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Vossische Zeitung ? Wikipedia

Vossische Zeitung

uberregionale Berliner Zeitung, deren Erscheinen 1934 eingestellt werden musste

Die Vossische Zeitung war eine uberregional angesehene Berliner Zeitung , deren Erscheinen 1934 wegen erheblicher Druckausubung durch den NS-Staat eingestellt werden musste. Sie vertrat die Positionen des liberalen Burgertums . In der Berliner Presselandschaft nahm sie eine historisch begrundete Sonderrolle ein: Sie war?? uber ihre direkten Vorganger?? die alteste Zeitung der Stadt. Der Name geht auf den zwischenzeitlichen Inhaber Christian Friedrich Voß von 1751 bis 1795 zuruck, war aber erst seit 1911 offiziell.

Titelseite vom 22.?Marz 1848

Anfange des Zeitungswesens in Berlin

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Titelseite vom 5.?November 1911
 
Titelseite vom 2.?August 1914
 
Titelseite vom 1.?August 1932

Als sich im 16.?Jahrhundert regelmaßige Postverbindungen entwickelten, wurden schriftliche oder mundliche Nachrichten aus entfernten Orten durch berittene Postboten ubermittelt, sie trafen zunachst bei den Postmeistern ein; in Kolln bei Berlin war das der kurfurstlich-brandenburgische Post- und Botenmeister Christoff Frischmann. Er sammelte die bei ihm einlaufenden Neuigkeiten und gab sie in handschriftlichen Kopien von Fall zu Fall weiter?? an den kurfurstlichen Hof , an interessierte Gelehrte und wohlhabende Burger. Schließlich wurde die Nachrichtenbeschaffung systematisiert, Frischmann erhielt den Auftrag, im ganzen ? Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation “ Kontakte zu pflegen und an allen wichtigen Orten Nachrichten zu sammeln. Seine ersten gedruckten Zeitungen kamen im Jahre 1617 heraus; das alteste erhaltene Exemplar tragt die Nummer 36 und lieferte Nachrichten aus dem Zeitraum vom 16.?August bis zum 5.?September. Die Zeitungen erschienen in einem, nicht immer regelmaßigen, Wochenrhythmus, hatten jeweils acht Seiten im Format Kleinoktav (ein Buchformat , 18,5?cm hoch) und wurden nach der Lekture meist an den nachsten Leser weitergegeben.

Christoff Frischmann und sein Bruder Veit nannten ihre Zeitungsausgaben zunachst Avisen (eine der altesten deutschen Zeitungen von 1609 hieß Aviso Relation oder Zeitung ), danach Berliner Botenmeister Zeitung . Die Exemplare von 1618 enthielten schon regelmaßig Korrespondenzen aus Amsterdam , Den Haag , Koln , Rom , Venedig , Prag und Wien . Haufig griffen Zensoren in die Berichterstattung ein, insbesondere wegen der pro- evangelischen Haltung wahrend des Dreißigjahrigen Krieges ?? der katholisch - kaiserliche Hof zu Wien veranlasste den brandenburgischen Kurfursten, dagegen vorzugehen. Zeitweilig konnte das Blatt daher nicht erscheinen. Von der standigen Sorge um die Existenz seiner Zeitung zermurbt, uberließ Veit Frischmann die Konzession 1655 seinem Drucker Christoph Runge, der dem Blatt 1658 einen neuen Titel gab: Berliner einkommende Ordinar- und Postzeitungen . 1704 erwarb der Buchdrucker Johann Lorentz die Zeitung von Runges Witwe, sein Privileg wurde von Konig Friedrich?I. umgehend bestatigt. Lorentz nannte die nach wie vor einzige Zeitung Berlins nun Berlinische Ordinaire Zeitung .

