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Knochenpanzer ? Wikipedia

Knochenpanzer

Haut, die durch flache Knochenplatten verstarkt ist
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Ein Knochenpanzer ist eine besondere Form des Aufbaus der außeren Haut, wie sie heute bei Schildkroten und Krokodilen zu finden ist. Bei diesen Tieren ist die Haut durch flache Knochenplatten verstarkt, den Osteodermen . Diese konnen, wie bei den Krokodilen, in die Haut eingelagert und von ihr uberwachsen sein oder, wie bei den meisten Schildkroten, direkt die außere Umhullung darstellen.

Fossile Osteodermata des ausgestorbenen Krokodils Deinosuchus

Der Knochenpanzer der Krokodile

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Die Krokodile besitzen vor allem auf dem Rucken Knochenplatten. Dabei besteht die oberste Hautschicht der Tiere, die Hornhaut (Stratum corneum) aus einer wechselnden Anzahl von Schichten aus Kollagenfasern . Hautungen gibt es bei den Krokodilen nicht, die oberste Schicht wird durch einfachen Abrieb erneuert.

 
Mississippi-Alligator ( Alligator mississippiensis )

Die hornigen Ruckenschuppen bestehen aus gekielten Hornplatten, die als Ruckenschilde bezeichnet werden. Unterhalb dieser Schilde liegen verknocherte Platten. Dabei handelt es sich artabhangig um vier bis zehn nebeneinander liegende Platten, die in mehreren Langsreihen angeordnet sind, jede Langsreihe entspricht einem Wirbel der Wirbelsaule . Auch die Schilde im Nacken der Tiere, die Nuchalplatten, sind mit Osteodermen unterlegt und bilden arttypische Muster. Die Bauchschilde der meisten Arten sind flach und viereckig und bei fast allen Arten existieren hier keine knochernen Platten. Am Schwanz bilden die Bauchschilde und die Ruckenschilde Ringe, die im vorderen Bereich beidseitig einen Schuppenkamm tragen, der zur Schwanzspitze hin in einen einzelnen Schuppenkamm ubergeht. Auch alle anderen Korperteile tragen Hornschilde, bei einigen Arten konnen sich dabei auch an den Extremitaten, am Hals und sogar an den Augenlidern Knochenverstarkungen bilden. Besonders die sehr stark verknocherten Arten sind meist eher klein und verhaltnismaßig unbeweglich, dazu gehoren etwa die Glattstirnkaimane (Gattung Paleosuchus ), das Stumpfkrokodil ( Osteolaemus tetraspis ). Der Schwarze Kaiman ( Melanosuchus niger ) allerdings gehort, trotz ebenfalls starker Panzerung, zu den großen Krokodilarten. Andere großere Arten wie das Leistenkrokodil ( Crocodylus porosus ) schutzen sich vor allem durch ihre Große und haben entsprechend weniger stark ausgebildete Knochenpanzer.

Der Knochenpanzer der Schildkroten

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Seychellen-Riesenschildkrote
 
Das Praparat zeigt die Innenseiten des Panzers einer Maurischen Landschildkrote ( Testudo graeca )

Bei den Schildkroten bildet der Knochenpanzer die typische ?Schale“ bestehend aus einem Ruckenpanzer ( Carapax ) und einem Brustpanzer ( Plastron ). Diese sind durch die ?Brucke“ miteinander verbunden. Der Panzer besteht in der untersten Schicht aus massiven Knochen, die sich entwicklungsgeschichtlich aus der Wirbelsaule, den Rippen und dem Becken gebildet haben. Uber den Knochen befindet sich eine Hautschicht. Bei den Weichschildkroten ist diese Haut lederartig, wogegen die ubrigen Arten auf der Haut die typischen Panzerschilde aus Hornsubstanz haben.

Das Aussehen des gesamten Panzers kann sich je nach Art sehr unterscheiden. So weist der Ruckenpanzer bei vielen Arten einen oder drei Langskiele auf. Insbesondere bei den Hockerschildkroten ist dieser Kiel sehr prominent. Verschiedene Gattungen (beispielsweise die Dosen- und Scharnierschildkroten ) konnen ihren Bauchpanzer mit Hilfe eines Scharniers hochklappen und somit den gesamten Panzer schließen. Eine ahnliche Funktion bietet ein Scharnier im Carapax der Gelenkschildkroten .

Typische Erkrankungen des Schildkrotenpanzers sind die Panzernekrose und die Panzerfraktur .

Literatur

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  • P. Lemell: Allgemeine Anatomie der Schildkroten (Chelonia) . In: Stapfia . Band  69 , 2000, S.  1?12 ( zobodat.at [PDF; 1,4  MB ]).
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  • Dominik Muller: Skelettsystem (Korperbau) der Schildkrote. In: schildkroeten-farm.de. Abgerufen am 10.?Februar 2023 .
  • J. Wyneken: The Anatomy of Sea Turtles ( Memento vom 14. August 2011 im Internet Archive ) 2001.