Dieser Artikel behandelt das zusammenhangende stadtische Gebiet der Hauptstadtregion. Zu weiteren Bedeutungen siehe
Brussel (Begriffsklarung)
.
Brussel
(
franzosisch
Bruxelles
[
bry?s?l
], manchmal auch [
bry?ks?l
],
niederlandisch
Brussel
[
br?s??
]) bezeichnet entweder die Gemeinde
Stadt Brussel
(
franzosisch
Ville de Bruxelles
,
niederlandisch
Stad Brussel
), das zusammenhangende Stadtgebiet der
Region Brussel-Hauptstadt
(
franzosisch
Region de Bruxelles-Capitale
,
niederlandisch
Brussels Hoofdstedelijk Gewest
) oder den gesamten verstadterten Ballungsraum, der auch Vororte umfasst.
Die zweisprachige Region Brussel-Hauptstadt ist neben
Flandern
und der
Wallonie
eine von drei Regionen im foderalen belgischen Staatsaufbau. Die Region Brussel-Hauptstadt ist ein zusammenhangendes Stadtgebiet mit rund 1,21?Millionen Einwohnern (Stand 1.?Januar 2019) und besteht aus 19 Gemeinden, die mit Stadtteilen vergleichbar sind.
[1]
Sie weist mit rund 7441 Einwohnern pro Quadratkilometer
[2]
eine hohe
Bevolkerungsdichte
auf.
[3]
Sie ist daher nicht mit den weit ins Umland reichenden
Metropolregionen
vergleichbar, die rund um viele europaische Großstadte definiert wurden. Der Ballungsraum Brussel ist noch einmal wesentlich großer als die Region Brussel-Hauptstadt.
Die
Stadt Brussel
ist die Haupt- und Residenzstadt des Konigreichs Belgien. Sie bildet das Zentrum der Region Brussel-Hauptstadt, ist eine ihrer 19 Gemeinden und hat etwa 180.000 Einwohner. Dort haben mehrere foderale Institutionen ihren Sitz: Die Stadt Brussel ist Verwaltungssitz der Region Brussel-Hauptstadt. Hier befindet sich daruber hinaus der Verwaltungssitz der
Franzosischen Gemeinschaft Belgiens
, wahrend die
Wallonische Region
ihren Sitz in
Namur
hat. Die Organe der Region Flandern und der Flamischen (niederlandischsprachigen) Gemeinschaft sind fusioniert und haben ihren Sitz ebenfalls in der Stadt Brussel.
[4]
Zudem stellt die Stadt den Hauptsitz der
Europaischen Union
sowie den Sitz der
NATO
, ferner den des standigen Sekretariats der
Benelux
-Lander und von
EUROCONTROL
dar.
Im Jahre 996 erstmals urkundlich erwahnt und im Mittelalter zur Hauptstadt des
Herzogtums Brabant
aufgestiegen, wurde Brussel mit der
Unabhangigkeit Belgiens
1830 zu dessen Hauptstadt erhoben. Zusammen mit seinen umliegenden Gemeinden ist Brussel heute als Industrie- und Handelsstadt mit zwei Universitaten, mehreren Hochschulen, Akademien, Bibliotheken, Museen und Buhnen ein bedeutendes Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Zentrum des Landes.
Der Artikel
Region Brussel-Hauptstadt
behandelt vor allem die Themen Politik, Verwaltung und Sprachensituation. Weitere und ubergreifende Themen werden nachfolgend behandelt.
Blick vom
Kunstberg
nach Nordwest, in der Mitte der Turm des gotischen Rathauses
Die Stadt Brussel befindet sich recht zentral innerhalb des belgischen Staatsgebiets, eingebettet im Brusseler Becken zwischen dem Flandrischen Tiefland und dem Brabanter Plateau auf einer Hohe zwischen 15 und 100 Metern uber dem Meeresspiegel. Die
Senne
durchzieht die Stadt von Sudwesten nach Nordosten, wo sie durch ihre großflachige Uberwolbung aus dem 19. und 20.?Jahrhundert nicht mehr auszumachen ist. Außerdem quert ein
Schifffahrtskanal
, ausgehend von
Anderlecht
und der westlichen Stadtgrenze mit
Molenbeek-Saint-Jean/Sint-Jans-Molenbeek
, das nordliche Stadtgebiet Brussels und verbindet damit die Stadt mit
Charleroi
und
Antwerpen
.
Die Region Brussel-Hauptstadt ist eine der drei
Regionen
und einer der 43?Verwaltungsbezirke Belgiens. Sie umfasst das zweisprachige Gebiet der Hauptstadt Brussel und ist in 19?selbstandige Gemeinden gegliedert. Die Stadt Brussel, die das Stadtzentrum Brussels umfasst, ist eine dieser 19?Gemeinden.
Die Stadt Brussel (rot) in der Region Brussel-Hauptstadt
Die 19?Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt
Die Stadt Brussel (rote Flache auf der Karte links) bestand ursprunglich nur aus dem Stadtkern von Brussel, auch
Pentagon
aufgrund seiner funfeckigen Form genannt. Ihr wurden 1921 die zuvor selbstandigen Gemeinden Haren,
Laken
und Neder-Over-Heembeek eingegliedert. Heutzutage kann man die Stadt Brussel in sechs Teile aufteilen: das Pentagon, Laken, Neder-Over-Heembeek, Haren, die Sudachse Louise/Louiza-Roosevelt, welche die Hauptstadtregions-Gemeinde
Ixelles/Elsene
durchtrennt, und das Europaviertel.
Die Region Brussel-Hauptstadt ist in 19?selbstandige Gemeinden gegliedert (siehe Karte rechts), die jedoch ein zusammenhangendes Stadtgebiet bilden. Die Gemeinden haben bis heute ein hohes Maß an politischer Eigenstandigkeit bewahrt. In puncto Lebensqualitat und Wohncharakter unterscheiden sich die Hauptstadtgemeinden teils sehr stark voneinander. So gelten die sudostlichen und ostlichen Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt, unter anderem aufgrund ihrer Nahe zum Erholungsgebiet
Zonienwald
, allgemein als bevorzugte Wohngegenden. Insbesondere zentrumsnahe Gemeinden wie Molenbeek, Anderlecht, Schaarbeek, Sint-Joost-ten-Node und Sint-Gillis werden dagegen eher von den Armen bewohnt und vermitteln teilweise einen heruntergekommenen Eindruck.
Der Unterschied zwischen der Stadt Brussel und der Region Brussel-Hauptstadt erinnert an jenen zwischen
City of London
und
Greater London
?? allerdings nicht im Hinblick auf die Großenverhaltnisse. Die Stadt Brussel hat einen vergleichsweise hohen Flachenanteil von etwa 20?% an der Region Brussel, wahrend der Anteil der City of London an der Flache von Greater London weniger als 0,2?% betragt.
Satellitenfoto des Großraums Brussel. Der
Flughafen Brussel-Zaventem
(dreieckige Anlage rechts oben) ist 12?Kilometer vom Zentrum entfernt und liegt bereits außerhalb der Region Brussel-Hauptstadt.
Das Gemeindegebiet der Stadt Brussel umfasst 32?km², die Hauptstadtregion hingegen 161?km². Auf der Flache dieser Gebietskorperschaft leben 1.175.000?Menschen (Stand: 1.?Januar 2016), das sind 7298?Einwohner pro Quadratkilometer, mehr als in jeder deutschen Großstadt (die großte Dichte hat
Munchen
mit 4668?Einwohnern pro Quadratkilometer). Die Siedlungsflache der Brusseler
Agglomeration
im geografischen Sinne erstreckt sich uber die Regionsgrenzen hinweg in Gemeinden der umgebenden Region
Flandern
. Die durch belgische Behorden noch nicht definierte
Metropolregion
(siehe unten) ist noch wesentlich großer und erstreckt sich auch in die Region
Wallonien
.
Die Brusseler Metropolregion kann in unterschiedlicher Weise verstanden werden. Erstens gibt es die operationalisierte Agglomeration (
geoperationaliseerde agglomeratie
) mit 1.451.047?Einwohnern. Zusammen mit der
Banlieue
(wortlich ?Bannmeile“, ?Vorstadte“) sind es 1.831.496?Einwohner und mit dem Pendler-Einzugsgebiet (
forensenwoonzone
) ergibt sich eine Population von 2.676.701?Einwohnern und mehr.
Die Gliederung der stadtischen Siedlungsflache in 19?Gemeinden ruhrt daher, dass man mit dem im mittleren Drittel des 19.?Jahrhunderts beginnenden rapiden Bevolkerungswachstum anders umging als in deutschen Stadten. Hauptstadtrolle und Industrialisierung forderten die Zuwanderung und damit die Verstadterung der vorher landlichen Umlandgemeinden. Ein großer Teil der Zuwanderer kam aus der Wallonie und Nordfrankreich, was auch das Sprachgefuge der vorher
flamischen
Orte veranderte. Anders als
1920 in Berlin
wurden nur wenige der zu Stadten angewachsenen Dorfer in die Hauptstadt eingemeindet. Die wenigen Ausnahmen kamen auf koniglichen Erlass zustande und betrafen vorrangig Schlossparks, Verwaltungsareale und andere Bereiche fur reprasentative hauptstadtische Bauten. So besteht die Stadtgemeinde Brussel heute aus dem von den Linien der 1356 und 1383 errichteten außeren Stadtbefestigung vorgegebenen ?Pentagon“ und mehreren Auslaufern, die teilweise schmal und lang bis an den Rand der Hauptstadtregion reichen. Die 18?verbliebenen Nachbargemeinden behielten zwar ihre kommunale Eigenstandigkeit, gaben aber, ebenso wie Brussel selber, Kompetenzen an die 1971 institutionalisierte Agglomeration ab. Im Jahre 1989 ging aus der Agglomeration die Region Brussel-Hauptstadt hervor und ubernahm einen großen Teil der kommunalen Aufgaben und Befugnisse.
