Adolf Heer

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Adolf Heer

Adolf Heer (* 13. September 1849 in Vohrenbach , Schwarzwald ; † 29. Mai 1898 in Karlsruhe ) war ein deutscher Bildhauer . Beruhmt wurde er vor allem als Schopfer des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Karlsruhe.

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Adolf Heer wuchs als Sohn des Bildhauers Joseph Heer in Vohrenbach im Schwarzwald auf. Er war der Drittalteste unter zehn Geschwistern, von denen vier das Kindesalter nicht uberlebten. Er ging in die Lehre bei seinem Vater Joseph und seinem Onkel Carl Heer, die unter dem Namen Gebruder Heer ein Bildhauergeschaft betrieben, das weit uber Vohrenbach hinaus bekannt war. Sie schmuckten beispielsweise 1768 die Grufte im Hochchor der Klosterkirche St. Peter aus. [1]

Er studierte Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Nurnberg (ca. 1867 bis 1871), in Berlin in den Werkstatten von Rudolf Siemering und Alexander Calandrelli und an der Kunstakademie (ca. 1871 bis 1873). Außerdem arbeitete er zwei Jahre in Dresden bei Adolf Breymann (1873?1875). Von 1877 bis 1880 lebte er in Rom, wo er seine kunstlerische Ausbildung durch das Studium der großen bildnerischen Werke der Antike vollendete.

1881 wurde er Professor an der damaligen Kunstgewerbeschule Karlsruhe, die seine letzte Wirkungsstatte bis zu seinem Tod 1898 war. Sein Nachfolger wurde Fridolin Dietsche . [2]

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Scheffel-Denkmal in Heidelberg, 1891
Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Karlsruhe, 1897
Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Februar 2012
  • Baden-Baden :
    • Figurenschmuck am Kaiserin-Augusta-Bad (1963 durch eine Baggerschaufel zerstort)
  • Donaueschingen :
    • Figurengruppe, die uber der Einfassung der Donauquelle thront und ?Mutter Baar“ darstellt, die ihrer ?Tochter“, der jungen Donau, den Weg weist.
  • Heidelberg :
    • Scheffel-Denkmal in Heidelberg auf der Großen Scheffelterrasse gegenuber der Schlossanlage (1891, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen)
    • Sandsteinfiguren am Neuen Rathaus
    • Buste des Literaturhistorikers Georg Gottfried Gervinus auf dem Bergfriedhof
    • Bronzefiguren ?Wissenschaft und Fama“ fur die Aula der Universitat
  • Karlsruhe :
    • Allegorische Figurengruppe ?Festesfreude und Ruhm“ am Nordportal der Festhalle (im Zweiten Weltkrieg zerstort)
    • Grabmal Joseph Victor von Scheffels auf dem Friedhof
    • Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I. auf dem Kaiserplatz (1890?1897)
      Die vier allegorischen Begleitfiguren am Sockel (darunter die Klio von Johannes Hirt ) wurden 1943 eingeschmolzen, das Denkmal ist in dieser reduzierten Fassung erhalten.
  • Neudingen :
    • Zwei Engelsfiguren fur die Furstengruft Maria-Hof
  • Osnabruck :
    • Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I. (1898 als Nachguss des Karlsruher Reiterstandbilds)
      Die Bronzeskulptur fiel 1942 der Metallsammlung zum Opfer, der leere Sockel wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs beseitigt.
  • Buste einer unbekannten Frau (evtl. Schwester oder Verwandte Heers)
  • Schulterbuste Josef Viktor von Scheffels
  • Maßgebliche Beteiligung an zwei Engelsfiguren fur das Mausoleum des Prinzen Albert (Auftrag der engl. Konigin Viktoria)
  • Grabstein seines Verwandten, des Malers Johann Baptist Kirner

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Franz Xaver Kraus : Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden. Band 6: Kreis Freiburg. Jacob Christian Benjamin Mohr (Paul Siebeck), Tubingen / Leipzig 1904, S. 337. ( Wikisource )
  2. Heinz Schmitt (Hrsg.): Denkmaler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715?1945. (= Veroffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs , Band 7.) 2. Auflage, Karlsruhe 1989, ISBN 3-7617-0264-7 , Seite 686.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Adolf Heer  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien