Alfred Dallinger
(*
7. November
1926
in
Wien
,
Erste Republik Osterreich
; †
23. Februar
1989
bei
Rorschach
,
Schweiz
) war ein
osterreichischer
Gewerkschafter und
Politiker
(
SPO
). Er war von 1974 bis 1983 Abgeordneter zum
Nationalrat
und von 1980 bis zu seinem Tod 1989
Bundesminister fur Soziales
.
Der gelernte
Drogist
wurde im Jahr 1948 Jugendsekretar der Gewerkschaft der Privatangestellten, 1966 Geschaftsfuhrer-Stellvertreter und Zentralsekretar und ab 1974 Vorsitzender und Geschaftsfuhrer der
Gewerkschaft der Privatangestellten
.
1974 wurde Alfred Dallinger Mitglied des Osterreichischen Nationalrates und behielt sein Mandat bis zu den Wahlen 1983.
Er war ein Verfechter der
Arbeitszeitverkurzung
auf eine 35-Stunden-Woche. Seine umstrittenste Idee war die einer
Wertschopfungsabgabe
zur Sicherung des
Sozialversicherungssystems
. Von der Opposition, den Wirtschaftsvertretern und der Presse wurde diese Idee als ?Maschinensteuer“ kritisiert.
Er hat das
Berufsforderungsinstitut
in Wien mitgegrundet. Nach ihm wurde auch der Alfred-Dallinger-Platz im 3.
Wiener
Gemeindebezirk benannt.
Im Jahr 1980 wurde Dallinger von
Bruno Kreisky
als
Sozialminister
in die osterreichische Bundesregierung berufen. In dieser Funktion gehorte er den Kabinetten
Kreisky IV.
,
Sinowatz
,
Vranitzky I.
und
Vranitzky II.
an.
1984/1985 kam es zu einer Kontroverse Dallingers mit dem Salzburger Landeshauptmann
Wilfried Haslauer senior
, der eine
Weisung
des Sozialministers nicht beachtete. Der von Dallinger angerufene Verfassungsgerichtshof verurteilte 1985 den Landeshauptmann.
Am 23. Februar 1989 war Alfred Dallinger Passagier einer Maschine der
Rheintalflug
, die von
Wien-Schwechat
kommend beim Landeanflug auf den
Flugplatz St. Gallen-Altenrhein
bei
Rorschach
unter ungeklarten Umstanden in den
Bodensee
sturzte (
Rheintalflug-Flug 102
). Alle elf Menschen an Bord verloren bei dem Ungluck ihr Leben. Das Grab Dallingers befindet sich auf dem Friedhof von
Gießhubl
im
Bezirk Modling
.
[1]
1984 erhielt er das
Große Goldene Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich
[2]
.
Im Jahr 2005 wurde in Wien-
Landstraße
(3. Bezirk) der
Alfred-Dallinger-Platz
nach dem Minister benannt. Weitere
Straßennamen
wurdigen ihn in
Klagenfurt
,
Steinbrunn
,
Traiskirchen
und
Gießhubl
.
[3]
Nach dem gemeinsam mit Dallinger verungluckten Gewerkschafter Richard Wonka ist seit 2010 in der
Donaustadt
(22. Bezirk) der
Wonkaplatz
benannt.
- Oswin Martinek
(Hrsg.):
Sozialpolitik und Sozialplanung : Festschrift fur Alfred Dallinger zum 60. Geburtstag
. Wien 1996, Europa-Verlag, 1986.
ISBN 3-203-50978-4
- Astrid Fadler:
Der Zukunft verpflichtet. Im Gedenken an den Visionar Alfred Dallinger
, Wien: OGB-Verlag, 2014,
ISBN 978-3-7035-1634-4
- ↑
Alfred Dallinger
im
Wien Geschichte Wiki
der Stadt
Wien
- ↑
Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952
(PDF; 6,9 MB)
- ↑
alfred-dallinger ? OpenStreetMap.
In:
openstreetmap.org.
Abgerufen am 18. Oktober 2022
.