Das Grab von Alfred Balen auf dem Friedhof
In den Kisseln
in Berlin.
Alfred Balen
(*
2. Januar
1930
in
Zagreb
,
Konigreich Jugoslawien
; †
7. Dezember
1986
in
Zurich
) war ein
jugoslawisch
-deutscher
Wasserballspieler
und -trainer.
Balen begann unmittelbar nach dem Krieg mit 15 bei
B.P.K Crikvenica
mit Wasserball. Nach dem Abitur spielte er wahrend des Jurastudiums von 1950 bis 1955 fur
P.K.Medvescak
. Mit diesen wurde er mehrfach jugoslawischer Meister. Nach 1955 entschied er sich gegen die Karriere als Jurist und wurde stattdessen Trainer (er sprach und arbeitete in acht Sprachen). Nach einem Engagement in Agypten wurde er von Ende 1964 bis nach den
Olympischen Sommerspielen 1968
Nationaltrainer in
Mexiko
. Wahrend es in Mexiko kaum Wasserballer gab, fuhrte Balen alle zusammen, trainierte sie 40 Stunden/Woche und erreichte mit ihnen den 3. Platz bei den
Panamerikanischen Spielen 1967
und den 11. bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt.
Anschließend ging er 1969 als Landestrainer nach
Berlin
, fasste alle guten Spieler bei
Wasserfreunde Spandau 04
zusammen und wurde mit Spandau dreimal Europapokalsieger, gewann zweimal den Supercup, acht deutsche Meisterschaften und achtmal den deutschen Pokal. In der einteiligen Wasserballbundesliga gewann seine Mannschaft zwischen 1977 und 1986 von 278 Spielen 256, spielte elf Unentschieden und verlor nur 10 Spiele, davon nur eins zu Hause. Nachdem Spandau den europaischen Supercup in Zurich gewonnen hatte, bedankte er sich bei jedem einzelnen seiner Spieler (nach einem Sprung in den Pool), fuhr zuruck ins Hotel und verstarb an einem Gehirnschlag. Er ist in Spandau beerdigt.
[1]
[2]
Er revolutionierte das Wasserballtraining: So verlangte er von seinen Spielern zweimal tagliches Training (1 × Kraft, 1 × im Wasser taglich, wenn kein Spiel)
[3]
und wollte Wasserball nicht als Sport fur ehemalige Schwimmer verstanden wissen, sondern mit einer eigenen Grundlage. So sorgte er dafur, dass die schnellsten seiner Wasserballer sich auch an den Berliner Meisterschaften erfolgreich beteiligten.
[4]
[5]
Balen wurde 1967 zum erfolgreichsten Wasserballtrainer der Westlichen Hemisphare gewahlt. Er wurde in die Hall-of-Fame des Wasserballs aufgenommen. In Spandau wurde eine Straße nach ihm benannt. In Berlin findet jahrlich der Alfred-Balen-Cup statt.
- ↑
Alfred Balen.
In:
wasserball-helden.de.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
7. Februar 2017
;
abgerufen am 6. Februar 2017
.
- ↑
Bilder vom Alfred Balen
bei YouTube
- ↑
Gratsche unter Wasser
. In:
Der Spiegel
.
Nr.
32
, 1981 (
online
).
- ↑
Alfred Balen:
Wasserball und Schwimmen brauchen dieselbe Basis. Ein Beitrag zur Problematik der Grundarbeit des Wasserball-Nachwuchses.
In:
Leistungssport
Band 4, Nummer 2, 1971, S. 106?107.
- ↑
Uwe Graells:
Das Uberzahlverhalten der Landermannschaften im modernen Wasserballspiel: eine Analyse des Wasserballturniers der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona mit Hilfe einer sportartspezifischen Methode der systematischen Wettkampfbeobachtung.
Dissertation, Universitat Gottingen, 1996.