Adalbert Roderich Levin von Barby
(*
20. Februar
1820
in
Potsdam
; †
20. November
1905
in
Loburg
) war ein
preußischer
General der Kavallerie
.
Er war der Sohn des spateren preußischen
Generalleutnants
Wilhelm von Barby
(1795?1883) auf Loburg I und dessen Ehefrau Pauline Clementine Ulrike, geborene
von Wulffen
(1800?1880). Der spatere preußische Generalleutnant
Rudolf von Barby
(1821?1906) war sein Bruder.
Barby besuchte ab 1831 zunachst die
Kadettenhauser
in Potsdam und
Berlin
. Am 5. August 1837 wurde er als
Sekondeleutnant
dem
Regiment der Gardes du Corps
der
Preußischen Armee
uberweisen. Dort fungierte er vom 1. Dezember 1843 bis zum 1. Juni 1851 als Regimentsadjutant und wurde zwischenzeitlich im Mai 1849 zum
Premierleutnant
befordert. Am 15. April 1852 avancierte Barby zum
Rittmeister
und hatte in den kommenden Jahren das Kommando uber verschiedene
Eskadronen
. Am 11. Mai erhielt er den
Charakter
und am 24. August 1858 das
Patent
zu diesem Dienstgrad. Fur die Dauer des
mobilen Verhaltnisses
anlasslich des
Sardischen Krieges
war Barby 1859 etatmaßiger
Stabsoffizier
und wurde nach der
Demobilisierung
in diesem Verhaltnis belassen. Am 26. April 1862 folgte seine Ernennung zum Kommandeur des
Schlesischen Kurassier-Regiments Nr. 1 (Prinz Friedrich von Preußen)
in
Breslau
. In dieser Funktion wurde Barby am 17. Marz 1863 zum
Oberstleutnant
sowie im Fruhjahr 1866 zum
Oberst
befordert. Im gleichen Jahr nahm er mit seinem Regiment wahrend des
Krieges gegen Osterreich
an der
Schlacht bei Koniggratz
sowie dem Gefecht bei
Tobitschau
teil. Am 14. Juli 1866 wurden seine Kurassiere mit der
Aufklarung
von
Kostelez
uber
Proßnitz
gegen
Prerau
beauftragt. Daraus entwickelte sich das Gefecht bei
Biskupice
, in dessen Verlauf Barby an der Spitze der 1. Eskadron ein feindliches
Karree
uberritt und dabei nur geringe eigene Verluste zu verzeichnen hatte.
Nach dem
Prager Frieden
erhielt sein Verband beim Einzug in die Garnison Breslau den Namen Leib-Kurassier-Regiment verliehen und Konig
Wilhelm I.
zeichnete Barby fur seine Leistungen am 20. September 1866 mit dem Orden
Pour le Merite
aus. Unter Stellung
a la suite
seines Regiments wurde er am 14. Januar 1868 nach
Hannover
versetzt und zum Kommandeur der
19. Kavallerie-Brigade
ernannt. Nach der Mobilmachung anlasslich des
Krieges gegen Frankreich
wurde Barby am 25. Juli 1870 zum
Generalmajor
befordert und fuhrte seine Brigade in den Schlachten bei
Vionville
und
Gravelotte
sowie einer Reihe weiterer Gefechte. Fur seine Leistungen erhielt er beide Klassen des
Eisernen Kreuzes
und wurde nach Kriegsende zum Kommandeur der ebenfalls in Hannover stationierten
20. Kavallerie-Brigade
ernannt. Daran schloss sich ab 14. Marz 1874 eine Verwendung als
Kommandant
von Hannover sowie am 19. September 1874 die Beforderung zum Generalleutnant an. In dieser Stellung wurde Barby mit dem
Roten Adlerorden
I. Klasse mit Eichenlaub sowie dem
Kronenorden
I. Klasse ausgezeichnet. Mit dem Charakter als General der Kavallerie stellte man ihn schließlich am 14. Marz 1884 unter Verleihung des Kreuzes und Sternes der Komture des
Koniglichen Hausordens von Hohenzollern
mit der gesetzlichen
Pension
zur
Disposition
. Zur Erleichterung des Ubergangs in das Pensionsverhaltnis erhielt Barby außerdem ein Geschenk in Hohe von 3000 Talern.
Am 16. August 1903 wurde ihm noch die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Leib-Kurassier-Regiments Nr. 1 erteilt. Seit 1883 war er Eigentumer des
Barbyschen Gutshauses
und Rittergut Loburg I.
Barby hatte sich am 6. Juli 1853 in Detmold mit Luise Funk von Senfftenau (1830?1867) verheiratet. Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor. Seine Tochter Anna (* 1855) heiratete 1876 Friedrich von Beaulieu-Marconnay (* 1852), Kammerherr des Erbgroßherzogin von Oldenburg. Erben von Loburg I wurden der Sohn Friedrich von Barby-Loburg (1863?1927) und nachfolgend dessen Nachfahre Bogislav von Barby, bis zur Enteignung 1945.
- Walter von Hueck
,
Friedrich Wilhelm Euler
:
Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser.
A, Band X, Band 45 der Gesamtreihe
GHdA
,
C. A. Starke
, Limburg an der Lahn 1969, S. 31?32.
ISSN
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- Kurt von Priesdorff
:
Soldatisches Fuhrertum
.
Band 8, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], S. 42?43, Nr. 2473.
DNB
367632837
,
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1911.
Zwolfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1910,
S. 47.