Adam II. Batthyany

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Graf Adam II. Batthyany

Adam II. Batthyany ( kroatisch Adam II. Ba?an ; ungarisch Batthyany II. Adam ; * 13. September 1662 in Wien ; † 26. August 1703 ebenda) war ein ungarischer Feldherr , Magnat und Grundherr aus der Adelsfamilie Batthyany , und als solcher Graf von Batthyany de Nemetujvar . Er war an der Gegenoffensive der kaiserlichen Truppen nach der gescheiterten Zweiten Wiener Turkenbelagerung beteiligt ? unter anderem an den Eroberungen von Buda und Stuhlweißenburg . Von 1693 bis 1703 war er Ban (Vizekonig) von Kroatien . [1] [2]

Herkunft und Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Adam II. entstammte dem alten und weit verzweigten ungarischen Magnatengeschlecht Batthyany, das zu den bedeutendsten Adelsfamilien der Habsburgermonarchie gehorte. Als altester Sohn von Graf Christoph II. Batthyany (1637?1687) und seiner Frau Anna Maria, geb. Freiin Palocsay (1644?1686) gehorte er der alteren, sogenannten Christoph-Linie der Familie an, die nach seinem Vater benannt wurde. Dessen Vater, Adam I. Batthyany , gilt der Familie als "Stammvater im engeren Sinn". Er teilte sein Erbe unter seinen Sohnen Christoph II. und Paul I. (1639?1674) auf. Aus den Nachkommen Christophs entwickelte sich spater die erste furstliche Linie, aus den Nachkommen Pauls die graflichen Linien mit der spateren zweiten furstlichen Linie. [3] [4]

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der junge Adam II. besuchte das Jesuitengymnasium in Odenburg und begann anschließend ein Studium an der Universitat Graz, das er aufgrund der Turkenkriege 1683 jedoch abbrach um in den Kriegsdienst zu treten. Unter dem Oberkommando seines Vaters Christoph, der kommandierender General in Ungarn jenseits der Donau war, nahm er in einem Husarenregiment an mehreren Feldzugen gegen das Osmanische Heer teil. Noch vor der Zweiten Turkenbelagerung waren er und sein Vater allerdings gezwungen 1683 dem aufstandischen Grafen Emmerich Tokoly und den Turken zu huldigen und diesen ihre Dienste anzubieten. Auf Fursprache des Palatins Paul I. Esterhazy wurden sie 1684 vom Hof amnestiert, mussten aber hinnehmen, dass auf ihrem Stammsitz Burg Gussing vorubergehend deutsche Truppen stationiert wurden. [5] [6]

Nach dem Ende der zweiten Turkenbelagerung war Adam II. zwischen Kormend und Kanisza an der Verfolgung der osmanischen Streitmacht beteiligt und nahm am 9. Oktober 1683 an der Ersturmung der Graner Festung teil. An den Belagerungen von Ofen 1684 und 1686 nahm er ebenfalls teil und konnte bei dessen Eroberung wahrend der zweiten Belagerung 12 reich beladene turkische Galeeren erbeuten. 1686 gelang ihm und seinem Regiment bei Budaors ein Sieg uber die Vorposten des osmanischen Ersatzheeres, und 1686 konnte er die osmanischen Besatzer von Stuhlweißenburg zur Kapitulation zwingen. Fur seine Verdienste wurde er erst in den Rang eines Generalleutnants, dann eines Generals erhoben. 1693 erhielt er die Banschaft uber Kroatien , Dalmatien und Slawonien . [7] [8]

Mit dem schrittweisen Zuruckdrangen der Osmanen aus Ungarn, kamen einige westungarische Gebiete wieder unter die Herrschaft der Batthyany. Adam II. konnte den 1687 von seinem Vater erhaltenen Besitz um die Herrschaften Ludbreg , Boly , Moszgo und Somodor erweitern. Seine Gattin Eleonore Grafin Strattmann , die Tochter von Reichshofkanzler Theodor Heinrich Graf von Strattmann , brachte Herrschaft und Schloss Peuerbach mit den Besitzungen Waasen , Schmiding, Haiding und Spattenbrunn mit in die Ehe. Durch seine militarischen Erfolge, die Ausweitung des Grundbesitzes, und die Ehe mit Eleonore konnte Adam die gesellschaftliche Stellung seiner Familie erheblich verbessern. [9]

Adams Ehefrau Eleonore Batthyany-Strattmann

1698 erwarb Adam II. das Palais Schonborn-Batthyany , in dem seine Familie den großten Teil des Jahres lebte. Am 26. August 1703 verstarb er in diesem Palais im Alter von 45 Jahren. Seine Frau, die ihn um 40 Jahre uberlebte, ubernahm die Vormundschaft uber die zwei Sohne Ludwig I. Ernst und Karl I. Josef , die zum Zeitpunkt des Todes noch im Kindesalter waren. Adam II. wurde in der Batthyany-Familiengruft unter der Klosterkirche Gussing bestattet. [10] [11]

Ehe und Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 25. November 1692 heiratete Adam II. Batthyany Eleonore geb. Grafin Strattmann , Tochter von Theodor Heinrich Graf von Strattmann und Mechtilde geb. Grafin von Mollard (1640?1684). [12]

Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor [13] :

  1. ? 1721 Maria Barbara geb. Grafin Waldstein (1693?1724), verwitwete Grafin Ernst Kuenburg
  2. ? 1724 Franziska Theresia geb. Grafin Strattmann (1708?1760), Tochter des Bruders seiner Mutter
  3. ? 1794 Maria Antonia geb. Grafin Batthyany (1720?1797), verwitwete Grafin Nikolaus Erdody de Monyorokerek et Monoszlo, Tochter seines Bruders

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Gert Polster : Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   41 .
  2. Josef Loipersbeck: Gussing . Hrsg.: Burgenlandisches Landesarchiv. Band   32 . Eisenstadt 1970, S.   84, 1–5 .
  3. Gert Polster: Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   8, 23–31 .
  4. Gert Polster: Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   9, 21–34 .
  5. Josef Loipersbeck: Gussing . Hrsg.: Burgenlandisches Landesarchiv. Band   32 . Eisenstadt 1970, S.   83, 29–35 .
  6. Michael Floiger:  Batthyany, Adam II.  In:  atlas-burgenland.at.  Michael Floiger, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  7. Kurzbiographie auf der Familienwebsite ( Memento des Originals vom 26. Juli 2013 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.batthyany.at
  8. Josef Loipersbeck: Gussing . Hrsg.: Burgenlandisches Landesarchiv. Band   32 . Eisenstadt 1970, S.   84, 1–5 .
  9. Michael Floiger:  Batthyany, Adam II.  In:  atlas-burgenland.at.  Michael Floiger, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  10. Michael Floiger:  Batthyany, Adam II.  In:  atlas-burgenland.at.  Michael Floiger, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  11. Josef Loipersbeck: Gussing . Hrsg.: Burgenlandisches Landesarchiv. Band   32 . Eisenstadt 1970, S.   84, 1–7 .
  12. Gert Polster: Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   41 .
  13. Gert Polster: Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   42 .
  14. Gert Polster: Die Gruft der Fursten und Grafen Battyhany . Hrsg.: Amt der Burgenlandischen Landesregierung, Abt. 7 Landesmuseum Burgenland. Eisenstadt 2016, ISBN 978-3-85405-215-9 , S.   41 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Adam II. Batthyany  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien