Osterreichische Post Aktiengesellschaft
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Rechtsform
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Aktiengesellschaft
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ISIN
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AT0000APOST4
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Grundung
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1999
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Sitz
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Wien
,
Osterreich
Osterreich
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Leitung
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Mitarbeiterzahl
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rund 27.000
(konzernweit in 2022)
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Umsatz
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2.522,0
Mio.
Euro
(2022)
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Branche
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Logistik
,
Postdienstleister
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Website
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post.at
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Stand: 31. Dezember 2023
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Die
Osterreichische Post AG
und ihre Tochterunternehmen sind Post-, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen in den Geschaftsbereichen Brief- und Werbepost, Paket und Logistik sowie Filial- und Finanzdienstleistungen.
Der Hauptsitz der Osterreichischen Post AG befindet sich in Wien, Osterreich. Die Gesellschaft ist in das Firmenbuch beim Handelsgericht Wien zu FN 180219d eingetragen. Das Unternehmen wurde 1999 rechtlich verselbstandigt.
Seit dem 31. Mai 2006 notiert die Aktie erstmals an der
Wiener Borse
. Die Osterreichische Post AG ist zu 52,8 %
(Stand: 2023)
im Besitz der staatlichen
Osterreichischen Beteiligungs AG
(OBAG), der Rest ist im Wesentlichen
Streubesitz
.
Historische Entwicklung vor 1996
Die historische Entwicklung der Osterreichischen Post begann bereits 1490 unter Maximilian I. in der Form eines Lehens. 1722 (bzw. 1769 in Tirol) wurde das Postregal vom Staat ubernommen und die Post-Dienstleistungen durch k.k. Behorden verrichtet. Nach 1918 wurden die Aufgaben im neuen Bundesgebiet bis 1996 der Osterreichischen Post- und Telegraphenverwaltung ubertragen.
Grundung der Post und Telekom Austria (PTA)
Ein nachster Schritt zur spateren rechtlichen Verselbstandigung des osterreichischen Postwesens war die Grundung der
Post und Telekom Austria
(PTA) im Jahr 1996 aus der ehemaligen
Osterreichischen Post- und Telegraphenverwaltung
. Es folgte 1998 die Abspaltung von der
Telekom Austria
und 1999 die rechtliche Verselbstandigung als
Osterreichische Post AG
.
2006 erfolgte der Borsengang der Osterreichischen Post an der
Wiener Borse
mit einem 49%igen
Streubesitz
. Am 16. Mai 2006 startete der Verkauf von 34,3 Millionen Aktien der
Osterreichischen Post AG
. Seit dem 31. Mai 2006 notiert die Aktie erstmals an der Wiener Borse und der Emissionskurs betrug 19,00 Euro.
In der Sitzung des ATX-Komitees vom 5. September 2006 wurde beschlossen, die Aktien der Osterreichischen Post AG in den ATX ? den Leitindex der Wiener Borse ? aufzunehmen. Mit Wirkung vom 18. September 2006 wurde die Osterreichische Post AG mit etwa 1,7 % im ATX gewichtet.
Die Osterreichische Post bundelt ihre Geschaftsaktivitaten in drei Divisionen: Brief & Werbepost, Paket & Logistik und Filiale & Bank. Zum Kerngeschaft zahlen insbesondere die Beforderung von klassischen Briefsendungen, Werbesendungen, Paketen und Post Express-Sendungen. International ist die Osterreichische Post uber ihre Tochterunternehmen in zwolf weiteren Landern außerhalb ihres Heimatmarktes vertreten.
- 52,8 % Osterreichische Beteiligungs AG
- 47,2 % Streubesitz (7,5 % Großbritannien und Irland, 14,7 % Kontinentaleuropa (exkl. Osterreich), 15,6 % Nordamerika, 0,5 % Rest der Welt, 61,7 % private und institutionelle Investoren in Osterreich)
Am 8. April 2019 kundigte die Post an, von der
Grazer Wechselseitigen
(GraWe) 80 % der
Brull Kallmus Bank
zu erwerben. Diese Bank wurde in bank99 umbenannt und ist neuer Partner der Osterreichischen Post fur den Bereich der Finanzdienstleistungen. Seit dem 1. April 2020 werden in den Filialen der Post Bankdienstleistungen fur die bank99 angeboten.
