Markgraf
?kuma Shigenobu
(
jap.
大? 重信
?kuma Shigenobu
; *
11. Marz
1838
in
Saga
; †
10. Januar
1922
in
Tokio
) war ein
japanischer
Politiker und der 8. und 17.
Premierminister Japans
.
Als einer der popularsten Staatsmanner in der japanischen Geschichte gehorte er zu den Personen, die fruh die Verbreitung westlicher Technologien in Japan forderten. Er grundete die
Waseda-Universitat
.
?kuma Shigenobu wurde als Sohn eines Artillerie-Offiziers in
Saga
in der
Provinz Hizen
(heute
Prafektur Saga
) geboren. Seine Ausbildung bestand zunachst hauptsachlich aus dem Studium der Bucher der
konfuzianischen
Philosophen und daraus hervorgegangenen japanischen Werken wie
Hagakure
von
Yamamoto Tsunetomo
. 1853 verließ er jedoch die traditionelle japanische Schule und besuchte stattdessen eine
hollandische
Schule.
Nachdem die hollandische Schule mit der Provinz-Schule 1861 vereinigt worden war, wurde ?kuma Shigenobu Lektor an dieser Schule. ?kuma sympathisierte mit der
Sonn?-j?i
-Bewegung, die in dieser Zeit weiter erstarkte. Er versuchte eine Annaherung zwischen den Rebellen des
Ch?sh?
-
Han
und dem
Bakufu
zu ermoglichen.
Wahrend einer Reise nach
Nagasaki
traf ?kuma den hollandischen Missionar
Guido Verbeck
. Dieser brachte ihm die englische Sprache bei und gab ihm Kopien des
Neuen Testaments
und der
amerikanischen Unabhangigkeitserklarung
. Diese Schriften fuhrten zu einer volligen Anderung seiner Ansichten uber die japanische Regierungsform. War er zuvor als Krieger fest mit dem traditionellen feudalen System verwurzelt, so war er nun uberzeugter Anhanger einer neuen, auf einer Verfassung begrundeten Regierung Japans.
?kuma reiste in den folgenden Jahren oft zwischen Nagasaki und Ky?to und wurde in der Bewegung zur Wiederherstellung der kaiserlichen Macht aktiv. 1867 reiste er zusammen mit
Soejima Tanetomi
nach
Edo
, um den neuerannten
Sh?gun
Tokugawa Yoshinobu
einen Plan zur Wiederherstellung der Macht des
Tenn?
vorzulegen. Dieser zogerte allerdings daraufhin nicht, sie sofort zu
R?nin
zu erklaren. Auf dem Ruckweg nach Ky?to wurden die beiden gefangen genommen. ?kuma verbrachte daraufhin einen Monat unter Hausarrest in Saga.
Nach der
Meiji-Restauration
war ?kuma zuerst im Dienst des Auswartigen Amtes, erhielt jedoch bald einen weiteren Posten als Leiter des Programms zur Reform des japanischen Wahrungssystems. Er wurde 1870 Mitglied im Regierungskabinett und Finanzminister. In dieser Funktion fuhrte er Reformen des japanischen Eigentumsrechts und des Steuerrechts durch, welche die fruhe industrielle Entwicklung Japans unterstutzten. 1881 kam es jedoch zu einer
politischen Krise
, die zu seiner Entlassung fuhrte, nachdem er eine Reihe von Streitigkeiten uber den Stellenwert des Rechts des Einzelnen in der japanischen Gesellschaft mit anderen Kabinettsmitgliedern gehabt hatte. Unter diesen ist besonders
It? Hirobumi
zu erwahnen, der im Gegensatz zu ?kuma ein Befurworter eines Obrigkeitsstaates nach
preußischem
Muster war.
1882 war ?kuma Shigenobu einer der Mitbegrunder der Konstitutionellen Progressiven Partei (
立憲改進?
,
Rikken Kaishint?
), welcher sich bald andere bekannte Fuhrer der Meiji-Zeit anschlossen. Unter diesen bekannten Personlichkeiten waren
Ozaki Yukio
und
Inukai Tsuyoshi
. Im gleichen Jahr grundete ?kuma die
T?ky? Semmon Gakk?
im Waseda-Viertel von Tokio. Diese Schule wurde spater die Waseda-Universitat, welche eine der angesehensten in ganz Japan ist.
Ungeachtet ihrer Rivalitat ernannte
It? Hirobumi
?kuma im Februar 1888 zum japanischen Außenminister. In dieser Position sollte er die ?ungleichen Vertrage“ auflosen, die durch das
Bakufu
mit den europaischen Machten abgeschlossen worden waren. ?kumas Zusammenstoße mit den anderen Regierungsmitgliedern hauften sich aber bald wieder. Nachdem sein rechtes Bein von einer Bombe des
Gen’y?sha
-Mitglieds
Kurushima Tsuneki
zerrissen wurde, trat er 1889 von seinem Posten zuruck.
Matsukata Masayoshi
ernannte ihn 1896 erneut zum Außenminister, aber auch dieses Mal trat er nach einer Amtszeit von nur einem Jahr wieder zuruck.
Im Juni 1898 grundete ?kuma Shigenobu die Konstitutionelle Regierungspartei (
Kenseit?
) und wurde vom Kaiser
Mutsuhito
als Ministerprasident Japans damit beauftragt, ein Kabinett zu bilden. Dieses Kabinett war das erste Einparteienkabinett in der japanischen Geschichte. Es stieß auf intensiven Widerstand von Seiten der Liberalen und der Progressiven Partei und hatte nur einige Monate bestand, bis alle Minister geschlossen zurucktraten. ?kuma blieb Parteimitglied der
Kenseit?
bis er 1908 vom politischen Leben Japans zuruckzog.
Nach seinem politischen Rucktritt wurde ?kuma Prasident der Waseda-Universitat und Ratsmitglied der japanischen Zivilisationsgesellschaft. Er ubersetzte eine Reihe von europaischen und amerikanischen Texten in die japanische Sprache und sammelte Spenden fur Japans erste Expedition in die
Antarktis
.
?kuma kehrte 1914 in die Politik zuruck, als das Land von einer Regierungskrise erschuttert wurde. Die Regierung von
Yamamoto Gonnohy?e
wurde wegen des
Siemens-Skandals
zum Rucktritt gezwungen. ?kuma wurde
Genr?
? Mitglied des Rates der Alteren Staatsmanner ? und Ministerprasident und brachte seine Befurworter zusammen mit den Parteien
Rikken D?shikai
und
Ch?seikai
in ein Kabinett. Im weiteren Verlauf des Jahres erklarte die Regierung ?kuma dem
deutschen Reich
den Krieg und trat damit auf der Seite der
Entente
in den
Ersten Weltkrieg
ein. 1915 entwarfen ?kuma und
Kat? Takaaki
die
Einundzwanzig Forderungen
an
China
, die Japan die Vorherrschaft uber das Land sichern sollten.
Aufgrund des
?ura-Skandals
von 1915 verlor ?kumas Kabinett rasch den Ruckhalt in der Bevolkerung und seine Mitglieder traten gemeinschaftlich im Oktober 1916 zuruck. ?kuma ging nach Waseda zuruck und starb dort 1922. Ungefahr 300.000 Menschen wohnten seinem Staatsbegrabnis im
Hibiya-Park
von Tokio bei. Er wurde im
Gokoku-ji
begraben.
- Namensgeber fur die
Okuma Bay
in der Antarktis
Japanischer Name:
Wie in Japan ublich, steht in diesem Artikel der Familienname
vor
dem Vornamen. Somit ist
?kuma
der Familienname,
Shingenobu
der Vorname.