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Ludwig Finscher ? Wikipedia

Ludwig Finscher

deutscher Musikhistoriker

Ludwig Finscher (* 14. Marz 1930 in Kassel ; † 30. Juni 2020 in Wolfenbuttel [1] ) war ein deutscher Musikhistoriker .

Ludwig Finscher

Leben und Wirken

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Finscher studierte von 1949 bis 1954 Musikwissenschaft (bei Rudolf Gerber ), Anglistik und Germanistik an der Universitat Gottingen . Er wurde promoviert mit einer Arbeit uber das Thema Die Messen und Motetten Loyset Comperes . [2] Von 1955 bis 1960 war er als freier Musikkritiker tatig und wurde 1960 Assistent von Walter Wiora , erst an der Universitat Kiel und ab 1965 an der Universitat des Saarlandes .

1967 folgte in Saarbrucken die Habilitation mit der Arbeit Das klassische Streichquartett und seine Grundlegung durch Joseph Haydn . Von 1968 bis 1981 hatte er einen Lehrstuhl fur Musikwissenschaft in Frankfurt inne, von 1981 bis zu seiner Emeritierung 1995 dieselbe Position in Heidelberg . Von 1974 bis 1977 war er Prasident der Gesellschaft fur Musikforschung , von 1977 bis 1981 Prasident der Internationalen Gesellschaft fur Musikforschung . [3]

1992 wurde er ordentliches Mitglied in der Academia Europaea . [4]

Finscher verbrachte seinen Lebensabend in Wolfenbuttel (Niedersachsen).

Forschungsarbeiten

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Zu den wichtigsten Verdiensten Finschers zahlt seine Herausgeberschaft der 28-bandigen Neuauflage des Lexikons Die Musik in Geschichte und Gegenwart , fur die er rund 40 Artikel selbst verfasste oder aktualisierte.

Als musikwissenschaftliche Standardwerke gelten seine umfangreichen Studien zum Streichquartett , zur Kammermusik und zu Joseph Haydn , ebenso die zweibandige Musik des 15. und 16. Jahrhunderts .

Finscher trug zu den Gesamtausgaben der Werke von Chr. W. Gluck und W. A. Mozart bei, ebenso zur Edition der Kompositionen von Paul Hindemith . Außerdem war er Mitherausgeber der Capellae Apostolicae Sixtinaeque Collectanea Acta Monumenta .

Er veroffentlichte uber 130 Aufsatze in Sammelbanden und Fachzeitschriften.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Literatur

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  • Silke Leopold : Ludwig Finscher (14. 3. 1930?30. 6. 2020). In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften fur 2020. Heidelberg 2021, S. 142?145 ( online ).
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Einzelnachweise

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  1. Laurenz Lutteken : Voreilige Thesen und Verengungen blieben ihm fremd ? zum Tod von Ludwig Finscher. In: Neue ZurcherZeitung. 1.?Juli 2020, abgerufen am 1.?Juli 2020 .
  2. Harald Eggebrecht: Jager und Sammler: Zum Tod des Musikologen Ludwig Finscher. In: Suddeutsche Zeitung. 2.?Juli 2020, abgerufen am 2.?Juli 2020 .
  3. Ludwig Finscher im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  5. Mitteilungen . In: Die Musikforschung . Band  50 , Heft 4 (Okt.?Dez.), 1997, S.  498?500,?hier?S.?498 . ? Ludwig Finscher. In: Who’s Who ? The People Lexicon.
  6. Ludwig Finscher. Fondazione Internazionale Premio Balzan, abgerufen am 17.?September 2023 .