Ali Akbar Mohtaschami

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Ali Akbar Mohtaschami

Hodschatoleslam Ali-Akbar Mohtaschami ( persisch ???‌???? ?????? ; * 30. August 1947 in Teheran ; † 7. Juni 2021 ebenda), auch Ali-Akbar Mohtaschemi-Pur genannt, war ein iranisch - schiitischer Kleriker, der als Gelehrter unter dem Ajatollah Chomeini aktiv an der Islamischen Revolution 1979 beteiligt war. Er war langjahriger Botschafter in Syrien und galt als Grunder der Hisbollah im Libanon .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ali-Akbar Mohteschami-Pur studierte in der fur Schiiten Heiligen Stadt Nadschaf im Irak , wo er als Weggefahrte seines Mentors, des Ajatollah Chomeini, an dessen Seminaren teilnahm. Nach der Islamischen Revolution im Iran 1979 wurde er von Chomeini als iranischer Botschafter nach Syrien bestellt und war lange Jahre in Damaskus tatig.

Er starb am 7. Juni 2021 an einer COVID-19 -Erkrankung. [1]

Grundung der Hisbollah [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wahrend seiner Zeit in Damaskus stand Mohtaschami im direkten Kontakt zu Ajatollah Chomeini und machte auf die Missstande der schiitischen Minderheit im Libanon aufmerksam. Er sprach sich nach eigenen Angaben fur ein direktes Eingreifen der iranischen Armee in den libanesischen Burgerkrieg zu Gunsten der schiitischen Minderheit aus. Dies wurde allerdings vom Ajatollah Chomeini abgelehnt, der gegen ein offizielles Eindringen der iranischen Armee in fremde Territorien war. Demnach wurde Mohtaschami mit der Zusammenfuhrung der einzelnen libanesisch-schiitischen Milizen beauftragt. Dies sollte mit Hilfe der iranischen Revolutionsgarden und Angehoriger der iranischen Hisbollah geschehen, die 1982 mit etwa 2000 Pasdaran die iranisch- turkische Grenze uberquerten, um somit uber Syrien durch die Bekaa-Ebene direkt in den Libanon zu gelangen. Die im Libanon befindlichen Pasdaran unterstanden ihrem damaligen ersten Kommandanten Abbas Zamani (bekannt als Abu Scharif) und dem damaligen iranischen Verteidigungsminister Mostafa Tschamran , der zuvor die Amal-Miliz ausgebildet hatte und vor Ort aktiv an den ersten Kampfen beteiligt war.

Nach einigen Kampfeinsatzen kehrte Tschamran in den Iran zuruck, wo er bis zu seinem Tod an der Front des Iran-Irak-Kriegs kampfte. Danach unterstanden die im Libanon befindlichen Pasdaran Ali-Reza Asgari , der in den achtziger Jahren von der iranischen Staatsfuhrung damit beauftragt war, die finanzielle und militarische Unterstutzung der proiranischen Milizen im Libanon zu sichern. Asgari unterstand weiterhin Ali-Akbar Mohtaschami, der die weiteren Geschehnisse mit Hilfe des syrischen Geheimdienstes aus Damaskus koordinierte. Nach der Verstarkung und Zusammenfuhrung der schiitischen Milizen durch die iranischen Revolutionsgarden bildeten Mohtaschami, Zamani und Asgari in Zusammenarbeit mit einzelnen schiitischen Geistlichen der Libanesischen Dawa Partei und einigen Milizenfuhrern der Amal-Bewegung die proiranische Hisbollah im Libanon. Im Gegensatz zu Warlord - Gangs verzichtete die von nun an etablierte Hisbollah im Libanon zwar auf illegale Steuern, Schutzgelder, die Aneignung des Grundes von Vertriebenen und Casinogeschafte ? ein fur ihre Legitimation und Popularitat entscheidender Faktor ? besetzte aber spater auch kriminelle Geschaftsfelder, die zuvor allein von der Mafia oder von Gangs besetzt wurden, wie zum Beispiel den internationalen Schmuggel von Drogen , Diamanten und Zigaretten. [2] Sudamerikanische Ermittler gaben an, dass der Hisbollah nahestehende Kriminelle auch am Schmuggel von aus Europa stammenden gefalschten Gutern beteiligt waren, wobei sie eine libanesische Freihandelszone zur Umgehung von Einfuhrzollen und zum Verschieben der Produktfalschungen in Drittlander nutzten. [3] Zugleich grundete der Iran ein Netzwerk karitativer und infrastruktureller Maßnahmen, die die Basis fur die soziale Tatigkeit der Hisbollah im Nachkriegslibanon darstellen sollten.

Infolge der verheerenden Vernichtung der Infrastruktur durch die israelischen Operationen errichtete die Hisbollah Mitte der 1980er-Jahre eine Rekonstruktionshilfe mit gut ausgebildetem Personal. Die Finanzierung all dessen erfolgte vermutlich wie zuvor großtenteils durch den Iran, aber auch durch hisbollah-eigene (externe) Investitionen in die libanesische Wirtschaft und die bereits erwahnten kriminellen Aktivitaten.

Im Jahr 2001 grundete er die IUPFP, [4] die ab 2008 von dem libanesisch-belgischen Hisbollah-Aktivisten Dyab_Abou_Jahjah , geleitet wurde, dem es gelang, eine Konferenz im belgischen Parlament zu organisieren [5] und einige Monate spater mit Hilfe von Jeremy Corbyn das britische Parlament zu infiltrieren. [6]

Berufung ins Parlament [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ali-Akbar Mohtaschami wurde 1989 von dem neuen iranischen Prasidenten Akbar H?schemi Rafsandsch?ni in sein Kabinett berufen. Im August 1991 ubernahm er den Vorsitz im Verteidigungskomitee des Madschles , des iranischen Parlaments. In der Amtszeit des reformorientierten Prasidenten Mohammad Ch?tami galt er als dessen Unterstutzer und war dem reformorientierten Lager zuzuordnen. Mohtaschami war der Herausgeber der die Reformer unterstutzenden Zeitschrift Bayan , die im Jahr 2000 wegen ihrer regimekritischen Außerungen verboten wurde. Ab August 2010 war er Vorsitzender der Partei Verband der kampfenden Geistlichkeit .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Ali Akbar Mohtaschami  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Iran cleric who founded Hezbollah, survived book bomb, dies. In: Independent. 7. Juni 2021, abgerufen am 7. Juni 2021 (englisch).
  2. Hezbollah’s Threat in Germany:AN UPDATED OVERVIEW OF ITS PRESENCE AND THE GERMAN RESPONSE ( Memento vom 13. September 2020 im Internet Archive ; PDF)
  3. Die wirtschaftlichen Folgen von Produkt- und Markenpiraterie. OECD Publishing, 2008, ISBN 978-92-64-04895-9 , S. 74.
  4. About Us ( Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive )
  5. Ecolo-kamerlid loodst Hezbollah in het parlement (Green MP gets Hezbollah in Belgian Parliament). In: hln.be. 26. September 2015, abgerufen am 10. April 2024 (englisch).
  6. UK/Palestine ? Meeting in Parliament with Jeremy Corbyn. In: ihrc.org. 25. Marz 2009, abgerufen am 10. April 2024 (englisch).