Die
17th Airborne Division
(
deutsch
17. US-Luftlandedivision
) war eine
Luftlandedivision
und ein
Großverband
der
US Army
wahrend des
Zweiten Weltkrieges
.
Die 17. US-Luftlandedivision (Spitzname: ?Thunder from Heaven“) wurde am 15. April 1943 in
Camp Mackall
(North Carolina) unter dem Kommando von Maj. Gen. William Miley aufgestellt. Das Divisionsabzeichen war eine goldene Adlerkralle auf schwarzem Grund. Dieses sollte die Wahrnehmung/Ergreifung guter (?goldener“) Gelegenheiten ? dargestellt durch die goldene Kralle ? mittels Uberraschung ? dargestellt durch den schwarzen Grund ? symbolisieren.
Die Division bestand zu diesem Zeitpunkt aus dem 513. Fallschirmjagerregiment (Parachute Infantry Regiment, PIR) sowie dem 193. und 194. Luftlanderegiment (Glider Infantry Regiment, GIR) und mehreren Unterstutzungseinheiten. Nach intensiver Ausbildung in den USA wurde die Division im August 1944 nach
England
verlegt und in Camp Chisledon, in der Grafschaft Wiltshire, stationiert. Dort wurde ihr zur Verstarkung das 507th Parachute Infantry Regiment ? welches als Teil der
82nd Airborne Division
an der
Landung in der Normandie
teilgenommen hatte ? unterstellt. Die Division war Teil des
XVIII Airborne Corps
der
1. Alliierten Luftlandearmee
. Wahrend der
Operation Market Garden
war die Division noch in der Ausbildung und blieb folglich als strategische Reserve in England.
Als Reaktion auf die deutsche
Ardennenoffensive
wurden Teile der Division zwischen dem 23. und 25. Dezember 1944 in Nachtflugen nach
Frankreich
verlegt und in
Camp Mourmelon
stationiert. Nachdem sie dem
VIII Corps
der
3. US-Armee
General
Pattons
unterstellt wurde, bezog die 17. US-Luftlandedivision vom 27. bis zum 31. Dezember Verteidigungspositionen am Fluss
Maas
zwischen
Givet
und
Verdun
. Am 1. Januar 1945 wurde sie nach
Neufchateau
in
Belgien
und weiter nach
Morhet
verlegt, wo sie die
28th Infantry Division
abloste. Am 3. Januar nahm die Division an einer alliierten Gegenoffensive westlich von
Bastogne
teil, wobei sie mehrere kleine belgische Stadte eroberte. Der dabei am 7. Januar eroberte Ort
Flamierge
musste nach deutschen Gegenangriffen wieder aufgegeben werden und konnte erst funf Tage spater ? nachdem die deutschen Truppen zum Ruckzug gezwungen wurden ? wieder eingenommen werden. Am 18. Januar ubernahm die 17. US-Luftlandedivisiondie Stellungen der
11th Armored Division
im Raum
Houffalize
und drangte in den folgenden Tagen die deutschen Truppen auf ihre Ausgangspositionen vor Beginn der Ardennenoffensive zuruck. Dabei wurden von der Division am 22. Januar die Orte Steinbach und Limerle und am 26. Januar
Wattermal
und
Espeler
eingenommen, bevor sie von der
87th Infantry Division
abgelost wurde.
Die 17. US-Luftlandedivision wurde danach dem
III Corps
unterstellt, unter dessen Kommando sie nach Luxemburg vorruckte. Dabei eroberte die Division unter anderem die Orte
Eschweiler
und
Clervaux
und sauberte das westliche Ufer der
Our
von deutschen Truppen. Kleinere Truppenteile uberquerten den Fluss, um die deutschen Verteidigungsstellungen der
Siegfriedlinie
zu erkunden und einen kleinen
Bruckenkopf
nahe
Dasburg
zu errichten. Am 10. Februar ubernahm die
6th Armored Division
die Stellungen der 17. US-Luftlandedivision.
In der Folgezeit wurde die 17. US-Luftlandedivision ? jetzt wieder unter dem Kommando des XVIII Airborne Corps ? neu ausgerustet und auf ihren Luftlandeeinsatz (
Operation Varsity
) im Rahmen der
Operation Plunder
? der Uberwindung des Rheins ? vorbereitet. Dazu erfolgte Anfang Marz eine Reorganisation der Division, die danach aus dem ? nun fest zugeordneten ? 507. sowie dem 513. Fallschirmjagerregiment und dem 194. Luftlanderegiment bestand. Das 193. Luftlanderegiment wurde aufgelost, um das 194. Luftlanderegiment zu verstarken.
In den Abendstunden des 23. Marz begannen die Bodentruppen der britischen
2. Armee
und der
9. US-Armee
mit der Rheinuberquerung. Gegen 10 Uhr am Morgen des folgenden Tages landeten die 17. US-Luftlandedivision und die britische
6th Airborne Division
zwischen
Wesel
und
Hamminkeln
auf der ostlichen Seite des Niederrheins. Ziel der Operation Varsity war es, eine moglichst schnelle Erweiterung des Bruckenkopfes am ostlichen Rheinufer, um damit einen schnellen Vorstoß der alliierten Truppen in das
Deutsche Reich
sicherzustellen. Der 17. US-Luftlandedivision kam dabei die Aufgabe zu, das Hohengelande ostlich des Diersfordter Waldes und die Brucken uber die Issel zu sichern. Wenige Stunden nach Angriffsbeginn hatten deren Einheiten, unter teils schweren Verlusten, all ihre Angriffsziele genommen. Am Nachmittag desselben Tages vereinigte sich die 17. US-Luftlandedivision mit den vorruckenden Einheiten der britischen
15th (Scottish) Division
und der britischen 1. Kommando-Brigade.
Als die Division in den folgenden Tagen unter dem Kommando des
XIII Corps
von
General Simpsons
9. Armee nach Osten vorstieß, eroberte sie am 29. Marz
Haltern
und am 2. April
Munster
. Im Folgenden nahm die 17. US-Luftlandedivision an den
Kampfen im Ruhrgebiet
teil, wobei sie die
79th Infantry Division
abloste.
Am 6. April wurde sie dem
XVI Corps
unterstellt. Noch am selben Tag uberschritt sie den
Rhein-Herne-Kanal
und errichtete einen
Bruckenkopf
fur den Angriff auf
Essen
, welches vier Tage spater fiel. In nachfolgenden Angriffen wurden auch die Industriestadte
Mulheim an der Ruhr
und
Duisburg
erobert. Ab dem 12. April ubernahm die Division zudem Besatzungsaufgaben im
Deutschen Reich
. Mit der Kapitulation des
Ruhrkessels
endeten fur die 17. US-Luftlandedivision die Kampfhandlungen in Europa.
Die Division kam am 27. April unter das Kommando des
XXII Corps
, unter welchem sie weiterhin Besatzungsaufgaben erfullte, bis sie am 25. Juni 1945 nach Frankreich verlegt wurde. Im September desselben Jahres wurde die 17. US-Luftlandedivision in die
Vereinigten Staaten
zuruckverlegt, wo sie in Camp Myles Standish (Massachusetts) am 16. September 1945 aufgelost wurde. In den Jahren 1948 und 1949 wurde die Division kurzfristig zu Ausbildungszwecken reaktiviert, ehe sie am 19. Juni 1949 dauerhaft deaktiviert wurde. Damals war Generalmajor
Robert C. Macon
ihr letzter Kommandeur.
Im Rahmen ihrer 45 Tage dauernden Kampfeinsatze in den Ardennen, im Rheinland und im Ruhrgebiet hatte die 17. US-Luftlandedivision insgesamt 2.166 Mann an Verlusten zu beklagen. Davon waren 564 gefallen, 129 galten als vermisst und 1.473 wurden so schwer verwundet, dass sie nicht mehr kampffahig waren. Die Zahl der minderschwer Verwundeten lag weit hoher. Zudem wurden 854 Angehorige der Division außerhalb von Kampfhandlungen ? meist durch Unfalle oder Erkrankungen ? getotet oder waren nicht mehr einsatzfahig. Diese Verluste entsprechen knapp einem Viertel der gesamten Divisionsstarke.
In dieser Zeit hat die 17. US-Luftlandedivision 17.344 Kriegsgefangene gemacht.
Fur besondere Tapferkeit wurden den Angehorigen der Division insgesamt 4 ?
Distinguished Service Cross
“, 177 ?
Silver Star
“ und 695 ?
Bronze Star
“ verliehen.
Verbande
|
Kommandeur
|
|
507. Fallschirmjagerregiment
|
Col. Edson D. Raff
|
(
507th Parachute Infantry Regiment
)
|
513. Fallschirmjagerregiment
|
Col. James W. Coutts, Lt. Col. Ward Ryan (ab. 9. Mai 1945)
|
(
513th Parachute Infantry Regiment
)
|
193. Luftlanderegiment
|
Col. Maurice G. Stubbs
|
(
193rd Glider Infantry Regiment
)
|
194. Luftlanderegiment
|
Col. James R. Pierce
|
(
194th Glider Infantry Regiment
)
|
139. Luftlande-Pionier-Bataillon
|
Lt. Col. Stanley T. B. Johnson
|
(
139th Airborne Engineer Battalion
)
|
155. Luftlande-Flugabwehr-Artillerie-Bataillon
|
(
155th Airborne Antiaircraft Artillery Battalion
)
|
|
Divisionsartillerie
|
680. Luftlande-Feldartillerie-Bataillon
|
Lt. Col. Paul F. Oswald
|
(
680th Glider Field Artillery Battalion
)
|
681. Luftlande-Feldartillerie-Bataillon
|
Lt. Col. Joseph W. Keating
|
(
681st Glider Field Artillery Battalion
)
|
464. Fallschirm-Feldartillerie-Bataillon
|
Lt. Col. Edward S. Branigan
|
(
464th Parachute Field Artillery Battalion
)
|
466. Fallschirm-Feldartillerie-Bataillon
|
Lt. Col. Ken Booth
|
(
466th Parachute Field Artillery Battalion
)
|
|
Weitere Einheiten
|
224. Sanitatskompanie
|
(
224th Medical Company
)
|
17. Fallschirm-Instandsetzungkompanie
|
(
17th Parachute Maintenance Company
)
|
717. Luftlande-Versorgungskompanie
|
(
717th Airborne Ordnance Company
)
|
411. Luftlande-Nachschubkompanie
|
(
411th Airborne Quartermaster Company
)
|
517. Luftlande-Fernmeldekompanie
|
(
517th Airborne Signal Company
)
|
Stabskompanie
|
(
Headquarters Company
)
|
Militarpolizeizug
|
(
Military Police Platoon
)
|
Aufklarungszug
|
(
Reconnaissance Platoon
)
|
Divisionsmusikkorps
|
(
Band
)
|
Divisionskommandeur
|
Maj. Gen.
William M. Miley
|
Stellvertretender Divisionskommandeur
|
Brig. Gen.
John L. Whitelaw
|
Kommandeur der Divisionsartillerie
|
Brig. Gen.
Joseph V. Phelps
|
Stabschef
|
Col.
Willard K. Liebel
|
Stabsoffizier G 1 (Personal)
|
Lt. Col.
Lewis R. Good
|
Stabsoffizier G 2 (Feindlage)
|
Lt. Col. Lyle N. McAlister
|
Stabsoffizier G 3 (Operationsplanung)
|
Lt. Col. Edwin J. Messinger
|
Stabsoffizier G 4 (Versorgung)
|
Lt. Col. Charles W. Koester
|
Stabsoffizier G 5 (Zivilbevolkerung)
|
Lt. Col. Richard A. Norton
|
Adjutant General
|
Lt. Col. Gabe W. Lewis, Jr.
|