Erste menschliche Spuren in der Gegend des heutigen Ciechanow lassen sich in die Zeit um 3000 v.?Chr. datieren. Nach den archaologischen Funden stammen die ersten dauerhaften Siedlungen aus dem 7.?Jahrhundert. Urkundlich erstmals erwahnt wurde ein
Benediktinerkloster
in Ciechanow im Jahr 1065. Die
Pomoranen
fielen 1180 in den Ort ein und verwusteten ihn. Ein erneuter Uberfall erfolgte 1222.
1349 wurde Ciechanow ein unabhangiges
Herzogtum
unter
Kasimir I. (Masowien)
, welches bis zum Ende der
Piasten
1526 existierte. Etwa 1355 begann der Bau der
Burg Ciechanow
. 1400 fand die offizielle Einweihung zur
Stadt
statt.
[3]
Wahrend des
Krieges
mit dem
Deutschen Orden
um 1409 wurde Ciechanow niedergebrannt. 1476 wurde die Stadt erneut ein Opfer der Flammen.
1526 endete die
Herrschaft
der Piasten und Ciechanow ging mit ganz
Masowien
an die
Krone Polen
. 1538 bestatigte Konig
Sigismund der Alte
die
Privilegien
der Stadt. Im selben Jahr wutete erneut ein Brand in Ciechanow. 1602 wurde der Ort von schweren
Seuchen
heimgesucht. Dies wiederholte sich zwischen 1616 und 1661 mehrfach.
1657 zerstorten die
Schweden
den Ort und die Burg so stark, dass nur noch 53 Hauser und etwa 400 Einwohner in der Siedlung verblieben. 1708 zerstorten die Schweden den Ort endgultig. Nur die Zuwanderung von
Juden
konnte die Existenz des nunmehr entvolkerten Ortes retten. Acht Jahre spater wutete eine
Cholera
-Epidemie im Ort. 1793 wurde der Ort Sitz einer
Woiwodschaft
, die eine Flache von etwa 10.000?km² umfasste, kam aber schon 1794 unter
Dritten Teilung Polens
unter preußische Herrschaft. Nach Preußens Niederlage in der
Schlacht bei Jena und Auerstedt
am 26. Juli 1806 wurde der Ort in das
Herzogtum Warschau
eingegliedert. 1808 hatte Ciechanow 1.359 Einwohner. Dreißig Jahre spater waren es 2.932, 1865 schon 4.650.
1867 wurde die Stadt Sitz des
Powiat Ciechanowski
. 1877 wurde der Abschnitt Warschau?
Mława
der heutigen
Bahnstrecke Warszawa?Gda?sk
eroffnet und Ciechanow damit an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Wahrend des
Ersten Weltkrieges
fanden vom 10. September 1914 bis zum 16. Juli 1915 mehrere Schlachten in der Gegend statt. Resultat waren schwere Zerstorungen und eine anschließende Cholera-Epidemie.
Nachdem es im
Zweiten Weltkrieg
von der
Wehrmacht
besetzt worden war, wurde Ciechanow Sitz des
Regierungsbezirks Zichenau
in
Ostpreußen
. Zugleich war es Kreisstadt vom
Landkreis Zichenau
und Sitz des
Landgerichts Zichenau
. In Zichenau befand sich fur 15.600 Wehrmachtsangehorige das großte Lazarett der Wehrmacht
[4]
.
Die deutsche Besatzungszeit bedeutete fur die Einwohner Ciechanows Zwangsarbeit und Verfolgung. Die judische Bevolkerung wurde enteignet, entrechnet und auf engstem Raum in einem
Ghetto
zusammengepfercht. Am 6. November 1942 wurde das Ghetto liquidiert, die Bewohner wurden ermordet oder in
Konzentrationslager
deportiert.
[5]
Am 17. Januar 1945 besetzte die
Rote Armee
die Stadt.