Umstrittenes Monopol

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Die komfortable Monopolstellung war wenig spater bedroht. Der Ende 1704 aus Suddeutschland zugezogene Buchdrucker Johann Michael Rudiger erhielt vom Konig die Genehmigung, ein Wochentliches Diarium herauszugeben. Lorentz erhob Einspruch und gewann den Rechtsstreit nach zwei Jahren?? die neue Konzession wurde zuruckgezogen. Nach 1713 veranderte sich die Lage abermals. Der ?Soldatenkonig“ Friedrich Wilhelm?I. hatte seine Regierungszeit begonnen, hergebrachte Privilegien wurden uberpruft und Lorentz nur noch mit einer eingeschrankten, jederzeit widerrufbaren Genehmigung ausgestattet. Nun unternahm der Sohn des alten Konkurrenten, Johann Andreas Rudiger, einen neuen Versuch. In einem Brief an den koniglichen Hof wies er darauf hin, dass der Buchdrucker Lorentz sein Privileg ?lange Jahre bisher umsonst genossen“ habe; durch erhebliche Geld- und Sachleistungen konnte er den Konig veranlassen, Lorentz’ Zeitungs-Konzession mit Wirkung vom 25.?Februar 1721 zu annullieren und ihm selbst zu ubertragen. Rudiger gab die Zeitung, jetzt als Berlinische Privilegirte Zeitung , ohne Unterbrechung und ohne wesentliche Anderungen heraus, sodass fur die Leser die Kontinuitat gewahrt blieb.

Die verschiedenen Anderungen der Besitzverhaltnisse haben zu Unklarheiten hinsichtlich des ?Geburtsdatums“ der Vossischen Zeitung gefuhrt. Manche Quellen nennen das Jahr 1721. Das Blatt selbst feierte sein 200-jahriges Jubilaum im Jahre 1904 und nannte das entsprechende Grundungsdatum zuletzt auch auf seiner Titelseite. Beide Anfangsdaten beziehen sich auf die Herausgeberfamilie Rudiger. Meist wird der Altersangabe aber das (fast) ununterbrochene Bestehen der Zeitung seit 1617 zugrunde gelegt, als Christoff Frischmann sie erstmals herausgab.

Kronprinz Friedrich, der spatere Konig Friedrich?II. (Friedrich der Große), empfand die Zeitung als langweilig. Weil sein Vater, Konig Friedrich Wilhelm?I., verfugt hatte, dass keinerlei Meinungsaußerungen, schon gar keine kritischen gedruckt werden durften, enthielt das Blatt nur belanglose Meldungen, vorwiegend von Festen bei Hofe, von Empfangen, Kriminalfallen und Hinrichtungen . Auch gab mangelnde Konkurrenz keinerlei Anlass, die journalistische Qualitat des Blattes zu verbessern. Doch bereits am zweiten Tag nach seiner Thronbesteigung 1740 beauftragte Friedrich?II. seinen Buchhandler Ambrosius Haude , in Berlin zwei neue Zeitungen herauszugeben, eine in deutscher, die zweite ? die sich nur ein Jahr lang hielt?? in franzosischer Sprache. So erschienen im Juni 1740 die Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen , die spatere Spenersche Zeitung . Wahrend der Regierungszeit Friedrichs?II. wurden dann, in den Jahren 1750 und 1783, noch zwei weitere Zeitungen zugelassen, darunter die Gazette litteraire de Berlin .

Zur Frage der Pressezensur hatte der Konig schon fruh die Meinung geaußert, dass die ?Gazetten, wenn sie interessant seyn sollen, nicht geniret werden musten“. 1742 erfolgte die Aufhebung der Zensur. Die wurde zwar schon wahrend der ersten Schlesischen Kriege wieder praktiziert und 1749 auch formal wieder eingefuhrt, allerdings mit dem koniglichen Auftrag, die Eingriffe in die Pressefreiheit so gering zu halten, wie es unter Kriegsbedingungen moglich erschien. Die Berliner Blatter erfreuten sich zu dieser Zeit großerer Freiraume als die Zeitungen anderer deutscher Lander und konnten das Gedankengut der Aufklarung , dem sich auch Friedrich?II. verpflichtet fuhlte, nahezu ungehindert verbreiten.

Von Voß bis Ullstein

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Pamphlet gegen die Vossische Zeitung , 1848

Nachdem Johann Andreas Rudiger 1751 ohne mannlichen Erben gestorben war, ubernahm sein Schwiegersohn, der Buchhandler Christian Friedrich Voß , die Zeitung. Sie wurde jetzt dreimal wochentlich herausgegeben, hatte jeweils vier Seiten, wurde in 150?200 Exemplaren gedruckt und nur in Buchhandlungen verkauft. Sehr bald hieß das Blatt bei den Berlinern nur noch ?die Vossische“, im Volksmund auch die ?Tante Voß“. Ihr wirklicher Titel war seit 1785 Koniglich Privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen , 1806 kam der Kopfvermerk ?Im Verlage Vossischer Erben“ hinzu. Dies bezog sich ursprunglich auf Voß’ Tochter Marie Friederike, die mit Karl Gotthelf Lessing , einem Bruder des Dichters Gotthold Ephraim Lessing , verheiratet war. Sie hatte die Zeitung nach langerem Rechtsstreit 1801 ubernommen und so in den Besitz der Familie Lessing ( Carl Robert Lessing ) gebracht, die das Unternehmen fortfuhrte.

Um 1800 erschien die Zeitung mit 16 Seiten, seit 1802 mit einem Wirtschafts - und Anzeigenteil , der sehr positiv aufgenommen wurde?? sie war also umfangreicher und vielseitiger geworden, blieb aber wegen der nun wieder strengen Zensur , die keine Kritik an den Grundsatzen von Religion , Staat und offentlicher Ordnung erlaubte, journalistisch recht oberflachlich. Wahrend der Napoleonischen Kriege fluchteten die Herausgeber der Zeitung?? ebenso wie Konig Friedrich Wilhelm?III.?? nach Breslau in Schlesien . Dort erschien das Blatt vorubergehend als Schlesische privilegirte Zeitung . Zwischen 1824 und 1875?? langst wieder in Berlin?? wurde sie taglich herausgebracht, danach zweimal am Tag.

Das Blatt vertrat die Interessen des liberalen Burgertums. Es setzte sich seit 1843 fur die Abschaffung der Pressezensur ein und stand in der Revolution von 1848 eindeutig auf Seiten der freiheitlichen Krafte. An der Beerdigung der ? Marzgefallenen “, der 183 zivilen Opfer vom 18.?Marz 1848 in Berlin, nahm die gesamte Redaktion teil. Aus Anlass der Aufhebung der Pressezensur im selben Monat wurde in Berlin ein Extrablatt der Freude herausgebracht (Zitat: ?Unter allen Rechten, deren Erfuellung uns geworden, und die wir hoffen, ist der befreite Gedanke das edelste, denn in ihm liegt das Unterpfand fuer alles Kuenftige“). [1] Im Verlauf der konservativen Gegenrevolution allerdings, nachdem im November 1848 demokratische Zeitungen verboten und Druckereien geschlossen worden waren, relativierte die Vossische Zeitung ihre progressive Haltung und musste sich dafur auch Kritik und Spott gefallen lassen.

 
Haus der Vossischen Zeitung , Breite Straße 8/9, Zeichnung der Fassade aus dem Jubilaumsband von 1904 [2]

Ab 1895 bezog die Vossische Zeitung ihren Sitz auf der Fischerinsel in dem Gebaudekomplex Breite Straße 8/9 / Neumanns Gasse / Bruderstraße 34/38.

 
Gebaude der Vossischen Zeitung , Fassade Breite Straße 8/9 (Nordostseite), Fassade Bruderstraße 34?38 (Sudwestseite), Ansichtskarte von 1907
Fotografien von Zander &?Labisch , Berlin

Noch um die Jahrhundertmitte war die Zeitung Markt- und Meinungsfuhrerin in Berlin, verlor aber in den nachsten Jahrzehnten diese Position. Haufige Differenzen zwischen den Anteilseignern blockierten die technische und journalistische Entwicklung. Gegen Ende des 19.?Jahrhunderts behauptete die ?Vossische“ zwar eine solide Stellung am Berliner Zeitungsmarkt, erreichte aber bei weitem nicht die Auflagen der neuen Massenblatter aus den Verlagshausern Ullstein , Scherl und Mosse .

Die Besitzverhaltnisse waren komplizierter geworden; die Geschaftsanteile gehorten nun verschiedenen Angehorigen der Familien Lessing und Muller und wurden spater teilweise von den Zeitungsunternehmern Rudolf Mosse bzw. August Huck ubernommen. Schon 1910 hatte das Blatt offiziell den Namen Vossische Zeitung erhalten, der bisherige Haupttitel blieb nur noch als Unterzeile erhalten. Kurz vor seinem Tode 1911 beteiligte sich der Zeitungsverleger August Huck an einem Konsortium , das sich die Anteile der Lessing’schen Erben an der Vossischen Zeitung sicherte. [3] Am 24.?November 1913 ubernahm das Berliner Verlagshaus Ullstein &?Co. fur funfeinhalb Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung: rund 35,4?Millionen Euro) die bisher in Familienbesitz befindliche Vossische Zeitung [4] und ab 1.?Januar 1914 erschien die Vossische Zeitung im Ullstein Verlag.

Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland war der Hinweis auf das konigliche Privileg gegenstandslos geworden; 1918 fiel er weg?? die letzte der zahlreichen Titelanderungen. Die Blatter des Ullstein-Verlags sprachen sich jetzt fur die Republik aus, in einem Leitartikel der Vossischen Zeitung wurde die schnelle Einberufung einer reprasentativen Nationalversammlung gefordert.

Wahrend der Weimarer Republik galt die Zeitung als Sprachrohr demokratischer und liberaler Krafte. Auch bot sie liberal orientierten russischen Emigranten eine Plattform. Auf ihrer Titelseite veroffentlichte die Zeitung einen langen Nachruf auf den von Zaristen in Berlin ermordeten ehemaligen Senator Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow , einen westlich orientierten Zarengegner. [5] Auch erschien in ihr die deutsche Ubersetzung des Romans Konig, Dame, Bube von dessen Sohn Vladimir Nabokov . [6]

Obwohl die Vossische Zeitung uber einen umfangreichen Nachrichtenteil und uber einen qualifizierten Mitarbeiterstab verfugte, kam sie nie uber eine Auflage von 75.000 Exemplaren hinaus. Von 1914 bis 1933 sollen sich die Verluste auf rund 30?Millionen Reichsmark summiert haben. [7]

Erzwungenes Ende

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Mit Inkrafttreten des nationalsozialistischen Schriftleitergesetzes zum 1. Januar 1934 wurde die Gleichschaltung der deutschen Presse durchgesetzt und die Verlage verloren ihren Einfluss auf die Berichterstattung und Zusammensetzung der Redaktionen. Am 31. Marz 1934 stellte der Ullstein Verlag das Erscheinen der Vossischen Zeitung ein. Sieben Tage zuvor hatte der Verlag in einer kurzen Notiz auf der Titelseite?? ?An die Leser der Vossischen Zeitung“?? erklart:

?Die Aufgabe eines Blattes vom Stil der Vossischen Zeitung ist nach unserer Ansicht beendet. So haben wir denn aus freien Stucken den schmerzlichen, aber folgerichtigen Entschluss gefasst, die Vossische Zeitung aufzugeben und sie nach dem Ende des Monats nicht mehr erscheinen zu lassen.“

Diese Formulierung lasst die Dramatik der Situation nicht voll erkennen. Tatsachlich hatten die Zensurbehorden des NS-Staates die Arbeit der Zeitung schon seit langerem erheblich beeintrachtigt, zahlreiche missliebige Journalisten, unter ihnen viele Juden , waren aus ihren Stellungen vertrieben worden. Wenige Wochen spater wurde der Ullstein-Verlag einschließlich seiner damals noch erscheinenden Zeitungen arisiert und vom Franz-Eher-Verlag ubernommen, dem Parteiverlag der NSDAP .

