Trank
ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum US-amerikanischen Regisseur siehe
Josh Trank
, zum Filmproduzenten und Regisseur siehe
Richard Trank
Getrank
(
Kollektivum
zu
Trank
), auch
Trunk
, ist ein Sammelbegriff fur zum Trinken bestimmte,
[1]
zumeist aufbereitete
[2]
oder zubereitete
Flussigkeiten
.
[3]
Getranke werden entweder zum Stillen von
Durst
und damit zur Wasseraufnahme des Korpers, als
Nahrungsmittel
oder auch als reine
Genussmittel
aufgenommen. Die englische Entsprechung
Drink
wird im deutschen Sprachgebrauch auch als Oberbegriff fur
Cocktails
sowie fur Einzelportionen von
Spirituosen
verwendet. Mit
Mixgetrank
sind ebenfalls oft Cocktails gemeint,
Mischgetrank
deutet auf die Zubereitung aus verschiedenen Flussigkeiten wie bei
Milchshakes
oder
Biermischgetranken
hin.
In der Warenkunde bezeichnet man bestimmte genießbare Flussigkeiten allgemein als Getrank, andere Flussigkeiten werden je nach Tradition und Eigenschaft teilweise dazugezahlt.
Allgemein zahlt man hierzu:
Teilweise zahlt man hierzu:
Nicht hierzu zahlt man:
- Arzneiwaren,
- Korper- und Schonheitsmittel.
[7]
Als
alkoholfrei
bezeichnete Erzeugnisse durfen maximal 0,5
Volumenprozent
Alkoholgehalt
aufweisen (
Traubensaft
bis zu einem Volumenprozent
[8]
[9]
). Eine Besonderheit sind
alkoholreduzierte
Getranke, die bis zu vier Volumenprozent Alkohol enthalten durfen.
[10]
In der Europaischen Union besteht laut
Lebensmittel-Informationsverordnung
allgemein eine Verpflichtung zur Kennzeichnung des Alkoholgehalts ab 1,2 Vol.-%.
[11]
Teilweise hinzugezahlt wird:
Alkoholische Getranke
oder
alkoholhaltige Getranke
, auch
Alkoholika
oder (vor allem in Bezug auf
Spirituosen
)
geistige Getranke
genannt,
[14]
enthalten Trinkalkohol (
Ethanol
). In Lebensmitteln wird dieser meist nur als
Alkohol
bezeichnet.
Im
chemischen
Sinn bilden
Alkohole
eine ganze
Stoffgruppe
. Alkoholische Getranke werden aus
kohlenhydrathaltigen
Flussigkeiten durch
alkoholische Garung
erzeugt.
[15]
Nach geltendem Lebensmittelrecht kommen als Rohstoffe fur den Alkohol nur landwirtschaftliche Produkte in Frage. Alkoholische Getranke durfen also weder Alkohol synthetischen Ursprungs noch anderen Alkohol nicht landwirtschaftlichen Ursprungs enthalten.
[16]
Zu den alkoholischen Getranken gehoren Getranke, deren Alkohol lediglich durch alkoholische Garung entstanden ist (zum Beispiel
Bier
und
Wein
),
Destillate
aus solchen Getranken oder aus vergorenen
Maischen
sowie deren Mischprodukte. Getranke, deren Alkoholgehalt direkt oder indirekt auf Destillation zuruckgeht und mindestens 15 % vol. betragt, werden in der
EU
als
Spirituose
bezeichnet.
[17]
Alkoholische Getranke sind gesundheitsschadlich, weil das
giftige
Ethanol auf das
zentrale
, das periphere
Nervensystem
, die
Leber
und andere Organe wirkt. Einen risikofreien
Alkoholkonsum
gibt es nicht.
[20]
Aufgrund bestimmter Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (Alkoholrausch) wurden alkoholische Getranke seit langer Zeit, so auch empfohlen von dem indischen Arzt
Charaka
, als schmerzlinderndes Mittel (
Analgetikum
) und zur Erreichung einer Empfindungslosigkeit (als Narkotikum zur
Anasthesie
) bei Operationen verwendet.
[21]
Regelmaßiger und hoher Alkoholkonsum kann zur
Alkoholkrankheit
und zu ernsthaften Folgekrankheiten fuhren; seine Wirkung ist daher eindeutig negativ. Vor allem bei Mannern, aber auch bei Frauen, wird durch regelmaßigen Alkoholkonsum von mehr als 36 Gramm taglich der Gedachtnisverlust um fast sechs Jahre beschleunigt.
[22]
Auch die
exekutiven Funktionen
des Gehirns leiden unter dem Alkoholkonsum. Bei einer Depression oder Angststorung kann der Konsum von Alkohol eine symptomverstarkende Wirkung haben.
[23]
Da Alkohol
desinfizierend
wirkt, wurde Alkoholkonsum fruher mit der Vorbeugung gegen durch unsauberes Wasser ubertragene Krankheiten gerechtfertigt. Die desinfizierende Wirkung von Ethanol-Wasser-Mischungen ist jedoch nur bei einem Alkoholgehalt zwischen 50 und 80 % signifikant;
[24]
bei unter 20 % Ethanolgehalt fehlt sie vollig.
