Dieser Artikel beschreibt eine Flussinsel in Paris. Eine gleichnamige Insel von Senegal ist unter
Ile Saint-Louis (Senegal)
beschrieben.
Ile Saint-Louis
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Der Suden der Insel mit dem Quai d’Orleans
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Gewasser
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Seine
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Geographische Lage
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48° 51′ 6″
N
,
2° 21′ 25″
O
48.851666666667
2.3569444444444
Koordinaten:
48° 51′ 6″
N
,
2° 21′ 25″
O
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Lange
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725 m
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Breite
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190 m
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Flache
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11 ha
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Einwohner
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2426
(2013)
22.055 Einw./km²
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Luftbild von Nordwesten, Ile Saint-Louis oben hinter der
Ile de la Cite
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Die
Ile Saint-Louis
[
il s?? lwi
] ist neben der
Ile de la Cite
die kleinere der beiden mitten in
Paris
gelegenen
Binneninseln
der
Seine
. Die Insel gehort zum
4. Arrondissement
und bildet zusammen mit dem Ostteil der Ile de la Cite das
Quartier Notre-Dame
.
Wahrend die Ile de la Cite bereits fruh besiedelt wurde, blieb ihre Nachbarinsel bis zum Anfang des
17. Jahrhunderts
unbebaut. Genau genommen bestand sie aus zwei benachbarten, durch einen Seine-Arm voneinander getrennten Inselchen, die man ?Ile aux Vaches“ und ?Ile Notre Dame“ nannte. Beide gehorten der Kirche und wurden als Viehweiden genutzt. Trotz akuten Platzmangels auf der
Ile de la Cite
und großen Interesses, die Nachbarinseln urbar zu machen, widersetzte sich die Kirche lange der Bebauung.
Im Jahre 1614 beauftragte schließlich
Ludwig XIII.
den Bauunternehmer
Christophe Marie
mit der Erschließung des Gelandes. Die beiden kleinen Inseln wurden mit einer Kaimauer umfasst, der sie trennende Seinearm zugeschuttet und Brucken zu den Flussufern errichtet. Die Brucke, die die Insel mit dem
Marais
verbindet, tragt bis heute den Namen ihres Bauherrn:
Pont Marie
. Sie wurde 1635 fertiggestellt und war ursprunglich (wie damals ublich) mit Hausern bebaut.
Das neu gewonnene Stadtgebiet wurde ab etwa 1618 zunachst mit Hausern fur Handwerker und Kaufleute bebaut. Erst ab 1638, als sich ein Ende des Rechtsstreits mit dem
Klerus
abzeichnete, begann auch der Adel, luxuriose Stadtpalaste errichten zu lassen. Die Bebauung erfolgte nach einem festen Grundplan mit geraden Straßen, der noch heute erkennbar ist.
1726 erhielt die Insel ihren heutigen Namen nach
Ludwig IX.
, der von Papst
Bonifatius VIII.
1297 heiliggesprochen worden war. Wahrend der Revolution wurde ihr Name kurzzeitig in ?Ile de la Fraternite“ geandert.
Bis heute ist die Ile Saint-Louis einer der begehrtesten und teuersten Wohnorte von Paris.
Sehenswert sind:
- die Kirche
Saint-Louis-en-l’Ile
, erbaut vom Architekten
Francois Le Vau
;
- das
Hotel Lambert
(1 Quai d’Anjou/2 rue Saint-Louis en l’Ile), errichtet in den Jahren 1640 bis 1644 von
Louis Le Vau
;
- das
Hotel de Lauzun
(17 Quai d’Anjou), errichtet in den Jahren 1656 bis 1657 durch Louis Le Vau, ehemaliges Eigentum der Familie Richelieu. Im
19. Jahrhundert
wohnten hier Theophile Gautier, Charles Baudelaire und der Maler Ferdinand Boissard, in dessen Wohnung der ?
Club des hachichins
“ gegrundet wurde, in dem sich die drei Freunde mit zahlreichen Wissenschaftlern, Literaten und Kunstlern zum gemeinsamen Haschischgenuss trafen. Zu dem Kreis gehorten der Psychiater
Jacques-Joseph Moreau
,
Honore de Balzac
,
Eugene Delacroix
,
Alexandre Dumas
und
Gerard de Nerval
.
