Ad Deir
(
arabisch
?????
,
DMG
ad-Dair
?das Kloster‘) ist ein imposantes Felsgebaude aus Stein nahe der antiken jordanischen Stadt
Petra
. Das Monument wurde von den
Nabataern
im 1. Jahrhundert gebaut und ist den Abmessungen nach 50 Meter breit und etwa 39 Meter hoch.
Ad Deir wurde in der Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus erbaut und diente, anders als der heutige Name vermuten lasst, zu Beginn nicht als Kloster. Ad Deir war wohl als Grabanlage gedacht. 2004 wurden zwei von Geroll verschuttete Steinbanke entlang der Saalwande entdeckt. Diese lassen vermuten, dass Ad Deir als Mausoleum eines Herrschers gedient hat.
[1]
Eine Inschrift legt einen Bezug zum Kult des nabataischen Konigs
Obodas I.
nahe, der zu Beginn des 1. Jahrhunderts vor Christus regiert hatte, ohne dass der genaue Zusammenhang deutlich wird.
Die Fassade ist als
Basrelief
aus dem Felsmassiv herausgearbeitet. Im Aufbau ist Ad Deir dem Bau des Schatzhauses
Khazne al-Firaun
in Petra vergleichbar. In beiden Fallen ist die oberste Etage als unterbrochener Giebel gestaltet, in dessen Zentrum eine
Tholos
steht, die von einer zehn Meter hohen Urne gekront wird. Im Innern der Anlage befindet sich eine Kammer, die 12,5 mal 10 Meter misst und eine Hohe von 15 Metern aufweist; sie ist uber ein Tor zu betreten, das 8 Meter hoch ist. Die Ruckwand der Kammer weist eine von zwei Treppen flankierte große Vertiefung auf; hier wurden vermutlich Rituale zelebriert. Nach Ubernahme des Christentums im 4. Jahrhundert diente die Anlage als Kloster; daher stammt die heutige Bezeichnung.
- ↑
Fabio Bourbon:
Archaologischer Reisefuhrer: Petra ? Die geheimnisvolle Felsenstadt
. Koln 2004,
ISBN 978-3-89893-564-7
, S. 103
- Fabio Bourbon:
Archaologischer Reisefuhrer: Petra ? Die geheimnisvolle Felsenstadt
. Koln 2004,
ISBN 978-3-89893-564-7
- Frank Rainer Scheck:
Jordanien. Volker und Kulturen zwischen Jordan und Rotem Meer
. 6. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2011,
ISBN 3-7701-3979-8
. S. 420?425.
30.33785
35.431
Koordinaten:
30° 20′ 16,3″
N
,
35° 25′ 51,6″
O