Die europaische Statistikbehorde
Eurostat
stellt die Hauptstadtregion als ?City“ auf eine Ebene mit den großen Stadtgemeinden und betrachtet somit Brussel als Millionenstadt.
[5]
[6]
Fur die Metropolregion Brussel, die von belgischen Behorden eigentlich noch nicht definiert wurde, berechnete Eurostat eine Flache von 3823?Quadratkilometern und fur 2012 eine Bevolkerung von 2.922.678?Einwohnern, also 759?Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Hauptstadtregion hat eine Flache von 161,38?Quadratkilometern mit 1.175.000?Einwohnern (Stand: Januar 2016), also 7298?Einwohner pro Quadratkilometer.
[7]
Die demographischen Verhaltnisse der Region Brussel-Hauptstadt sind außerst heterogen. Insbesondere der Bevolkerungsanteil mit
Migrationshintergrund
ist je nach Gemeinde unterschiedlich. Mit 98?% hat Saint-Josse-ten-Noode den hochsten Anteil an
Allochthonen
aufzuweisen, gefolgt von Saint-Gilles (81?%), Schaerbeek und Molenbeek-Saint-Jean (beide jeweils 74?%). Die beiden Außengemeinden Ganshoren und Watermaal-Bosvoorde haben mit jeweils 24?% den geringsten Allochthonenanteil. Insgesamt hat Brussel mit 57?% (nach NPDATA) einen fur europaische Verhaltnisse sehr hohen Anteil an allochthoner Bevolkerung.
Die niederlandischsprachige Minderheit wohnt vor allem in den nordlichen und westlichen Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt und macht dort einen Anteil von ca. 15?% an der ortlichen Bevolkerung aus, in den Sudbezirken sinkt ihr Anteil auf unter 10?%.
Bevolkerungsentwicklung von Brussel-Hauptstadt
[8]
|
1990
|
1995
|
2000
|
2005
|
2010
|
2015
|
2020
|
964.385
|
951.546
|
959.318
|
1.006.749
|
1.089.538
|
1.175.173
|
1.218.255
|
Brussel liegt mit seiner
Vollhumiditat
in der
kuhlgemaßigten Klimazone
mit
Seeklima
.
Aufgrund der Lage Brussels in relativer Kustennahe steht die Stadt unter dem Richtung Binnenland schwacher werdenden Einfluss von Meeresluftmassen, welche geringere Temperaturschwankungen im Jahresverlauf bewirken. In Brussel ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18,7?°C der warmste, der Januar mit 3,7?°C der kalteste Monat. Die jahrliche Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 11,0?°C. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei rund 1603,7?Stunden im Jahr. Die durchschnittlichen Maximaltemperaturen liegen im Juli bei etwa 23,2?°C, das mittlere Minimum bei rund 14,1?°C. Im Januar liegt das mittlere Maximum bei rund 6,1?°C, die durchschnittlichen Minimaltemperaturen bei ungefahr 1,4?°C.
[9]
Die Niederschlagsmengen im Bereich Brussel bewirken einen humiden Jahresverlauf, wobei im Dezember mit etwa 87,4?mm Niederschlagshohe die meisten Niederschlage fallen. Die mittlere Niederschlagsmenge in Brussel betragt pro Jahr rund 837,1?mm. Die Anzahl der Regentage liegt bei rund 189,8?Tagen. Die durchschnittliche Anzahl an Frosttagen liegt bei rund 39,4?Tagen.
[9]
Schnee ist im Winter eher selten.
Klimadaten Brussel
Station Brussel-Ukkel (Uccle / Ukkel), Brabant / Belgien, 100 m uber NHN
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Temperatur (°C)
|
3,7
|
4,2
|
7,1
|
10,4
|
13,9
|
16,7
|
18,7
|
18,4
|
15,2
|
11,3
|
7,2
|
4,3
|
?
|
11
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
6,1
|
7,1
|
10,9
|
15,0
|
18,4
|
21,2
|
23,2
|
23,0
|
19,5
|
14,9
|
9,9
|
6,6
|
?
|
14,7
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
1,4
|
1,5
|
3,5
|
6,0
|
9,2
|
12,0
|
14,1
|
13,9
|
11,3
|
8,1
|
4,6
|
2,1
|
?
|
7,3
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
75,5
|
65,1
|
59,3
|
46,7
|
59,7
|
70,8
|
76,9
|
86,5
|
65,3
|
67,8
|
76,2
|
87,4
|
Σ
|
837,2
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
1,9
|
2,6
|
4,1
|
5,7
|
6,4
|
6,6
|
6,6
|
6,2
|
5,1
|
3,6
|
2,2
|
1,6
|
?
|
4,4
|
|
Regentage
(
d
)
|
18,9
|
16,9
|
15,7
|
13,1
|
14,7
|
14,1
|
14,3
|
14,3
|
14,1
|
16,1
|
18,3
|
19,4
|
Σ
|
189,9
|
|
Luftfeuchtigkeit
(
%
)
|
84,1
|
80,6
|
74,8
|
69,2
|
70,2
|
71,3
|
71,5
|
72,4
|
76,8
|
81,5
|
85,1
|
85,6
|
?
|
76,9
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
75,5
|
65,1
|
59,3
|
46,7
|
59,7
|
70,8
|
76,9
|
86,5
|
65,3
|
67,8
|
76,2
|
87,4
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
| Quelle:
KMI
, Daten: 1991?2020
[9]
|
Klimadaten Brussel
Station Brussel-Ukkel (Uccle / Ukkel), Brabant / Belgien, 100 m uber NHN
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
|
|
Mittl. Temperatur (°C)
|
2,5
|
3,2
|
5,7
|
8,7
|
12,7
|
15,5
|
17,1
|
17,0
|
14,4
|
10,8
|
6,0
|
3,4
|
?
|
9,8
|
Mittl. Tagesmax. (°C)
|
4,8
|
6,2
|
9,1
|
12,8
|
17,4
|
20,0
|
21,8
|
21,7
|
18,8
|
14,6
|
8,8
|
5,7
|
?
|
13,5
|
Mittl. Tagesmin. (°C)
|
0,2
|
0,5
|
2,3
|
4,5
|
8,1
|
11,0
|
12,7
|
12,6
|
10,4
|
7,5
|
3,4
|
1,2
|
?
|
6,2
|
|
Niederschlag
(
mm
)
|
66,9
|
53,7
|
73,3
|
57,2
|
70,3
|
78,2
|
75,0
|
62,7
|
58,7
|
70,8
|
78,3
|
76,1
|
Σ
|
821,2
|
|
Sonnenstunden
(
h/d
)
|
1,6
|
2,8
|
3,6
|
4,9
|
6,1
|
6,1
|
6,0
|
5,9
|
5,0
|
3,8
|
2,3
|
1,5
|
?
|
4,1
|
|
Regentage
(
d
)
|
21,0
|
15,9
|
19,4
|
18,4
|
18,3
|
16,5
|
15,8
|
16,5
|
15,9
|
17,0
|
19,7
|
20,0
|
Σ
|
214,4
|
|
Luftfeuchtigkeit
(
%
)
|
84,0
|
80,1
|
77,9
|
74,0
|
73,5
|
75,0
|
75,7
|
76,1
|
79,9
|
82,7
|
84,6
|
84,9
|
?
|
79
|
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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Jan
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Feb
|
Mar
|
Apr
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Mai
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Jun
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Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
|
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
|
66,9
|
53,7
|
73,3
|
57,2
|
70,3
|
78,2
|
75,0
|
62,7
|
58,7
|
70,8
|
78,3
|
76,1
|
|
Jan
|
Feb
|
Mar
|
Apr
|
Mai
|
Jun
|
Jul
|
Aug
|
Sep
|
Okt
|
Nov
|
Dez
| Quelle:
KMI
, Daten: 1961?1990
[9]
|
Der Name
Brussel
setzt sich aus den Wortbestandteilen
bruk
und
sel[la]
zusammen. Der erste Namensbestandteil wird mit
altniederlandisch
bruoc
bzw.
neuniederlandisch
broek
(?Sumpf“, ?
Bruch
“) erklart, wahrend der zweite Teil aus dem altniederlandischen
sella
(?Sitz“, ?Wohnort“) abgeleitet ist. Der Name bedeutet demnach ?Wohnort im Sumpf“, wie dies auch fur die deutsche Stadt
Bruchsal
und die nordfranzosische Gemeinde
Broxeele
(niederlandisch: Broksele) zutrifft. Eine altere Erklarung, wonach der Name aus
brug
(?Brucke“) und einer Verballhornung des Flussnamens
Senne
zusammengesetzt sei, wird in neuerer Zeit nicht mehr angenommen. Das
k
bzw.
g
im Auslaut wurde mit dem
s
im Anlaut zu einem
x
in der spateren franzosischen Form
Bruxelles
.
Karl
von
Niederlothringen
gilt als Grunder der Stadt Brussel.
Der Legende nach wurde im 7. Jahrhundert durch den heiligen Goorik an der Stelle der heutigen Stiftskirche eine dem Heiligen Michael geweihte Kapelle gegrundet. Eine Handschrift aus dem Jahre 695 berichtet, dass Bischof
Vindicianus
(620?712) von
Cambrai
krank in Brosella darnieder lag. In einer Urkunde
Ottos des Großen
aus dem Jahr 966 wird der Ort Bruocsella erwahnt. 977 bis 979 errichtete
Karl von Niederlothringen
eine Burg auf einer Insel im Flusschen Senne und die Sankt-
Gudula
-Kapelle auf dem Treurenberg. Die Burg wird an der Stelle des heutigen Sankt-Goriks-Platzes vermutet und wurde Sitz der Grafschaft Brussel, damals eine der vier Grafschaften des Gaues Brabant. Burg und Kapelle waren Ausgangspunkte fur die Entstehung einer großeren Siedlung. Archaologische Spuren aus dieser Zeit wurden jedoch bisher nicht gefunden.