- das
Hotel Le Vau
(3 Quai d’Anjou), erbaut von Louis Le Vau;
- das Petit Hotel de Marigny (5 Quai d’Anjou), erbaut um 1640
- das Hotel Jassaud (19 Quai de Bourbon), erbaut in den Jahren 1666 bis 1670.
- das
Hotel Chenizot
;
- das Denkmal zu Ehren des Bildhauers
Antoine-Louis Barye
, erschaffen 1894 von
Laurent Marqueste
; Square de Barye an der Ostspitze der Insel, unterhalb des Pont de Sully.
Bekannte Bewohner der Ile Saint-Louis waren oder sind, in chronologischer Reihenfolge ihrer Geburtsjahre:
- Philippe de Champaigne
(1602?1674), Maler; vermutlich 15 Quai Bourbon
- Abraham Bosse
(um 1604?1676), Kupferstecher
- Louis Le Vau
(1612?1670), Architekt; Hotel Le Vau von 1642 bis 1650
- Nicolas Lambert de Thorigny
(† 1680), Prasident der koniglichen Rechnungskammer (
Chambre des comptes
); Hotel Lambert
- Jean de La Fontaine
(1621?1695); Hotel Lauzun
- Moliere
(1622?1673), Buhnenautor, Schauspieler und Theaterdirektor; Hotel Lauzun
- Antonin Nompar de Caumont
, duc de Lauzun (1633?1723), Hofling, Kapitan der Leibgarde des Konigs; Hotel Lauzun 1682 bis 1685
- Jean Racine
(1639?1699), Autor; Hotel Lauzun
- Voltaire
(1694?1778), Philosoph; Hotel Lambert
- Jean-Jacques Rousseau
(1712?1778), Philosoph; Hotel Lambert
- Quatremere de Quincy
(1755?1849), Archaologe und Kunsthistoriker; 19 Quai de Bourbon 1827
- Adam Jerzy Czartoryski
(1770?1861), russischer Außenminister, Regierungschef der polnischen Revolutionsregierung von 1830; Hotel Lambert
- Honore Daumier
(1808?1879), Bildhauer, Maler, Grafiker und Karikaturist; 9 Quai d’Anjou von 1846 bis 1863
- Theophile Gautier
(1811?1872), Schriftsteller; Hotel de Lauzun (Hotel Pimodan) 1845
- Ferdinand Boissard
(1813?1866), Maler; Hotel de Lauzun (Hotel Pimodan) um 1844
- Ernest Meissonier
(1815?1891), Maler; 15 Quai Bourbon um 1840
- Charles Baudelaire
(1821?1867), Dichter; Quai de Bethune 1842 und Hotel de Lauzun (Hotel de Pimodan) von 1843?1845
- Stuart Merrill
(1863?1915), Dichter amerikanischer Herkunft; 53 Quai Bourbon
- Camille Claudel
(1864?1943), Bildhauerin; 19 Quai de Bourbon von 1899 bis 1913
- Marie Skłodowska Curie
(1867?1934), Chemikerin und Physikerin; 36 Quai de Bethune
- Emile Bernard
(1868?1941), Maler und Dichter; 15 Quai Bourbon
- Helena Rubinstein
(1870?1965), Kosmetikunternehmerin; 24 Quai de Bethune
- Leon Blum
(1872?1950), Politiker; 25 Quai de Bourbon
- Charles-Louis Philippe
(1874?1909), Autor; 31 Quai de Bourbon von 1905 bis 1907 und 45/47 Quai de Bourbon von 1907 bis 1909
- Francis Carco
(1886?1958), Schriftsteller; 18 Quai de Bethune
- Georges Pompidou
(1911?1974), franzosischer Staatsprasident und seine Gattin
Claude
(1912?2007); 24 Quai de Bethune
- Louis de Funes
(1914?1983), Schauspieler; 24 Quai de Bethune
- Henri Dutilleux
(1916?2013), Komponist
- Roland Dumas
(* 1922), Politiker
- Claude Sarraute
(* 1927), Journalistin
- Jean-Claude Brialy
(1933?2007), Schauspieler und Regisseur
- Georges Moustaki
(1934?2013), Chansonnier
- Guy Bedos
(1934?2020), Humorist
- Bryan Adams
(* 1959), Sanger, Komponist und Fotograf
- Claudia Cardinale
(* 1938), Schauspielerin
- Agnes Jaoui
(* 1964), Schauspielerin, Regisseurin, Sangerin