Albert Amann
Albert Amann
(*
14. September
1879
in
Konstanz
; †
16. Januar
1965
in
Uberlingen
) war ein badischer
Politiker
der
Zentrumspartei
und nach 1945 der
CDU
.
Albert Amann wurde am 14. September 1879 in Konstanz als Sohn des aus
Hohenems
(Vorarlberg) stammenden Steinhauers Johann Amann und dessen Frau Viktoria geb. Rees geboren. 1898 trat er in den katholischen
Gesellenverein
ein. Nach seiner Lehre als Schlosser (1894?1897), seiner
Wanderzeit
als Geselle durch Deutschland und Bohmen und dem Militardienst von 1900 bis 1902 beim
Badischen Pionierbataillon 14
in Kehl begann er 1902 seinen beruflichen Weg als Schlosser bei den
Badischen Staatseisenbahnen
und wechselte 1905 als Schiffsheizer zur
Bodenseeschifffahrt
.
[1]
Er war Grundungsmitglied des
christlichen Metallarbeiterverbandes
(1899)
[2]
, Mitglied des Badischen Lokomotivbeamtenvereins und des Badischen Eisenbahnerverbandes (1911) sowie des Rheinschiffahrtsverbandes Konstanz.
[3]
[4]
Aufgrund seiner Haltung gegen die
Nationalsozialisten
galt er als unzuverlassige Person und wurde 1937 als Schiffsobermaschinist vorzeitig in den Ruhestand versetzt.
[5]
[6]
In der Zeit des
Zweiten Weltkrieges
erledigte er Aushilfsarbeiten als Versicherungsvertreter und Kirchendiener. Durch eine Reichs-Not-Verordnung gezwungen war er von 1943 bis 1945 als Hafenmeister der Bahn in Konstanz tatig.
[6]
Nach dem
Attentat auf Hitler
am 20. Juli 1944 erfolgte im Rahmen der
Aktion Gewitter
im August 1944 ein Festnahmeversuch durch die
Gestapo
.
[7]
Albert Amann starb am 16. Januar 1965 in Uberlingen.
Aus der Ehe mit seiner Frau Maria geb. Walter gingen drei Kinder hervor. Sein Sohn Konrad Amann (1912?1997) war katholischer Priester.
[8]
Der Schweizer Schriftsteller
Jurg Amann
und der Schweizer Maler Urs Amann
[9]
sind Großneffen von Albert Amann.
Neben seinem Engagement im Gesellenverein und in der christlichen Gewerkschaft trat er der Zentrumspartei bei und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der Zentrumspartei des
Seekreises
gewahlt. Von 1917 bis 1919 war er Stadtverordneter in Konstanz.
[1]
1919 wurde er fur den Wahlkreis I als Mitglied in die verfassungsgebende Badische Nationalversammlung entsandt. Von 1919 bis 1933 war er Mitglied des
Badischen Landtages
(I.?IV. Landtagsperiode). Als Abgeordneter vertrat er vor allem die Interessen der Arbeiter, der Land- und Fischereiwirtschaft sowie die Anliegen der Gemeinden und trat fur Verbesserungen im Verkehrswesen ein. Ab 1922 war er Schriftfuhrer des Landtags und gehorte unter anderem dem Ausschuss
Gesuche und Beschwerden
als Mitglied an.
[4]
[10]
In der Landtagssitzung am 19. Dezember 1930 war er an der Auseinandersetzung mit dem NSDAP-Abgeordneten
Herbert Kraft
beteiligt.
[11]
[12]
Mit der
Machtubernahme
der Nationalsozialisten 1933 verlor er seine politischen Funktionen.
[5]
Nach 1945 setzte sich Albert Amann fur die neu gegrundete
Badisch-Christlich-Soziale Volkspartei
(BCSV), einer Vorlauferpartei der CDU, ein.
[5]
[13]
Von 1946 bis 1947 war er zusammen mit
Carl Diez
stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Konstanz-Land.
[14]
[15]
Wegen seiner Kenntnis von Region und Einwohnerschaft nominierte ihn 1946 die BCSV/CDU fur die Kreisversammlung des
Landkreises Konstanz
.
[16]
In den drei Wahlperioden von 1946 bis 1959 hatte er fuhrende Stellungen inne:
[13]
Von 1946 bis 1953 war Albert Amann stellvertretender Vorsitzender der Kreisversammlung und von 1954 bis 1959 stellvertretender Vorsitzender des Kreistages und des Kreisrates.
[17]
Er war Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der badischen Landkreise und ab Oktober 1956 in der Sprengelversammlung Sudbaden und im Hauptausschuss des
Landkreistages Baden-Wurttemberg
[18]
sowie Vertreter in der kommunalen arbeitsrechtlichen Vereinigung.
[19]
Sein Einsatz galt der Vereinigung der fruher getrennten Lander Baden, Wurttemberg und Hohenzollern, dem kommunalen Geschehen besonders auch der kleinen Gemeinden und der Schaffung sozialer Einrichtungen im Landkreis Konstanz.
[13]
[19]
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Landkreis Konstanz, Kreisverwaltung, Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Herrn Kreisrat Albert Amann in Konstanz, 3. Dezember 1963, Kreisarchiv Konstanz, Bestand AA01 Kreisverwaltung Konstanz, 021.410