Leighton Thomas Rees
(*
17. Januar
1940
in
Ynysybwl
,
Wales
; †
8. Juni
2003
ebenda) war ein walisischer Dartspieler und erster Weltmeister im
Darts
.
Leighton Rees besuchte die ortliche Mill Street School in
Pontypridd
, wo einer seiner Lehrer auf Rees’ Zeugnis vermerkte, dass er nur gut darin ware, die Sport-Seiten des
South Wales Echo
zu lesen (engl.: "good only for reading the sports pages of the South Wales Echo"). Nachdem er die Schule im Alter von 15 Jahren verlassen hatte, fand er zunachst Arbeit in einem Motoren-Ersatzteillager; dieser Arbeit ging er uber 20 Jahre lang nach, bis er schließlich 1976 als professioneller Dartspieler ins Geschaft einstieg.
Rees fand wahrend dieser Zeit zum Dartsport, bis er 1972 allmahlich an Aufmerksamkeit in Wales gewann.
Sid Waddell
, ehemaliger Kommentator fur
Sky Sports
, war zu dieser Zeit
Produzent
der
Fernsehsendung
Indoor League Pub Games Show
des Senders
Yorkshire Television
; seine Rechercheure teilten ihm mit, dass man im Suden der walisischen Taler ? welche schnell zur Wiege talentierter Dartspieler wurden ? ein Trio herausragender Dartspieler gefunden hatte. Es handelte sich um
Tony Ridler
aus
Newport
,
Alan Evans
aus
Rhondda
und vor allem Leighton Rees aus Ynysybwl.
Waddell gab allen drei schnell die Chance, im walisischen Fernsehen aufzutreten: Sie enttauschten nicht, Ridler und Evans warfen beide einige Hochstpunktzahlen von 180 Zahlern aus. Doch Leighton Rees stahl ihnen die Show: Bei einem
Lagerbier
und einer
Zigarre
erzahlte er Moderator
Fred Trueman
mit seinem bald bekannten
trockenen Humor
Geschichten daruber, wie er und Alan Evans Erfolge gegen die Englander erzielen konnten.
Im Folgenden nahm Rees an der
News of the World Championship
teil, welches zu dieser Zeit den Weltmeisterschaftsturnieren sehr ahnlich war; er ging zwar als Favorit ins Turnier, allerdings war sein beruhmter
lazy-arm
-Wurf an diesem Tag zu fest. Er schied in einer fruhen Phase des Turniers aus, sehr zum Missgefallen der zahlreich angereisten Fans. Wiedergutmachung leistete er, als er Teil des walisischen Teams war, welches im Jahr 1977 den allerersten WDF World Cup gewann.
Seine großte Stunde brach 1978 an, als er das erste Embassy
World Professional Darts Championship
in
Nottingham
gewann. Als Nummer drei gesetzt, konnte er gegen den
Australier
Barry Atkinson
in Runde eins einen 6-0-Erfolg fur sich verbuchen. In der folgenden Runde traf er dann auf seinen guten Freund
Alan Evans
, der zu dieser Zeit, als Nummer 5 gesetzt, sein Partner im walisischen Team war. Das Spiel ging in die Geschichte ein. Beide Spieler warfen durchschnittlich uber 90 Punkte mit drei Darts aus, was damals einmalig war. Evans konnte durch einige 180er fruh in Fuhrung gehen, bis Rees das bis dato erste
ten dart finish
des Turniers auswarf. Rees konnte schließlich durch einen 6:3-Sieg uber Evans triumphieren. Der damalige Produktionsleiter der
BBC
, Nick Hunter, sagte, dass diese Begegnung den Dartsport allen ihren Erwartungen gerecht werden ließ. Er etablierte es in den folgenden Jahren als eine Große im nationalen Fernsehen.
Im Halbfinale spielte er gegen den entschlossenen
US-Amerikaner
Nicky Virachkul
. Rees erkampfte sich schließlich ein 8-7, legte hierbei aber ganz neue, kampferische Qualitaten an den Tag, so dass er im Finale gegen den stark eingeschatzten
John Lowe
antreten konnte. Er erreichte wieder einen Durchschnitt von uber 90 Punkten, so dass er schließlich einen 11-7-Sieg erringen konnte ? den einzigen Weltmeisterschaftstitel seiner Karriere.
1979 erreichte Rees erneut das Finale. Wieder hatte er Evans auf seinem Weg bis dorthin besiegen konnen. Dieses Mal verlor er allerdings mit 0:5 gegen John Lowe. Daraufhin konnte er nur 1980 noch einmal ein Viertelfinale erreichen, 1981 kam er unter die letzten 16. 1982, 1983, 1985 und 1990 schied er sogar jeweils in der ersten Runde aus. Trotzdem sorgten seine Auftritte fast immer fur ausverkaufte Hallen, und er blieb einer der beliebtesten Dartspieler, da er neben John Lowe,
Eric Bristow
,
Jocky Wilson
,
Cliff Lazarenko
und spater
Phil Taylor
sowie
Raymond van Barneveld
maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Dart ein vergleichsweise beliebter Sport geworden ist.
1980 heiratete Leighton Rees die
Kalifornierin
Debbie in
Las Vegas
, wahrend er dort an einem Turnier teilnahm. Gemeinsam kehrten sie nach Ynysybw zuruck. Rees verstarb am 8. Juni 2003. In Ynysybwl wurde eine Straße nach ihm benannt, die Leighton Rees Close.