1972 wurde in Ciechanow ein
hyperbolischer
Wasserturm errichtet.
[6]
Nach einer Verwaltungsreform 1975 wurde die Stadt Sitz der
Woiwodschaft Ciechanow
und blieb es bis zur Gebietsreform 1998.
- Burg Ciechanow
, errichtet von 1399 bis 1429 von
Janusz I. Starszy
, dem damaligen Herzog von Masowien
- Rathaus Ciechanow, erbaut 1844 im neugotischen Stil an der Nordseite des Marktes gelegen nach dem Entwurf des Architekten
Enrico Marconi
.
- Museum des Masowischen Adels, Regionalmuseum von Ciechanow
- Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau Maria in Ciechanow, erbaut von 1511 bis 1525 im spatgotischen Stil
- Kirche Maria Heimsuchung, erbaut im 16. Jahrhundert im spatgotischen Stil fur den Augustinerorden
- Neugotischer Glockenturm auf dem Farska Gora von 1889
- Wasserturm
, errichtet 1972
-
Burg der Herzoge von Masowien
-
Rathaus
-
Museum des Masowischen Adels in Ciechanow
-
Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau Maria
-
Kirche Maria Heimsuchung
-
Glockenturm auf dem Farska Gora
-
Wasserturm
-
Ciechanow-Schwerter
-
Bahnhof Ciechanow
Personlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
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- Horst-Hildebrandt von Einsiedel
(1904?1945), Landkommissar und Landrat zur Zeit der deutschen Besetzung
- Dorota Rabczewska
(Doda (Elektroda))
(* 1984), polnische Sangerin
- Mieczysław Jagielski
, ZK-Mitglied, Verhandlungsfuhrer bei Lech Wał?sa
- Maria Konopnicka
(1842?1910), polnische Dichterin
- Zygmunt Krasi?ski
(1812?1859), romantischer Dichter
- Ignacy Mo?cicki
(1867?1946), polnischer Wissenschaftler und Politiker
- Zbigniew Siemi?tkowski
(* 1957), ehemaliger Innenminister
- Aleksander ?wi?tochowski
(1849?1938), polnischer Schriftsteller
- Stefan Wesołowski
(1908?2009), Urologe
- Stefan ?eromski
(1864?1925), polnischer Schriftsteller
- ↑
a
b
Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020.
Głowny Urz?d Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB),
abgerufen am 12.?Juni 2021
.
- ↑
z. B. auf der Karte "Prvssiae descriptio" von 1573, einsehbar hier
biblio.unibe.ch
im Internetangebot der Uni Bern
- ↑
Wojciech Jerzy Gorczyk:
Herb Ciechanowa.
(PDF; 634?kB) 3. Geneza herbu. In:
Notatki Płockie.
Muzeum Historii Polski
, 2013,
S. 5?f.
, ehemals im
Original
(nicht mehr online verfugbar)
;
abgerufen am 14.?Marz 2021
(polnisch): ?Co wi?cej, po lokacji miasta z 1400 r. […] Si?gnijmy, wi?c do przywileju lokacyjnego z 1400?r. […] Zapewne to wła?nie tutaj nale?y upatrywa? genezy obioru ?w. Piotra za patrona miasta. ?w. Piotr jako patron ?wi?ta, w ktorym Ciechanow otrzymuje prawa miejskie, staje si? patronem nowo lokowanego miasta.“
- ↑
Mitteilung von
Thaddaus Zajaczkowski
(2022).
- ↑
Moshe Fuchs:
Overall History of the Jews of Ciechanow.
In: A. Wolf Yasni (Hrsg.):
Memorial Book of the Ciechanow Jewish Community
(aus dem Hebraischen und dem Jiddischen ubersetzt durch Miriam Dashkin Beckermann). Association of Ciechanow and the landsmanschaften abroad, Tel-Aviv 1962, S.?19?21.
- ↑
Architektura Ciechanowa