Inhaltsstoffe
In alkoholischen Getranken sind neben Ethanol und Wasser auch die bei der
Garung
entstehenden Nebenprodukte enthalten, etwa
Aldehyde
, die
Alkohole
Glycerin
,
Methanol
und
1-Propanol
sowie auch hohere einwertige Alkohole. Zusatzlich finden sich
aliphatische
Carbonsauren
,
Milch-
und
Bernsteinsaure
sowie
Carbonsaureester
darin. Diese Stoffe beeinflussen das
Aroma
der Getranke. Beim
Brennen
alkoholhaltiger Flussigkeiten oder von
Maische
entstehen
Spirituosen
mit einem Alkoholgehalt ab 15 % ? mit Ausnahme von
Eierlikor
, der mindestens 14 Volumenprozent haben muss.
[25]
- ↑
DWDS ? Digitales Worterbuch der deutschen Sprache.
Abgerufen am 3. September 2022
.
- ↑
Frank Massholder:
Getranke, was ist das?
Abgerufen am 3. September 2022
.
- ↑
Eintrag zu Getrank in der
Bertelsmann Lexikothek
Online
, abgerufen am 26. April 2009.
- ↑
Erlauterungen zum Kapitel 22 des Harmonisierten Systems/ Kombinierte Nomenklatur (Zolltarif) RZ 02.0 ? 05.1.
- ↑
Erlauterungen zum Kapitel 22 des Harmonisierten Systems/ Kombinierte Nomenklatur (Zolltarif) RZ 06.0.
- ↑
Position 2009 des Harmonisierten Systems/ Kombinierte Nomenklatur (Zolltarif).
- ↑
Erlauterungen zum Kapitel 22 des Harmonisierten Systems/ Kombinierte Nomenklatur (Zolltarif) RZ 08.5 ? 10.1.
- ↑
Lutz Bertling:
Erlaubt ? Verboten in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung 2010/2011
. Behr’s, 2011,
ISBN 3-89947-989-0
,
S.
372
(
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche).
- ↑
Eintrag zu
Traubensaft
. In:
Rompp Online
.
Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. Marz 2013.
- ↑
Eintrag zu
Weinahnliche Getranke
. In:
Rompp Online
.
Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. Marz 2013.
- ↑
Gerald Rimbach
, Jennifer Nagursky,
Helmut F. Erbersdobler
:
Lebensmittel-Warenkunde fur Einsteiger
. Springer, 2015,
S.
319
.
- ↑
Erlauterungen zur Position 2202 des
Harmonisierten Systems
/
Kombinierte Nomenklatur
(Zolltarif).
- ↑
Erlauterungen zur Position 2201 des
Harmonisierten Systems
/
Kombinierte Nomenklatur
(Zolltarif) RZ 01.0 ? 18.0 und 05.0 ? 06.0.
- ↑
Gerhard Eisenbrand, Peter Schreier, Alfred Hagen Meyer:
ROMPP Lexikon Lebensmittelchemie
. 2. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 2006,
ISBN 978-3-13-736602-7
, S. 34, S. 323.
- ↑
Hans-Dieter Belitz
,
Werner Grosch
,
Peter Schieberle
:
Lehrbuch der Lebensmittelchemie.
6. Auflage, Springer, 2007,
ISBN 978-3-540-73201-3
, S. 921.
- ↑
Verordnung (EG) Nr. 110/2008 (?EU-Spirituosenverordnung“)
, abgerufen am 5. Juli 2015, Kap. 1, Art. 3.
- ↑
Verordnung (EG) Nr. 110/2008 (?EU-Spirituosenverordnung“)
, abgerufen am 5. Juli 2015, Kap. 2, Art. 1.
- ↑
Robert Gable:
Drug Toxicity.
Abgerufen am 17. Februar 2011
.
- ↑
R. S. Gable:
Acute toxicity of drugs versus regulatory status.
In: J. M. Fish (Hrsg.):
Drugs and Society: U.S. Public Policy
. Rowman & Littlefield, Lanham MD 2006, S. 149?162.
- ↑
Maßiger Alkoholkonsum verkurzt Lebenszeit: Limits senken.
In:
pharmazeutische-zeitung.de.
Abgerufen am 26. Mai 2018
.
- ↑
H. Orth, I. Kis:
Schmerzbekampfung und Narkose.
In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.):
Chirurgie historisch gesehen. Anfang ? Entwicklung ? Differenzierung.
Dustri-Verlag, Deisenhofen bei Munchen 1973,
ISBN 3-87185-021-7
, S. 1?32, hier: S. 1 f. und 5.
- ↑
S. Sabia, A. Elbaz, A. Britton, S. Bell, A. Dugravot, M. Shipley, M. Kivimaki, A. Singh-Manoux:
Alcohol consumption and cognitive decline in early old age.
In:
Neurology.
doi:10.1212/WNL.0000000000000063
.
- ↑
Janett Menzel:
Angstzustande nach Alkohol: Wie Alkohol Angst auslost.
8. Marz 2016,
abgerufen am 22. Marz 2020
.
- ↑
H.-H. Frey, F. R. Althaus:
Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie fur die Veterinarmedizin.
S. 469, Georg Thieme Verlag, 2007,
ISBN 978-3-8304-1070-6
.
- ↑
Eintrag zu
Alkoholische Getranke
. In:
Rompp Online
.
Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. September 2013.