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Brussel ? Wikipedia

Brussel ( franzosisch Bruxelles [ bry?s?l ], manchmal auch [ bry?ks?l ], niederlandisch Brussel [ br?s?? ]) bezeichnet entweder die Gemeinde Stadt Brussel ( franzosisch Ville de Bruxelles , niederlandisch Stad Brussel ), das zusammenhangende Stadtgebiet der Region Brussel-Hauptstadt ( franzosisch Region de Bruxelles-Capitale , niederlandisch Brussels Hoofdstedelijk Gewest ) oder den gesamten verstadterten Ballungsraum, der auch Vororte umfasst.

Ansichten von Brussel, von oben nach unten:
Geschaftsviertel (Quartier Nord)
Blumenkunst am Großen Markt ? Blick vom Kunstberg
Arkaden und Triumphbogen im Jubelpark
Manneken Pis ? Kathedrale ? Kongress-Saule
Koniglicher Palast

Die zweisprachige Region Brussel-Hauptstadt ist neben Flandern und der Wallonie eine von drei Regionen im foderalen belgischen Staatsaufbau. Die Region Brussel-Hauptstadt ist ein zusammenhangendes Stadtgebiet mit rund 1,21?Millionen Einwohnern (Stand 1.?Januar 2019) und besteht aus 19 Gemeinden, die mit Stadtteilen vergleichbar sind. [1] Sie weist mit rund 7441 Einwohnern pro Quadratkilometer [2] eine hohe Bevolkerungsdichte auf. [3] Sie ist daher nicht mit den weit ins Umland reichenden Metropolregionen vergleichbar, die rund um viele europaische Großstadte definiert wurden. Der Ballungsraum Brussel ist noch einmal wesentlich großer als die Region Brussel-Hauptstadt.

Die Stadt Brussel ist die Haupt- und Residenzstadt des Konigreichs Belgien. Sie bildet das Zentrum der Region Brussel-Hauptstadt, ist eine ihrer 19 Gemeinden und hat etwa 180.000 Einwohner. Dort haben mehrere foderale Institutionen ihren Sitz: Die Stadt Brussel ist Verwaltungssitz der Region Brussel-Hauptstadt. Hier befindet sich daruber hinaus der Verwaltungssitz der Franzosischen Gemeinschaft Belgiens , wahrend die Wallonische Region ihren Sitz in Namur hat. Die Organe der Region Flandern und der Flamischen (niederlandischsprachigen) Gemeinschaft sind fusioniert und haben ihren Sitz ebenfalls in der Stadt Brussel. [4] Zudem stellt die Stadt den Hauptsitz der Europaischen Union sowie den Sitz der NATO , ferner den des standigen Sekretariats der Benelux -Lander und von EUROCONTROL dar.

Im Jahre 996 erstmals urkundlich erwahnt und im Mittelalter zur Hauptstadt des Herzogtums Brabant aufgestiegen, wurde Brussel mit der Unabhangigkeit Belgiens 1830 zu dessen Hauptstadt erhoben. Zusammen mit seinen umliegenden Gemeinden ist Brussel heute als Industrie- und Handelsstadt mit zwei Universitaten, mehreren Hochschulen, Akademien, Bibliotheken, Museen und Buhnen ein bedeutendes Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Zentrum des Landes.

Der Artikel Region Brussel-Hauptstadt behandelt vor allem die Themen Politik, Verwaltung und Sprachensituation. Weitere und ubergreifende Themen werden nachfolgend behandelt.

Geografie

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Blick vom Kunstberg nach Nordwest, in der Mitte der Turm des gotischen Rathauses

Die Stadt Brussel befindet sich recht zentral innerhalb des belgischen Staatsgebiets, eingebettet im Brusseler Becken zwischen dem Flandrischen Tiefland und dem Brabanter Plateau auf einer Hohe zwischen 15 und 100 Metern uber dem Meeresspiegel. Die Senne durchzieht die Stadt von Sudwesten nach Nordosten, wo sie durch ihre großflachige Uberwolbung aus dem 19. und 20.?Jahrhundert nicht mehr auszumachen ist. Außerdem quert ein Schifffahrtskanal , ausgehend von Anderlecht und der westlichen Stadtgrenze mit Molenbeek-Saint-Jean/Sint-Jans-Molenbeek , das nordliche Stadtgebiet Brussels und verbindet damit die Stadt mit Charleroi und Antwerpen .

Die Region Brussel-Hauptstadt ist eine der drei Regionen und einer der 43?Verwaltungsbezirke Belgiens. Sie umfasst das zweisprachige Gebiet der Hauptstadt Brussel und ist in 19?selbstandige Gemeinden gegliedert. Die Stadt Brussel, die das Stadtzentrum Brussels umfasst, ist eine dieser 19?Gemeinden.

Verwaltungsgliederung

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Die Stadt Brussel (rot) in der Region Brussel-Hauptstadt
 
Die 19?Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt

Die Stadt Brussel (rote Flache auf der Karte links) bestand ursprunglich nur aus dem Stadtkern von Brussel, auch Pentagon aufgrund seiner funfeckigen Form genannt. Ihr wurden 1921 die zuvor selbstandigen Gemeinden Haren, Laken und Neder-Over-Heembeek eingegliedert. Heutzutage kann man die Stadt Brussel in sechs Teile aufteilen: das Pentagon, Laken, Neder-Over-Heembeek, Haren, die Sudachse Louise/Louiza-Roosevelt, welche die Hauptstadtregions-Gemeinde Ixelles/Elsene durchtrennt, und das Europaviertel.

