Albert III.
(* ab 1035 bezeugt; †
22. Juni
1102
) war ab 1063/1064
Graf von Namur
, Vogt von
Saint-Aubin
,
Stablo
und
Malmedy
und war der alteste Sohn des Grafen
Albert II.
und der Reginlinde von Lothringen.
Albert heiratete 1065/66 Ida von
Sachsen
(† 31. Juli 1101), Tochter des Herzogs
Bernhard II.
(
Billunger
), Witwe
Friedrich II. von Luxemburg
(† 28. August 1065), 1046
Herzog von Niederlothringen
(
Wigeriche
), Erbin von
La Roche-en-Ardenne
.
Albert III. von Namur war in den Erbfolgestreit um das
Herzogtum Lothringen
involviert, der 1076, nach dem Tod des Herzogs
Gottfried der Bucklige
entbrannte. Dieser hatte per Testament seinen Neffen
Gottfried von Bouillon
als Erben eingesetzt, ihn zu diesem Zweck auch adoptiert. Die Witwe des verstorbenen Herzogs hingegen,
Mathilde von Tuszien
, versuchte, Anspruche in Lothringen durchzusetzen, fand dazu Verbundete in Bischof Dietrich von
Verdun
und Albert von Namur, die beide Interesse am Nachlass Gottfrieds des Buckligen hatten.
Dietrich bezog den
Erzbischof von Reims
ein, Lehnsherr fur Teile des Erbes, dieser wiederum
Papst
Gregor VII.
, mit dem Mathilde untrennbar verbundet war. Mit Zustimmung des Papstes wurde dann die
Grafschaft Verdun
auf Mathilde ubertragen, die wiederum Albert dort als ihren Stellvertreter einsetzte.
Die anstehenden Verhandlungen mit Gottfried von Bouillon scheiterten, so dass Konig
Heinrich IV.
eingriff, das Herzogtum seinem eigenen kleinen Sohn
Konrad
(* 1074; † 1101) gab ? und Albert von Namur mit dem Titel
vicedux
zu dessen Regenten.
In der Folgezeit konnte sich Gottfried von Bouillon in Niederlothringen gegen Albert behaupten; erst 1085 kam es zu einer umstrittenen Regelung, die erst Jahre spater aufgrund der Vorbereitungen Gottfried von Bouillons fur den
Ersten Kreuzzug
einvernehmlich wurde.
Der Herzogstitel in
Niederlothringen
sank durch den Streit zur Bedeutungslosigkeit herab. Erst die Einfuhrung des
Gottesfriedens
besserte die Situation im Land ? eine Maßnahme, an der Albert mitgewirkt hat, wohl weil er selbst keine andere Moglichkeit mehr sah, den Frieden im Land zu erhalten.
Kinder von Albert III. und Ida waren: