In den 1430er Jahren gab es in Deutschland und anderen Teilen Europas eine außergewohnliche
Wetteranomalie
.
- Der Winter 1431/32 war einer der kaltesten und langsten in Europa:
- am 20. November 1431 waren alle Flusse Nordeuropas zugefroren, auch Donau und Rhein. Auch weite Teile des Bodensees und der Ostsee froren zu; Wolfe liefen ubers Eis von Norwegen nach Danemark und weiter nach Suden.
- die Lagune von Venedig konnte vom 6. Januar bis 22. Februar mit dem Wagen uberquert werden, was sonst alle paar Jahrzehnte hochstens mal ein paar Tage moglich war.
- In Frankreich erfroren die Weinstocke.
- Weil den ganzen Winter kaum Schnee gefallen war, schutzte keine Schneedecke die Saat auf den Feldern vor der extremen Kalte.
- Erst im Marz oder April taute der Boden. Schmelzwasser in den Flussen verursachte vielerorts Hochwasser. Orte entlang der Donau waren besonders stark betroffen.
1432 begannen erste Hungersnote. Nach einem weiteren harten Winter war uberall in Europa (sogar in Irland) das Getreide sehr teuer.
Heutige
Klimasimulationen
zeigen: mehrere Jahre nacheinander lagen im Sommer
Tiefdruckgebiete
uber Mitteleuropa (deren Regen ließ der die magere Ernte faulen); im Winter dagegen lagen dort
Hochdruckgebiete
(siehe auch
Sibirienhoch
), die das Land auskuhlen ließen (Wolken
reflektieren terrestrische Warmestrahlen
und verhindern strengen
Frost
).
[1]
[2]
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The 1430s: a cold period of extraordinary internal climate variability during the early Sporer Minimum with social and economic impacts in north-western and central Europe
- ↑
siehe auch spiegel.de 28. Dezember 2018:
Europas hartestes Jahrzehnt