Mit der Grundung des
Domkapitels
im Jahre 1047 wurde Sankt Gudula zur Stiftskirche. Im Hochmittelalter nahm Brussel entscheidenden Aufschwung. Unter der Herrschaft Herzog
Heinrichs?I.
(1190?1235)
von Brabant
wurde 1225 begonnen, die alte romanische Stiftskirche durch die heutige
gotische
Basilika zu ersetzen. Im Jahre 1229 verlieh er dem Ort das Stadtrecht, woraufhin der erste, 4?km lange Mauerring gebaut wurde, der außer der Handwerkersiedlung um den
Grote Markt
auch die Basilika umschloss und das herzogliche Schloss auf dem
Koudenberg
. Mehrere Turme und Mauerabschnitte wurden im 20.?Jahrhundert wieder freigelegt, nachdem sie jahrhundertelang umbaut gewesen waren. Die Stadte Brabants genossen große Privilegien und waren uber ein Standeparlament an allen politischen Entscheidungen des Herzogtums beteiligt.
Nachdem
Johann?III.
von Brabant bei seinem Tod 1356 drei Tochter, aber keinen Sohn hinterlassen hatte, beanspruchte im Brabanter Erbfolgekrieg Graf
Ludwig?II.
von Flandern
die Stadt.
Herzogin Johanna
konnte ihre Hauptstadt nicht halten und musste sie einer flandrischen Garnison uberlassen. Der Brusseler Burger
Everard t’Serclaes
vertrieb die flandrischen Truppen im Handstreich. Der alte Mauerring hatte sich im Erbfolgekrieg als zu schwach erwiesen und war zudem fur die wachsende Bevolkerung zu eng geworden. Daraufhin wurde zwischen 1356 und 1383 unter der Herrschaft Johannas und ihres zweiten Gatten
Wenzel von Luxemburg
eine 8?km lange neue Stadtbefestigung angelegt. Ihr Verlauf ist weitgehend in den Boulevards des kleinen Rings zu erkennen, die teilweise die Grenze der Stadt Brussel zu ihren Nachbargemeinden innerhalb der Hauptstadtregion bilden. Herausragendes Bauwerk dieser Befestigung ist die heute als Museum genutzte
Porte de Hal
bzw.
Hallepoort
(?Hallesches Tor“) ganz im Suden.
Stadtkarte von
Jacob van Deventer
, 1555
Ab 1420 entstanden das Rathaus und die ersten Zunfthauser am
Großen Markt
. 1430 erbte
Philipp der Gute
, Herzog von
Burgund
, das
Herzogtum Brabant
. Er machte Brussel zur Hauptstadt seines Burgunderreiches. Die Stadt bluhte in dieser Zeit wirtschaftlich auf. Bildhauer, Teppichwirker und Goldschmiede fanden ihr Auskommen. Kunstler wie
Rogier van der Weyden
(ebenso wie im 16.?Jahrhundert
Pieter Brueghel der Altere
) ließen sich in der Stadt nieder. Die Enkelin Philipps des Guten,
Maria von Burgund
, heiratete 1477
Maximilian von Habsburg
, den spateren (ab 1508) Kaiser des Heiligen Romischen Reichs. Dadurch kam Brabant unter die Herrschaft des Habsburgerreiches. Nach einer kurzen Unterbrechung durch
Margarete von Osterreich
, welche die Residenz nach
Mechelen
verlegte, wurde Brussel nach 1531 erneut Hauptstadt von Burgund.
Im Augustinerorden fand die
Reformation
schon fruh Anhanger sowohl in
Antwerpen
als auch in Brussel. Aber bereits 1522 ließ die habsburgische Regentin erstmals Evangelische verhaften, 1523 wurden die beiden Augustinermonche
Johannes van Esschen
und
Hendrik Vos
nach ihrer Verurteilung durch die
Inquisition
hier verbrannt. Das war der Beginn der Verfolgung der Protestanten in den sudlichen Niederlanden. Diese erste Verfolgungswelle fuhrte zur Flucht von etwa 40.000 Personen nach
Amsterdam
und
Emden
. Von 1544 bis 1648 folgten ungefahr 60.000 evangelisch gewordene Wallonen, die ebenfalls in die nordlichen Niederlande gingen. Ab 1680 fluchteten nochmals etwa 100.000 Flamen in die nordliche Niederlande, um ihren protestantischen Glauben frei ausuben zu konnen.
[10]
Nach dem Tode Karls V. wurde unter seinem Sohn
Philipp?II.
der großere Teil des heutigen Belgiens mit Brussel Bestandteil der
Spanischen Niederlande
. Unter Philipp?II. kam es zu Erhebungen gegen die spanische Herrschaft, unter anderem zu den Aufstanden der Grafen von
Hoorn
und von
Egmont
. Mit der Hinrichtung der beiden Adligen auf dem Großen Marktplatz zu Brussel wurden die Aufstande 1568 blutig niedergeschlagen. Infolge des gescheiterten Aufstandes kam es 1578?1579 zur Grundung der Union von Utrecht, der Keimzelle der spateren unabhangigen nordlichen Niederlande, welche die spanische Herrschaft bis 1648 abwarfen und aus dem Heiligen Romischen Reich ausschieden. Unter dem zu trauriger Beruhmtheit gelangten spanischen Statthalter Fernando Alvarez de Toledo, dem
Herzog von Alba
, wurden die
Protestanten
mit allen Mitteln verfolgt. Der Exodus eines bedeutenden Teiles der wirtschaftlichen und geistigen Elite Brabants, vorwiegend nach Amsterdam, bewirkte den wirtschaftlichen Abstieg der Region und beflugelte den Aufstieg Hollands, das bis dahin hinter Flandern und Brabant stets zuruckgestanden hatte.
Infolge des
Achtzigjahrigen Krieges
und des
Westfalischen Friedens
von 1648 wurden die nordlichen Niederlande unabhangig, wahrend die sudlichen Niederlande und damit Brussel unter spanischer Herrschaft blieben. In der zweiten Halfte des 17.?Jahrhunderts kampfte Frankreich unter
Ludwig?XIV.
um die Vormachtstellung in Europa. Die Truppen Ludwigs?XIV. eroberten
Westflandern
und den
Hennegau
.
Brussels Großer Markt wurde 1695 drei Tage lang mit
Kanonen bombardiert
und fast vollig zerstort. Im
Frieden von Rijswijk
1697 musste Frankreich die niederlandischen Gebiete wieder abtreten. Infolge des
Spanischen Erbfolgekrieges
1701?1714 erlangte der osterreichischen Zweig des Hauses Habsburg die Herrschaft uber die
sudlichen Niederlande
und damit uber Brussel. 1746 wurde Brussel infolge des
Osterreichischen Erbfolgekrieges
nach der
Belagerung von Brussel
vom in franzosischen Diensten stehenden Feldherren
Moritz von Sachsen
eingenommen. Brussel blieb bis zum
Frieden von Aachen
1748 in franzosischer Hand. Im Januar 1749 verließen die Franzosen die Stadt wieder und gaben sie an Osterreich zuruck.
Sidney Hall
:
Brussels
, Stadtplan von 1829
Gustave Wappers
:
Szene aus den Septembertagen von 1830
, Zeitgenossisches
Historienbild
von 1835 (Nationalmuseum Brussel)
Aus Unwillen uber die Reformen
Josephs?II.
, der einen
aufgeklarten Absolutismus
verfocht und zum Zwecke der Zentralisierung seiner Territorien zum Einheitsstaat mit Hochdeutsch als Staatssprache die althergebrachten Privilegien der Lander seines Herrschaftsgebietes abschaffen wollte, brach im Oktober 1789 die
Brabanter Revolution
aus. Sie mundete im Dezember desselben Jahres in die knapp ein Jahr wahrende Unabhangigkeit der
Vereinigten Belgischen Staaten
. Josephs Herrschaft uber Brussel wahrte danach noch bis zum Jahr 1794, in dem franzosische Revolutionstruppen das Land eroberten. Die franzosische Herrschaft endete 1815 mit der Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld von
Waterloo
, das sich unmittelbar sudlich der heutigen Region Brussel-Hauptstadt befindet. Im
Wiener Kongress
von 1814 bis 1815 wurden die sudlichen Niederlande mit den nordlichen Niederlanden unter
Wilhelm?I. von Oranien
vereinigt. Doch infolge der divergenten politischen und kulturellen Entwicklung im Laufe der Geschichte waren Konflikte zwischen den beiden Landesteilen von vornherein angelegt.
Der franzosischsprachige und hauptsachlich katholische Suden fuhlte sich gegenuber dem protestantischen Norden in Politik, Unterricht und Wirtschaft benachteiligt. Die
Belgische Revolution
fuhrte 1830 zur Abspaltung aus dem
Vereinigten Konigreich der Niederlande
und zur endgultigen Grundung eines belgischen Staates. Da die Großmachte England, Preußen, Osterreich und Russland ein Interesse daran hatten, den Konflikt friedlich beizulegen, um einer moglichen Einflussnahme und damit einem Wiedererstarken Frankreichs entgegenzuwirken, bestatigten sie auf der
Konferenz von London
die Unabhangigkeit des neuen Konigreichs. Brussel wurde Hauptstadt Belgiens und
Leopold?I.
von Sachsen-Coburg der erste Konig einer neuen konstitutionellen Monarchie.
