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Revolutions- und Empiremode ? Wikipedia

Die Revolutions - sowie die Empiremode sind die Nachfolgemoden des Rokoko und umfassen noch eine dritte Stilrichtung, das Directoire . Diese Kleidungsepochen waren wie die Politik dieser Zeit außergewohnlich kurz und schnelllebig, gingen nicht fließend ineinander uber und endeten teilweise abrupt von einem Jahr zum anderen. Die Revolutionsmode dauerte von 1789 bis 1795, das Directoire umfasste die Zeitspanne von 1796 bis 1804 und wurde dann von der Empiremode abgelost, die 1820 zu Ende ging.

Die Revolutionsmode

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Als in Frankreich die Franzosische Revolution 1789 ausbrach, brachte dies einen abrupten Modewandel mit sich?? spatestens ab 1790 war alles verpont, was an die Rokoko-Zeit und damit an das Konigtum , das Ancien Regime , erinnerte. Dies ging 1793 so weit, dass Manner wie Frauen mit gepuderter Perucke riskieren mussten, als Royalisten angeklagt und enthauptet zu werden.

Die Damenmode

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Madame Seriziat, 1795

Die Damenmode zeigte nur geringe revolutionare Auswuchse und ubernahm hauptsachlich die Linien der englischen Mode. Eine großere Haube wurde wieder modern, die mit einem Schild Kopf und Gesicht schutzte. Dazu trug man bodenlange Rocke und einen Mantel mit doppelten oder dreifachen Revers , den neuartigen ?Riding-Coat“, der in Frankreich aber ?Redingote“ genannt wurde. Politisch engagierte Frauen (nicht zuletzt fur eventuelle Frauenrechte in der neuen Staatsform ) glichen die Kleidung mit Westen und Jacken , an denen ebenfalls Revers und Kokarden prangten, der Garderobe ihrer Manner an.

Die umliegenden Lander, die noch weitgehend monarchisch gepragt waren, ubernahmen ebenfalls verstarkt die schlichte englische Mode, allerdings weniger, um die Republik Frankreich zu unterstutzen, sondern weil die franzosischen Modezeitschriften ausblieben.

Die Herrenmode

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Die Kniebundhose ? die sogenannte Culotte ?, die die Mode schon seit Beginn der Fruhen Neuzeit pragte, wurde durch lange Beinkleider ersetzt, weshalb man die Trager auch ? Sansculottes “ (?ohne Kniebundhose“) nannte. Dies stieß auf allgemeine Emporung sowohl bei der Oberschicht, die diese langen Hosen als ?Beleidigung des guten Geschmacks“ ansahen, wie auch bei vielen Revolutionaren selbst. Doch schon sehr bald verstummten die kritischen Stimmen und die bis heute andauernde Ara der langen Herrenhosen begann. Dazu trug man meist eine Weste und eine rote Kappe, die ? Jakobinermutze “, die an die Sklaven auf den Galeeren erinnerte und als ein Symbol der Verbundenheit galt.

Als Sinnbild des Volkes galt zu dieser Zeit der einfache, schwarze ? Tuchrock “, der nun gemaß der anbrechenden politischen Situation sogar zum ?Ehrenkleid“ ernannt wurde. Er kann als das wichtigste Kleidungsstuck des Mannes wahrend der Revolution genannt werden und war meist mit Scharpen , Kokarden und Schleifen in den Nationalfarben Rot-Weiß-Blau verziert. Dieselben Farben konnten auch mit einem Rock in Blau mit roten Aufschlagen und einer weißen Weste in Kombination gebracht werden.

Das Directoire

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Nachdem die sturmischen Jahre der Revolution vorbei waren und damit auch die ? Zeit des Großen Terrors “ (1793), stand an der Spitze der neuen Republik Frankreich das Direktorium , nach dem die Epoche des Directoire benannt ist.

Auf der Suche nach neuen Traditionen und Vorbildern fur die demokratische Kultur ging man bis zur Zeit der Antike zuruck. Diese galt nach damaliger Ansicht als besonders rein, frei und gerecht. Kunst , Architektur und Mode wurden nun durch griechisch-romische Einflusse gepragt. Eine modische Eskapade dieser Zeit waren Incroyables et merveilleuses .

Die Damenmode

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Madame de Verniac, 1799

Die Mode der Frau anderte sich grundlegend, da sie die vorigen Muster ignorierte und sich nun auf die sanften Kleider der Antike stutzte. Man versuchte, sich diese Zeit als die ideale und reinste Seinsform vorzustellen, mit jungen Madchen, die in leichten Gewandern an platschernden Flusschen saßen und mit Fauna und Flora in Einklang lebten. Gemaß dieser Vorstellung wurde die Damenmode zunachst von allen Zwangen befreit: kein Korsett , kein Reifrock , keine Perucke oder Haube . Stattdessen trug man gemaß der Mode a la grecque einfache, armellose und teils durchsichtige Chemisenkleider aus weißem Musselin , dazu mit Bandern um die Waden geschnurte Schuhe und locker hochgestecktes Haar.

