한국   대만   중국   일본 
Partidul Na?ional Liberal ? Wikipedia

Partidul Na?ional Liberal

rumanische Partei

Die Partidul Na?ional Liberal ( PNL ) (deutsch Nationalliberale Partei ) ist eine liberal - konservative Partei in Rumanien .

Partidul Na?ional Liberal
Nicolae Ciucă
Partei­vorsitzender Nicolae Ciuc?
General­sekretar Lucian Bode
Grundung 1875 (1938 verboten, 1944 wiederzugelassen, 1947/48 aufgelost), wiedergegrundet im Januar 1990
Haupt­sitz Bukarest
Jugend­organisation Tineretul Na?ional Liberal (TNL)
Aus­richtung Liberalismus Nationalliberalismus Konservatismus
Farbe(n) gelb , blau
Parlamentssitze 116 (Stand: April 2024)
Abgeordnetenkammer
80/330
[2]
Senat
36/136
[3]
Mitglieder­zahl Etwa 252.000 (Stand: Feb. 2024) [1]
Internationale Verbindungen Zentristisch Demokratische Internationale (CDI)
Europaabgeordnete
10/33
[4]
Europapartei Europaische Volkspartei (EVP)
EP-Fraktion Europaische Volkspartei (EVP)
Website pnl.ro

Gemeinsam mit den Christdemokraten ( PN?-CD ) stellt die PNL die historische Verknupfung des gegenwartigen Rumanien zu der Zeit vor 1947 dar (dann Konigreich Rumanien ). Durch die Fusion mit der Partidul Democrat Liberal (PD-L) 2014 wurde die PNL die fuhrende Partei des Mitte-rechts-Spektrums in Rumanien. Zugleich wechselte sie von der liberalen Parteienfamilie zur christdemokratisch-konservativen Europaischen Volkspartei (EVP). Zusammen mit der Partidul Social Democrat (PSD; Sozialdemokratischen Partei) ist die Partidul Na?ional Liberal im 2024 eine der beiden großten Parteien Rumaniens.

Geschichte 1875?1947

Bearbeiten
 
Ion C. Br?tianu , erster Parteivorsitzender der PNL, 1875?1891

Die Wurzeln des politischen Liberalismus reichen in Rumanien wie in den meisten europaischen Staaten bis in die 1840er-Jahre zuruck. Als Grundungsdatum der PNL wird 1875 angegeben. Erster Vorsitzender war Ion C. Br?tianu , der von 1876 bis 1888 auch rumanischer Ministerprasident war. Von 1892 bis 1909 war Dimitrie Alexandru Sturdza Vorsitzender der PNL. Er war in dieser Zeit auch mehrmals Regierungschef.

Ion I. C. Br?tianu (?Ionel“), der Sohn des Parteigrunders, fuhrte die PNL von 1909 bis 1927 und ist damit der am langsten amtierende Parteichef in der Geschichte der Nationalliberalen. Zudem war er 1909?11, 1914?18, 1918?19, 1922?26 sowie fur mehrere Monate im Jahr 1927 Premierminister Rumaniens. Auch Ionels Bruder Vintil? (Premier 1927?28) und Dinu Br?tianu waren 1927?30 bzw. 1934?47 Parteivorsitzende, doch bereits 1930 hatte sich die Partei gespalten. Auf Vintil? Br?tianu war zunachst Ion Duca als Parteichef gefolgt. Daraufhin grundete Ionels Sohn Gheorge mit einem Teil des rechtsnationalistisch-profaschistischen Parteiflugels der sogenannten ?Jungliberalen“ seine eigene Splitterpartei, die er Nationalliberale Partei Br?tianu (Partidul Na?ional Liberal?Br?tianu) nannte und die 1938 verboten wurde, als Konig Carol II. eine Ein-Parteien-Diktatur errichtete. Ein anderer Flugel unter dem Generalsekretar der Partei, Gheorghe T?t?rescu (Premier 1934?37 und 1939?40), spaltete sich 1938 ab und schloss sich zunachst der fortan einzigen offiziell zugelassenen Einheitspartei, der ?Front der Nationalen Wiedergeburt“ (Frontul Rena?terii Na?ionale) an. Neuer Generalsekretar wurde Bebe Br?tianu .

Wahlergebnisse 1919?1937

Bearbeiten
 
Ion I. C. Br?tianu

Bei den Wahlen in Großrumanien seit 1919 war die Partidul Na?ional Liberal wechselnd erfolgreich und konnte bis 1940 mehrfach die Regierung stellen. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer erreichte sie folgende Ergebnisse:

Wahl Mandate (von)
1919 103 (568)
1920 7 (369)
1922 227 (387)
1926 16 (387)
1926 318 (387)
1928 13 (386)
1931 12 (387)
1932 14 + 28 (387)
1933 10 + 300 (387)
1937 16 + 152 (387)

1922 wurde auch ein deutscher Abgeordneter ( Peter Mutschler ) und 1927 zwei Abgeordnete ( Michael Kausch und Konstantin Roduner ) sowie ein Senator ( Andreas Widmer ) fur die PNL gewahlt.

Entwicklung 1943?1948

Bearbeiten

In der Illegalitat schlossen sich Nationalliberale, Bauernpartei (PN?), Sozialdemokraten und Kommunisten 1943 zum ?Nationaldemokratischen Block“ zusammen. Gemeinsam unterstutzten sie den Staatsstreich Konig Michaels I. im August 1944, durch den der mit Nazideutschland verbundete Diktator Ion Antonescu abgesetzt wurde und Rumanien aus den Achsenmachten ausschied. Versuche, in der unmittelbaren Nachkriegszeit gemeinsam mit Rumaniens Christ- und Sozialdemokraten einen Neuanfang zustande zu bringen, scheiterten am kommunistischen Machtanspruch, aber auch an der Spaltung der Nationalliberalen in zwei rivalisierende Parteien um Br?tianu und T?t?rescu. T?t?rescu hatte inzwischen seine eigene Nationalliberale Partei als Partidul Na?ional Liberal-T?t?rescu gegrundet, seine Anhanger wurden aus der Br?tianu-Partei ausgeschlossen. Im Gegensatz zu T?t?rescu schloss sich Br?tianu 1945 der kommunistisch gefuhrten Koalitionsregierung von Petru Groza nicht an, wahrend T?t?rescu sowie seine Parteifreunde Dumitru Alim?ni?teanu und Petre Bejan Minister wurden (spater T?t?rescu mit Alexandru Alexandrini , Ion Vantu und Radu Ro?cule?). Zwar trat 1946 mit Mihail Romniceanu doch nochmal ein Parteifreund Br?tianus in die Regierung ein, bei den Wahlen im November 1946 wurde die Br?tianu-Partei jedoch von der T?t?rescu-Partei geschlagen und 1947 verboten. Im November 1947 wurde allerdings auch die T?t?rescu-Partei aus der Regierung gedrangt und loste sich im Januar 1948 formal auf. Eine von Petre Bejan 1948 neugegrundete Partei wurde zwar zugelassen, blieb jedoch bedeutungslos und wurde Ende 1948 (nach anderen Angaben 1950) ebenfalls aufgelost. Fuhrende PNL-Mitglieder wurden verfolgt, ins Sighet -Gefangnis verbracht, zu Zwangsarbeit (z.?B. Donaukanal) verurteilt oder schafften es, ins Exil zu fliehen.

