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Werner Pols ? Wikipedia

Werner Pols

deutscher Historiker und Politiker (CDU), MdL

Werner Pols (* 15. Marz 1926 in Manker bei Fehrbellin ; † 21. Februar 1989 in Braunschweig ) war ein deutscher Historiker und Politiker ( CDU ).

Pols war nach Kriegsteilnahme und -gefangenschaft zunachst Volksschullehrer , studierte dann von 1952 bis zu seinem Staatsexamen 1957 Geschichte , Germanistik und Philosophie an der Universitat Marburg und an der Freien Universitat Berlin und wurde 1959 bei Walter Bußmann promoviert . Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent und Akademischer Rat am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universitat Berlin und als langjahriger geschaftsfuhrender Assistent unter Direktoren wie Hans Herzfeld , Wilhelm Berges , Reinhard Elze und Bußmann an dessen Aufbau Instituts beteiligt. 1966 ging Pols als Oberkonservator an die Universitat Munchen , 1969 wurde er als Nachfolger von Heinrich Heffter auf den Lehrstuhl fur Neuere Geschichte an der Technischen Universitat Braunschweig berufen, deren Philosophischer und Sozialwissenschaftlicher Fakultat er 1970 bis 1972 als Dekan vorstand. 1973/74 war er Gastprofessor am St Antony’s College der Universitat Oxford . 1982 wurde er aus gesundheitlichen Grunden vorzeitig emeritiert . Im selben Jahr wurde er als ordentliches Mitglied in die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft aufgenommen.

Pols war Experte fur deutsche Sozial- und Politikgeschichte des 19. Jahrhunderts und baute in den 1970er Jahren das bis dahin vollig ungeordnete und unzugangliche Bismarckarchiv (jetzt Archiv der Otto-von-Bismarck-Stiftung ) in Friedrichsruh auf. 1974 fand auf seine Initiative hin der Deutsche Historikertag in Braunschweig statt. Seitdem war er auch (hochschul-)politisch aktiv: Von 1974 bis 1982 war Pols fur die CDU Mitglied des Niedersachsischen Landtages und Vorsitzender des Ausschusses fur Wissenschaft und Kunst, 1974 bis 1980 daruber hinaus Prasident (sowie 1980 bis 1984 Vizeprasident) des Deutschen Hochschulverbandes . Pols wandte sich gegen wichtige Anliegen der gesellschaftspolitisch motivierten Hochschulreform der 1970er Jahre in der Bundesrepublik (nicht zuletzt das Konzept der Gruppenuniversitat ) und vertrat mit großem organisatorischen Geschick die Belange der westdeutschen Professorenschaft wie auch seines eigenen Historischen Seminars.

Er war mit Eva di Michieli verheiratet, die 1977 an Krebs starb. Das Ehepaar hat vier Kinder.

Ehrungen

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Veroffentlichungen (Auswahl)

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  • Sozialistenfrage und Revolutionsfurcht in ihrem Zusammenhang mit den angeblichen Staatsstreichplanen Bismarcks (= Historische Studien. Band 377), Lubeck u. Hamburg 1960.
  • mit Georg Kotowski , Gerhard A. Ritter (Hrsg.): Das wilhelminische Deutschland. Stimmen der Zeitgenossen. Frankfurt/M. 1965.
  • Regierungswechsel in Hannover. Die Ereignisse im Niedersachsischen Landtag vom 14. Januar bis 6. Februar 1976 (= Niedersachsischer Landtag. Heft 2), Hannover 1977.
  • (Hrsg.): Staat und Gesellschaft im politischen Wandel. Beitrage zur Geschichte der modernen Welt (Festschrift fur Walter Bußmann), Stuttgart 1979, ISBN 3-12-911900-0 .
  • mit Klaus Erich Pollmann (Hrsg.): Moderne Braunschweigische Geschichte. Hildesheim 1982, ISBN 3-487-07316-1 .
  • (Hrsg.): Deutsche Sozialgeschichte 1815?1870. 4., unverand. Aufl., Munchen 1988, ISBN 3-406-33292-7 .

Literatur

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  • Wolfgang Weber : Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Osterreich und der Schweiz. Die Lehrstuhlinhaber fur Geschichte von den Anfangen des Faches bis 1970. Frankfurt/M. 1984, ISBN 3-8204-8005-6 , S. 449.
  • Das Historische Seminar der Technischen Universitat Braunschweig 1969?1982. Braunschweig 1982 (Werner Pols anlasslich seiner Emeritierung gewidmet; vervielfaltigtes Typoskript, vorhanden in der Universitatsbibliothek Braunschweig).
  • Gunther Grunthal , Klaus Erich Pollmann: Einleitung. In: Werner Pols: Studien zur Bismarckzeit. Aufsatzsammlung zum 60. Geburtstag. (darin zehn wieder abgedruckte Aufsatze von Pols), hrsg. von Gunther Grunthal und Klaus Erich Pollmann, Hildesheim 1986, ISBN 3-487-07726-4 , S. VII?XI.
  • Franz J. Bauer: Geschichte des Deutschen Hochschulverbandes. Munchen 2000, ISBN 3-598-11440-0 , S. 181?187 u. ofter.
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