Die Herrenmode

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Auch die Manner trugen jetzt vermehrt die Taille hoch, indem der Hosenbund weit uber den Bauch reichte und noch zusatzlich betont wurde, indem man die Jacke vorn weg schnitt?? eine fruhe Form des heutigen Fracks . Bemerkenswert war dabei der hoch stehende Kragen , der seit den 1770ern stetig gewachsen war und inzwischen bis zu den Ohren reichte. Die Schuhe waren eher unbequem, da man fast ausschließlich (wadenhohe) Stiefel trug, in die man dann die enge Hose hineinsteckte. Die wirkliche Neuheit aber bildete ein außergewohnlich breites wie langes Halstuch in Schwarz, das zuerst sogar ein Zeichen des Wohlstandes darstellte, die Krawatte . Endgultig aus der mannlichen Modewelt verbannt wurde die Perucke und die Herren zeigten von nun an ausschließlich ihr ungepudertes Naturhaar.

Die Empiremode

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Das Directoire konnte seine Schlichtheit noch bis ins fruhe 19. Jahrhundert hinein bewahren, doch als sich Napoleon Bonaparte 1804 selbst die Krone aufsetzte und somit Frankreich zum Kaiserreich, zum Empire wurde, endete gleichsam mit der Republik auch die Mode dieser Zeit.

Die Form von Kleidern und Anzugen blieb aber noch weitgehend unverandert: hohe Taillen bei Frauen und Mannern. Doch Qualitat, Musterungen und Stoffe ließen neue Auspragungen deutlich werden. So wurden die hellen Pastelltone der Gewander von schweren und steifen Kostumen in leuchtenden, dunklen Farben abgelost. Das zarte Musselin wich entweder teurem Samt oder wurde mit aufwandigen Stickereien verziert. Alles verschob sich von demokratisch-schlicht zu imperial-prunkhaft.

Die Empiremode griff bereits um 1810 die ersten Stilrichtungen des Biedermeier auf und ging schließlich 1820 fließend in diesen uber.

Die Damenmode

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Merry-Joseph Blondel : Familienportrait (1813).
Typische Haartracht des Empire

Die Damenrocke wurden uber die Jahre etwas kurzer, bis sie schließlich um 1820 eine kegelformige ?A“-Silhouette ausbildeten. Die Kleidung der Frau wurde nun allgemein biederer und man versuchte immer starker, den weiblichen Korper zu verstecken. So wanderte der einstige weite Ausschnitt stetig nach oben, bis er schließlich ganz verschwunden war und sogar kleine Spitzenkragen ausbildete, die den Hals verdecken sollten. Ebenso gewannen die Armel wieder an Lange, von der Schulter bis zum Handgelenk.

Die Herrenmode

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Die Empiremode entwickelte sich in den einzelnen Landern recht verschieden. Die einzige Gemeinsamkeit in Europa war der Zylinder , der zwar schon 1790 aus Amerika importiert worden war, aber erst jetzt popular wurde. Die herausragendste Entwicklung der Herrenbekleidung fand in England statt, wo nicht nur ein neuer Kleidungsstil aufkam, sondern auch eine neue Lebenseinstellung: die des Dandy . ?Dandy“ nannten sich Gentlemen, die ihren Stolz darin setzten, besonders makellos gekleidet zu sein. So trugen diese Herren nur die feinsten Stoffe, wie dunkle Tuche oder Tweed , die von den besten Schneidern zu perfektem Sitz verarbeitet wurden. Darunter sah man meist blutenweiße Hemden , eine Krawatte oder ein Halstuch und andere elegante, dezente Accessoires. Wahrenddessen brachte es in Deutschland der Stehkragen zu seiner hochsten und steifsten Form, weswegen er auch im Volksmund ? Vatermorder “ hieß.

Siehe auch

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Literatur

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  • Katell Le Bourhis (Hrsg.): The Age of Napoleon. Costume from Revolution to Empire, 1789?1815 . Metropolitan Museum of Art / Harry N. Abrams, New York City 1989, ISBN 0810919001 ( Volltext ).
  • Martin Miersch: Mode, Kleidung, in: Lexikon der Revolutionsikonographie in der europaischen Bildpublizistik (1789?1889), (Hrsg. von Rolf Reichardt) Munster 2017, S. 1476?1491.