Neugrundung in den 1990er-Jahren

Bearbeiten
 
Radu Campeanu , ehemaliger Parteivorsitzender zwischen 1990 und 1993

Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft wurde die PNL 1990 wiedergegrundet. Bei den ersten freien Wahlen im Mai 1990 kam der Prasidentschaftskandidat der PNL, Radu Campeanu, auf 10,6?% der Stimmen. Bei der gleichzeitigen Parlamentswahl erhielt die PNL sogar nur 6,4?% und 29 der 395 Sitze in der Deputiertenkammer. Hingegen gewann die aus der aufgelosten Kommunistischen Partei (PCR) hervorgegangene ?Nationale Rettungsfront“ (FSN) eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Als Gegenpol zur dominanten FSN bildete die PNL im Jahr darauf mit der anderen neu-alten Partei, der christdemokratischen PN?-CD , das Wahlbundnis Conven?ia Democrat? Roman? (CDR; ?Rumanische demokratische Konvention“). Die CDR unterlag zwar 1992 erneut den inzwischen als ?Demokratische nationale Rettungsfront“ auftretenden Post-Kommunisten des Prasidenten Ion Iliescu , legte aber auf zusammen rund 20?% zu. Bei den Wahlen 1996 siegte die CDR: Emil Constantinescu (ein Christdemokrat) wurde Staatsprasident und die CDR wurde mit 30,2?% starkste Kraft im Parlament. Anschließend stellte sie von 1996 bis 2000 gemeinsam mit der Partidul Democrat (PD, reformorientierte Post-Kommunisten) und der Ungarnpartei UDMR die Regierung.

Nach einem ernuchternden Zerfallsprozess Mitte der 1990er-Jahre (z. B. Grundung der Partidul Liberal 1993 um Dinu Patriciu ) gelang den Nationalliberalen nach 2000 unter der Fuhrung von Valeriu Stoica (und spater Theodor Stolojan ) durch viele Fusionen mit ehemaligen Abspaltungen und anderen Kleinparteien eine signifikante Festigung. Die PNL wurde 1999 als Vollmitglied in die Liberale Internationale (LI) aufgenommen.

 
Valeriu Stoica, ehemaliger Parteivorsitzender zwischen 2001 und 2002

Zu den Wahlen im Jahr 2000 verließ die PNL das CDR-Bundnis mit den Christdemokraten und trat alleine an. Sie kam nur auf rund 7?% bei der Parlamentswahl, ihr Prasidentschaftskandidat Theodor Stolojan erhielt 11,8?%. Anschließend war sie wieder in der Opposition. Durch das Verschwinden der christdemokratischen PN?-CD in der politischen Bedeutungslosigkeit war die PNL die einzig verbliebene ?historische“ Mitte-rechts-Partei von Bedeutung. Dieser Zustand endete durch die Neuorientierung der post-kommunistischen PD als christdemokratische und liberalkonservative Mitte-rechts-Partei um 2005.

 
Grafik uber die Entwicklung liberaler Parteien in Rumanien 1990?2005

Erlauterungen (zur Grafik rechts):

  • ACL = Alian?a Civic Liberal? (dt.: Burgerlich-Liberale Allianz )
  • ApR = Alian?a pentru Romania (dt.: Allianz fur Rumanien )
  • ANL = Alian?a Na?ional Liberal? (dt.: National-Liberale Allianz )
  • ALDE = Alian?a Liberalilor ?i Democra?ilor (dt.: Allianz der Liberalen und Demokraten )
  • NPL = Noul Partid Liberal (dt.: Neue Liberale Partei )
  • PAC = Partidul Alian?ei Civice (dt.: Partei der Burgerallianz )
  • PAR = Partidul Alternativa Romaniei (dt.: Partei Rumaniens Alternative )
  • PC = Partidul Conservator (dt.: Konservative Partei )
  • Partidul Liberal 1993 = Partidul Liberal 1993 (dt.: Liberale Partei 1993 )
  • PD-L = Partidul Democrat Liberal (dt.: Demokratische Liberale Partei )
  • PLD = Partidul Liberal Democrat (dt.: Liberale Demokratische Partei )
  • PNL = Partidul Na?ional Liberal (dt.: National-Liberale Partei )
  • PNL-AT = Partidul Na?ional Liberal ? Aripa Tan?r? (dt.: National-Liberale Partei ? Junger Flugel )
  • PNL-CD = Partidul Na?ional Liberal ? Conven?ia Democrat? (dt.: National-Liberale Partei ? Demokratische Konvention )
  • PNL (C) = Partidul Na?ional Liberal (Campeanu) (dt.: National-Liberale Partei (Campeanu) )
  • PSL = Partidul Socialist Liberal (dt.: Sozialistisch-Liberale Partei )
  • PUR = Partidul Umanist din Romania (dt.: Humanistische Partei von Rumanien )
  • PUR-SL = Partidul Umanist din Romania ? Social Liberal (dt.: Humanistische Partei von Rumanien ? Sozialliberal )
  • UFD = Uniunea For?elor de Dreapta (dt.: Union der Rechten Krafte )

