Alexander Gennadjewitsch Legkow
(
russisch
Александр Геннадьевич Легков
; *
5. Juli
1983
in
Krasnoarmeisk
,
Oblast Moskau
,
Russische SFSR
,
Sowjetunion
) ist ein ehemaliger
russischer
Skilanglaufer
.
Legkow gab sein internationales Debut bei den Juniorenweltmeisterschaften Anfang 2002 in
Schonach
, wo er 30. uber 10 Kilometer wurde. Am Jahresende gewann er in
Krasnojarsk
sein erstes
FIS-Rennen
und wurde eine Woche darauf in
Kawgolowo
erstmals im
Skilanglauf-Weltcup
eingesetzt. In diesem 19-km-Rennen kam Legkow auf den 48. Platz. Knapp ein Jahr spater kam er mit der russischen Staffel als Sechstplatzierter in
Davos
erstmals in die Top-10 bei einem Weltcuprennen. Kurz vor dem Jahreswechsel zu 2004 gewann er in Krasnojarsk erstmals ein Europacup-Rennen.
Im Februar 2005 nahm Legkow in
Oberstdorf
erstmals an den
Nordischen Skiweltmeisterschaften
teil.
Beste Platzierung war ein 48. Platz im 15-km-Rennen.
2006 startete er erstmals bei den
Olympischen Spielen
und wurde 37. im
Skiathlon
und 20. im 50-km-Rennen.
Seinen internationalen Durchbruch feierte der Russe in der Saison
2006/07
. Im schwedischen
Gallivare
kam Legkow im November als Siebter im 15-km-Rennen erstmals in einem Einzelrennen unter die besten zehn. Im Dezember kam er im 30-km-Rennen von
La Clusaz
auf den zweiten Platz und gewann mit der Staffel sein erstes Weltcuprennen.
Bei der erstmals ausgetragenen
Tour de Ski
erreichte er hinter
Tobias Angerer
den zweiten Platz, diesen Platz schaffte er auch im Verfolgungsrennen und bei der Bergetappe. Das nachste 30-km-Rennen in
Rybinsk
gewann er und damit sein erstes Weltcup-Einzelrennen. Am Saisonende belegte er wie schon bei der Tour de Ski hinter Angerer den zweiten Gesamtrang im Weltcup, im Distanzweltcup wurde er Sechster. Bei den
Nordischen Skiweltmeisterschaften 2007
in
Sapporo
erreichte Legkow uber 15 km und in der Verfolgung sechste Platze, mit der Staffel gewann er die Silbermedaille.
In der Saison
2007/08
konnte er seine konstanten starken Leistungen aus der Vorsaison nicht wiederholen. Bei der
Tour de Ski 2007/08
schaffte er nur Platzierungen im Mittelfeld und beendete die Tour auf dem 20. Platz. Er schloss die Saison mit dem 26. Platz in der Weltcupgesamtwertung ab. Die
Tour de Ski 2008/09
beendete er auf dem 33. Platz. Dabei erreichte er bei zwei Top-Zehn-Platzierungen bei Etappenrennen. Bei den
nordischen Skiweltmeisterschaften 2009
in
Liberec
erreichte er den 18. Platz im 50-km-Massenstartrennen und den vierten Rang im 30-km-Verfolgungsrennen.
Im Marz 2009 gewann er in
Lahti
uber 15 km Freistil und belegte den dritten Platz beim Weltcupfinale in
Falun
. Die Saison
2008/09
beendete er auf dem elften Platz in der Gesamtwertung und dem achten Rang in der Distanzwertung. Zum Beginn der Saison
2009/10
konnte er zwei Podestplatze bei Weltcuprennen in
Kuusamo
und
Rogla
belegen. Bei der
Tour de Ski 2009/10
erreichte er nur Platzierungen im Mittelfeld und trat bei der Abschlussetappe nicht an.
Bei den
Olympischen Winterspielen 2010
in
Vancouver
schaffte er den 15. Platz uber 15 km Freistil, den 14. Rang im 50-km-Massenstartrennen und den achten Platz in der Staffel. Im 30-km-Verfolgungsrennen verpasste er als vierter nur knapp eine Medaille. Zum Beginn der Saison
2010/11
gewann er die Nordic Openings. Es folgten weitere Podestplatze bei Weltcuprennen in Kuusamo und
Davos
. Bei der
Tour de Ski 2010/11
erreichte er mehrere Top-Zehn-Platzierungen, trat aber wie im Vorjahr nicht bei der Abschlussetappe an. Bei den
nordischen Skiweltmeisterschaften 2011
in
Oslo
belegte er den 20. Platz uber 15 km klassisch, den 19. Rang im 30-km-Verfolgungsrennen und den siebten Platz mit der Staffel. Die Saison beendete er auf dem funften Rang in der Gesamtwertung und dem funften Platz in der Distanzwertung.
