A Most Violent Year

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel A Most Violent Year
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2014
Lange 125 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie J. C. Chandor
Drehbuch J. C. Chandor
Produktion J. C. Chandor,
Neald Dodson,
Anna Gerb
Musik Alex Ebert
Kamera Bradford Young
Schnitt Ron Patane
Besetzung

A Most Violent Year ist ein US-amerikanischer Thriller von J. C. Chandor aus dem Jahr 2014. In den Hauptrollen spielen Oscar Isaac und Jessica Chastain . Der Film hatte seine Premiere beim AFI Fest am 6. November 2014. Der Kinostart in den USA war am 31. Dezember 2014, in Deutschland am 19. Marz 2015. [2]

Der Einwanderer Abel Morales hat es mit einem Heizolhandel im New York des Jahres 1981 zu einigem Wohlstand gebracht, was sich unter anderem darin zeigt, dass er ein luxurioses neues Haus bezieht. Damit sein Unternehmen expandieren kann, will er einem orthodoxen judischen Geschaftsmann ein Olterminal am Fluss abkaufen. Nachdem er 40 Prozent der Kaufsumme in bar angezahlt hat, bleiben ihm 30 Tage fur die restliche Summe. Von seiner langjahrigen Bank hat er bereits die Zusage, ein entsprechendes Darlehen zu erhalten. Doch es gibt Probleme: Seit einiger Zeit uberfallen Unbekannte seine Tankwagen und kapern sie. Spater werden sie mit leerem Tank wieder aufgefunden. Auch Julian, einer seiner Fahrer, wird Opfer eines Uberfalls. Morales besucht ihn im Krankenhaus und kummert sich um ihn. Eines Abends bemerkt er einen Einbrecher an seinem Haus und vertreibt ihn. Seine kleine Tochter findet spater im Gebusch eine geladene Pistole. Ein neu eingestellter Außendienstmitarbeiter wird niedergeschlagen und auf einer Mullhalde abgesetzt. Dennoch weigert sich Morales, seine Fahrer, wie es die Gewerkschaft von ihm fordert, mit Waffen auszustatten. Seine Frau wirft ihm vor, nichts gegen die Gewalt zu unternehmen, und besorgt sich heimlich eine Pistole. Als er dies herausfindet, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den beiden.

Staatsanwalt Lawrence ermittelt derweil gegen die Branche und hat auch gegen Morales 16 Anklagepunkte zusammengestellt. Offenbar handelt es sich um branchenubliche ?Schummeleien“. Morales, der als ehrlicher Geschaftsmann gilt, hat den Verdacht, dass an ihm ein Exempel statuiert werden soll. Seine fur die Buchhaltung zustandige Frau geht die Akten der letzten Jahre durch, um verdachtige Vorfalle klaren zu konnen. Vor einer Hausdurchsuchung entfernt das Ehepaar gerade noch rechtzeitig die Ordner.

Bei seinem ersten Einsatz nach Auskurieren seiner Verletzungen wird Julian erneut uberfallen. Er hat sich jedoch nun eine Pistole besorgt, und es kommt zu einer Schießerei, bei der auch Unbeteiligte gefahrdet werden. Zusammen mit den Angreifern fluchtet er vor der Polizei. Durch die dadurch entstandenen Schlagzeilen sieht sich die Bank veranlasst, Morales den Kredit zu verweigern. Dieser erwirkt eine dreitagige Fristverlangerung und kann bei zwei Konkurrenten Darlehen aufnehmen, allerdings zu sehr schlechten Bedingungen. Außerdem beleiht er ein Mehrfamilienhaus, das ihm zusammen mit seinem jungeren Bruder gehort, fur dessen schriftliches Einverstandnis er ihn an dessen Schule besucht. Morales spurt derweil Julian auf und will ihn der Polizei ubergeben. Bei der Uberstellung flieht dieser erneut.