Das moderne Brussel seit dem 19. Jahrhundert
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Nationalbasilika des Heiligen Herzens
in der Gemeinde
Koekelberg
Durch die neue Rolle als Hauptstadt eines unabhangigen Staates sowie durch die Industrialisierung Belgiens im 19.?Jahrhundert und anderer Faktoren erlebte Brussel einen deutlichen Aufschwung. Die Bevolkerung wuchs merklich, auch infolge der starken Zuwanderung aus der Wallonie und Frankreich, was auch zu einer Privilegierung der franzosischen Sprache fuhrte. Ehemals landliche Gemeinden um den
historischen Stadtkern
verschmolzen zu einem stadtischen Ballungsraum; große neue Stadtteile kamen im spaten 19. und fruhen 20.?Jahrhundert hinzu. Bereits um 1850 entstanden
Ladenpassagen
in der Innenstadt, in der Folgezeit große Gebaude wie der
Justizpalast
(1866?1883), die
Borse
(1873), der Triumphbogen (Fertigstellung 1905) und die Jugendstilbauten der Stadt, beispielsweise jene des Architekten
Victor Horta
.
Auch die
Weltausstellung 1897
trug zur Forderung der Infrastruktur bei. Unter anderem wurde das Kolonienpalais (das heutige
Konigliche Zentralafrika-Museum
) im Vorort
Tervuren
durch den Bau einer elf Kilometer langen Prachtallee mit der Hauptstadt verbunden.
Im Jahr 1899 fand in Brussel der erste Internationale Kongress zur Bekampfung der
Geschlechtskrankheiten
statt.
[11]
Belgien war in beiden Weltkriegen als Vormarschgebiet Opfer der deutschen Offensivstrategie. 1914 marschierten deutsche Truppen durch Belgien, um
einen schnellen Sieg uber Frankreich
zu erringen. Konig
Albert I.
verließ Brussel am 14. August 1914 und Brussel wurde zur
offenen Stadt
.
[12]
Im Zweiten Weltkrieg wurde der
Westfeldzug
der deutschen
Wehrmacht
zu einem
Blitzkrieg
: Er begann am 10.?Mai 1940, die
Dyle-Stellung
wurde am 16.?Mai durchbrochen, einen Tag spater besetzte die Wehrmacht Brussel kampflos.
[13]
Belgien kapitulierte am 28.?Mai (und Frankreich
am 22.?Juni 1940
).
Wahrend der Besatzung fuhrte die deutsche
Wehrmacht
am 3.?September 1942 abends einen gezielten
Pogrom
gegen Juden in dem dichtbesiedelten armen Innenstadtviertel
Marolles
durch und durchsuchte zahlreiche Hauser; 718?Juden wurden gefangen.
[14]
Der Square du Petit Sablon/Kleine Zavel in der Innenstadt
Im Laufe der vier Besatzungsjahre kristallisierte sich Brussel als ?Epizentrum des belgischen Widerstands“ heraus.
[15]
So verweigerten die 19 Gemeinden, aus denen sich Brussel schon damals zusammensetzte, 1942 die Einfuhrung des
Judensterns
.
[16]
Burgermeister
Jules Coelst
antwortete den deutschen Besatzern, seine Kollegen und er konnten sich nicht entschließen, ?sich an einer Anordnung zu beteiligen, die so offen gegen die Wurde des Menschen verstoßt.“
[17]
Ebenso weigerten sich die Brusseler Burgermeister und die Polizei, sich an den Razzien der deutschen Sicherheitsdienste gegen Juden zu beteiligen.
[18]
?Nur wenige Stadte im besetzten Europa haben sich der Nazi-Herrschaft so mutig und konsequent widersetzt.“
Im September 1944 ruckten die alliierten Truppen
sehr schnell voran
. Die
Wehrmacht
raumte ihre Stellungen teils ubersturzt; vielerorts kam es nur zu Nachhutgefechten. Brussel wurde am 3.?September 1944 von der
Second Army
unter
Miles Dempsey
befreit,
[19]
zwei Tage spater wurde der
Dolle Dinsdag
gefeiert.
Bis in die 1960er-Jahre (und teilweise noch bis heute) pragten die Architektur und die Straßenzuge der
Grunderzeit
das Stadtbild. Das große Projekt der schienenmaßigen Verknupfung der Bahnhofe
Nord/Noord
und
Midi/Zuid
belastete ab den 1930er Jahren das Zentrum Brussels; dort wurden zahlreiche Gebaude abgerissen.
Der
Jubelpark
mit dem Triumphbogen
Ein Streitpunkt bleibt der sprachliche und kulturelle Konflikt zwischen der flamischen, niederlandischsprechenden Bevolkerung im Norden Belgiens und der wallonischen, franzosischsprechenden im Suden (
flamisch-wallonischer Konflikt
). Das kleinstadtische Brussel des fruhen 19.?Jahrhunderts lag nordlich der bis heute ansonsten stabilen flamisch-franzosischen Sprachgrenze. Die niederlandisch gepragte Kleinstadt Brussel wurde aber durch ihre Hauptstadtfunktion und durch das im spateren 19.?Jahrhundert großere okonomische und kulturelle Gewicht der damals industriell weiter entwickelten Wallonie ?franzosisiert“. Das
NS-Regime
versuchte, diesen Konflikt fur eigene Zwecke zu nutzen. Rechtsextremen Gruppen in Belgien, die besonders in den 1930er Jahren daraus politischen Profit zu schlagen versuchten, blieb durch immer wieder geschlossene Kompromisse zwischen Flamen und Wallonen der Erfolg verwehrt.
Der
Grand-Place/Grote Markt
Heute ist Brussel offiziell zweisprachig, auch wenn das Franzosische dominiert. Straßennamen, Stadtteile und Bahnhofe sind seitdem konsequent zweisprachig beschildert, sofern die Namen nicht in beiden Landessprachen ubereinstimmen. Im Jahre 1988 verabschiedete das belgische Parlament ein Gesetz, das Belgien zum
Bundesstaat
machte, mit den autonomen Regionen Flandern und Wallonie und der Region Brussel mit besonderem Status.
Nach dem
Zweiten Weltkrieg
etablierte sich Brussel auch als internationales Zentrum: 1958 wurde es zum Sitz der
Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG), der Vorlauferin der heutigen
Europaischen Union
. Im selben Jahr fand die zweite Brusseler Weltausstellung
Expo 58
statt, die eines ihrer beruhmtesten Bauten, das
Atomium
, hinterließ. Der Sitz der
NATO
wurde 1967
von Paris nach Brussel
verlegt. Stadteplanerisch und stadtebaulich erwies sich diese Periode fur Brussel als eher problematisch: Ein Gesetz von 1953, das den Gemeinden die Ankaufs- und Abbruchkosten von Sanierungsgebieten (abzuglich des geschatzten Bodenwertes) staatlich vergutete, wirkte sich in der belgischen Hauptstadt dahingehend aus, dass die Gemeinden zu Abrissspekulanten wurden, die, ahnlich wie die privaten Bauherren, an einer moglichst profitablen Verwertung des Baugrundes und damit an einer Hochhausbebauung interessiert waren. Auch
Fortschrittsglaube
und der Wunsch nach einer
autogerechten Stadt
fuhrten zu Veranderungen des
Stadtbildes
, die zuweilen als ?
Brusselisierung
“ charakterisiert worden sind.
Am 22. Mai 1967 brach im Kaufhaus
A l’innovation
wahrend einer gut besuchten Sonderausstellung ein Feuer aus, bei dem uber 300?Menschen starben.
Der starke Gegensatz zwischen wohlhabenden und armen Vierteln, die oft direkt nebeneinander liegen, sowie die drohende
Ghettoisierung
relativ zentral gelegener Stadtviertel durch Ansiedlung armer und schlecht integrierter Zuwanderer (vor allem
Molenbeek-Saint-Jean
,
Anderlecht
,
Saint-Josse-ten-Noode
) wurde zu einem Charakteristikum des modernen Brussel.
Problematisch sind die nicht immer klar abgegrenzten Zustandigkeiten der Behorden der 19?Gemeinden und der Hauptstadtregion, etwa bei der Stadt- und
Verkehrsplanung
, der Polizeiarbeit oder der gerechten Verteilung von Steuermitteln.
Entwicklung der Sprachenverhaltnisse
Zu Hause gesprochene Sprachen
Zweisprachiges Straßenschild an einem Straßentunnel Brussels
Die Region Brussel ist ein mehrsprachiges Gebiet mit zwei Amtssprachen,
Franzosisch
und
Niederlandisch
.
Von jeher ein niederlandischsprachiges Gebiet, wurde erst seit der franzosischen Herrschaft und vor allem ab 1830 die franzosische Sprache als anfanglich einzige Amtssprache Belgiens immer wichtiger. Brussel war als Hauptstadt Standort vielerlei Behorden, und jeder Beamte sollte Franzosisch sprechen. Daher tauschten immer mehr Einwohner ihre niederlandische Muttersprache gegen die franzosische Sprache. Nach Volkszahlungsergebnissen entwickelte sich das Verhaltnis zwischen Niederlandisch- und Franzosischsprachigen im Gebiet der heutigen Region Brussel wie folgt:
- 1846: 68?% Niederlandisch- und 32?% Franzosischsprachige
- 1910: 49?% Niederlandisch- und 51?% Franzosischsprachige
- 1930: 35?% Niederlandisch- und 65?% Franzosischsprachige
- 1947: 26?% Niederlandisch- und 74?% Franzosischsprachige
Weil die letzte Volkszahlung Folgen fur die Verwaltungssprache der Gemeinden gehabt hatte und deshalb die Zahlungen in manchen Gemeinden beeinflusst wurden, das Niederlandische uberdies als Verwaltungssprache Brussels im Zweiten Weltkrieg einen schlechten Ruf bekommen hatte, bekampften die Flamen die Ergebnisse als unzuverlassig und pladierten fur die endgultige Festlegung der Sprachgrenzen. 1962 wurden die Sprachgrenzen und somit auch die Grenzen der zweisprachigen Region (damals Verwaltungsbezirk) Brussel festgelegt. Gleichzeitig wurde beschlossen, bei der Volkszahlung nicht mehr nach Sprachenzugehorigkeit zu fragen.