Bei der
Tour de Ski 2011/12
erreichte den funften Platz in der Gesamtwertung. Dabei konnte er zwei Etappenrennen gewinnen. In der Weltcupgesamtwertung der Saison
2011/12
belegte er den funften Platz in der Gesamtwertung und den dritten Rang in der Distanzwertung.
Zu Beginn der
Saison 2012/13
siegte Legkow beim
Kangaroo Hoppet
.
[1]
Im Weltcup startete er in
Gallivare
mit einem neunten Platz 15 km Freistil und einem dritten Rang mit der Staffel. Die nachfolgende
Nordic Opening
in
Kuusamo
beendete er auf den siebten Platz. Dabei gewann er das 10-km-Freistil-Etappenrennen. Im weiteren Saisonverlauf belegte er im Skiathlonrennen in
Sotschi
und uber 15 km Freistil in
Davos
den dritten Platz und in
Oslo
im 50-km-Massenstartrennen den ersten Rang. Zum Jahreswechsel 2012/13 gewann er mit dem Sieg in der abschließenden Bergverfolgung im
Val di Fiemme
die
Tour de Ski
.
Bei den
nordischen Skiweltmeisterschaften 2013
im
Val di Fiemme
erreichte er den vierten Platz im 50-km-Massenstartrennen und gewann Bronze mit der Staffel. Das Weltcupfinale in
Falun
beendete er auf den vierten Rang und erreichte den zweiten Platz in der Gesamtwertung und den ersten Rang in der Distanzwertung. Zum Beginn der Saison
2013/14
siegte er wie im Vorjahr beim Kangaroo Hoppet.
[2]
Die Nordic Opening beendete er auf dem dritten und die
Tour de Ski 2013/14
auf dem funften Platz.
Bei den
Olympischen Spielen 2014
in Sotschi gewann er Silber mit der Staffel und am Schlusstag den 50-km-Wettbewerb im Freistil vor zwei weiteren russischen Laufern. Anfang November 2017 wurden ihm die gewonnenen Medaillen vom
Internationalen Olympischen Komitee
(IOC) wegen Dopings zunachst aberkannt, diese Entscheidung wurde jedoch im Februar 2018 zuruckgenommen.
Ebenfalls errang er in der Saison uber 15 km Freistil in
Lahti
und im 50-km-Massenstartrennen in Oslo den dritten Platz und mit der Staffel in
Lillehammer
und uber 15 km klassisch in
Toblach
den ersten Rang. Beim Weltcupfinale in Falun kam er auf den dritten Gesamtplatz. Dabei belegte sie bei der Skiathlon-Etappe ebenfalls den dritten Platz. Die Saison beendete er auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung und in der Distanzwertung.
Bei den
nordischen Skiweltmeisterschaften 2015
in Falun kam er uber 15 km Freistil auf den 14. Platz und mit der Staffel auf den vierten Rang. Zu Beginn der Saison 2015/16 errang er den achten Platz bei der Nordic Opening in
Ruka
und den 12. Rang bei der
Tour de Ski 2016
. Im weiteren Saisonverlauf erreichte er im Weltcup vier Top-Zehn-Platzierungen, darunter einen zweiten Platz mit der Staffel in
Nove M?sto
.
Zum Saisonende startete er bei der
Ski Tour Canada
, die er vorzeitig beendete, und belegte den 15. Platz im Gesamtweltcup und den zehnten Rang im Distanzweltcup.
Der Sportler lebt im westsibirischen
Chanty-Mansijsk
und startet fur den Verein Dynamo.
Im Mai 2016 veroffentlichte die
New York Times
einen Bericht, wonach es vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi ein staatlich gestutztes Doping-System in Russland gegeben habe.
[3]
Die Zeitung schrieb von mindestens 15 gedopten russischen Medaillengewinnern und berief sich dabei auf den Leiter des Anti-Doping-Labors in Moskau,
Grigori Rodtschenkow
. Dieser habe eigens fur russische Sportler einen Mix aus drei verschiedenen Dopingmitteln entwickelt und in nachtlichen Aktionen Urinproben ausgetauscht. Zu den namentlich genannten Sportlern zahlte auch Legkow, der die Vorwurfe ebenso wie die russische Regierung dementierte.
[4]
[5]
Im November 2017 wurde er aufgrund der Erkenntnisse des
McLaren-Reports
von der
Oswald
-Kommission des
Internationalen Olympischen Komitees
lebenslang gesperrt und seine gewonnenen
olympischen Medaillen aberkannt
. Sein Anwalt legte daraufhin Berufung ein.
[6]
Im Februar 2018 machte der
Internationale Sportgerichtshof
wegen ungenugender Beweislage die Aberkennung seiner Medaillen ruckgangig und hob die Sperre auf. Gleichwohl durfte Legkow nicht an den Winterspielen 2018 teilnehmen.
[7]
[8]
Im April 2018 gab Legkow sein Karriereende bekannt.
[9]
Nr.
|
Datum
|
Ort
|
Disziplin
|
1.
|
20. Januar 2007
|
Russland
Rybinsk
|
30 km Freistil Massenstart
|
2.
|
8. Marz 2009
|
Finnland
Lahti
|
15 km Freistil Individualstart
|
3.
|
28. November 2010
|
Finnland
Kuusamo
|
Gesamtwertung
Nordic Opening
|
4.
|
6. Januar 2013
|
Tour de Ski
|
Gesamtwertung
|
5.
|
16. Marz 2013
|
Norwegen
Oslo
|
50 km Freistil Massenstart
|
6.
|
1. Februar 2014
|
Italien
Toblach
|
15 km klassisch Individualstart
|
1
Auf Grund von Laufbestzeit als Sieger gewertet.
Nr.
|
Datum
|
Ort
|
Disziplin
|
1.
|
17. Dezember 2006
|
Frankreich
La Clusaz
|
4 × 10 km Staffel
2
|
2.
|
6. Februar 2011
|
Russland
Rybinsk
|
4 × 10 km Staffel
3
|
3.
|
8. Dezember 2013
|
Norwegen
Lillehammer
|
4 × 7,5 km Staffel
4
|
Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.
- 1.?3. Platz:
Anzahl der Podiumsplatzierungen
- Top 10:
Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
- Punkterange:
Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkterange
- Starts:
Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
- Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemaß FIS.
Platzierung
|
Distanzrennen
a
|
Skiathlon
Verfolgung
|
Sprint
|
Etappen-
rennen
b
|
Gesamt
|
Team
c
|
≤ 5 km
|
≤ 10 km
|
≤ 15 km
|
≤ 30 km
|
> 30 km
|
Sprint
|
Staffel
|
1. Platz
|
|
|
2
|
1
|
1
|
|
|
2
|
6
|
|
3
|
2. Platz
|
|
|
1
|
2
|
|
|
|
1
|
4
|
|
4
|
3. Platz
|
|
|
4
|
2
|
1
|
1
|
|
3
|
11
|
|
2
|
Top 10
|
|
|
21
|
7
|
3
|
5
|
|
11
|
47
|
|
22
|
Punkterange
|
1
|
|
45
|
10
|
7
|
9
|
|
14
|
86
|
2
|
23
|
Starts
|
1
|
2
|
55
|
13
|
7
|
14
|
6
|
16
|
114
|
2
|
23
|
Stand: Saisonende 2014/15
|
a
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemaß FIS-Einordnung
b
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale
c
Mangels geeigneter Quellen vor 2001 eventuell unvollstandig
- ↑
Ergebnis Kangaroo Hoppet 2012
- ↑
Ergebnis Kangaroo Hoppet 2013
- ↑
Ruiz, Rebecca R. ; Schwirtzmay, Michael:
Russian Insider Says State-Run Doping Fueled Olympic Gold
bei nytimes.com, 12. Mai 2016 (abgerufen am 14. Mai 2016).
- ↑
Mutmaßliches System vor Winterspielen in Sotschi: Neue Hinweise auf russisches Doping
bei sportschau.de, 12. Mai 2016 (abgerufen am 14. Mai 2016).
- ↑
Russland weist neue Doping-Vorwurfe zuruck
(
Memento
vom 14. Mai 2016 im
Internet Archive
) bei deutschlandfunk.de, 13. Mai 2016 (abgerufen am 14. Mai 2016).
- ↑
Olympiasieger Legkow wegen Dopings lebenslang gesperrt.
In:
sueddeutsche.de
.
1. November 2017,
abgerufen am 2. November 2017
.
- ↑
The Court of Arbitration for Sport (CAS) delivers its decisions in the matter of 39 Russian athletes v. the IOC: 28 appeals upheld, 11 partially upheld.
(PDF (313 kB))
Internationaler Sportgerichtshof
, 1. Februar 2018,
abgerufen am 8. Mai 2018
(englisch).
- ↑
CAS hob Olympia-Sperren von 28 Russen auf.
derStandard.at
, 1. Februar 2018,
abgerufen am 8. Mai 2018
.
- ↑
Schluss mit Langlauf: Marit Bjørgen und Alexander Legkov horen auf - xc-ski.de Langlauf.
In:
xc-ski.de.
6. April 2018,
abgerufen am 4. Januar 2019
(deutsch).