Friedrich II.
von
Aragonien
(* um 1272; †
25. Juni
1337
) war von 1296 bis zu seinem Tod 1337
Konig von Sizilien
. Obwohl er erst der zweite sizilianische Konig mit Namen Friedrich war, nannte er sich
Friedrich?III.
mit Bezug auf Kaiser
Friedrich II.
, der ebenfalls das Konigreich Sizilien regiert hatte. Damit wollte er gleichzeitig auf seine Abstammung von der Dynastie der
Staufer
hinweisen, mit der das
Haus Aragon
seinen Erbanspruch auf Sizilien begrundete.
Friedrich war der dritte Sohn
Peters von Aragonien
und
Konstanzes
, der Tochter des Hohenstaufen
Manfred
. Nachdem sein Bruder
Jakob I.
, Konig von Sizilien, im Jahr 1291 seinem alteren Bruder
Alfons III.
auf den Thron von Aragonien gefolgt war, wurde Friedrich zum
Statthalter
in Sizilien ernannt. Im Jahr 1295 verzichtete Konig Jakob nach Abschluss des
Friedensvertrages von Anagni
auf Drangen des Papstes
Bonifatius VIII.
auf seine Rechte in Sizilien zu Gunsten
Karls II. von Anjou
. Friedrich, der in
Palermo
residierte, wurde jedoch von den Sizilianern, die die Ruckkehr eines Herrschers aus dem
Hause Anjou
furchteten, zum Konig gewahlt. Es gelang ihm, die Insel gegen eine Allianz Karls?II. von
Neapel
, des Papstes Bonifatius?VIII. und zeitweilig sogar seines Bruders Jakob?II. von Aragonien zu verteidigen. Im
Frieden von Caltabellotta
im Jahre 1302 erreichte er die Anerkennung seiner Krone und trug fortan den Titel ?rex
Trinacriae
“. Karl?II. blieb der Titel eines Konigs von Neapel-Sizilien, seine Macht war jedoch auf die Besitzungen auf dem italienischen Festland beschrankt. Diese Teilung des Konigreichs Sizilien blieb mit wenigen kurzen Ausnahmen bis in das 19.?Jahrhundert bestehen. Friedrich?II. versuchte in der Folge, die schweren Zerstorungen seines Landes durch die vorangegangenen Plunderungen und Kriege zu beseitigen, indem er Handel und Handwerk forderte und es ihm gelang, Aufstande des Adels zu verhindern.
Beim Romerzug Kaiser
Heinrichs VII.
war er dessen treuer Bundesgenosse und wurde von diesem zum
Reichsadmiral
ernannt. Außerdem wurde Friedrichs Sohn Peter mit Heinrichs Tochter Beatrix verlobt. Friedrich II. starb im Jahre 1337, er wurde in der
Kathedrale von Catania
bestattet.
Noch zu Lebzeiten hatte er seinen altesten Sohn zum Mitregenten gemacht, der ihm dann als
Peter II.
auf dem Thron folgte.
Friedrich heiratete im Mai 1303, als Bestandteil des Friedens von Caltabellotta,
Eleonore
, die Tochter
Karls II. von Anjou
(1289?1341). Das Paar hatte neun Kinder:
- Peter II. von Sizilien
(1305?1342) ? (1323) Elisabeth von Karnten, Tochter von Herzog
Otto III.
von Karnten
- Roger (* 1305; † jung)
- Manfred
, Herzog von Athen (1306?1317)
- Konstanze (* um 1307; † nach 1344) ? I. (1317) Konig
Heinrich II.
(1271?1324) ? II. (1330) Konig
Leon V.
von Armenien (1310?1341) ? III. (1343) Johann von Lusignan († 1375)
- Elisabeth
(1310?1349) ? (1328) Herzog
Stephan II.
von Niederbayern-Landshut (1319?1375)
- Wilhelm II.
, Herzog von Athen (1312?1338) ? Maria Alvarez de Aragon († um 1363)
- Johann II.
, Herzog von Athen (1317?1348)
- Katharina (1320?1342), Abtissin von Santa Chiara Messina
- Margarete
(1331?1377) ? (1348) Pfalzgraf
Rudolf II.
(1306?1353)
- Clifford R. Backman:
The Decline and Fall of Medieval Sicily. Politics, religion, and economy in the reign of Frederick III, 1296?1337
. UP, Cambridge 1995.
- Salvatore Fodale:
Friedrich III. (II.) von Aragon
. In:
Lexikon des Mittelalters
(LexMA)
.
Band
4
. Artemis & Winkler, Munchen/Zurich 1989,
ISBN 3-7608-8904-2
,
Sp.
944
f
.
- Salvatore Fodale:?
Federico III (II) d'Aragona, re di Sicilia (Trinacria).
In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.):
Dizionario Biografico degli Italiani
(DBI). Band 45:?
Farinacci?Fedrigo.
Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1995, S. 682?694.