Die
Schlacht bei Rethel
[1]
fand am 15. Dezember 1650 wahrend des
Spanisch-Franzosischen Krieges
im Rahmen der Kampfe gegen die Aufstande der
Fronde
statt und endete mit einem Sieg der koniglichen Armee gegen die Aufstandischen, die von einem spanischen Kontingent unterstutzt wurden. Das Schlachtfeld lag im Gebiet von
Sommepy
,
Saint-Etienne-a-Arnes
und
Semide
.
In ihren
Memoires
(Kapitel 8, betreffend das Jahr 1650) berichtete
Anne Marie Louise d’Orleans
, dass Kardinal
Mazarin
darauf bestanden habe, die Schlacht nach ?Rethel“ zu benennen. Kommandiert wurde die Armee zwar vom
Marechal du Plessis-Praslin
, aber der Kardinal befand sich in diesem Moment in dem sieben Lieues (ca. 22 km)
[2]
entfernten Rethel. Mademoiselle de Montpensier, keine Freundin Mazarins, klagte ihn an, diese Bezeichnung nur gewahlt zu haben, um sich das Verdienst des Sieges auf seine eigenen Fahnen heften zu konnen.
[3]
Zu diesem Thema schrieb sie auch:
?Er beanspruchte das Verdienst des Sieges fur sich […] ohne die Abwesenheit des Siegreichen hatte es uns auch nicht mehr gekostet […] er fuhrte unsere Truppen in einen Feldzug […] so, wie ein Kirchendiener predigt […] Monsieur le Cardinal gewann die Schlacht.“
[4]
Die koniglichen Truppen konnten, unter anderem wegen ihrer zahlenmaßigen Uberlegenheit, die Schlacht fur sich entscheiden.
In der franzosischen Armee machten verschiedene Herren auf sich aufmerksam, so auch
Antoine d’Aumont de Rochebaron
(Enkel von
Marechal
Jean VI. d’Aumont
, marquis de Villequier). Seine Verdienste, die viel zum Sieg beitrugen, brachten ihm im folgenden Jahr den Titel eines Marechal de France ein. Der
Marquis d’Hocquincourt
und der Marquis de Villequier wurden zum
Lieutenant-general
ernannt.
Bei den Verlierern handelte es sich um den (damaligen) Anhanger der Fronde,
Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne
, kommandierender Befehlshaber der spanischen Truppen von
Leopold Wilhelm von Osterreich
. Von den Offizieren auf der Seite Turennes fielen in der Schlacht sein Cousin,
Philipp von der Pfalz
, als
Mestre de camp
eines Reiterregiments und der Lieutenant-general
Charles-Christophe de Mazancourt
. Der Lieutenant-general La Fauge, der Marquis
Jacques-Henri de Durfort
, der Marquis Gabriel Henri de Beauvau, der Marquis Aimery-Francois de Beon du Masses, der Marquis
Charles de Sainte-Maure, duc de Montausier
, und der Comte de Ligneville wurden verwundet.
Nachdem die Spanier Rethel 1653 besetzt hatten, wurden sie durch Turenne (der inzwischen die Seiten gewechselt hatte) unter Mithilfe von
Henri de La Ferte-Senneterre
nach viertagiger Belagerung vertrieben.
Als sogenannte
Wustungen
blieben die Dorfer Scay und Puiseux bei Semide zuruck, die im Laufe der Schlacht zerstort und nicht wieder aufgebaut wurden.
[5]
Das Gleiche gilt fur Somme-Arne mit seiner Abtei, ein Nachbardorf von
Saint-Etienne-a-Arnes
.
[6]
- La bataille de Rethel. 1650.
In: Henri Fleury, Louis Paris:
La Chronique de Champagne.
Band 3. Jacquet, Reims 1838, S. 301?309 (
Volltext
in der Google-Buchsuche).
- Relation de la bataille de Rethel. Extraite des memoires de
Puysegur
. Tome 2, page 393.
In: Alexandre Petitot, Louis-Jean-Nicolas Monmerque:
Collection des memoires relatifs a l’histoire de France.
Band 57. Foucault, Paris 1827, S. 449?464 (
Volltext
in der Google-Buchsuche).
- Jean-Nicolas-Isidore Louis:
Histoire de Saint-Etienne-a-Arnes.
Kapitel 13:
Bataille dite de Rethel (15 decembre 1650).
In:
Travaux de l’Academie nationale de Reims.
Ausgabe 106, 1898?1899, Band 2. F. Michaud, Reims 1902, S. 134?148 (
Digitalisat
auf
Gallica
).
- ↑
Claude Buirette schreibt (in:
Histoire de la ville de Sainte-Menehould et de ses environs
, Poignee-Darnauld, Sainte-Menehould 1837, S. 389;
Volltext
in der Google-Buchsuche):
?Eigentlich musste es
Schlacht bei Sommepy
oder den
Weissen Hugeln
heissen, da die Schlacht dort stattfand. Es hat sich jedoch der Begriff
Schlacht bei Rethel
durchgesetzt, da die Armee des Konigs dort ihr Hauptquartier hatte.“
- ↑
1 lieue de Paris (gultig bis 1674) entsprach 3,248 km.
- ↑
Anne Marie Louise d’Orleans, duchesse de Montpensier
:
Memoires, 1627?1693.
Band 1. Charpentier, Paris 1858, S. 288 (
Volltext
in der Google-Buchsuche;
Digitalisat
auf
Gallica
). Neuausgaben: Librairie Fontaine, Paris 1985; Mercure de France, Paris 2005,
ISBN 978-2-7152-2521-3
.
- ↑
Hierbei handelte es sich um eine sogenannte
Mazarinade
, ein politisches Spottlied, benannt nach Kardinal
Jules Mazarin
, gegen den sich der Spott hauptsachlich richtete.
- ↑
Einzusehen im
Kataster von Semide
aus dem Jahre 1819, in dem die Grundstucksverhaltnisse aufgefuhrt sind.
- ↑
Einzusehen im
Kataster von Saint-Etienne-a-Arnes
aus dem Jahre 1819, in dem die Grundstucksverhaltnisse aufgefuhrt sind.
- Le 15 decembre 1650 ? La bataille de Rethel. D’apres ≪ La Chronique de Champagne ≫ ? H. Fleury ? 1838.
In:
Au fil des mots et de l’histoire
(Blog). 29. Dezember 2013
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Koordinaten:
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