[1]
Die Ausgliederung aus dem Bundeshaushalt im Jahr 1996 und die immer weiter voranschreitenden Liberalisierung von
Postunternehmen
fuhrte zur Erschließung neuer Geschaftsfelder, so auch zum
Adresshandel
. Nach dem Motto ?Unsere Adressen sind mehr wert“
[2]
hat die Post hierzu die nicht mehr bestehende
Postadress Austria GmbH
gemeinsam mit dem privaten Datenhandler
Schober Suppan Direktmarketing GmbH
gegrundet.
Diese Tatsache hat der
Osterreichischen Post AG
im Jahr 2001 den ersten Preis bei
Big Brother Awards
Austria eingebracht. Weiters wurde dabei bekannt, dass die Post Auskunfte uber ihre Kunden (z. B. ob noch an der Anschrift wohnhaft oder wohin verzogen, ob ein Kunde regelmaßig sein Postfach leert usw.) an Dritte wie etwa
Inkassoburos
weitergibt. Auch durfte die Post ihre Brieftrager als ?Detektive“ eingesetzt haben, um zu kontrollieren, ob krankgeschriebene Mitarbeiter tatsachlich zu Hause sind.
[3]
Im Jahr 2003 erhielt die Osterreichische Post AG ihren zweiten Preis bei den Big Brother Awards Austria. Dabei wurde vor allem die Tatsache bemangelt und bekannt, dass die Post sich bei einem
Nachsendeauftrag
eine Ermachtigung zur Datenweitergabe der gemachten Angaben erteilen ließ. Ohne diese Einverstandniserklarung wurden Nachsendeauftrage entgegen dem Datenschutzgesetz oftmals nicht angenommen.
Das osterreichische Datenschutzgesetz sieht vor, dass auch das Nichterteilen einer solchen Ermachtigung keine Auswirkung auf das Vertragsverhaltnis haben darf. Auch gilt fur die Post ein Kontrahierungszwang, wodurch sie dennoch zur Annahme des Nachsendeauftrages verpflichtet ist.
[4]
Weiters wird kritisiert, dass Nachnahmesendungen nur ausgehandigt werden, wenn der jeweilige Kunde sein Geburtsdatum und seinen Geburtsort angibt.
[5]
Ebenso wird versucht, moglichst alles uber den Haushalt des Kunden zu erfahren, um die gewonnenen Informationen dann gewinnbringend verkaufen zu konnen.
[6]
Regelmaßig wurde die Post in der
ORF
-Reihe ?Help“ wegen ihrer Praxis, dass bei Nachsendeauftragen die Adressen gewinnbringend verwertet werden, vor allem fur die Tatsache kritisiert, dass die Ermachtigung zur Datenweitergabe und die Streich- bzw. Widerrufsmoglichkeit zu klein geschrieben ist und daher von den Kunden oftmals ubersehen wird und somit zu unliebsamen Uberraschungen fuhrt.
[7]
Auch wenn ein Kunde der Weitergabe seiner Daten widersprach, wurden Daten weitergegeben. Die Post rechtfertigte dies damit, dass laut Angabe des Unternehmens 86 % der Kunden einer Weitergabe zustimmen wurden. Es ist daher im Programm die Weitergabe als ?normal“ vorgegeben. Der hohe Prozentsatz sagt naturlich nichts daruber aus, wie viele der Kunden die Widerrufsmoglichkeit ubersehen haben oder moglicherweise auch falsch verstanden haben. Die Post hat einige Zeit damit geworben, dass durch die Datenweitergabe auch Versandhauser und ahnliche verstandigt werden und sich der Kunde damit Arbeit erspart.
[8]
Bei den Big Brother Awards Austria 2008 hat die Post erneut fur ihren Umgang mit Kundendaten bei Nachsendeauftragen und fur die Datensammelwut bei Nachsendeauftragen den ?Lebenslangen Argernis“-Preis erhalten.
