FVA
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Name
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Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen (1920) e.V.
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Gegrundet
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1920
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Grundungsort
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Aachen
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Vereinssitz
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Templergraben 55
52056 Aachen
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Mitglieder
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60 (Stand 2024)
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Website
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http://www.fva.rwth-aachen.de/
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Die
Flugwissenschaftliche Vereinigung Aachen (1920) e.V.
(kurz: FVA) ist eine studentische Gruppe der
RWTH Aachen
und
FH Aachen
, die sich mit der Konstruktion, dem Bau und dem Fliegen von Segel- und Motorflugzeugen beschaftigt. Sie ist Mitglied der
Idaflieg
.
Die FVA wurde im Jahr 1920 unter Leitung von
Theodore von Karman
und
Wolfgang Klemperer
gegrundet, um am ersten
Rhonwettbewerb
an der
Wasserkuppe
teilzunehmen. Weitere bekannte Mitglieder waren
Felix Kracht
und
Hermann Landmann
.
Die FVA war neben den Fliegergruppen aus
Berlin
, Braunschweig,
Danzig
, Darmstadt, Dresden, Hannover, Kothen,
Munchen
und Stuttgart Grundungsmitglied der
Interessengemeinschaft der Akademischen Fliegergruppen
(Idaflieg).
[2]
Der Verein erforscht, baut und fliegt neue Flugsysteme. Es wurden 29 Projekte gestartet und diverse
Prototypen
gebaut.
Die Ausbildung bei der FVA beinhaltet den
Segel-
und
Schleppflug
sowie die Ausbildung von
Kunstfliegern
,
Fluglehrern
, Zellen- sowie Fallschirmwarten.
[3]
Der Flugzeugpark besteht aus einer
Robin DR400-180
als Schleppmaschine,
DG 1000T
,
ASH 25E
, einer
ASW 28-18
, einer
Club Libelle
, einer
Glasflugel 304
und einer
206
Hornet
.
- FVA-1 ?Schwatze Duvel“
- Der ?Schwatze Duvel“ war das erste von
Theodore von Karman
und seinem Assistenten
Wolfgang Klemperer
unter der FVA entworfene und konstruierte Segelflugzeug. Anlass war der ?erste Rhon-Gleit- und Segelflugwettbewerb“ auf der
Wasserkuppe
1920. Der ?Schwatze Duvel“ bestand hauptsachlich aus Holz und wurde mit schwarzem
Voilestoff
bespannt. Gebaut wurde sie in Tag- und Nachtschichten unter absoluter Geheimhaltung, da Deutschland durch den
Versailler Friedensvertrag
jede Betatigung auf dem Gebiet der Luftfahrt untersagt wurde.
- Klemperer erreichte wahrend der Veranstaltung einen Flug von 2 Minuten und 22 Sekunden Dauer und 1830 Metern Strecke, stellte damit einen Rekord auf und gewann den Wettbewerb.
- FVA-2 ?Blaue Maus“
- Basierend auf dem Erfolg des ?Schwatzen Duvel“ entstand ein in Details verbessertes Flugzeug mit tieferem Sitz, um weniger
Widerstand
zu verursachen und einer Spannweite von 9,70 m. Die ?Blaue Maus“ nahm gemeinsam mit der FVA-1 am Rhonwettbewerb teil. Am 30. August stellte Klemperer einen neuen Weltrekord in Flugdauer (13 Minuten) und Flugstrecke (4,6 Kilometer) auf. Es wurden insgesamt vier Flugzeuge gebaut.
- FVA-3 ?Ente“
- Die FVA-3 war der erste von der FVA gebaute Doppelsitzer und das erste
Canard
-Flugzeug. Sie ging wahrend des Rhonwettbewerbs 1922 zu Bruch (ein Kufenbein brach).
- FVA-4 ?Pipo“
- Die FVA-4 war ein einfach zu reparierendes, zweisitziges Flugzeug. Durch die
Doppeldecker
-Konfiguration wurde sie nicht als Leistungsflugzeug, sondern als Schulungsflugzeug benutzt. Sie wurde nach dem Spitznamen der Schwester Professor von Karmans ?Pipo“ genannt.
- FVA-5 ?Rheinland“
- Die letzte fur die FVA entwickelte Konstruktion Klemperers wurde zur gleichen Zeit wie die FVA-4 gebaut. Charakteristisch fur die ?Rheinland“ war der gedrungene Rumpf, der den Piloten voll aufnahm, die
Schulterdeckeranordnung
der Flugel, die im Querruderbereich nach hinten geknickt waren. Dieser Flugel war zwar noch zweiholmig, um die Momente des stark nach hinten geknickten Flugels aufzunehmen, hatte aber im Gegensatz zu den Vorlaufertypen eine sperrholzbeplankte Torsionsnase. Die ?Rheinland“ konnte auf dem Rhonwettbewerb 1923 keine herausragenden Leistungen vorweisen.
