Vos war ein Sohn von Jan Jansz Vos (1568?um 1635) und dessen Frau Aeltje Dircx Opmeer (1569?1639). Er war ein ausgebildeter Glasmacher, der sich selbst als
niederlandisch
glaslooder
bezeichnete, und ubernahm spater den Betrieb des Vaters in der Kalverstraat, in der Buntglasfenster entworfen und hergestellt wurden. Sein Vater wer ein
niederlandisch
Bergenvaarder
, ein Kaufmann, der Handelsreisen nach Bergen in Norwegen unternahm und Waren von dort importierte. Er hatte eine Schwester Anna Vos und war moglicherweise mit dem Schauspieler
Isaac Vos
verwandt.
[2]
Am 20. Februar 1639 heiratete er Grietje (geborene Gerrits, 1616?Anfang Mai 1651). Mit ihr hatte er einen Sohn Jan (kurz nach der Geburt verstorben) und eine Tochter Marie (am 10. Dezember 1690 beigesetzt beim Grab des Vaters an der
Nieuwe Kerk
). Erst viele Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 15. September 1665 Aeltje (geborene Jans).
[3]
Bekannt wurde er im Jahr 1641 durch sein Drama
Aran en Titus
, das auf einer Bearbeitung des Stoffes von
William Shakespeares
Titus Andronicus
basiert. Dieses mit ?bombastischen Reden“ vorgefuhrte Werk fand zu seinen Lebzeiten viel Beifall und wurde immer wieder auf den Spielplan gesetzt. Bei der Inszenierung wurde sehr viel
Kunstblut
verwendet, es zeichnete sich durch die Darstellung von Gewalt und Schrecken aus. Da er in der Schule keinen Lateinunterricht erhalten und nur ein wenig Franzosisch gelernt hatte, waren die Leute erstaunt daruber, dass ein einfacher Handwerker ein solches Werk verfassen konnte. Er wurde in den
Muiderkring
eingefuhrt, der sich auf dem
Muiderslot
um den Dramatiker
Pieter Corneliszoon Hooft
versammelte und bei dem sich Literaten wie
Caspar van Baerle
,
Maria Tesselschade Visscher
oder
Joost van den Vondel
trafen. Er war der Hauspoet der vornehmen Familie
Huydecoper van Maarsseveen
und wurde 1647 erstmals zum Direktor (Theaterregent) der Schouwburg (Theater) an der
Keizersgracht
gewahlt. Diesen Posten teilten sich mehrere Personen, Vos wurde bis zu seinem Tod jahrlich wiedergewahlt (mit Ausnahme des Theaterjahres 1652?1653). Sein Freund Tobias van Domselaer (1611?1685) war einer der Mitregenten in dieser Zeit. In dieser Position sorgte Vos dafur, dass ein Neubau vorgenommen wurde, in dem zugleich effektive Vorrichtungen fur ?allerlei technische Spektakel“ angebracht wurden, die er fur die Auffuhrung seiner Stucke benotigte. Dies ermoglichte schnelle Veranderungen des Buhnenbildes, Flug- und Absturzbewegungen. Bei der Grundsteinlegung am 24. Marz 1664 trug seine Tochter Marie Vos einige Zeilen ihres Vaters vor.
[4]
Fur die Einweihung des neuen Stadttheaters im Jahr 1665 inszenierte er das Drama
Medea
. In der Auffuhrung fiel eine Sternschnuppe vom Himmel, die sich in die acht von Schauspielern dargestellten Planeten zerteilte, die anschließend ein Ballett tanzten. Damit traf Vos anscheinend den Geschmack des Publikums. Vos arbeitete von 1653 bis 1657 auch als stadtischer Glasermeister.
- Klucht van Oene
1642 (
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, wurde nicht aufgefuhrt).
- Hinrichtung Karls I. von England
1660 (lebendiges Bild, nachgestellte Szene, die bei der Prinzessin von Oranien
Maria Henrietta Stuart
, der Tochter des Konig
Karls I.
, zu heftiger Entrustung fuhrte).
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