Alexander Pawlowitsch Brjullow

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Alexander Pawlowitsch Brjullow ( Karl Pawlowitsch Brjullow , 1841)

Alexander Pawlowitsch Brjullow ( Brulleau bis 1822) ( russisch Александр Павлович Брюллов ; * 29. November jul. / 10. Dezember   1798 greg. in St. Petersburg ; † 21. Januar jul. / 2. Februar   1877 greg. ebenda) war ein russischer Aquarellist , Architekt und Hochschullehrer . [1] [2] [3]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Brjullow, Sohn des Stuckateurs und Miniaturmalers Paul Brulleau , [2] wurde 1809 zusammen mit seinem jungeren Bruder Karl zur Ausbildung auf Staatskosten von der Akademie der Kunste aufgenommen. Alexander Brjullow studierte in der Architektur -Klasse (1810?1820), die er mit Auszeichnung abschloss. Seine Lehrer waren Andrejan Sacharow , Andrei Woronichin und Andrei Alexejewitsch Michailow . [2]

1822 reisten die beiden Bruder mit einem sechsjahrigen Auslandsstipendium der Kaiserlichen Gesellschaft zur Forderung der Kunste zunachst nach Munchen und dann im Mai 1823 nach Rom . Alexander Brjullow studierte dort mit Hingabe die antiken Ruinen. Fur die Kaiserin Marija aquarellierte er das romische Kolosseum . Zusammen mit Alexander Lwow besuchte er 1824 Sizilien und dann Pompeji , wo er die zeichnerische Rekonstruktion der Thermen begann. [3] In Neapel schuf er Aquarell portrats der koniglichen Familie. Auch portratierte er Ioannis Kapodistrias und Natalja Puschkina-Lanskaja .

1826 ging Brjullow mit den fertigen Zeichnungen nach Paris , wo seine pompejanischen Zeichnungen als Grafiken erschienen, wahrend der franzosische Text dazu erst 1829 gedruckt wurde. Er studierte an der Universitat von Paris Mechanik und Architekturgeschichte . Er besuchte Chartres und andere Stadte auch in England . 1830 kehrte er nach St. Petersburg zuruck. [2] Dank seiner Pompejanischen Thermen wurde er Architekt Seiner Majestat , Korrespondierendes Mitglied des Franzosischen Instituts, Mitglied des Royal Institute of British Architects und Mitglied der Akademie der Kunste in St. Petersburg und der Accademia di Belle Arti di Brera . 1830 stellte er ein Aquarellportrat Furst Pjotr Lopuchins aus, und 1931 portratierte er Kaiser Nikolaus I. , umgeben von Kadetten der verschiedenen Korps . [3]

Als Architekt wurde Brjullow bekannt durch seine Bauten in St. Petersburg und Umgebung. 1831?1832 baue er das St. Petersburger Michailowski-Theater, die neugotische Peter-und-Paul-Kirche in Pargolowo fur die Grafin Warwara Petrowna Schuwalowa [2] und das Haus der Grafin Samoilowa in Slawjanka sowie die lutherische Sankt-Petri-Kirche am Newski-Prospekt . Im gleichen Jahr erhielt er die Ernennung zum Professor der Architektur fur sein Projekt einer prachtigen Kirche im klassizistischen Stil.

1835?1839 fuhrte Brjullow auch Projekte in der Provinz aus, so in Tobolsk einen Obelisken zur Erinnerung an die Schlacht der Kosaken unter Ataman Jermak Timofejewitsch gegen die Tataren unter Kutschum Khan . 1837 schuf er in Paris ein Portrat von Walter Scott , das er selbst auf Stein ubertrug. Sein großes Talent zeigte sich bei der Restaurierung der Wohnraume des Winterpalasts nach dem Brand 1837 und dessen Wiederaufbau [4] sowie dem Bau des Exerzierhauses . Ein besonderer Erfolg wurde die Palastgalerie mit pompejanischen Ornamenten . Auch baute er auf allerhochsten Befehl 1834?1839 das Pulkowo-Observatorium auf den Pulkowo-Hohen , [3] das er gleichzeitig mit dem Gardekorps-Stabsgebaude auf dem Palastplatz in St. Petersburg baute (1837?1843). 1842 plante und baute er die Karawanserei in Orenburg mit Moschee und Minarett . Es folgte der Umbau des Marmorpalasts fur die Hochzeit des Großfursten Konstantin Nikolajewitsch 1848, bei dem Peter Clodt von Jurgensburg mitwirkte. Fur S. D. Netschajew errichtete er die Kulikowo-Saule (1848?1850) zur Erinnerung an die Schlacht auf dem Kulikowo Pole . [2]

Alexandra Alexandrowna geborene von Rall (I. I. Lipin, 1859)

Brjullow lehrte an der Akademie der Kunste. 1842 wurde er zum Professor I. Klasse ernannt und 1854 zum Verdienten Professor . Wegen Konflikten mit Kaiser Alexander II. musste er auf die aktive Bautatigkeit verzichten. Oft wurde er mit wissenschaftlich-technischen Gutachten beauftragt. 1871 ging er in den Ruhestand, blieb aber Mitglied des Akademie-Rats. [2]

Brjullow war seit 1831 verheiratet mit Baronesse Alexandra Alexandrowna von Rall (1810?1885), Tochter des deutsch-russischen Bankiers Baron Alexander Franz von Rall und seiner Frau Jelisaweta Nikolajewna geborene Molwo (1768?1843, Tochter des Zuckerfabrikanten Hermann Nikolaus Molwo) und Schwagerin des Schriftstellers Ossip Julian Iwanowitsch Senkowski und des Generals Friedrich Schubert . Das Ehepaar hatte neun Kinder, von denen die altesten drei Sohne und eine Tochter im Kindesalter starben. In ihrem Haus und ihrer Datsche in Pawlowsk verkehrten Karl Brjullow, Michail Glinka , Nestor Kukolnik , Nikolai Gogol und Fjodor Jordan . Alexandra Alexandrowna als talentierte Musikerin fuhrte Musikabende durch.

Brjullow wurde auf dem stadtischen Friedhof in Pawlowsk begraben.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Alexander Pawlowitsch Brjullow  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Artikel Brjullow Alexander Pawlowitsch in der Großen Sowjetischen Enzyklopadie (BSE) , 3. Auflage 1969?1978 (russisch) http://vorlage_gse.test/1%3D037448~2a%3DBrjullow%20Alexander%20Pawlowitsch~2b%3DBrjullow%20Alexander%20Pawlowitsch
  2. a b c d e f g Прогулки по Санкт-Петербургу: Брюллов Александр Павлович (abgerufen am 19. September 2017).
  3. a b c d Брюллов (Александр Павлович) . In: Brockhaus-Efron . 1907.
  4. Sergej G. Fedorov, Bernhard Heres, Werner Lorenz: Eiserne Eremitage. Bauen mit Eisen im Russland der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts (2 Bande). Edition Bautechnikgeschichte hrsgn. v. Werner Lorenz und Karl-Eugen Kurrer . Berlin 2022, ISBN 978-3-433-03156-8 , 1. Band, S. 112, 131?133, 135, 181, 345, 383, 410f., 413 u. 416.