- FVA-6
- 1924 wurde die Motorfliegerei wieder erlaubt. So konstruierten
Ilse Kober
und Theodor Bienen 1926 die FVA-6 als das erste
Motorflugzeug
der FVA. Sie war ein zweisitziger Doppeldecker mit einem 30 PS-
ABC-Scorpion
-Motor. Aufgrund eines ungunstigen
Schwerpunktes
und der relativen Unerfahrenheit des Piloten wurde sie beim Erstflug zerstort.
- FVA-7 (M Ia)
- Die FVA-7 (und die FVA-8) sind nicht offiziell gebaut worden. Trotzdem wurde das nachste Flugzeug FVA-9 getauft. Mittlerweile herrscht uberwiegend Einigkeit, dass die FVA-7 identisch zur M Ia ? der verbesserten Version der
Mayer M I
von
Hermann Mayer
? war. Mayer war Freund und Forderer der FVA und wurde erst spater Mitglied. Die ?M I“ war ein abgestrebter
Hochdecker
in bewusst einfacher Bauweise, da sie als Ubungssegelflugzeug gedacht war. Dennoch war diese Maschine im Wettbewerb den hochentwickelten Segelflugzeugen nur wenig unterlegen. Nach dem Rhonwettbewerb wurde die Spannweite von 14,5 m auf 16,5 m vergroßert und weitere Details verbessert.
- FVA-8
- Mit FVA-8 wurde ein von den Aachenern 1934 zur Rhon gebrachtes ?
Grunau Baby
“ mit dem Kennzeichen D-Orsbach bezeichnet, dessen Herkunft nicht eindeutig geklart werden konnte.
- FVA-9 ?Blaue Maus II“
- Die ?Blaue Maus II“ war 1934 als leichte Konstruktion mit geringer Sinkgeschwindigkeit von nur 0,54 m/s fur den
Streckenflug
entwickelt worden. Das hochdeckige, einholmige Flugzeug mit 15,60 m Spannweite besaß eine mit Diagonalsperrholz beplankte Nase.
- FVA-10a ?Theodor Bienen“
- Aufbauend auf den guten Ergebnissen der FVA-9 wurde 1935 ein neuer Typ entwickelt. Neben verbesserten Flugeigenschaften sollte die Montage von drei Personen durch automatische Ruderanschlusse in funf Minuten gewahrleistet werden. Die Flugel waren freitragende
Knickflugel
in Mitteldeckeranordnung. Aus Platzgrunden wurde eine Handradsteuerung eingebaut.
- FVA-10b ?Rheinland“
- Die FVA-10 war eine 1936 gebaute verbesserte Version der ?Theodor Bienen“ mit neuer Rumpfform fur einfachere Landungen,
Bremsklappen
auf Ober- und Unterseite der Tragflachen, Einziehfahrwerk und Knuppel- statt Handradsteuerung. Mit Hilfe der FVA-10 gelang
Felix Kracht
die erste
Alpenuberquerung
mit einem Segelflugzeug. Im Rhonwettbewerb 1937 belegte sie den zweiten Platz und gewann den Preis fur die fortschrittlichste Konstruktion. Die ?Rheinland“ wurde von der Firma Schmetz und Kracht insgesamt 29 mal hergestellt.
- FVA-11 ?Eifel“
- Dia FVA-11 sollte als Beispiel eines ?Idealflugzeugs“ dienen. Ausgelegt war die Konstruktion auf eine
Reisegeschwindigkeit
von 80 km/h, eine geringe Sinkgeschwindigkeit und eine Landegeschwindigkeit von 40 km/h. Zum Erreichen der meisten dieser Vorgaben war eine dunne Tragflache mit 18 m Spannweite und
Fowlerklappen
notwendig. Aufgrund von Schwierigkeiten der Materialbeschaffungen konnte die ?Eifel“ nicht zum 19. Rhonwettbewerb fertiggestellt werden. Flugtests wurden in
Merzbruck
ausgefuhrt, das Flugzeug wurde beim Ausbruch des
Zweiten Weltkrieges
zerstort.
- FVA-12
- Die FVA-12 war der Entwurf fur ein Motorflugzeug im Rahmen einer Diplomarbeit. Die Konstruktion wurde wegen der FVA-13 nicht begonnen.
- FVA-13
Olympia-Jolle
- 1940 sollte der Segelflug als
olympische Disziplin
eingefuhrt werden. Die FVA beteiligte sich an der Ausschreibung eines Einheitssegelflugzeugs gemaß der Richtlinie:
- Spannweite 15 m
- Einheitlichkeit des Materials:
Stahl
,
Sperrholz
und
Kiefer
- Die Maschine soll in der Lage sein, sich einige Zeit auf dem Wasser schwimmend zu erhalten.
- Sturzflugbremsen, die die Maximalgeschwindigkeit im Sturzflug auf 200 km/h beschranken.
- Bei der Einrichtung des Fuhrersitzes ist von einer Große des Piloten von 1,80 m auszugehen.
- Rumpf mit Kufe ohne Fahrgestell
- Fuhrersitz mit
Ruckenfallschirm
- außere Fuhrerraumbreite 600 mm
- max. Rustmasse 160 kg
- Zuladung
95 kg
- Notigenfalls muss die Zuladung durch Anbringung von
Gewichten
auf 95 kg erganzt werden. Die sichere Anbringung von Ballast ist deshalb schon bei der Konstruktion zu berucksichtigen.
