SOK
|
Allgemeine Informationen
|
Genre(s)
|
Jazzrock
|
Grundung
|
1971
|
Auflosung
|
ca. 1975
|
Grundungsmitglieder
|
Gitarre
|
Gunter Dobrowolski (†)
|
Orgel, E-Piano, Piano, Gesang
|
Ulrich Gumpert
bis 1973
|
Bassgitarre
|
Gert Lubke
|
Schlagzeug
|
Gunter Sommer
bis 1973
|
Altsaxophon
|
Rainer Gabler
|
Tenorsaxophon
|
Konrad Korner
bis Marz 1971
|
Trompete, Violine
|
Robert Tornev (†)
|
Posaune
|
Hermann Anders
|
Letzte Besetzung
|
Gesang
|
Gisela Dreßler
|
Gitarre
|
Gunter Dobrowolski
|
Bassgitarre
|
Gert Lubke
|
Schlagzeug
|
Rainer Riedel
|
Trompete, Flugelhorn, Harmonika, Perkussion
|
Jochen Gleichmann
|
Trompete, Violine
|
Robert Tornev
|
Tenorsaxophon, Flote
|
Helmut Forsthoff
|
Posaune
|
Hermann Anders
|
Ehemalige Mitglieder
|
Gesang
|
Barbel Folz
bis 1972
|
Flote
|
Rainer Gabler
|
Saxophon
|
Rainer Paschy (†)
|
Gaste
|
Altsaxophon
|
Ernst-Ludwig Petrowsky
|
Trompete
|
Hans-Joachim Graswurm
|
SOK
war eine
ostdeutsche
Band, die den
Jazz
mit der
Rockmusik
auf hohem Niveau verband und entstand, bevor eine derartige Fusion in der
DDR
?Mode wurde“.
[1]
Mit dem Ende der
Beatbewegung
Anfang der 1970er Jahre befand sich die Tanzmusikszene in der Deutschen Demokratischen Republik in einer allgemeinen Umbruchphase. Bestehende Bands suchten nach neuen musikalischen Formen. Neue Bands entstanden. Im Zuge dieser Entwicklung begannen sich die Bands neuen musikalischen Richtungen, wie dem
Blues
oder der
Soulmusik
, zu verschreiben. Bekannte Musiker wie
Klaus Lenz
,
Gunther Fischer
oder
Reinhard Lakomy
begannen sich verstarkt dem Jazz zu widmen und genossen besonders bei dem vorwiegend jazzbegeisterten, intellektuellen Publikum einen hohen Stellenwert. Zu den wichtigsten
Jazz-Rock-Formationen
der DDR in jener Zeit gehorte die Gruppe SOK. Kern dieser mit Blasern besetzten Formation war ein Quartett, bestehend aus E-Gitarre, E-Piano, Bassgitarre und Schlagzeug.
Garanten des hohen musikalischen Niveaus der 1971 gegrundeten Band waren Musiker wie
Ulrich Gumpert
(Klavier, Orgel, Gesang, Komposition, Arrangements, Bandleader),
Gunter
Baby
Sommer
(Schlagzeug), der Saxofonist
Helmut Forsthoff
und der als Gastmusiker mitwirkende
Ernst-Ludwig
Luten
Petrowsky
. Diese Musiker besaßen eine solide, meist klassische musikalische Ausbildung. Gumpert und Sommer hatten daruber hinaus ihre ersten Schritte in schon langer bestehenden Formationen wie dem
Manfred Ludwig Sextett
sowie den Gruppen von Klaus Lenz und
Friedhelm Schonfeld
gemacht. Zur Grundungsbesetzung gehorten auch der Gitarrist Gunter Dobrowolski, Gerd Lubke (Bassgitarre), Robert Tornev (Trompete, Violine), Rainer Paschy (Saxofon) und
Hermann Anders
(Tuba, Komposition, Arrangements). Lubke und Dobrowolski kamen aus der Beatszene. Zeitweilig spielte auch
Hans-Joachim Graswurm
als Gastmusiker bei SOK. Die Gruppe prasentierte sich am 7. Juni 1971 bei
Jazz in der Kammer
.
1972 wurde die Besetzung der Band durch die Sangerin Barbara ?Barbel“ Folz erganzt. Sie wurde Mitte des Jahres 1973 durch Gisela Dreßler, die eine markante Bluesstimme besaß, ersetzt.
Ende 1973 verließen Gumpert und Sommer die Band,
[2]
spielten im Duo und grundeten die Formation
Synopsis
, um sich fortan dem
freien Jazz
zu widmen. Sie wurden durch den Schlagzeuger Rainer Riedel und Jochen Gleichmann (Trompete, Flugelhorn, Mundharmonika) ersetzt. In dieser Besetzung wirkte SOK an den Auffuhrungen
Die neuen Leiden des jungen W.
am
Deutschen Theater
mit.
Zu den erfolgreichsten Produktionen der Band gehorten
SOK-Rock
von Gumpert und
SOK-Oriental
von Anders, die regelmaßig auf
DT 64
gesendet wurden. Typisch fur den Sound der Band war eine, nach rockigen Intros, experimentierfreudige, bis in den Bereich des Free Jazz vordringende Spielweise. Dieses musikalische Konzept hatte die zum Teil recht unterschiedlichen Musiker zusammengefuhrt und den Erfolg der Band begrundet. Doch im Laufe der Zeit uberwog der Drang, eigene musikalische Vorstellungen zu verwirklichen, und SOK loste sich Mitte der 1970er Jahre auf.
- 1994:
SOK
(aho recording)
- 1996:
Blues fur R.
(auf
Beatkiste Vol.5
, Buschfunk)
- 2014:
SOK ? Der Grune Vogel
(Black Pearl Records)
- ↑
Interview mit Ulrich Gumpert, in:
Bert Noglik
,
Jazz im Gesprach
, S. 55.
- ↑
?Das Spielen bei SOK entsprang der Absicht, eine Musik nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Die Interessen der einzelnen Musiker erwiesen sich jedoch auf die Dauer als ziemlich unterschiedlich. Jeder musste von seiner Seite aus Konzessionen machen.“ Interview Gunter Baby Sommer, in: Noglik,
Jazz im Gesprach
, S. 176.