Adja

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Die Adja , auch Aja , sind eine Ethnie von ca. 591.800 Mitgliedern in Benin . Weitere der insgesamt 781.000 Adja leben in Togo (Stand 2014). [1] Der Name der Ethnie stammt moglicherweise von dem Yoruba-Wort aledjo , mit dem Fremde bezeichnet werden.

Die dazugehorige Sprache Aja (auch Aja-Gbe), aus der Gruppe der Gbe-Sprachen ist mit dem Ewe verwandt. Man unterscheidet zwischen den Dialekten Hwegbe (Hwe, Ehoue, Hweda), in Benin Dogbo-Gbe, in Togo Tagobe. Jedoch wird auch oft der Name des Volksstamms als Bezeichnung der Sprache genannt. Viele Adja sprechen auch Fon.

Im 12. oder 13. Jahrhundert wanderten die Adja von Tado in Togo in den Suden der heutigen Republik Benin ein. Tado ist heute noch ein Pilgerzentrum fur die Adja, wo jahrlich ein großes Fest stattfindet.

Der Legende nach gab es zuvor das Konigreich Ardra im Suden Togos. Im fruhen 17. Jahrhundert kam es zu Nachfolgestreitigkeiten zwischen drei Brudern, die sich dann darauf einigten, das Land zu teilen. Kokpon, der Alteste, erhielt Groß-Ardra oder Allada , ein Fon -Konigreich; Do-Aklin (einige sehen in ihm Gangnihessou , der bis ca. 1620 regierte, andere den 1620 bis 1645 regierenden Dakodonu ) erhob 1615 Abomey zur Konigsstadt seines Konigreichs Dahomey , und Te-Agdanlin residierte fortan in Ajatche das Reich Klein-Ardra oder Aja .

In einer fruhen Phase des transatlantischen Sklavenhandels wurden viele Adja nach Nordamerika verschleppt.

Die Adja im Konigreich Dahomey vermischten sich mit den Fon (mit denen sie moglicherweise gemeinsame Wurzeln haben) und herrschten bis zur Eroberung des Konigreichs durch die Franzosen 1893.

Wegen Landmangel wanderten viele Adja aus, so nach Ghana , Nigeria und Gabun , wo es großere Adja-Kolonien in den Großstadten gibt. [2]

Einzelnachweise

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  1. Aja in: Ethnologue
  2. A. I. Aiswaju: The Aja-speaking Peoples of Nigeria: A Note on their Origins, Settlement and Cultural Adaptation up to 1945. In: Africa , Vol. 49, Issue 1, Januar 1979, S. 15?28. doi:10.2307/1159502