Albert Hermann Ludwig von Holleben
(*
24. April
1835
in
Erfurt
; †
1. Januar
1906
in
Naumburg (Saale)
) war ein
preußischer
General der Infanterie
und Militarschriftsteller.
Seine Eltern waren der preußische
Rittmeister
Wilhelm von
Holleben
(1802?1843) und dessen Ehefrau Louise, geborene
von Selchow
(1811?1886). Sein jungerer Bruder war der preußische Generalleutnant
Wilhelm von Holleben
(1840?1912).
Holleben wurde in einer
Kadettenanstalt
erzogen und am 27. April 1852 als
Portepeefahnrich
dem
2. Garde-Regiment zu Fuß
der
Preußischen Armee
uberwiesen. Nachdem er 1853
Sekondeleutnant
geworden war, wirkte er zwischen 1857 und 1859 als Lehrer am
Kadettenhaus Culm
. Als
Premierleutnant
nahm Holleben 1866 am
Krieg gegen Osterreich
teil. Ausgezeichnet mit dem
Roten Adlerorden
IV. Klasse mit Schwertern wurde er nach Kriegsende zum
Hauptmann
befordert sowie zum
Chef
der 2. Kompanie ernannt. Am 10. Marz 1870 folgte seine Versetzung in den
Großen Generalstab
. Fur die Dauer des
mobilen Verhaltnisses
anlasslich des
Krieges gegen Frankreich
war Holleben 1870/71 im
Generalstab
der
1. Garde-Infanterie-Division
tatig. Dort wurde er am 22. Dezember 1870
Major
und fur sein Wirken mit beiden Klassen des
Eisernen Kreuzes
ausgezeichnet.
1872 bis 1874 arbeitete er im
Generalstab
des
III.
und zwischen 1874 und 1878 in dem des
X. Armee-Korps
. 1878 wurde er Chef des Generalstabs des
IV. Armee-Korps
. Am 16. September 1881 avancierte er zum
Oberst
. Ab 1883 war Holleben Abteilungschef im Großen Generalstab, bis er am 24. November 1885 zum Chef des Generalstabs des
Gardekorps
ernannt und in dieser Eigenschaft am 4. Dezember 1886 zum
Generalmajor
befordert wurde. In dieser Funktion war Holleben unter anderem Mitglied in der Studienkommission der
Kriegsakademie
und ab 1888 einer Kommission zur Umarbeitung des
Exerzierreglements
fur die Infanterie. Am 18. Januar 1887 wurde er zum Kommandeur der
3. Garde-Infanterie-Brigade
ernannt. Nach zwei Jahren folgte 1889 seine Versetzung als
Oberquartiermeister
in den Generalstab der Armee sowie die Beforderung zum
Generalleutnant
. Vom 4. November 1890 bis zum 17. April 1893 kommandierte Holleben die
1. Garde-Division
in Berlin. Anschließend wurde er zu den
Offizieren von der Armee
uberfuhrt und am 10. Juni 1893 zum
Gouverneur von Mainz
ernannt. In dieser Eigenschaft erhielt Holleben am 27. Januar 1894 den
Charakter
als General der Infanterie und im August 1898 das
Großkreuz
des Roten Adlerordens mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe.
[1]
In Genehmigung seines
Abschiedsgesuches
wurde er am 6. November 1898 mit der gesetzlichen
Pension
zur
Disposition
gestellt.
Neben seinen militarischen Verpflichtungen war er auch schriftstellerisch tatig.
Holleben hatte sich am 22. Oktober 1859 in Berlin mit Clara Schmeckel (* 1838) verheiratet. Aus der Ehe ging die Sohne Wilhelm (1860?1915) und Kurt (1862?1910) sowie die Tochter Ilse (* 1867) und Hertha (* 1872) hervor.
- Die Pariser Commune 1871 unter den Augen der deutschen Truppen.
Berlin 1897 (uber die
Pariser Kommune
)
- Aus den Hinterlassenen Papieren des Generals der Infanterie von Holleben.
Berlin 1867 (aus den Papieren seines Onkels
Heinrich von Holleben
, 1784?1864)
- Deutsche Adelsgenossenschaft
(Hrsg.):
Jahrbuch des Deutschen Adels
.
Zweiter Band, Bruer, Berlin 1898,
S. 92.
- Werner von Bock:
Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuss. 19.6.1813?15.5.1913.
Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 120.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser. Deutscher Uradel. 1922.
Dreiundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 352?353.
- ↑
Militar-Wochenblatt
.
Nr. 79 vom 3. September 1898, S. 2109.