Prominente Mitarbeiter

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Bedeutende Personlichkeiten hatten als Autoren fur die Vossische Zeitung gearbeitet. Von 1751 bis 1755 war Gotthold Ephraim Lessing als Rezensent tatig, Christian Friedrich Voß hatte ihm die Redaktion des ?Gelehrten Artikels“ ubertragen, zudem gab Lessing 1751 fur ein Dreivierteljahr die Monatsbeilage ?Neuestes aus dem Reiche des Witzes“ heraus. Der Schriftsteller und Romancier Willibald Alexis war vorubergehend Mitarbeiter des Blattes und unterstutzte es im Vorfeld der burgerlichen Revolution von 1848 in seinem Kampf fur die Pressefreiheit. Ab 1826 schrieb der Musikkritiker und Dichter Ludwig Rellstab fur die Vossische Zeitung , wie zuvor schon sein Vater, Johann Carl Friedrich Rellstab, der dort zwischen 1806 und 1813 gearbeitet hatte. Der mit Fontane befreundete Historiker Johann David Erdmann Preuß lieferte in den Jahren 1860?1865 etliche Beitrage zur Geschichte Friedrichs des Großen und seines Hofes. Zwischen 1870 und 1890 schrieb Theodor Fontane selbst Theaterkritiken uber die Auffuhrungen des Berliner Schauspielhauses fur die ?Vossische“, sein zeitweiliger Kollege und spaterer Nachfolger war der Schriftsteller Paul Schlenther . Im Jahre 1908 wechselte der stellvertretende Chefredakteur E.?M.?Grunwald nach Konstantinopel , wo er die Chefredaktion des neugegrundeten Osmanischen Lloyd ubernahm, der vom Auswartigen Amt , dem Bankhaus S. Bleichroder und den Geldgebern der Bagdadbahn finanziert wurde.

Hermann Bachmann , der 1892 in die Redaktion eintrat, war ab 1895 Stellvertreter des Chefredakteurs Friedrich Stephany ; 1900 wurde er Chefredakteur. [8] Ab 1914 teilte er die Redaktionsleitung mit dem Ullstein-Verlagsdirektor Georg Bernhard , der die Zeitung stark pragte, aber erst 1920 Bachmanns Nachfolger wurde. Er war Chefredakteur bis 1930. Sein bisheriger Stellvertreter Julius Elbau ersetzte ihn bis Juni 1933. Bis zur Einstellung der Zeitung 1934 leitete Erich Welter die Redaktion.

Zwischen 1911 und 1914 verantwortete Doris Wittner die Frauenbeilage der Zeitung. [9] Wichtigster Leitartikler zwischen 1887 und 1918 war Isidor Levy . [9] In den 1920er Jahren leitete Richard Lewinsohn ?? unter dem Pseudonym Morus auch Mitarbeiter der Weltbuhne ?? die Wirtschaftsredaktion, Monty (Montague) Jacobs wurde bekannt als Feuilletonist und Theaterkritiker. Im Fruhjahr 1924 ging Kurt Tucholsky als Korrespondent der Vossischen Zeitung und der Weltbuhne nach Paris . Paul Schlesinger schrieb unter dem Kurzel ?Sling‘ zwischen 1921 und 1928 seine beispielhaften Gerichtsreportagen und begrundete damit ein neues journalistisches Genre . Ab November 1928 wurde der Roman Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque als Vorabdruck in der Vossischen Zeitung veroffentlicht.

Die Zeitung erschien im Laufe der Zeit unter folgenden Titeln: [10]

  • Bericht was sich zu anfang dieß itzt angehenden … Jahres in Deutschlandt, Franckreich, Welschlandt, Bohmen, Ungern, Nederlandt und in andern orten hin unnd wieder zugetragen: das kunfftige so durch das gantze Jahr vorgehen und mit der zeit erfahren und kundt werden mochte (1618)
  • Zeitung auß Deutschlandt, Welschlandt, Franckreich, Bohmen, Hungarn, Niederlandt und andern Orten: wochentlich zusammengetragen im Jahr … (1619?1621)
  • Bericht waß sich zugetragen unnd begeben: im Jahr … (1621)
  • Zeitung so im … Jahr von Wochen zu Wochen colligirt und zusammen getragen worden (1623?1624)
  • Einkommende Ordinari und Postzeitungen (1657?1670)
  • Eingekommener Zeitungen … Mercurius (1682?1691)
  • Angekommener … Relations-Mercurius (1704?1708)
  • Angekommener … Relations-Postilion (1709?1711)
  • Berlinische ordinaire Zeitung (1712?1721)
  • Berlinische privilegirte Zeitung (1721?1778)
  • Koniglich-berlinische privilegirte Staats- und gelehrte Zeitung (1779?1784)
  • Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (1785?1911)
  • Vossische Zeitung: Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (1911?1934)

