A Dangerous Man: Lawrence After Arabia

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Film
Titel A Dangerous Man: Lawrence After Arabia
Produktionsland Vereinigtes Konigreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1992
Lange 107 Minuten
Stab
Regie Christopher Menaul
Drehbuch Tim Rose Price
Produktion Celia Bannerman ,
Uberto Pasolini
Musik Michel Sanvoisin
Kamera Witold Stok
Schnitt David Rees
Besetzung

A Dangerous Man: Lawrence After Arabia ist ein britischer Fernsehfilm von 1992. Er schildert die Erfahrungen von T. E. Lawrence und Emir Faisal auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 . Zeitlich schließt er damit an David Leans Film Lawrence von Arabien an, der mit der Eroberung von Damaskus 1918 durch die Araber endet.

Der Film ist das Debut von Ralph Fiennes , der bis dahin ausschließlich Rollen auf dem Theater gespielt hatte, als Filmschauspieler.

Zu Beginn des Films spricht Lawrence ein Zitat aus seinem Buch Die sieben Saulen der Weisheit :

? All men dream.
But not equally.
There is a dream by night in a dusty recess of their mind.
Waking the day to find that it is vanity.
But the dreamers of the day are dangerous men.
For they may act their dream with open eyes, to make it possible.
This I did
. [1]

Nach dem Ersten Weltkrieg sollen in Paris die Friedensbedingungen ausgehandelt werden. Fuhrer der arabischen Delegation ist der haschemitische Emir Faisal. T.E. Lawrence, der als englischer Offizier auf der Seite Faisals aktiv am arabischen Aufstand gegen die osmanische Herrschaft beteiligt war, nimmt als Freund, Berater und Dolmetscher Faisals an der Konferenz teil. Lawrence erfreut sich in der Offentlichkeit dank der Kriegsreportagen des amerikanischen Fotoreporters Lowell Thomas eines fast legendaren Rufs als Kriegsheld. Die arabische Delegation hat die Hoffnung, dass die Briten ihr Versprechen, einen unabhangigen arabischen Staat zu akzeptieren, einlosen werden. Eine entsprechende schriftliche Absprache zwischen den Arabern und Großbritannien halten die Briten jedoch unter Verschluss. Verstandnis und Sympathie fur das Verhandlungsziel der arabischen Seite zeigen die Briten einschließlich Winston Churchill sowie die Amerikaner unter Fuhrung des amerikanischen Prasidenten Woodrow Wilson . Konservative Briten und die Franzosen verfolgen jedoch das Ziel, den Einfluss auf die Trummer des osmanischen Reichs unter sich aufzuteilen. Sie beobachten mit Misstrauen alle Handlungen und Schachzuge der arabischen Delegation, insbesondere alle Aktionen von Lawrence. Dass Lawrence sich in den Vordergrund spielt und den Medienrummel in vollen Zugen genießt, missfallt Faisal, und es kommt verstarkt zu Spannungen zwischen den Freunden. Am Ende der Verhandlungen muss Faisal einsehen, dass er in seinen Zielen gescheitert ist, wahrend Lawrence seine Niederlage nicht einsehen will und weiter den Traumen eines unabhangigen arabischen Staates nachhangt.

Eingestreut in den Film sind immer wieder Szenen, die Lawrence beim Schreiben seines Buchs zeigen.

Der Film wurde 1990 produziert. Gedreht wurde er in den Sands Studios in Rotherhithe , London, durch Enigma TV Prods. fur Anglia Films. Ausgestrahlt wurde er erstmals am 18. April 1992 auf ITV networks .

Musik:

Chris Willman, der Filmkritiker der Los Angeles Times , schreibt, dass der Film weniger das Portrat eines Kriegshelden entwerfe, sondern Lawrence im Angesicht seiner Feinde ? der Diplomaten und Politiker ? zeige. Der Film zeige, wie in verqualmten Raumen in Paris die Buhne fur das Chaos bereitet wurde, das heute im Nahen Osten herrsche. Fiennes gebe einen sensibleren Lawrence als die heroische Figur des Lawrence Peter O’Tooles : selbstgefallig, mit verschwitzter Stirn und mit einem schwindenden Realismus in Bezug auf seine staatsmannischen, proarabischen Bestrebungen. [2]

John O’Connor von der New York Times ist der Meinung, der Film sei authentischer als der von David Lean, was sein Verstandnis fur Nichtexperten zweifellos schwieriger mache. Ihn zu verstehen sei fast so kompliziert wie der Mann selbst. Fiennes spiele Lawrence mit bemerkenswerter Subtilitat. Schon in der ersten Szene beim Anschauen einer alten Filmreportage aus dem arabischen Aufstand zeige sich die Ambivalenz seiner Natur, und seine wahre Seele werde blitzartig enthullt. Beide Hauptdarsteller, Fiennes und Siddig, spielten großartig und mitreißend in einem Sturzbach rasch wechselnder Emotionen ( riding a torrent of rapidly changing emotions ), oft ohne ein Wort zu sagen. Tim Rose Prices Drehbuch mische geschickt die Weltereignisse und die Ereignisse im Leben des Protagonisten. Je mehr man uber die Zeit und das Geschehen wisse, umso mehr schatze man diesen bemerkenswert schonen Film. [3]

Einzelnachweise

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  1. ?Alle Menschen traumen. Aber nicht gleich. Es gibt einen nachtlichen Traum in einem dunstigen Winkel ihrer Seele, um am Tage aufgewacht zu erkennen, dass er eine Nichtigkeit war. Aber die am Tag traumen sind gefahrliche Manner. Denn sie konnen mit offenen Augen ihren Traum ausfuhren, um ihn moglich zu machen. Das habe ich getan‘.
  2. Chris William: TV Reviews : ‘A Dangerous Man’ Downsizes Lawrence. Los Angeles Times, 8. Mai 1992, abgerufen am 10. Mai 2016.
  3. John O’Connor: Review/Television; Confused, Complex Lawrence Of Arabia The New York Times. 6. Mai 1992, abgerufen am 3. Mai 2016.