Marxisten-Leninisten Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) war eine maoistische Gruppe, die von 1976 bis 1981 mit organisatorischem Schwerpunkt in Frankfurt und Aachen bestand. Die MLD konstituierte sich am 20./21. Marz 1976 aus Gruppen, die sich ab etwa 1971 von der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (KPD/ML) abgespalten hatten. Federfuhrend war der Frankfurter Buchhandler Heiner Hugel. Die Auflosung der Gruppe erfolgte im Oktober 1981 [1] . Die Mitgliederzahl der MLD wird in der Literatur mit 250 (inkl. Sympathisanten) angegeben [2] . Das theoretische Organ der Partei war Der Maoist [3] , das in vier Nummern von 1975 bis 1978 erschien [4] . Das Zentralorgan der Gruppe mit einer Auflage von hochstens 2.000 Exemplaren [5] war die Zeitschrift Die Neue Welt [6] , die ihren Titel 1979 wegen einer Klage des Axel-Springer-Verlages, der ein Periodikum mit ahnlichem Namen herausgab, in Die Achtziger Jahre anderte [7] .

Eine der theoretischen Grundlagen der MLD war die Drei-Welten-Theorie der Kommunistischen Partei Chinas . Die MLD vertrat die These ?Fur Vaterlandsverteidigung und Burgfrieden [8] und fiel vor allem durch nationalistische Parolen auf. Unter anderem pladierte sie fur die Entfernung von "moskautreuen" Kommunisten aus dem offentlichen Dienst [9] , setzte sich fur die Atomkraft ein und unterstutzte die Heimatvertriebenen bei ihrer Forderung nach einer Ruckkehr in die ehemaligen deutschen Ostgebiete [10] . Auch rief sie auf, bei bayerischen Kommunalwahlen fur die CSU zu stimmen. Sie unterstutzte Franz Josef Strauß als ?Bollwerk gegen den russischen Sozialfaschismus [11] . Im Kampf gegen ?prosowjetische Krafte“ in Deutschland versuchte die MLD-Gruppe eine breite Kampagne ?fur die Notwendigkeit und die Unterstutzung des Verfassungsschutzes durch die Bevolkerung“ zu initiieren. [12]

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Ernst Hausmann: Zur Auflosung der MLD , in: Aufsatze zur Diskussion , Nr. 17, Marz 1982, S. 141.
  2. F.-W.Schlomann, S. 26; G. Langguth, S. 123.
  3. Untertitel: Zeitschrift fur die Anwendung des Marxismus-Leninismus und der Mao-Tsetung-Ideen auf Deutschland . Als Eigenbezeichnung war dieser Name fur eine Gruppe, die sich an der Politik der KPCh orientierte, sehr ungewohnlich.
  4. http://www.diss-duisburg.de/Arbeitsbereiche/Archiv/archiv_liste.htm
  5. F.-W.Schlomann, S. 26
  6. Archivierte Kopie ( Memento vom 25. August 2007 im Internet Archive )
  7. Die Achtziger Jahre: Zeitschrift fur nationale Unabhangigkeit, Demokratie und wissenschaftlichen Sozialismus erschien von 1979, Heft 5 bis 1981, Heft 4,
  8. Der Maoist Nr. 1.
  9. Die Neue Welt, Zentralorgan der Marxisten-Leninisten Deutschland, Nr. 1, 1977, Titelgeschichte: "Kein DKPler als Lehrer und Richter!"
  10. Deutsche Maoisten begrußen das Schlesiertreffen ´77. Polen, Tschechen, Deutsche: Gemeinsam gegen die russische Supermacht. MLD-Extrablatt. 27. Mai 1977.
  11. http://de.indymedia.org/2002/10/30902.shtml
  12. Die Neue Welt, Zentralorgan der Marxisten-Leninisten Deutschland, Nr. 2, 1977, Titelgeschichte: "Fur die Sicherheit des Staates. Fur die Rechte des einzelnen Burgers."