Literatur

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  • Klaus Bender: Die Vossische Zeitung. In: Heinz-Dietrich Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20.?Jahrhunderts. Dokumentation, Pullach 1972, ISBN 3-7940-3602-6 , S.?25?40 ( Publizistik-historische Beitrage 2).
  • Peter de Mendelssohn : Zeitungsstadt Berlin. Menschen und Machte in der Geschichte der deutschen Presse. Uberarbeitete und erweiterte Auflage. Ullstein, Frankfurt am Main u.?a. 1982, ISBN 3-550-07496-4 .
  • Ernst Consentius: Die alteste Berliner Zeitung. Fragmente der Berliner Wochenzeitung von 1626 aus dem Besitz der Preußischen Staatsbibliothek. Preußische Staatsbibliothek, Berlin 1928 (Digitalisat) .
  • Jorg Kuhn: Frau Munzdirektor M. F. Lessing geborene Voß und die Geschichte einer Grabplatte auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf. In: Der Bar von Berlin. 55. Folge, 2006, ISSN  0522-0033 , S.?55?67 (u.?a. Darstellung der Geschichte der Vossischen Zeitung anhand der Eigentumer aus den Familien Voß, Lessing und Muller).
  • Adolf Laminski: Die alteste Berliner Zeitung in der Nikolaibibliothek zu Berlin. In: Zentralblatt fur Bibliothekswesen . Nr.?103, 1989, S.?114?117.
  • Adolf Laminski: Weitere Entdeckungen zum Zeitungswesen des 17.?Jahrhunderts in der Berliner Nikolai- und Marienbibliothek. In: Zentralblatt fur Bibliothekswesen. Nr.?104, 1990, S.?320?322.
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Commons : Vossische Zeitung ?? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Digitalisate

Uber die Vossische Zeitung

Einzelnachweise

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  1. Information und Zitat nach: 1848?1998. Frankfurter Paulskirchen-Jubilaum. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 31. Mai 1998, S.?25.
  2. Arend Buchholtz : Die Vossische Zeitung. Geschichtliche Ruckblicke auf drei Jahrhunderte. Zum 29. Oktober 1904 . Verlag der Reichsdruckerei , Berlin 1904.
  3. Kurt Wessel:? Huck, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band?9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7 , S.?709 ( Digitalisat ).
  4. Jahreschronik 1913 des Deutschen Historischen Museums
  5. Der Mord an Senator Nabokow. In: Vossische Zeitung vom 29. Marz 1922, S.?1.
  6. Konig, Dame, Bube. In: Vossische Zeitung vom 15. Marz 1930, S.?5. (erste Folge)
  7. Michael Meyen : Herfurth und die tschechischen Kronen. Der Leipziger Zeitungskrieg 1922/23 . In: Zeitung drucken ist ein wichtiges werck. 350 Jahre Tagespresse in Leipzig. (= Leipziger Kalender , Sonderband 2000,3) Leipziger Universitatsverlag, Leipzig 2000, ISBN 3-934565-61-1 , S.?129?141, hier S.?130.
  8. Alfred Klaar: Hermann Bachmann † . In: Vossische Zeitung . 562 / B 270 (Abendausgabe), 16.?November 1920, S.  1?2 ( staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 8.?April 2022]).
  9. a b Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Wittner, Doris , in: Deutsche Biographische Enzyklopadie , Band: Thies ? Zymalkowski , S.?703; eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche
  10. Quelle: Zeitschriftendatenbank