Obwohl es dadurch seit 1947 keine amtlichen Erhebungen mehr uber die Sprachverhaltnisse gibt, sind verschiedene Studien zu diesem Thema durchgefuhrt worden. Eine Studie der Freien Universitat Brussel (VUB) zeigte 2001 folgende sprachliche Situation:
- 50?% einsprachig Franzosisch
- 10?% einsprachig Niederlandisch
- 10?% zweisprachig Niederlandisch und Franzosisch, vor allem flamischer Herkunft
- 10?% zweisprachig mit Franzosisch und einer anderen Sprache oder mit Niederlandisch und einer anderen Sprache
- 20?% anderssprachig mit weder Franzosisch noch Niederlandisch als Muttersprache
Die heutige Bevolkerung der Region besteht also langst nicht mehr aus nur zwei Sprachgruppen, sondern aus Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft: einheimische dialektsprachige Brusseler, einheimische franzosischsprachige Bourgeois, Wallonen, Flamen, Beamte und Mitarbeiter der Europaischen Institutionen, Immigranten aus der damaligen belgischen Kolonie
Kongo
, ehemalige Gastarbeiter aus
Marokko
und der
Turkei
, Fluchtlinge usw. Schatzungsweise ist schon eine Mehrheit der Einwohner auslandischer Herkunft.
Im politischen Bereich gibt es jedoch nur franzosische und flamische Parteien. Weil die Mehrheit der autochthonen Brusseler sowie die ubergroße Mehrheit der Einwanderer und sogar viele Zweisprachige die franzosischen Parteien wahlen, gewinnen diese immer die große Mehrheit der Stimmen (gut 85?% gegen knapp 15?% fur die flamischen Parteien).
Die Politikfelder
Kultur
,
Sprache
,
Bildung
und Teile des Sozialwesens fallen in Belgien nicht in die Zustandigkeit der Regionen, sondern in diejenige der
Gemeinschaften
.
Die franzosischsprachigen Einwohner der Region Brussel-Hauptstadt gehoren zur
Franzosischen Gemeinschaft Belgiens
und werden durch die COCOF (
Commission communautaire francaise
; dt. Franzosische Gemeinschaftskommission) vertreten, die niederlandischsprachigen Einwohner gehoren zur
Flamischen Gemeinschaft
und werden durch die VGC (
Vlaamse Gemeenschapscommissie
, dt. Flamische Gemeinschaftskommission) vertreten. Beide Kommissionen (COCOF und VGC) sind Teil der GGC
(Gemeenschappelijke Gemeenschapscommissie)
/COCOM (
Commission communautaire commune
; dt. Gemeinsame Gemeinschaftskommission), der vereinigten Versammlung beider Gemeinschaftskommissionen. In Brussel existieren deshalb viele Institutionen des Bildungswesens und des Kulturlebens doppelt, einmal franzosischsprachig und einmal niederlandischsprachig, in der Zustandigkeit der jeweiligen Gemeinschaft. Brussel beheimatet auch eine Vertretung der
Deutschsprachigen Gemeinschaft
(DG), eine Außenstelle des
Ministeriums der DG
.
Eine eigene regionale Brusseler Identitat, wie sie in den Regionen Flandern und weniger stark in Wallonien besteht, hat sich reaktiv und in Abgrenzung auch in Brussel entwickelt.
Stadtwappen von Brussel
Die Region Brussel-Hauptstadt hat eine
eigene Regierung
und ein
eigenes Regionalparlament
. Die Regierung besteht aus einem Ministerprasidenten und vier Ministern, zwei von jeder Sprachgemeinschaft. Das Brusseler Regionalparlament zahlt 89 Sitze ? 72 fur die Franzosischsprachigen und 17 Sitze fur die Niederlandischsprachigen. Fur sprachliche und institutionelle Angelegenheiten haben beide Sprachgruppen ein Vetorecht (wie auch im belgischen Parlament).
In Brussel haben eine Vielzahl von internationalen Organisationen ihren Hauptsitz.
Sitz der Europaischen Kommission
Die wichtigsten Institutionen der Europaischen Union haben ihren Sitz im
Europaviertel Leopold
in Brussel. Neben der
Europaischen Kommission
als zentrales Verwaltungsorgan der EU sind auch das
Europaische Parlament
und der
Rat der Europaischen Union
hier vertreten. Daruber hinaus werden hier die EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs sowie des EU-Kommissionsprasidenten im Rahmen des Europaischen Rates abgehalten.
Die
Europaische Verteidigungsagentur
EDA, welche fur die Koordination der Militarbeschaffungspolitik in der EU zustandig ist, hat ebenfalls ihren Sitz in Brussel. Daneben sind die
Exekutivagentur fur Bildung, Audiovisuelles und Kultur
, die
Exekutivagentur des Europaischen Forschungsrates
, die
Exekutivagentur fur kleine und mittlere Unternehmen
,
Exekutivagentur fur die Forschung
und die
Exekutivagentur fur Innovation und Netze
hier vertreten. Auch die beratenden Organe der EU, der
Europaische Wirtschafts- und Sozialausschuss
und der
Europaische Ausschuss der Regionen
sitzen in Brussel.
Die
Europaische Freihandelsassoziation
(EFTA) unterhalt ein Sekretariat und eine Uberwachungsbehorde, diese Institutionen sind hier aufgrund der Nahe zur EU-Kommission angesiedelt, um gemeinsame Vereinbarungen und Verhandlungen zu fuhren.
Neben den Institutionen und Organen der Europaischen Union haben weitere wichtige internationale Organisationen ihren Hauptsitz in Brussel. Als bedeutendster nicht europaischer Akteur gilt hier die NATO, deren
Hauptquartier
in Brussel liegt. Das Generalsekretariat der
Benelux-Union
sitzt ebenfalls in Brussel.
Im Vergleich mit dem
Bruttoinlandsprodukt
der
Europaischen Union
ausgedruckt in
Kaufkraftstandards
erreichte die Region Brussel-Hauptstadt 2006 einen Index von 233,3 (EU-27?=?100), den dritthochsten Wert in der
Europaischen Union
.
[20]
Im Jahre 2017 betrug die Arbeitslosenquote 14,8?%. Die Region Brussel-Hauptstadt hatte damit eine hohere Arbeitslosigkeit als alle Provinzen Belgiens.
[21]
Die Europaischen Institutionen sowie der Sitz des
NATO-Hauptquartiers
sind der Grund, dass sich viele internationale Großunternehmen sowie Interessensverbande und Lobbyistenburos in Brussel niedergelassen haben. Auch Landerburos, Kulturinstitute und Botschaften aus aller Welt bringen eine große Kaufkraft nach Brussel. Die weltweite Presse ist stark vertreten.
Brussel ist das Zentrum des gut ausgebauten
belgischen Autobahnnetzes
. Die Autobahnen
,
,
,
,
,
(im Gegenuhrzeigersinn) laufen strahlenformig nach Brussel. Brussel besitzt hauptsachlich zwei Straßenringe:
- als erstes den außeren Autobahnring
Ring
, der großzugig um das stadtische Gebiet Brussel fuhrt und fast ausschließlich als Autobahn ausgebaut und teilweise untertunnelt ist;
- sowie den inneren Straßenring
Het kleine Ring ? La petite ceinture
(?der kleine Gurtel‘), der auf dem ehemaligen Verlauf der Stadtmauer um das Stadtzentrum, aufgrund seiner Form auch Pentagon genannt, umlauft. Um auf dem inneren Ring schneller vorwartszukommen, ist er, neben der breit ausgebauten Straße als Schnellstraße untertunnelt und mit Zufahrten an allen oberirdisch liegenden Kreuzungen versehen.
Vom
verlaufen die Sonnenautobahn
, die Flughafenautobahn
und die Ardennautobahn
bis in die Stadt hinein. Wichtige Nationalstraßen sind die N1, N2, N21, N3, N4, N5, N6, N7, N8 und N9, die alle das Zentrum mit dem restlichen Belgien verbinden. Die Hauptstraßen wurden haufig an großen Kreuzungen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen untertunnelt. Ein weiteres Beispiel fur die zahlreichen Tunnel ist der Tunnel Reyers von der Autobahn
im Osten der Stadt in das EU-Viertel.
Internationale Hochgeschwindigkeitszuge in Brussel
In Brussel gibt es neben einer großen Anzahl kleinerer Stationen folgende drei große Bahnhofe:
Brussel-Nord
,
Brussel-Central
und
Brussel-Sud
, die miteinander durch eine
Nord-Sud-Tunnelstrecke
verbunden sind.
Zugreisende aus dem Ausland kommen meist am Sudbahnhof an, wo Verbindungen aus Paris, Amsterdam, Koln, Frankfurt (mit dem
Thalys
,
TGV
oder
ICE
) und London (
Eurostar
) bestehen. Der Bahnhof
Bruxelles-Luxembourg
abseits der Nord-Sud-Haupttunnelstrecke war ursprunglich zur Anbindung der EU-Institutionen vorgesehen und wird nach der Renovierung immer mehr von der allgemeinen Bevolkerung angenommen.
Innerhalb der
Region Brussel-Hauptstadt
gibt es folgende Bahnhofe, die auf Fahrscheinen zusammen als ?Zone Bruxelles Agglo“ bezeichnet werden:
- Berchem-Ste-Agathe, Bockstael, Boitsfort, Boondael, Bordet, Bruxelles-Central, Bruxelles-Chapelle, Bruxelles-Congres, Bruxelles-Midi, Bruxelles-Nord, Bruxelles-Luxembourg, Bruxelles-Schuman, Delta, Etterbeek, Evere, Forest-Est, Forest-Midi, Haren, Haren-Sud, Jette, Meiser, Merode, Moensberg, Saint-Job, Schaerbeek, Uccle-Calevoet, Uccle-Stalle, Vivier d’oie/Diesdelle und Watermael.
