben der eigentlichen, mitgelieferten Textverarbeitung LocoScript (von Locomotive), stand das reichhaltige CP/M-Plus-Softwareangebot zur Verfugung. Als Programmiersprachen waren Mallard BASIC (von Locomotive Software ; s. Locomotive BASIC ) und DrLogo ( Digital Research ) bereits dabei. Hinzu kamen Buroanwendungen fur Desktop-Publishing, Datenbank und Kalkulation. Die Kosten fur ein derartiges LocoScript-Komplettsystem waren meist niedriger als der Kaufpreis nur fur die Software der Konkurrenz. Ein PCW 8256 kostete laut der Zeitschrift Computronic Ausgabe 07/85 und anderer 2490 DM. Im Quelle -Katalog 1986/87 wurde er fur 1799 DM angeboten. [1]

Wahrend der Amstrad PCW in Großbritannien lange Zeit auch als universaler Burocomputer im Einsatz war, wurde er in Deutschland als Schreibsystem vermarktet und eingesetzt. Die Projektbezeichnung Joyce (nach der Sekretarin von Alan Sugar , dem Grunder von Amstrad) wurde von Schneider beibehalten.

Ausstattung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Je nach Baureihe und Nachrustung waren zunachst 256 kB RAM, spater 512 kB und mehr Speicher verfugbar. Geliefert wurde ein Grun-Schwarz, spater ein Schwarz-Weiß-Monitor. Der Rechner selbst war uberwiegend, analog etwa zum Ur- Mac oder Canon Cat , zusammen mit den Laufwerken im Monitorgehause integriert, bei einer Baureihe kopierte man allerdings das PC- Desktop-Design . Als Laufwerke waren, z. T. nebeneinander, folgende Typen eingebaut:

  • 3″ fur Disketten mit einer Speicherkapazitat von 250 kB
  • 3″ fur Disketten mit erweitertem Speicherplatz (720 kB)
  • 5,25″
  • 3,5″
  • Festplatte (optional)

Das 3"-Speicherformat war nicht mit dem des Schneider CPCs kompatibel, eine spezielle Software schaffte (spater) Abhilfe. Ein Datenaustausch uber eine Art Parallelport- Nullmodem war aber ohne Probleme moglich.

Beim PCW konnte man in einem speziellen Modus den Computer direkt als Schreibmaschine benutzen. Beim letzten PCW, dem Typ 16, wurde statt LocoScript ein dem Amstrad NC100 vergleichbares Burosoftwarepaket mitgegeben.

Fur den Anschluss eines regularen Druckers mit Centronics-Schnittstelle war ein optional erhaltlicher Adapter notwendig. Somit war neben den mitgelieferten Nadel-, Tintenstrahl- und Typenraddruckern etwa auch der Anschluss eines Laserdruckers moglich.

Der PCW war in Großbritannien recht beliebt und bekannt. Zu den Nutzern zahlte u. a. der ehem. Premierminister John Major , und der PCW wurde auch in der TV-Serie Doctor Who benutzt. In Deutschland gibt es noch heute eine kleine Szene um den Computer, die sich um die Joyce-User-AG und das jahrliche Treffen Spectra-Joyce konzentriert.

Baureihen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • PCW 8256 , 1985, bekannt als Joyce , 256 kB RAM, ein 3"-Laufwerk (fur Disketten von je 170 kB je Seite, die jeweils umgedreht werden mussten), geschrieben wurde meist mit Tasword 8000
  • PCW 8512 , 1985, bekannt als Joyce Plus , 512 kB RAM, zwei 3"-Laufwerke (mit einem zusatzlichen Laufwerk fur Disketten von 720 kB, die nicht umgedreht werden musste), geschrieben wurde meist mit Tasword 8000
  • PCW 9512 , 1987, 512 kB RAM, 3"?Laufwerk
  • PCW 9256 , 1991, 256 kB RAM, 3½"?Laufwerk fur Disketten mit einer Kapazitat von 720 kB und Locoscript 1
  • PCW 9512plus , 1991, 512 kB RAM, 3½"?Laufwerk
  • PCW 10 , 1993 (nur Presse)
  • PCW 16 , 1996, bekannt auch als Anne

Hinzu kamen Clones bzw. Umbauten anderer Firmen, etwa der britischen Firma Isenstein , u. a. mit schwarzem Gehause bzw. im tragbaren Pilotenkofferformat.

Betriebssystem [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Herz des Gerates war ein Z80 Prozessor von Zilog . Betriebssystem des Joyce war CP/M 3.0 . Da Speicherstellen im Arbeitsspeicher (RAM) nur mit 2 Byte adressiert werden konnten, war der Arbeitsspeicher in sogenannte ?Banke“ zu je 64 Kilobyte aufgeteilt, zwischen denen das Betriebssystem wechselte. Moglich war auch die Programmierung von Assembler-Programmen. Von 1987 bis 1989 publizierte PC International vier Joyce-Sonderhefte, in denen die Szene Informationen uber das Betriebssystem und selbst entworfene Programme fur den Joyce austauschte (auch Assembler-Programme). [2]

Spiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obwohl das Gerat fur Buroarbeiten gedacht war, konnte man aufgrund des verwendeten Zilog-Z80 -Prozessors auch grundsatzlich samtliche bereits vorhandene weitere Software verwenden und den PCW so auch zum Spielen verwenden. [3] Neben den beliebten Textadventures , unter diesen etwa Lord of the Rings: Game One , gab es graphische Unterhaltung wie Batman und Head Over Heels .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Holger Dillin, Hardy Straßenburg: Der Data Becker Fuhrer: JOYCE - Alles auf einen Blick , Dusseldorf 198?, ISBN 3-89011-403-2

Emulatoren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Amstrad PCW  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Angebot der Quelle
  2. DMV-Verlag, Eschwege. Auch die Zeitschrift PC International des gleichen Verlages veroffentlichte in diesen Jahren Programme fur den Joyce.
  3. Great games on a word-processor