Dieser Artikel befasst sich mit dem Gutsbesitzer Friedrich Ludwig von Rochow. Zu anderen Personen siehe
Friedrich von Rochow
.
Friedrich Ludwig (V.) von Rochow
(*
16. Juni
1745
auf Gut
Stulpe
bei
Luckenwalde
,
Mark Brandenburg
; †
13. September
1808
auf Gut
Plessow
bei
Potsdam
) war ein
preußischer
Kammerherr
[1]
und
Gutsbesitzer
.
[2]
Er entstammte dem Geschlecht derer von
Rochow
, einer der altesten
markischen
Adelsfamilien
und war der dritte Sohn des Adam Ernst II. von Rochow (1705?1759),
Gutsherr
auf Stulpe sowie
Landrat
des
Kreises Luckenwalde
, und dessen zweiter Ehefrau Christiane Luise von Thumen (1721?1745) aus dem Hause
Blankensee
.
[3]
Rochow trat funfzehnjahrig in die
preußische Armee
Friedrichs des Großen
ein. Dort diente er als Standartenjunker,
Kornett
(Fahnrich) und viele Jahre als
Leutnant
im Regiment Gardes du Corps.
[4]
Er war Ritter
[5]
des
Johanniterordens
und koniglich preußischer
Kammerherr
. Etwa aus dieser Zeit stammt auch Rochows bekanntes Portrat, von
Anton Graff
, im blauen Samt und Johanniterkreuz.
[6]
Plessow ubernahm er vom Großoheim Generalleutnant
Hans Friedrich von Rochow
.
Nach Antritt des Erbes in den Jahren 1787/1788 wurde Friedrich Ludwig umgehend als Bauherr tatig und ließ dort nach Vorbild eines barocken
Potsdamer
Burgerhauses ein neues
Herrenhaus
erbauen. Beim Bau konnte er die Erfahrungen seiner Familie nutzen, denn sowohl sein Großvater mutterlicherseits, Christian Wilhelm von Thumen, als auch sein Vater errichteten in Blankensee und auf Stulpe neue Herrenhauser. Mindestens bis 1945 war auf Gut Plessow ein
Allianzwappen
(heute nicht mehr vorhanden) des Rochowschen Wappens (drei doppelte Pferdekopfe mit
Steinbock
) mit dem achteckigen Kreuz des Johanniterordens am Gebaude zu sehen. Plessow ist wohl zu Recht mit seinen vielen Einzelgliedern, wie Quadern, Rahmungen und Konsolklotzen als vielleicht kleinstes Schloss der Mark anzusehen. Der Park galt fruher als eigenartiges Beispiel der Ubergangszeit zwischen strenger und freier Gartenkunst. Merkwurdige Schlangelwege, freilich heute nicht mehr vorhanden, mussen perspektivisch vom Hause aus recht interessant gewesen sein.
Friedrich Ludwig V. von Rochow war mit dem bekannt gewordenen Vetter
Friedrich Eberhard von Rochow-
Reckahn sowie weiteren Offizieren und Gutsherren aus der Familie von Rochow Mitglied der Markischen Okonomischen Gesellschaft zu Potsdam.
[7]
Friedrich Ludwig heiratete in erster Ehe am 12. Juli 1773 in Berlin die sehr vermogende Witwe Susanne Margarete Wegely geb. Wilckens (1727?1785), Tochter eines alten Handelsherrengeschlechts aus Bremen und Witwe des ?vornehmen Berliner Handelsherren und Banquiers“ Andreas Daniel Wegely. Sie starb am 14. August 1785 in Carlsbad wahrend eines Kuraufenthaltes mit ihrem Mann und ihrer Tochter Caroline von Arnim-Krochlendorff (Romanfigur von E.T.A. Hoffmann) und wurde in Gegenwart von Goethe in
Johanngeorgenstadt
beigesetzt.
[8]
Rochow ehelichte als Witwer in zweiter Ehe am 11. Juni 1787 in
Neustrelitz
(
Mecklenburg-Vorpommern
) Anna Karoline Dietrika von Schmalensee (* 23. September 1765 in
Neubrandenburg
; † 19. Juni 1801 auf Gut Plessow), die Tochter des
herzoglich mecklenburg-strelitz'schen
Oberhofmarschalls
und
Mundschenks
Georg Adolf
von Schmalensee
und der Maria Elisabeth von Engel aus dem Hause Breesen.
[9]
In dritter Ehe heiratete er am 9. Juni 1802 auf Gut Plessow die Schwester seiner zweiten Ehefrau, Anna Dorothea Christina von Schmalensee (* 30. Mai 1769 in Neubrandenburg; † 4. November 1811 in Potsdam).
Aus Rochows Ehe mit Anna Karoline Dietrika von Schmalensee sind vier Tochter und drei Sohne hervorgegangen. Der alteste Sohn
Adolf Friedrich August
(1788?1869) erbte Stulpe, war dort fast 50 Jahre
Gutsherr
und wurde erster Kommendator der brandenburgischen Provinzialgenossenschaft des
Johanniterordens
nach der Wiederbegrundung dieser Vereinigung. In dieser Eigenschaft ließ dieser mit
Juterbog
das erste Krankenhaus des Ordens erbauen.
[10]
Seine Familienchronik erschien im Jahr 1861 unter dem Titel
Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen
. Seine
Monographie
Das Schloss Stulpe
von 1868 konzentriert sich auf die Historie des Gutes und Ortes Stulpe. Der zweite Sohn Hans Karl Dietrich (1791?1857) brachte es bis zum preußischen
Oberstleutnant
und Hofmarschall
[11]
und war Ehrenritter
[12]
des Johanniterordens.
[13]
Er erbte die Herrschaft Plessow und spater noch die Guter Krahne und Rotscherlinde. Der dritte Sohn Rudolf Friedrich Wilhelm Karl (1795?1801) starb fruhzeitig. Zwei Tochter verstarben ebenso fruh, die alteste, Juliane Karoline, 1831 unvermahlt. Tochter Karoline Sophie (1794?1877) heiratete 1812 im benachbarten Groß-Kreutz den spateren General
Karl von Grabow
(1783?1869).
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- Hans Joachim Helmigk
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,
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Anton Graff
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