Okatakyie Akwasi Amankwaa Afrifa
(*
24. April
1936
in Mampong bei
Kumasi
; †
16. Juni
1979
ebenda) war ein
ghanaischer
Offizier und Politiker. Von 1969 bis 1970 amtierte er als Staatsoberhaupt.
Afrifa entstammte einer Hauptlingsfamilie der
Aschanti
und wurde als
Methodist
getauft.
Seine Konfirmation erhielt er bei den
Presbyterianern
und wurde schließlich
Anglikaner
.
Er trat 1957 in die Armee Ghanas ein und besuchte fur zwei Jahre die
Militarakademie Sandhurst
. 1960 gehorte er als
Leutnant
zum Kontingent Ghanas wahrend der
Operation der Vereinten Nationen in Kongo
. Spater wurde er zum
Major
befordert und zum Stabschef der
Armee
ernannt. Am 24. Februar 1966 gehorte er zu den fuhrenden Militars, die einen erfolgreichen
Militarputsch
gegen den autoritar regierenden Prasidenten
Kwame Nkrumah
unternahmen. Afrifa wurde Mitglied der achtkopfigen
Junta
National Liberation Council
(NLC) und 1968 Finanzminister.
Nach der Absetzung von
Joseph Arthur Ankrah
wurde Afrifa am 2. April 1969 dessen Nachfolger als Vorsitzender des NLC und somit Staatschef von Ghana. In seiner Amtszeit wurde eine neue Verfassung verabschiedet und das Verbot politischer Parteien aufgehoben.
Seit dem 3. September 1969 war er Vorsitzender der dreikopfigen
Presidential Commission
, die den NLC ersetzte.
Seine Amtszeit endete am 7. August 1970, als das Land zu einer Zivilregierung zuruckkehrte.
Nach dem Sturz der Zivilregierung durch
Ignatius Kutu Acheampong
wurde Afrifa am 15. Januar 1972 festgenommen und bis Dezember 1972 inhaftiert. 1978 gehorte er zu den fuhrenden Oppositionellen gegen die Militarregierung.
Nach dem erfolgreichen Putsch von Rawlings am 4. Juni 1979 wurden Afrifa, die beiden anderen Ex-Staatschefs Akuffo und Acheampong sowie funf weitere hohe Offiziere
standrechtlich
erschossen
. Rawlings galt eigentlich als Anhanger Afrifas, allerdings wurden Afrifa eine Reihe von Menschenrechtsverletzungen und politische Morde in der Zeit zwischen 1966 und 1970 vorgeworfen, die sein Schicksal besiegelten.
Prasident
John Agyekum Kufuor
ordnete im April 2001 an, die Leichen der Erschossenen zu exhumieren, um den Familien ein ordentliches Begrabnis zu ermoglichen.
Wolf-Rudiger Baumann, Gustav Fochler-Hauke:
Biographien zur Zeitgeschichte seit 1945.
Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1985,
ISBN 3-596-24553-2
(Jubilaumsband zur 25. Ausgabe des "Fischer-Weltalmanachs")