[9]
Im Janner 2019 deckte die Rechercheplattform
Addendum
auf, dass die Post im Zuge ihrer Tatigkeit als Adressverlag die vermeintlichen Parteiaffinitaten von 2,2 Millionen Osterreichern speichert und fur Wahlwerbung verkauft.
[10]
Nach Bekanntwerden leitete die osterreichische Datenschutzbehorde ein Prufverfahren gegen die Post ein.
[11]
Die Post selbst kundigte an, alle Infos zu Parteiaffinitaten aus ihren Datensatzen loschen zu wollen. In diesem Zusammenhang erging bereits ein nicht rechtskraftiges erstinstanzliches Urteil, das der Vorarlberger Anwalts Christian Wirthensohn durch Klage gegen die Post beim Landesgericht Feldkirch erstritten hatte.
[12]
In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dass die Post mittels anwaltlicher Unterlassungsaufforderungen gegen Kritiker vorgegangen ist.
[13]
[14]
Im Oktober 2019 wurde der Post dafur der Negativpreis
Big Brother Award
zuerkannt.
[15]
[16]
Vorstand
- Georg Polzl
? Vorstandsvorsitzender, Generaldirektor (CEO)
- Walter Oblin ? Finanzvorstand Generaldirektor-Stellvertreter, Vorstand Brief & Finanzen (CFO)
- Peter Umundum
? Vorstandsdirektor Paket & Logistik (COO)
Aufsichtsrat
- Elisabeth Stadler, Vorsitzende
- Stefan Furnsinn, Stv. Vorsitzende
- Huberta Gheneff
- Felicia Kolliker
- Peter E. Kruse
- Bernhard Spalt
- Sigrid Stagl
- Christiane Wenckheim
Von der Personalvertretung in den Aufsichtsrat entsandt:
- Ulrike Ernstbrunner
- Richard Kohler
- Andreas Rindler
- Andreas Schieder
- ↑
Weiterer Meilenstein in ING-Ubernahme erreicht
auf www.ots.at, abgerufen am 26. April 2024
- ↑
Postmitarbeiterzeitschrift ≪inform≫ Nr. 4/2001, Seite 4/5: ?Unsere Adressen sind mehr wert“
- ↑
Big Brother Awards Austria:
Die Gewinner des Jahres 2001
- ↑
Big Brother Awards Austria:
Die Gewinner des Jahres 2003
- ↑
Arge Daten:
Kein Datenschutz fur Empfanger von Nachnahmesendungen?
- ↑
Arge Daten:
Post als Sex-Vermittler
- ↑
ORF O1 Help:
Nachsendeauftrag fuhrt zur Datenweitergabe
- ↑
ORF O1 Help:
Datenverwertung aus Nachsendeauftragen
- ↑
Big Brother Awards Austria:
Die Gewinner des Jahres 2008
- ↑
Wenn die Post Partei ergreift
(
Memento
vom 4. Juni 2023 im
Internet Archive
)
- ↑
Datenschutzbehorde leitet Verfahren gegen die Post ein
(
Memento
vom 2. Juni 2023 im
Internet Archive
)
- ↑
Post-Daten: Uberraschendes Urteil nach Klage auf Schadenersatz
(
Memento
vom 25. Marz 2023 im
Internet Archive
)
- ↑
Sarah Spiekermann
:
Wenn Professoren mundtot gemacht werden.
In:
Der Standard.
derstandard.at, 28. August 2019,
abgerufen am 28. August 2019
.
- ↑
Nach kritischem Beitrag: WU-Professorin von Post "mundtot" gemacht?
In:
Kleine Zeitung
.
29. August 2019,
abgerufen am 29. August 2019
.
- ↑
Wirtschaft: Jo und Post erhielten Big Brother Awards.
In:
ORF.at
.
25. Oktober 2019,
abgerufen am 26. Oktober 2019
.
- ↑
Datensammelwahn: Jo Bonusclub erhalt Negativpreis Big Brother Award.
In:
DerStandard.at
.
25. Oktober 2019,
abgerufen am 26. Oktober 2019
.