Adolfo Consolini
(*
5. Januar
1917
in
Costermano
,
Verona
; †
20. Dezember
1969
in
Mailand
) war ein
italienischer
Leichtathlet
, der in den 1940er- und 1950er-Jahren zur Weltspitze im Diskuswurf gehorte. Der 1,80 m große und 105 kg schwere Athlet verbesserte dreimal den Weltrekord und konnte bei funf Europameisterschaften und vier Olympischen Spielen insgesamt vier Gold- und eine Silbermedaille gewinnen.
Adolfo Consolini war Sohn eines Bauern. Nach dem Abschluss der Grundschule arbeitete er in der elterlichen Landwirtschaft mit. Im Alter von zwolf Jahren begann er mit der Leichtathletik. Als er sich an einem Wettkampf im Steinweitwurf beteiligte, wurde der Leiter des ortlichen Sportvereins auf ihn aufmerksam. Um den begabten Jungen zu fordern, verschaffte er ihm einen Job als Handlanger, der ihm genugend Zeit fur ein systematisches Training ließ. Adolfo Consolinis erster offizieller Wettkampf waren die italienischen Jugendmeisterschaften 1937, bei denen er auf Anhieb den Titel holte. Zwei Jahre spater gewann er den ersten von insgesamt 15 Landesmeistertiteln, nachdem er bereits 1938 bei seinen ersten Europameisterschaften einen beachtlichen funften Platz belegt hatte.
Der Krieg unterbrach seine Karriere nicht. Im Herbst 1941 warf er einen Weltrekord, der funf Jahre lang Bestand hatte, bis er ihn im ersten Nachkriegsjahr selbst verbesserte und damit als Favorit fur die Europameisterschaften in Oslo galt. Dort siegte er uberlegen mit fast drei Metern Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, seinem Landsmann
Giuseppe Tosi
. Zwei Jahre spater, bei den Olympischen Spielen 1948 in London, lautete die Reihenfolge genauso: Consolini gewann Gold und Tosi Silber. Auf ihre Nationalhymne mussten die beiden Italiener jedoch verzichten, da die Schallplatte mit der beruhmten
Mameli-Hymne
(
Inno di Mameli
) abhandengekommen war.
In den 1950er Jahren konnte Adolfo Consolini noch zwei weitere Europameistertitel sowie olympisches Silber gewinnen. 1960 in Rom sprach er den
olympischen Eid
. Anschließend nahm der inzwischen 43-jahrige, der kurz zuvor noch italienischer Meister geworden war, an den Wettkampfen teil und platzierte sich ehrenvoll als Siebzehnter ? mit einer Weite, die nur wenige Zentimeter unter seiner Siegesweite vor zwolf Jahren in London lag.
- Europameisterschaften 1938 in Paris
: Funfter mit 48,02 m (Siegesweite des Deutschen
Willy Schroder
: 49,70 m)
- Europameisterschaften 1946 in Oslo
: GOLD mit 53,23 m vor seinem Landsmann
Giuseppe Tosi
mit 50,39 m und dem Finnen
Veikko Nyqvist
mit 48,14 m
- XIV. Olympische Spiele 1948 in London
: GOLD mit 52,78 m vor seinem Landsmann
Giuseppe Tosi
mit 51,78 m und dem Amerikaner Fortune Gordien mit 50,77 m.
- Europameisterschaften 1950 in Brussel
: GOLD mit 53,75 m vor seinem Landsmann
Giuseppe Tosi
mit 52,31 m und dem Finnen
Olavi Partanen
mit 48,69 m
- XV. Olympische Spiele 1952 in Helsinki
: SILBER mit 53,78 m hinter
Sim Iness
mit 55,03 m und vor
James Dillion
mit 53,28 m, beide
USA
- Europameisterschaften 1954 in Bern
: GOLD mit 53,44 m vor seinem Landsmann
Giuseppe Tosi
mit 52,34 m und dem Ungarn
Jozsef Szecsenyi
mit 51,88 m
- XVI. Olympische Spiele 1956 in Melbourne
: Sechster mit 52,21 m (Siegesweite des Amerikaners
Al Oerter
: 56,36 m)
- Europameisterschaften 1958 in Stockholm
: Sechster mit 53,05 m (Siegesweite des Polen
Edmund Pi?tkowski
: 53,92 m)
- XVII. Olympische Spiele 1960 in Rom
: Siebzehnter mit 52,44 m (Siegesweite des Amerikaners
Al Oerter
: 59,18 m)
- 53,34 m am 26. Oktober 1941 in
Mailand
- 54,23 m am 14. April 1946 in Mailand (zwei Monate spater von dem Amerikaner
Bob Fitch
verbessert)
- 55,33 m am 10. Oktober 1948 in Mailand (im darauffolgenden Jahr von dem Amerikaner
Fortune Gordien
verbessert)
- Manfred Holzhausen:
Weltrekorde und Weltrekordler. Kugelstoßen ? Diskuswurf
. Grevenbroich 2000
![](//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5c/Olympic_rings_without_rims.svg/35px-Olympic_rings_without_rims.svg.png)
Olympiasieger im Diskuswurf
Europameister im Diskuswurf