Allianz D.A. und Regierung 2004?2008

Bearbeiten
 
Theodor Stolojan, ehemaliger Parteivorsitzender zwischen 2002 und 2004

Nach vier Jahren Regierung der post-kommunistischen PSD unter Adrian N?stase trat die PNL 2004 in einem Bundnis mit der PD an (die ebenfalls aus ehemaligen Kommunisten bestand, aber starker reformorientiert als die PSD war). Dieses nannte sich ?Allianz fur Gerechtigkeit und Wahrheit“ ( Alian?a Dreptate ?i Adev?r , kurz D.A.). Die PD, die damals noch zur sozialdemokratischen Parteienfamilie gehorte, wurde von der Sozialistischen Internationale (SI) scharf fur ihr Bundnis mit der rechts der Mitte positionierten PNL kritisiert. Dies hatte zu Spekulationen gefuhrt, die beiden Parteien konnten fusionieren und als eine liberale Bewegung fortbestehen. Auch uber einer Annaherung an die Europaische Volkspartei (EVP, Christdemokraten) wurde viel spekuliert. Viele Kommentatoren sahen den Fortbestand der Allianz nach der Ablosung Theodor Stolojan als Vorsitzender der PNL durch C?lin Popescu-T?riceanu im Herbst 2004 gefahrdet, weil vor allem die beiden Parteichefs (also Stolojan und Traian B?sescu) Garanten fur die Stabilitat des Bundnisses waren.

 
C?lin Popescu-T?riceanu (2005)

Die Allianz bestand jedoch fort und der Kandidat der D.A. Traian B?sescu (PD) wurde im zweiten Wahlgang zum Staatsprasidenten gewahlt. Im Parlament wurde die Allianz mit 31,3?% nur zweitstarkste Kraft hinter ?Nationalen Union“ aus PSD und PUR . Nach der Wahl wechselte die PUR jedoch die Seiten und verschaffte der D.A. gemeinsam mit der Partei der ungarischen Volksgruppe UDMR eine Mehrheit. Der Nationalliberale C?lin Popescu-T?riceanu wurde Premierminister und blieb dies bis 2008.

Nachdem im Herbst 2005 die von der Konservativen Partei (PC) ? fruher ?Humanistische Partei Rumaniens“ ? gewunschte Aufnahme in die Reihen der EVP gescheitert war und sich die EU-Parlamentsbeobachter der PC ebenso wie jene der PNL den liberalen EU-Parlamentariern ( ALDE ) anschlossen, wurde eine Fusion der PC mit der PNL diskutiert, die jedoch nicht zustande kam.

Nach Konflikten uber eine eventuelle Fusion der PNL mit der PD, uber den Austritt aus den internationalen liberalen Dachverbanden und einen moglichen Anschluss an die Europaische Volkspartei, wurden die Ex-Parteivorsitzenden Valeriu Stoica und Theodor Stolojan wegen parteischadigenden Verhaltens 2006 aus der liberalen Partei ausgeschlossen. Gemeinsam mit gleichgesinnten Ex-PNL-Mitgliedern grundeten die beiden Politiker im Dezember 2006 die ?Liberal-Demokratische Partei“ ( Partidul Liberal Democrat ? PLD ).

