Albert II. (Bremen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Albert II. aus dem Haus Braunschweig-Wolfenbuttel (* um 1359/60; † 14. April 1395 in Bremervorde [1] ) war Erzbischof von Bremen .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In den Genealogien des Hauses Braunschweig wurde er Albrecht genannt. Er war der Sohn Herzog Magnus’ I. Pius von Braunschweig-Wolfenbuttel und Sophie von Brandenburg-Landsberg. Er war der Enkel der Markgrafin Agnes von Brandenburg-Landsberg, einer Schwester Kaiser Ludwigs des Bayern .

Albert war zunachst Domherr zu Magdeburg und Propst von St. Paul in Halberstadt . Mit Albert begann ein Wettstreit zwischen dem Haus Oldenburg und den Welfen um das Bremer Erzstift. Albert musste sich zunachst gegen Moritz von Oldenburg durchsetzen, der noch von Gottfried von Arnsberg als Administrator eingesetzt wurde. Moritz hatte die Unterstutzung der Stadt Bremen und des Domkapitels , Albert hatte aber die Unterstutzung der Kurie und seiner Familie. 1361 wurde er als Erzbischof anerkannt, nur Moritz widersetzte sich. Erst nach einer Belagerung der Burg Bremervorde im Januar 1363 durch ein Braunschweiger Heer und Wilhelm von Luneburg entsagte Moritz in einem Vertrag dem Stift. Albert duldete in seinem Einflussbereich Strandraub Hamburgischer Schiffe auf der Elbe, von denen er auch maßgeblich profitierte. Damit brach er weltliches und ein seit uber 200 Jahren geltendes kirchliches Recht, wonach das Trockenfallen von Schiffen bei Niedrigwasser keine Havarie im Sinne des Strandrechts war. Er missachtete mehrfache dahingehende papstliche Anweisungen, woraufhin der Hamburg Rat 1371 einen Rechtsstreit vor Papst Gregor XI. in Avignon fuhrte, der 1387 zu Gunsten des Hamburger Stadtrats entschieden wurde. [2]

Alberts Regierung war ziellos, bei inneren Streitigkeiten blieb er meist untatig. In die Mandelsloher Fehde verdischer und bremischer Ministerialen gegen Bremen, die 1381 das ganze Stift verheerte, griff er kaum ein. Nur 1366 versuchte er den Streit zwischen dem Bremer Rat und den Zunften der Stadt ? den sogenannten Bannerlauf  ? zu seinem Vorteil zu nutzen, blieb damit aber erfolglos. Bremen und Stade machten sich daraufhin von Albert nahezu unabhangig.

Er fuhrte einen verschwenderischen Lebensstil. Um diesen zu finanzieren, begann er Kirchenguter zu verpfanden. Er beschließt die seit Beginn des Jahrhunderte laufende Reihe von Erzbischofen, die ihr Stift zu Grunde richteten, damit, dass er einen selbst dann noch unerhorten Verfall und eine grenzenlose Verwirrung hinterließ. 1369 verpfandete er fur 4150 Mark den Herzogen Wilhelm von Luneburg und Magnus II. von Braunschweig das ganze Stift mit allen Schlossern, die er noch hatte und ernannte Daniel von Borch nach ihrem Willen zum Administrator; 1375 verpfandete er das bremische Kirchengut rechts der Elbe an Graf Adolf von Holstein-Pinneberg , Stedingen versetzte er an die Grafen von Oldenburg . Die beiden letzteren Kirchenguter gingen dem Erzstift Bremen dauerhaft verloren.

Der großte Skandal Alberts Regierung war der offentliche Vorwurf, er sei ein Hermaphrodit . Dieser Vorwurf erfolgte im Zuge des Luneburger Erbfolgekrieges durch den Domdechant Johann von Zesterfleth , dem spateren Bischof Johann von Verden , um den braunschweigischen Albrecht zu verdrangen.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Peter Aufgebauer: Albert II. (Albrecht), Herzog zu Braunschweig und Luneburg. In: Horst-Rudiger Jarck , Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon  ? 8. bis 18. Jahrhundert . Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7 , S.   32 .
  2. Theodor Schrader: Proceß Hamburgs gegen Erzbischof Albert von Bremen wegen Strandraubs (1371?1387) . In: Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte . Nr.   12 . Lutcke & Wulff, Hamburg 1908, S.   147?206 .
Vorganger Amt Nachfolger
Godfried von Arnsberg Erzbischof von Hamburg-Bremen
1359?1395
Otto II., von Braunschweig-Luneburg