Eingang der Brusseler Metrostation De Brouckere vor der Neugestaltung des Platzes
Dem
offentlichen Nahverkehr
dienen vier
Metro-
, drei
Premetro
-, 17
Tram
-, 57
Bus
und 11 Nachtbuslinien.
[22]
Alle Haltestellen tragen ? sofern sie abweichende Bezeichnungen in den beiden Sprachen haben ? jeweils einen Namen in Franzosisch und Niederlandisch. Betreiber des Nahverkehrsnetzes ist die
Gesellschaft fur zwischengemeindlichen Verkehr zu Brussel
(STIB/MIVB).
Die
Brusseler Metro (U-Bahn)
besteht aus den vier Linien 1, 2, 5 und?6, die in dieser Streckenfuhrung seit April 2009 in Betrieb sind.
[23]
Der im Zuge dieses Projektes ausgebaute Westbahnhof (Gare de l’Ouest/Weststation) dient nun als Umsteigestation fur alle vier Linien und in der
S-Bahnlinie
S?10 der
S-Bahn Brussel
. Daneben gibt es sogenannte
Premetro-Strecken
(Nummern 3, 4 und 7) ? Straßenbahnlinien, die teilweise unterirdisch gefuhrt werden. Die wichtigste dieser Strecken ist die Nord-Sud-Achse zwischen dem Nordbahnhof und dem Sudbahnhof.
Hinzu kommen weitere
Straßenbahn
- und Buslinien, die den Großraum erschließen. Ein Nachtverkehrsnetz existiert in Brussel ? abgesehen von der Nachtbuslinie N71?? nur an Wochenenden. Hier verkehren 17 sogenannte ?Noctis“-Nachtbuslinien im gesamten Stadtgebiet (kein Nachtzuschlag mehr). Taxis sind relativ teuer.
Personen zwischen 18 und 24 Jahren und ab 65 Jahren mit Wohnsitz in Brussel werden fur symbolische 12 Euro pro Jahr befordert.
[24]
Das Umland der Region Brussel-Hauptstadt, zu dem auch der Flughafen in
Zaventem
zahlt, wird zurzeit von der Staatsbahn
SNCB/NMBS
durch die
S-Bahn Brussel
erschlossen. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen und der Staus auf den Straßen Brussels Herr zu werden, wurde dieses Netz am 13. Dezember 2015 in Betrieb genommen, vorher verkehrten ausschließlich veraltete Vorortbahnen.
Der
Hafen von Brussel
ist mit 7,5 Millionen Tonnen Umschlag einer der großten Belgiens. Uber den
Meereskanal Brussel-Schelde
ist er mit der
Schelde
und damit mit dem
Hafen von Antwerpen
und der
Nordsee
verbunden. Uber den
Kanal Charleroi-Brussel
ist er mit Wallonien verbunden.
Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt
Bearbeiten
Die 19 Brusseler Gemeinden sind zwar im administrativen Sinne unabhangig voneinander, bilden allerdings ein zusammenhangendes Stadtgebiet, weshalb man sie mit Stadtteilen vergleichen kann (siehe auch
Liste mit Karte
).
Atomium in
Laeken/Laken
Die bekannteste und wichtigste Gemeinde der Region ist die Stadt Brussel. Hier findet man die bekanntesten Sehenswurdigkeiten. Im Pentagon, dem Stadtkern, befinden sich das Quartier Royale mit vielen Museen und dem Konigspalast sowie das Quartier du Centre mit dem Grand Place, vielen Galerien, Restaurants und Bars, den Fressgassen, der Borse, Manneken Pis. Im Quartier des Sablons finden sich viele kleine Restaurants, Hotels und die gotische Kirche Notre Dame du Sablon. Im Quartier des Marolles finden in regelmaßigen Abstanden Wochen- und Antiquitatenmarkte statt.
Des Weiteren befindet sich hier der Justizpalast und der Place Polaert, welcher einen Uberblick auf die Unterstadt Brussels bietet. Das Luxusviertel um die zum Brusseler Stadtgebiet gehorende Louisenallee, das zum Flanieren und Shoppen einladt, trennt die Gemeinde Ixelles/Elsene in zwei Teile.
Lage des Europaviertels in der Region Brussel-Hauptstadt
Das Europaische Parlament
(aus Sicht der Gemeinde Etterbeek)
Wichtige Gebaude des EU-Viertels sind das
Berlaymont-Gebaude
, in dem die Europaische Kommission ihren Hauptsitz hat, das
Justus-Lipsius-Gebaude
, dem Sitz des
Rates der Europaischen Union
und das
Europaische Parlament
. Im EU-Viertel befindet sich die monumentale Skulptur
Einheit in Frieden
. Viele Botschaften und Interessensvertretungen haben außerdem ihren Sitz in diesem Viertel.
Zur Stadt Brussel gehoren auch die Stadtteile
Laeken/Laken
, in dem sich das
Atomium
und das konigliche
Schloss
befinden, und
Neder-Over-Heembeek
im Nordwesten sowie
Haren
im Norden, ebenso wie der
Bois de la Cambre/Ter Kamerenbos
und die Verbindungsallee zwischen diesem Stadtwald und der Innenstadt, die Avenue Louise, die
Ixelles
in zwei Bereiche zerschneidet.
Anderlecht liegt im Sudwesten Brussels und ist im Ausland besonders durch den Fußballverein
RSC Anderlecht
bekannt. Das
Constant-Vanden-Stock-Stadion
liegt auf dem Gebiet der Gemeinde. Außerdem erwahnenswert ist die
Sint-Guido-Kirche
. Ansonsten ist die Gemeinde von Wohngebieten gepragt.
Die ehemalige Abtei
Val Duchesse/Herzoginnental
Auderghem
hat Anteil am großen Brusseler Stadtwald, dem
Sonienwald
. Am Waldrand liegt die ehemalige Abtei Rotes Kloster, eine weitere ehemalige Abtei ist Herzoginnental im gleichnamigen Park. In den 1950er Jahren wurden die
Romischen Vertrage
weitgehend in der ehemaligen Abtei
Val Duchesse/Hertoginnental
ausgearbeitet.
Berchem-Sainte-Agathe/Sint-Agatha-Berchem
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Die Gemeinde liegt am westlichen Rand Brussels. Das Gemeindegebiet beginnt unmittelbar hinter der
Nationalbasilika des Heiligen Herzens
auf dem Koekelberg, die damit der wichtigste Orientierungspunkt ist, ohne jedoch selbst zur Gemeinde zu gehoren. Zentrum der Gemeinde ist der Albert-Schweitzer-Platz an der Chaussee de Gand/Gentse Steenweg, einer Ausfallstraße nach Nordwesten.
Die Kirche
Saint-Jean-Berchmans
in Etterbeek
Etterbeek liegt im Osten des Stadtzentrums von Brussel. Sehenswert sind die Boulevards (unter anderem die Prachtstraße Avenue de Tervuren/Tervurenlaan), der Triumphbogen im Jubelpark, die Jugendstil-Wohnviertel. Etterbeek grenzt an das benachbarte Europaviertel. Etterbeek beherbergt nicht zuletzt aufgrund seiner unmittelbaren Nachbarschaft zum Europaischen Viertel eine Vielzahl von Vertretungen und Kommissionsdienststellen. Allerdings gibt es in Etterbeek wenige große administrative Burogebaude. Die ursprungliche Bausubstanz und der Charme der Gemeinde konnten somit bewahrt werden. Auf dem Jourdanplatz (Place Jourdan) befinden sich zahlreiche Cafes, eine der bekanntesten Frittenbuden der Region und Restaurants sowie ein angesehener Markt. Einkaufsmoglichkeiten sind vor allem im Bereich Avenue de la Chasse/Jachtlaan zahlreich vorhanden.
Durch Evere fuhrt die wichtige Ausfallstraße Chaussee de Louvain/Leuvensesteenweg sowie der Flughafenzubringer Boulevard Leopold III/Leopold III-laan, an dem sich das Hauptquartier der NATO befindet. In Evere liegt außerdem der großte Friedhof der Gesamtstadt.
In Evere befand sich auch das letzte Freibad Brussels, das als "Solarium d'Evere" 1934 eroffnet wurde und trotz eines Rekordbesuchs noch am 12.?Juni 1976 dann zwei Jahre spater als letztes Freibad Brussels schloss.
[25]
In Forest/Vorst liegen zwei große Parkanlagen, der Parque de Forest/Park van Vorst und der Parque de Duden/Dudenpark, die Abtei St. Dionys und ein
Audi
-Werk.
Ganshoren liegt im Nordwesten der Region. Das kleine Gemeindegebiet ist fast vollstandig bebaut, großere Grunflachen sind der Schlosspark Rivieren und der
Konig-Balduin
-Park im außersten Norden der Gemeinde. Sehenswert sind das Schloss von Rivieren und die Sumpfe von Ganshoren.
Blick uber Ixelles/Elsene
Die Gemeinde liegt im Sudosten der Stadt Brussel. Das Gemeindegebiet ist zweigeteilt, weil die mitten durch Ixelles/Elsene verlaufende Prachtstraße Louisenallee (Avenue Louise oder Louizalaan) zur Stadt Brussel gehort. Der Name Elsene entstammt einer Bezeichnung des Dorfes Elsele und bedeutet so viel wie Erlenheim (Else fur Erle). Das afrikanisch anmutende Viertel Matonge rund um das Namener Stadttor ist fur seinen multikulturellen Charme bekannt, dessen Ursprung sich im Maison Africaine findet, dem ehemaligen Studentenwohnheim fur kongolesische Studenten. Vor allem in der Rue de la Longe Vie/Lang Levenstraat entfaltet sich abends das afrikanische Nachtleben.