Nachdem erneut einer seiner Tanklaster uberfallen wurde, kann Morales das gekaperte Fahrzeug verfolgen. Als der Laster auf der Verfolgungsfahrt umkippt, kommt einer der beiden Rauber ums Leben. Den anderen verfolgt er zu Fuß weiter und kann ihn stellen. Morales schlagt den Rauber zusammen und bedroht ihn mit der Pistole, die er ihm abgenommen hat, um die Namen der Auftraggeber zu erfahren. Obwohl der Rauber diese nicht verrat, lasst er ihn laufen. Zum Dank nennt ihm der schwer verletzte Rauber den Ort, an dem er zuletzt mindestens eine Wagenladung verkauft hat, und meint, er wurde fur niemanden arbeiten. Morales findet dadurch heraus, dass es sich um den Betrieb des Handlers Arnold Klein handelt, und fordert von diesem die Erstattung des gesamten Schadens, den er durch das gestohlene Ol hatte.

Seine Frau ? Tochter eines kriminellen Geschaftsmannes, dem Morales die Firma abgekauft hatte ? uberrascht ihn mit einem Konto, auf das sie im Lauf der Jahre eine halbe Million Dollar aus der Firma fur eventuelle Krisenfalle abgezweigt hatte. Er beschuldigt seine Frau zwar, ihn bestohlen zu haben, ist aber schließlich bereit, das Geld zu nehmen, und kann so auf das Darlehen seines Konkurrenten Forente verzichten. Nach dem Kaufabschluss besichtigt Morales mit seiner Frau und seinem Berater Walsh das Grundstuck, als Julian auftaucht und sie mit einer Pistole bedroht. Er hatte auch den Traum, es wie Morales zu etwas zu bringen, und sieht sich als großen Verlierer. Nachdem Morales ihm verspricht, sich um seine Familie zu kummern, erschießt sich Julian.

Morales ruft die Polizei. Der hinzugekommene Staatsanwalt Lawrence begluckwunscht ihn zum Kauf des Lagers. Er ist beeindruckt, wie viel Morales in der kurzen Zeit als Geschaftsmann erreicht hat, und deutet an, dass er nun eine Position hat, in der er großen politischen Einfluss in der Stadt habe.

Der Film konnte 90 % der bei Rotten Tomatoes aufgefuhrten Kritiker uberzeugen und 69 % der Zuschauer. [3] Auf Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 79 von 100 moglichen Punkten. [4] Oliver Kaever von der Zeit sieht diesen Film als J.C. Chandors dritten kunstlerischen Erfolg in Folge. Er zahle zu den Regisseuren, die das US-amerikanische Independent-Kino derzeit so stark und so reich machen. ?Denn aller Norgelei uber den angeblichen Niedergang des Kinofilms als Kunstform zum Trotz begeistern im Schatten der gefeierten TV-Serien immer wieder kunstlerisch herausragende Filme, die an New Hollywood und den Geist der großen Polit-Thriller der 1970er-Jahre anschließen.“ [5]

Hartwig Tegeler bewertet A Most Violent Year als herausragend und sieht den Film in der Tradition der New York-Filme wie Sidney Lumets Prince Of The City . [6]

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Freigabebescheinigung fur A Most Violent Year . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , Marz 2015 (PDF; Pruf­nummer: 150 524 K).
  2. Release Info. Internet Movie Database , abgerufen am 26. Marz 2015 (englisch).
  3. A Most Violent Year - Rotten Tomatoes. 31. Dezember 2014, abgerufen am 21. Juli 2023 (englisch).
  4. A Most Violent Year. In: Metacritic . 2014, abgerufen am 21. Juli 2023 .
  5. Oliver Kaever: "A Most Violent Year" : Der Kapitalismus kriecht unter deine Haut. In: zeit.de. 19. Marz 2015, abgerufen am 21. Juli 2023 .
  6. Hartwig Tegeler: Drei mal herausragend: Krimi, Drama, Doku. In: deutschlandfunk.de. 18. Marz 2015, abgerufen am 21. Juli 2023 .
  7. Gewinner 2014 , National Board of Review, abgerufen am 26. Marz 2015.