- Auf Basis der FVA-9 ?Blaue Maus II“ entstand mit einigen Modifikationen wie einer freitragende Flachenaufhangung die
Olympia-Jolle
mit 156 kg Masse und genau 95 kg Maximalzuladung.
- Die internationale Kommission wahlte die ?
Olympia Meise
“ von der
DFS
aus, so behielt man die zwei hergestellten Flugzeuge im Vereinsbesitz, bis sie im Zweiten Weltkrieg zerstort wurden.
- FVA-14 Ringflugel
- Das erste Projekt nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Flugzeug in der sogenannten Ringflugelkonfiguration, bei der die Tragflachen um das Cockpit herumragten und beide Seiten hinten zusammengefuhrt wurden. Das Ziel war die Erforschung der Aerodynamik dieser und eine Untersuchung von eventuellen Vorteilen. Jedoch stellte man in
Windkanaluntersuchungen
fest, dass das
Langsstabilisierungsverhalten
problematisch war: Im Schnellflug hatte das Flugzeug die Tendenz, sich in den
Ruckenflug
zu begeben. Da eine Anderung der Großausfuhrung aus finanziellen Grunden unmoglich war, wurde der Bau nicht mehr weitergefuhrt.
- FVA-15
- Entwicklung einer Durchblassteuerung als Querruderersatz (1952), Erprobung auf Grunau Baby III
- FVA-16 Schaumstoff-Flugel
- Untersuchung zum Bau eines
Dural
belegten
Schaumstoff
flugels (1954/55), aufgegeben
- FVA-17 Nurflugler
- Motorisierung und Erprobung der
Horten Ho 33 V1
mit
Zundapp
-Motor (1954) als Forschungsauftrag des
Bundesverkehrsministeriums
- FVA-18
Primitivkrahe
- ?Primitivkrahe“ (1959?1965), Motorflugzeug, leichter zweisitziger Hochdecker
- FVA-19
Silberkrahe
- Projekt Schleppflugzeug-Auslegungs-Studie, wurde zur Grundlage der Konstruktion ESS 641 der Flugwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Bremen (Erstflug: 17. September 1971)
- FVA-20
- ?Ferdinand Bernhard Schmetz“ (ab 1967, Erstflug 1979)
Standardklasse
-Segler in
GFK
-Bauweise, Konstrukteure: Irmer, Dewes, Solies
- FVA-21 Wolbklappenautomatik
- Entwicklung, Bau und Erprobung einer hydraulischen Wolbklappenautomatik, ab 1972 auf VFW FK-3, ab 1980 auf
LS3
. Diese stellt automatisch die Wolbklappen auf die optimale Stellung in Abhangigkeit von Geschwindigkeit,
Flachenbelastung
und
Lastvielfaches
. Nach dem Prinzip wurde spater die Wolbklappenautomatik der
Mu 28
gebaut.
- FVA-22
Papierrakete
- Entwicklung und Bau eines Hohenforschungs-Raketenkopfes fur eine Rakete der Akaflieg Munchen (1970?1975, flog nie)
- FVA-23
- Entwicklung, Bau, Erprobung und
Musterzulassung
einer larmarmen
Auspuffanlage
fur die Robin DR 400/180R ?Remorqueur“ (1976). Serienbau durch Wolf Hirth / Nabern
- FVA-24
Wimi
- Entwicklung, Bau, Erprobung und Musterzulassung einer Schleppseil-Aufwickelvorrichtung fur die Robin DR 400/180R ?Remorqueur“ (1980), spater auch fur andere Schleppflugzeuge und -motorsegler. Serienbau
- FVA-25
- Einsitziges
Enten
-
Ultraleichtflugzeug
in
Aramid
-
Kohlenstofffaser
-Bauweise (ab 1984), Projekt aus Gewichtsgrunden aufgegeben und verkauft (flog spater wohl mal in Belgien mit F-Zulassung)
- FVA-26
- Projekt einer Tragflache mit im Flug veranderlichem Profil (?Wolbflache“) (1984), aufgegeben
- FVA-27
- Segelflugzeug in Entenkonfiguration, aufgegeben
- Mittlerweile gibt es wieder bestreben, diese weiter zu bauen
- FVA-28
- Projektname fur die neue Werkstatt in
Wurselen
- FVA-29
- Elektrisch angetriebener Motor mit eigens ausgelegten
Propeller
fur die
ASW 28-18
- Karl Heidler:
60 Jahre FVA
, RWTH Aachen, Aachen 1980.
- ↑
Uber uns, FVA.
Abgerufen am 4. Februar 2024
.
- ↑
Carsten Karge:
Bericht Historisches Archiv
. In: Akademische Fliegergruppe (Hrsg.):
Jahresbericht 2013/2014
. Berlin 2015,
DNB
013347667
,
S.
52?54
.
- ↑
Ausbildung, FTAG Esslingen.
Abgerufen am 27. Januar 2021
.