In den fruhen 2000er Jahren kam Matonge wegen Krawallen und Kriminalitat als Problemzone zeitweilig in Verruf. Das Boondaelviertel, zwischen den beiden Universitatscampus der
ULB
und VUB gelegen, gilt als studentisches Szeneviertel und ist ebenso lebhaft wie das multikulturelle Viertel Flagey. Der Umbau seines zentralen Platzes Eugene Flagey hat das Viertel aufgewertet.
Im eher burgerlichen Kastanienviertel an der Place du Chatelain/Kasteleinsplein findet man uberdurchschnittlich viele Restaurants gehobener Klasse, Biolebensmittelladen, Buchereien und Kunstladen. Das Leopoldsviertel und der
Bahnhof Brussel-Luxemburg
gehoren teilweise zu Ixelles/Elsene, ebenfalls einige der gleich hinter dem Bahnhof stehenden Gebaude des
Europaischen Parlaments
. Durch seine Nahe zu den Europaischen Institutionen ist Ixelles/Elsene eine beliebte Wohngegend fur junge Mitarbeiter und Praktikanten der Institutionen und Verbande geworden.
Obwohl das Gemeindegebiet uberwiegend stadtisch bebaut ist, gibt es einige Walder und große Parkanlagen (Poelbos, Laarbeekbos, Dielegem,
Konig-Balduin
-Park). Am Konig-Balduin-Park befindet sich das große Heilig-Herz-Kloster. In Jette liegt außerdem die Universitatsklinik der Freien Universitat Brussel, das
UZ Brussel
, eines der großten Krankenhauser der Gesamtstadt.
Landesweit bekannt ist die auf dem gleichnamigen Hugel stehende
Basilique Nationale du Sacre-Cœur
, eine der großten Kirchen der Welt. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und steht am Ende einer monumentalen Straßenachse. Vor der Basilika befindet sich der Elisabethpark.
Molenbeek-Saint-Jean/Sint-Jans-Molenbeek
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Die Gemeinde liegt unmittelbar westlich der Brusseler Altstadt (Porte de Flandre/Vlaamsepoort), von dieser durch den
Charleroi
-Kanal getrennt. Hauptstraße der Gemeinde ist die am Flamischen Tor (Porte de Flandre/Vlaamsepoort) beginnende Chaussee de Gand/Gentse Steenweg. Der Rathausplatz ist Fußgangerzone und Mittelpunkt der Gemeinde, die eher wie ein Innenstadtbezirk und nicht wie eine selbstandige Kommune wirkt.
Die Bevolkerung von Sint-Jans-Molenbeek hat einen hohen Anteil vor allem
marokkanischer
Einwanderer
. Im Edmond-Machtensstadion tragt der Fußballverein
FC Molenbeek Brussels Strombeek
seine Heimspiele in der
Division?1B
aus. Der Verein entstand aus der Fusion der Clubs KFC Strombeek und RWD Molenbeek.
Hallepoort
In Saint-Gilles/Sint-Gillis liegt der Brusseler Sudbahnhof (Gare de Bruxelles-Midi/Brussel-Zuidstation), der wichtigste Bahnhof der Stadt. Am heute noch erhaltenen, jedoch klassizistisch-romantisch weitgehend verfremdeten ehemaligen Stadttor nach Halle (Porte de Hal/Hallepoort) beginnt die Chaussee de
Waterloo/Waterloose
Steenweg, die Hauptgeschaftsstraße von Saint-Gilles/Sint-Gillis, die in den weltbekannten Vorort im Suden Brussels fuhrt. Hier steht auch die Kirche, die der Gemeinde den Namen gab. Sehenswert sind weiter das Rathaus und die
Jugendstil
-Wohnviertel.
Saint-Josse-ten-Noode/Sint-Joost-ten-Node
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In Saint-Josse-ten-Noode/Sint-Joost-ten-Node liegen der von Hochhausern (darunter ein World Trade Center genanntes) umgebene Brusseler Nordbahnhof und der Botanische Garten (Le Botanique/Kruidtuin) am Schaarbeeker Tor, zu dem auch ein Kulturzentrum gehort. Die Gemeinde hat Anteil an der reprasentativen Konigstraße, die vom koniglichen Stadtschloss nach
Schaerbeek/Schaarbeek
verlauft.
St. Joost-t-N ist gemessen am Durchschnittseinkommen der ansassigen Bevolkerung die armste Gemeinde Belgiens. Zudem hat keine andere Gemeinde Belgiens einen so hohen Allochthonenanteil wie St. Joost-t-N. Der Burgermeister Jean Demannez sagte 2003, dass nur noch 20?% der Bevolkerung einen belgischen Großvater hat.
[26]
Der offizielle Anteil an Auslandern liegt jedoch bei 33?% (Januar 2008), da die meisten Allochthonen die
belgische Staatsburgerschaft
angenommen haben. NPData schatzt den tatsachlichen Allochthonenanteil anhand von Wahlergebnissen auf 98?% (2006).
[27]
Sehenswurdigkeiten sind die neobarocke St. Joostkirche von 1865, das Charlier-Museum, der fruhere Bahnhof an der Chaussee de Louvain/Leuvensesteenweg von 1885, welcher denkmalgeschutzt ist und heute eine Begegnungsstatte fur Jazzmusiker namens
Jazz Station
beherbergt. In der Gemeinde stand zwischen 1960 und 2001 das sogenannte Rogierzentrum,
[28]
entworfen durch den Architekten Jacques Cuisenier.
[29]
Der gigantische Komplex war einst Symbol des Nachkriegsmodernismus, wurde jedoch nach seiner Verwahrlosung abgerissen. Zwischen 2002 und 2006 entstand an derselben Stelle das Hauptquartier der
Dexia Bank
. Dieses Gebaude erstrahlt nachts in verschiedenen Farben. Teilweise konnen Passanten per SMS Grußmeldungen an die Hauserwand senden.
Einer der zahlreichen Tunnel in Brussel
Die typische architektonische Vielfalt Brussels
Die Geburtsstadt von
Jacques Brel
ist bekannt fur ihre außergewohnlich gut erhaltenen
Jugendstil
-Wohnviertel mit herausragenden Bauten wie dem 1893 von
Victor Horta
gebauten Maison Autrique (Chaussee de Haecht/Haachtsesteenweg). Sehenswert ist der Josaphatpark, eine 1904 angelegte englische Gartenanlage mit Stadion, Spielwiesen, kleinem Zoo, Anlagen fur Bogenschießen, Minigolf und vielen kunstlerischen Skulpturen aus verschiedenen Epochen. Vom Park aus kann man eine gute Sicht auf Brussel genießen. Architektonisch interessante Gebaude sind außerdem das Kulturzentrum
Les Halles
, die Daillykaserne und die romanisch-byzantinische Marienkirche. Der RTBF-Fernsehturm
Tour Reyers
in Schaarbeek misst 89?Meter.
[30]
Die Gemeinde hat Anteil am sudlichen Stadtwald, dem Foret de Soignes/Zonienwoud, die an ihn angrenzenden Wohngebiete gehoren zu den vornehmsten der belgischen Hauptstadt. Hier besitzen viele reiche Personlichkeiten ihre Villen auf riesigen, teilweise parkahnlichen Grundstucken. Zu den bekannten Einrichtungen in Uccle/Ukkel zahlen die Konigliche Sternwarte (
Observatoire royal de Belgique
), das Konigliche Meteorologische Institut sowie Einrichtungen der
Universitat Luttich
.
Watermael-Boitsfort/Watermaal-Bosvoorde
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Die Gemeinde ist ein beliebter Wohnstandort und liegt am Foret de Soignies/Zonienwoud, dem Stadtwald im Suden Brussels.
Woluwe-Saint-Lambert/Sint-Lambrechts-Woluwe
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Woluwe-Saint-Lambert/Sint-Lambrechts-Woluwe ist vorwiegend eine Wohngemeinde mit hohem Auslanderanteil, insbesondere aus EU-Landern. Im Osten der Gemeinde befindet sich die medizinische Fakultat nebst Universitatsklinik Saint-Luc der
Universite catholique de Louvain
. Viele High-Tech-Unternehmen, Radio und TV-Stationen (z.?B. RTL) haben sich in der Gemeinde angesiedelt. Das 2006 eroffnete Wolubillis ist das neue Kulturzentrum der Gemeinde, dessen Theater fast 500 Zuschauern Platz bietet. Einkaufsmoglichkeiten befinden sich in der Avenue Georges Henri/Georges Henrilaan und im Woluwe Shopping Centre.
Einige der Hauptachsen der Gemeinde sind nach beruhmten belgischen Staatsmannern benannt, so z.?B. nach
Broqueville
und
Hymans
. Die Linkedemuhle (Lindekemale) am Woluwebach, erstmals erwahnt 1129, ist eine besondere Sehenswurdigkeit der Gemeinde, ebenso wie das
neoklassizistische
Malouschloss 1776 und der Spatzenhof Hof ter Musschen nahe dem Bach. Die romanische St. Lambertikirche mit Turm aus dem 12.?Jahrhundert und das im
Art-deco
-Stil der 1930er Jahre gebaute Gemeindehaus sind weitere architektonische Besonderheiten.
Woluwe-Saint-Pierre/Sint-Pieters-Woluwe
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Mit dem Woluwepark besitzt die Gemeinde eine der großten Grunanlagen in ganz Brussel. An der Avenue de Tervueren/Tervurenlaan befindet sich das Brusseler Museum fur Stadtverkehr, eine Sammlung alter Straßenbahnen. Fur die deutschsprachige Bevolkerung der Region Brussel bestehen zwei Kirchen, eine
evangelische
und eine
romisch-katholische
, in diesem Ort, der damit das kulturelle Zentrum der Deutschen in Brussel ist.