2007 vollzog sich die sich bereits seit langerer Zeit andeutende Auflosung der Demokratischen Allianz; die PD und die PLD gingen in die Opposition und vereinigten sich Ende 2007 zur Partidul Democrat Liberal (PD-L). Die PNL fuhrte daraufhin eine Minderheitsregierung zusammen mit der Ungarnpartei UDMR, die zusammen nur uber ein Viertel der Parlamentssitze verfugte, stillschweigend jedoch von den Sozialdemokraten (PSD) toleriert wurde.

In der Opposition 2008?12

Bearbeiten

Bei den Parlamentswahlen 2008 konnte die PNL die Zahl ihrer Abgeordneten zwar leicht erhohen; da sich die PD-L und die PSD jedoch auf die Bildung einer Koalitionsregierung verstandigten, ging die PNL in die Opposition. Seit dem 20. Marz 2009 bekleidete Crin Antonescu das Amt des Parteivorsitzenden. Er trat auch als Kandidat der PNL zur Prasidentschaftswahl 2009 an und kam mit 20?% auf den dritten Platz. In der Stichwahl empfahl die PNL die Wahl Mircea Geoan?s von der PSD, es setzte sich aber der Amtsinhaber B?sescu durch.

Sozial-Liberale Union 2012?14

Bearbeiten
 
Crin Antonescu (2013)

Im April 2012 beteiligte sich die PNL an der Einbringung eines Misstrauensvotums gegen den parteilosen Ministerprasidenten Mihai R?zvan Ungureanu . Nach dessen Sturz bildete sie zusammen mit der PSD und PC eine ?Sozial-Liberale Union“ ( USL ) mit dem PSD-Vorsitzenden Victor Ponta als neuem Regierungschef. [5] Bei den Parlamentswahlen am 9. Dezember 2012 (gewahlt wurden Abgeordnetenkammer und Senat ) erhielt die USL in beiden Kammern absolute Mehrheiten.

Infolge der Machtverschiebungen im rumanischen Parlament wurden mehrere Amter neu besetzt; zahlreiche Gesetze wurden von der Regierung Ponta per Notfall dekret geandert. Der PNL-Vorsitzende Crin Antonescu wurde zunachst am 6. Juli 2012 zum neuen Prasidenten des rumanischen Senats gewahlt [6] , nach der Suspendierung von Staatsprasident Traian B?sescu wurde Antonescu zudem Interims-Prasident des Landes. [7] Allerdings scheiterte das Amtsenthebungsverfahren gegen B?sescu, so dass er die Amtsgeschafte wieder ubernahm.

Im Februar 2014 zerbrach die ?Sozialliberale Union“ nach einem wochenlangen Streit um eine Kabinettsumbildung. Unter anderem weigerte sich Premier Victor Ponta den Burgermeister von Hermannstadt Klaus Johannis zum Innenminister und Vizepremier zu ernennen, wie es die PNL vorgeschlagen hatte. Premierminister Victor Ponta bildete am 5. Marz eine neue Regierung ohne Beteiligung der PNL. Die Partei befindet sich seitdem wieder in der Opposition.

Prasidentenwahl 2014 und Fusion mit der PDL

Bearbeiten
 
Klaus Johannis (2015)

Nach der Europawahl im Mai 2014 verließ die PNL ? fur viele Beobachter uberraschend ? die liberale ALDE-Fraktion im Europaischen Parlament und schloss sich der christdemokratischen EVP-Fraktion an. [8] Als Grund wurde der Wunsch angegeben, eine wichtigere Rolle auf europaischer Ebene zu spielen [9] (die EVP war zu der Zeit starkste Fraktion im Europaparlament und stellte in vielen Mitgliedsstaaten den Regierungschef). Im September 2014 folgte entsprechend auch der Ubertritt von der Europapartei ALDE zur EVP. Ein Teil der PNL, unter Fuhrung des ehemaligen Parteivorsitzenden C?lin Popescu-T?riceanu wollte diesen Wechsel der europaischen Parteifamilie nicht mitgehen und grundete die Partidul Liberal Reformator (PLR), aus welcher wiederum ein Jahr spater durch Fusion mit der Partidul Conservator (PC) die Alian?a Liberalilor ?i Democra?ilor hervorging (deren Abkurzung nicht zufallig auch ALDE lautet). [9]