Panorama-Ansicht der Grand-Place bei Nacht
Panorama-Ansicht des Jubelparks mit Triumphbogen
Manneken Pis
Der Konigliche Palast
Die Brusseler Borse
Zu den Hauptsehenswurdigkeiten der Stadt Brussel zahlen
Die Art-deco-Basilika
Sacre-Cœur
befindet sich auf dem Gebiet der Brusseler Gemeinde
Koekelberg
.
Das
Konig-Baudouin-Stadion
, ehemals
Heysel-Stadion
, ist eine Konzert- und Wettkampfstatte mit 50.000 Sitzplatzen. Hier ereignete sich 1985 die
Katastrophe von Heysel
mit 39 Toten und uber 400 zum Teil Schwerverletzten: Englische
Hooligans
fielen uber italienische Fußballfans her und losten eine Massenpanik aus.
Das Opernhaus
La Monnaie
Zum großen Kulturangebot Brussels gehoren viele Theater sowie das Opernhaus
La Monnaie
und Museen aller Art ? von den
Koniglichen Museen der Schonen Kunste
uber das
Militarmuseum
bis zum
Comicmuseum
und dem
Judischen Museum von Belgien
. Brussel verfugt ebenfalls uber ein großes Musikangebot von Musikbars uber Konzerthallen bis hin zu Technoclubs.
Die Haupthauser der Gemalde- und Skulpturensammlungen der
Koniglichen Museen der Schonen Kunste
befinden sich am
Kunstberg
, darunter das Museum fur Alte Kunst, das Museum fur Moderne Kunst, das Fin-de-Siecle Museum sowie das dem belgischen Maler des
Surrealismus
Rene Magritte
gewidmete
Magritte Museum
. Die Sammlungen umfassen uber 20.000 Gemalde, Zeichnungen und Skulpturen vom 15. bis zum 21.?Jahrhundert, u.?a. von flamischen Kunstlern wie
Pieter Bruegel
,
Peter Paul Rubens
oder
Jacob Jordaens
.
[31]
Die Sammlung des
Musikinstrumentenmuseums
umfasst etwa 8000 Instrumente. Das
BELvue Museum
befasst sich mit der Gegenwart und der Vergangenheit Belgiens, wahrend sich das Stadtmuseum am
Grand-Place
der Entwicklung von Brussel von der Grundung bis heute widmet. Das Horta Museum zeigt Leben und Wirken des belgischen
Jugendstil
-Architekten
Victor Horta
sowie zahlreiche Objekte seiner Zeit.
Das
Museum fur Naturwissenschaften
beherbergt u.?a. eine umfangreiche Sammlung von Dinosauriern. Im
Jubelpark
befinden sich das
Musee Royal de l’Armee
, das Musee Art et Histoire der
Koniglichen Museen fur Kunst und Geschichte
mit prahistorischen, islamischen, agyptischen, griechischen und romischen Sammlungen sowie die Autoworld mit einer Ausstellung uber die Entwicklung der belgischen Automobilindustrie und einer umfangreichen Oldtimer-Sammlung. Die Fernostlichen Museen mit chinesischen und japanischen Sammlungen befinden sich in
Laken
. Im Jahr 2016 eroffnete mit dem MIMA ein neues Museum fur
zeitgenossische Kunst
.
[32]
Seit 2017 offnet das
Haus der Europaischen Geschichte
im
Leopoldpark
seine Turen.
Wechselnde Ausstellungen, Lesungen, Theater- und Tanzvorfuhrungen zeigt das
BOZAR
.
Das
Jugendstil
-Gebaude des
Musikinstrumentemuseums
Das Stadtbild im Zentrum wird von flamischen Burgerhausern gepragt. Im Straßenbild besonders auffallig ist der
Jugendstil
, zum Beispiel in den Bauten des Brusseler Architekten
Victor Horta
. In der Blutezeit des Jugendstils schossen in Brussel neue Vorstadte aus dem Boden. Die Architektur der Viertel
Schaerbeek
,
Etterbeek
,
Elsene
und
Saint-Gilles
ist besonders sehenswert. Ein weiteres Beispiel des Brusseler Jugendstils ist das in der Avenue de Tervueren 281 gelegene
Palais Stoclet
vom Wiener Architekten
Josef Hoffmann
. Die modernen Gebaude im Quartier Leopold oder Espace Nord runden das Bild ab.
In der Stadt gibt es von jeher eine große Kunstlerszene. Der beruhmte belgische Surrealist
Rene Magritte
verbrachte hier die langste Zeit seines Lebens. Heute kann man das Haus, in dem er rund die Halfte seiner Bilder malte, besichtigen (
Rene Magritte Museum
) und ganz in die surrealistische Welt des Malers eintauchen.
Brussel gilt aber auch als Hauptstadt des Comics: In Deutschland am bekanntesten sind
Lucky Luke
,
Tim und Struppi
,
Cubitus
,
Gaston
und das
Marsupilami
. Im Rahmen des
Parcours BD
wurden graue Hauserwande quer durch die Stadt mit riesigen Bildern belgischer Comic-Helden bemalt.
[33]
Außerdem wurden Metrostationen von Kunstlern gestaltet. Im
Centre Belge de la Bande Dessinee
verbinden sich zwei kunstlerische Leitmotive Brussels, denn dieses nationale Comicmuseum ist im ehemaligen, 1906 errichteten und ebenfalls von Victor Horta entworfenen Jugendstil-Kaufhaus
Waucquez
untergebracht.
Daneben beschaftigt sich zudem das
Museum of original figurines
mit europaischen und amerikanischen Comichelden.
Rue des Bouchers, die ?Fressgasse“
Brusseler Torte
Das gastronomische Angebot umfasst rund 1800 Gaststatten mit einer Vielzahl hochklassiger Lokale. Neben den klassischen Restaurants gibt es eine unuberschaubare Anzahl von Cafes, Bistros sowie das ubliche Angebot internationaler Fastfood-Ketten. Die Cafes ahneln eher Kneipen mit einem Bier- und kleinem Speisenangebot, Kaffeehauser im deutschen Verstandnis sind die
Salons de The
. Ebenfalls weit verbreitet sind die Brasserien, die meistens eine große Anzahl Biersorten und typische nationale Gerichte anbieten.
Sowohl
Pommes frites
als auch Waffeln werden in Brussel auch an Straßenstanden verkauft. Die bekannten
belgischen Biersorten
wie
Hoegaarden
,
Jupiler
,
Stella Artois
, die Brusseler Bierspezialitat
Geuze
und das Kirschbier
Kriek
sind uberall in der Stadt erhaltlich.
Die belgische Kuche zeichnet sich durch die Verbindung der franzosischen Kuche mit der eher deftigen flamischen Kuche aus. Kulinarische Spezialitaten Brussels sind besonders
Belgische Waffeln
(Gaufres) und
Miesmuscheln
(meist als ?
Moules-frites
“ mit Pommes frites serviert). Die ?Brusseler Torte“ wurde nach der Hauptstadt benannt ? eine aufwendige Torte mit zweierlei Boden,
Biskuitrollen
-Rand und cremiger Beerensahne in der Mitte. Die Stadt ist eine Hochburg der
Schokoladen
- und
Pralinen
-Hersteller mit Traditionsunternehmen wie
Leonidas
,
Godiva
oder
Neuhaus
.
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Florenz
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1987:?
Amsterdam
?|
1988:?
West-Berlin
?|
1989:?
Paris
?|
1990:?
Glasgow
?|
1991:?
Dublin
?|
1992:?
Madrid
?|
1993:?
Antwerpen
?|
1994:?
Lissabon
?|
1995:?
Luxemburg
?|
1996:?
Kopenhagen
?|
1997:?
Thessaloniki
?|
1998:?
Stockholm
Kulturhauptstadte:
1999:?
Weimar
?|
2000:?
Avignon
,
Bergen
,
Bologna
,
Brussel
,
Helsinki
,
Krakau
,
Prag
,
Reykjavik
,
Santiago de Compostela
?|
2001:?
Porto
,
Rotterdam
?|
2002:?
Brugge
,
Salamanca
?|
2003:?
Graz
?|
2004:?
Genua
,
Lille
?|
2005:?
Cork
?|
2006:?
Patras
?|
2007:?
Hermannstadt
,
Luxemburg
und
Großregion
?|
2008:?
Liverpool
,
Stavanger
?|
2009:?
Linz
,
Vilnius
?|
2010:?
Istanbul
,
Pecs
,
Ruhrgebiet
?|
2011:?
Tallinn
,
Turku
?|
2012:?
Guimaraes
,
Maribor
?|
2013:?
Ko?ice
,
Marseille
?|
2014:?
Riga
,
Umea
?|
2015:?
Mons
,
Pilsen
?|
2016:?
Breslau
,
Donostia / San Sebastian
?|
2017:?
Aarhus
,
Paphos
?|
2018:?
Leeuwarden
,
Valletta
?|
2019:?
Matera
,
Plowdiw
?|
2020?2021
*
:?
Galway
,
Rijeka
?|
2022:?
Esch?an?der?Alzette
,
Kaunas
,
Novi?Sad
?|
2023:?
Eleusis
,
Timi?oara
,
Veszprem
?|
2024:?
Bad?Ischl
,
Bodø
,
Tartu
?|
2025:?
Chemnitz
,
Nova?Gorica
?|
2026:?
Oulu
,
Tren?in
?|
2027:?
Liep?ja
*
Von der
Europaischen Kommission
wegen der
COVID-19-Pandemie
vorgeschlagene Verlangerung
50.843333333333
4.3630555555556
Koordinaten:
50°?51′?
N
,
4°?22′?
O