Nach der Europawahl 2014 trat Antonescu als Vorsitzender zuruck und zu seinem Nachfolger wurde Klaus Johannis gewahlt. [10] Im November 2014 wurde Johannis zum rumanischen Prasidenten gewahlt . Er setzte sich in der Stichwahl mit 54,4?% gegen den sozialdemokratischen Premier Victor Ponta durch. Johannis legte vor Ubernahme des Prasidentenamtes den Parteivorsitz nieder. Ihm folgte Alina Gorghiu .

Am 17. November 2014 fusionierte die PDL mit der PNL, wobei letztere ihren Namen behielt. PDL-Vorsitzender Vasile Blaga war daraufhin fur einige Monate neben Gorghiu Kovorsitzender der fusionierten Partei.

Nach dem schlechten Ergebnis der PNL bei der Parlamentswahl im Dezember 2016 trat Alina Gorghiu als Parteivorsitzende zuruck. [11] Raluca Turcan ubernahm zunachst kommissarisch den Parteivorsitz. Am 17. Juni 2017 wurde der ehemalige Verkehrsminister Ludovic Orban zum neuen Parteivorsitzenden gewahlt.

Erfolgreiches Misstrauensvotum und erneute Regierungsverantwortung

Bearbeiten
 
Ludovic Orban (2019)

Ende 2019 zerbrach die amtierende, PSD-gefuhrte Regierung und wurde durch ein Misstrauensvotum abgewahlt. Daraufhin wurde vom Staatsprasidenten Johannis der PNL-Vorsitzende Orban mit der Bildung einer Ubergangsregierung beauftragt. [12] Er fuhrte seither mit einer Minderheitsregierung die Amtsgeschafte, bis ein neues Parlament gewahlt wird. Diese Wahl musste mit Ablauf der aktuellen Legislaturperiode Ende des Jahres 2020 stattfinden. Ein Anlauf zu vorgezogenen Neuwahlen wurde von der PSD und dem Verfassungsgericht blockiert. [13]

 
Florin Ci?u (2021)

Die letztlich regular im Dezember 2020 stattfindenden Wahlen brachten der PNL zwar Stimmenzugewinne. Sie blieb aber deutlich hinter den Erwartungen und den Meinungsumfragen zuruck. Hinter der PSD blieb die PNL lediglich zweitstarkste Kraft. Parteivorsitzender Ludovic Orban verzichtete auf eine erneute Nominierung als Ministerprasident und schlug fur dieses Amt Florin Ci?u vor. Dieser bildete daraufhin eine Regierung der PNL mit der USR -Plus und der UDMR . Orban ließ sich zum Prasidenten der Abgeordnetenkammer wahlen.

Im September 2021 zerbrach die Regierung. Gleichzeitig setzte sich Florin Ci?u bei der Neuwahl des Parteivorsitz gegen Orban durch. Orban verließ daraufhin die Partei und grundete mit den Rechten Kraften (rumanisch: For?a Dreptei, FD) eine eigene politische Bewegung. Nach einer mehrmonatigen Regierungskrise bildete die PNL zusammen mit der PSD und der UDMR am 25. November 2021 eine neue ? nationale Koalition “ auf breiter parlamentarischer Basis unter Vorsitz des bisherigen Verteidigungsministers Nicolae Ciuc? (PNL). Im Rahmen dieser Koalition ließ sich PNL-Vorsitzender Florin Ci?u zum Prasidenten des Senates wahlen. Innerhalb der Regierung ist verabredet, dass die PNL das Amt des Premierministers im weiteren Verlauf der Legislatur der PSD ubergibt. Tatsachlich ubergab Nicolae Ciuc? seine Amtsgeschafte als Premier am 15. Juni 2023 dem Vorsitzenden der PSD Marcel Ciolacu . Nachdem zwischenzeitlich Alina Gorghiu nach der Abwahl Ci?us den Senat kommissarisch gefuhrt hatte, ubernahm Ciuc? am 13. Juni 2023 die Senatprasidentschaft.

Bereits am 2. April 2022 trat Florin Ci?u infolge von Differenzen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der PSD als Parteivorsitzender zuruck. Ein Sonderparteitag wahlte am 10. April 2022 mit 1.060 von 1.120 Stimmen (60 ungultige) den amtierenden Ministerprasidenten Nicolae Ciuc? zu seinem Nachfolger.

Prasidenten/Vorsitzende der PNL (seit 1990)

Bearbeiten

Parlamentswahlen seit 1990

Bearbeiten
Wahljahr % ( Senat ) Reg. / Opp. Bundnis
1990 7,06 Prozent teilw. Regierung FSN , MER, und PDAR (1991?1992)
1992 2,66 Prozent Außerparlamentarische Opposition ?
1996 30,70 Prozent Regierung CDR (mit PN?-CD usw.), PD und UDMR
2000 7,48 Prozent Opposition ?
2004 31,77 Prozent Regierung D.A. (mit PD) und UDMR (2004?2007)
UDMR (2007?2008)
2008 18,74 Prozent teilw. Regierung PSD und PC im Kabinett Ponta I (2012)
2012 60,10 Prozent teilw. Regierung USL (mit PSD und PC) bis 2014
2016 20,42 Prozent teilw. Regierung Minderheitsregierung (2019?2020)
2020 25,58 Prozent Regierung USR -PLUS und UDMR (2020?2021)
Seit November 2021 Coali?ia Na?ional? pentru Romania (CNR)
(PNL mit PSD und UDMR im Kabinett Ciuc? und PSD und PNL im Kabinett Ciolacu )
2024 offen offen offen

Bedeutende PNL-Politiker

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest ? Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919?1945, Band 2, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-5-0 , S. 578.
Bearbeiten
Commons : Partidul Na?ional Liberal ?? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rare? Bogdan, despre Coali?ie: Va rezista 100%, pentru c? Putin va ca?tiga alegerile din Rusia. Suntem nevoi?i s? convie?uim. Digi24.ro, 2.?Februar 2024, abgerufen am 11.?April 2024 (rumanisch).
  2. Camera Deputa?ilor. cdep.ro, abgerufen am 15.?April 2024 (rumanisch).
  3. Senatul Romaniei. senat.ro, abgerufen am 11.?April 2024 (rumanisch).
  4. European Parliament (advanced search). europarl.europa.eu, abgerufen am 15.?April 2024 (englisch).
  5. Der Standard : Neue Regierung im Amt bestatigt , 7. Mai 2012.
  6. Bieler Tagblatt : DESPRE CRIN ANTONESCU ( Memento vom 29. Dezember 2015 im Internet Archive ) , 3. Juli 2012.
  7. Aargauer Zeitung : Rumaniens Staatschef gibt Amtsgeschafte vorubergehend ab , 10. Juli 2012.
  8. Rumanisch Liberale suchen EVP Zugehorigkeit bei euractiv.com, am 26. Mai 2014.
  9. a b Florin Abraham: Romania since the Second World War. A Political, Social and Economic History. Bloomsbury, London/New York 2017, S. 125.
  10. Rumanien vor der Wahl
  11. Alina Gorghiu a demisionat de la ?efia PNL . In: Libertatea.ro . 12.?Dezember 2016 ( libertatea.ro [abgerufen am 13.?August 2017]).
  12. Keno Verseck, DER SPIEGEL: Rumanien ? neue Ubergangsregierung: Land im Dauerkrisenmodus ? DER SPIEGEL ? Politik. Abgerufen am 10.?April 2020 .
  13. Florian Hassel: Vom Verfassungsgericht ausgebremst. Abgerufen am 10.?April 2020 .