Die Region Brussel-Hauptstadt ist in 19?selbstandige Gemeinden gegliedert (siehe Karte rechts), die jedoch ein zusammenhangendes Stadtgebiet bilden. Die Gemeinden haben bis heute ein hohes Maß an politischer Eigenstandigkeit bewahrt. In puncto Lebensqualitat und Wohncharakter unterscheiden sich die Hauptstadtgemeinden teils sehr stark voneinander. So gelten die sudostlichen und ostlichen Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt, unter anderem aufgrund ihrer Nahe zum Erholungsgebiet Zonienwald , allgemein als bevorzugte Wohngegenden. Insbesondere zentrumsnahe Gemeinden wie Molenbeek, Anderlecht, Schaarbeek, Sint-Joost-ten-Node und Sint-Gillis werden dagegen eher von den Armen bewohnt und vermitteln teilweise einen heruntergekommenen Eindruck.

Der Unterschied zwischen der Stadt Brussel und der Region Brussel-Hauptstadt erinnert an jenen zwischen City of London und Greater London ?? allerdings nicht im Hinblick auf die Großenverhaltnisse. Die Stadt Brussel hat einen vergleichsweise hohen Flachenanteil von etwa 20?% an der Region Brussel, wahrend der Anteil der City of London an der Flache von Greater London weniger als 0,2?% betragt.

Ausdehnung und Agglomeration

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Satellitenfoto des Großraums Brussel. Der Flughafen Brussel-Zaventem (dreieckige Anlage rechts oben) ist 12?Kilometer vom Zentrum entfernt und liegt bereits außerhalb der Region Brussel-Hauptstadt.

Das Gemeindegebiet der Stadt Brussel umfasst 32?km², die Hauptstadtregion hingegen 161?km². Auf der Flache dieser Gebietskorperschaft leben 1.175.000?Menschen (Stand: 1.?Januar 2016), das sind 7298?Einwohner pro Quadratkilometer, mehr als in jeder deutschen Großstadt (die großte Dichte hat Munchen mit 4668?Einwohnern pro Quadratkilometer). Die Siedlungsflache der Brusseler Agglomeration im geografischen Sinne erstreckt sich uber die Regionsgrenzen hinweg in Gemeinden der umgebenden Region Flandern . Die durch belgische Behorden noch nicht definierte Metropolregion (siehe unten) ist noch wesentlich großer und erstreckt sich auch in die Region Wallonien .

Die Brusseler Metropolregion kann in unterschiedlicher Weise verstanden werden. Erstens gibt es die operationalisierte Agglomeration ( geoperationaliseerde agglomeratie ) mit 1.451.047?Einwohnern. Zusammen mit der Banlieue (wortlich ?Bannmeile“, ?Vorstadte“) sind es 1.831.496?Einwohner und mit dem Pendler-Einzugsgebiet ( forensenwoonzone ) ergibt sich eine Population von 2.676.701?Einwohnern und mehr.

Die Gliederung der stadtischen Siedlungsflache in 19?Gemeinden ruhrt daher, dass man mit dem im mittleren Drittel des 19.?Jahrhunderts beginnenden rapiden Bevolkerungswachstum anders umging als in deutschen Stadten. Hauptstadtrolle und Industrialisierung forderten die Zuwanderung und damit die Verstadterung der vorher landlichen Umlandgemeinden. Ein großer Teil der Zuwanderer kam aus der Wallonie und Nordfrankreich, was auch das Sprachgefuge der vorher flamischen Orte veranderte. Anders als 1920 in Berlin wurden nur wenige der zu Stadten angewachsenen Dorfer in die Hauptstadt eingemeindet. Die wenigen Ausnahmen kamen auf koniglichen Erlass zustande und betrafen vorrangig Schlossparks, Verwaltungsareale und andere Bereiche fur reprasentative hauptstadtische Bauten. So besteht die Stadtgemeinde Brussel heute aus dem von den Linien der 1356 und 1383 errichteten außeren Stadtbefestigung vorgegebenen ?Pentagon“ und mehreren Auslaufern, die teilweise schmal und lang bis an den Rand der Hauptstadtregion reichen. Die 18?verbliebenen Nachbargemeinden behielten zwar ihre kommunale Eigenstandigkeit, gaben aber, ebenso wie Brussel selber, Kompetenzen an die 1971 institutionalisierte Agglomeration ab. Im Jahre 1989 ging aus der Agglomeration die Region Brussel-Hauptstadt hervor und ubernahm einen großen Teil der kommunalen Aufgaben und Befugnisse.

Die europaische Statistikbehorde Eurostat stellt die Hauptstadtregion als ?City“ auf eine Ebene mit den großen Stadtgemeinden und betrachtet somit Brussel als Millionenstadt. [5] [6] Fur die Metropolregion Brussel, die von belgischen Behorden eigentlich noch nicht definiert wurde, berechnete Eurostat eine Flache von 3823?Quadratkilometern und fur 2012 eine Bevolkerung von 2.922.678?Einwohnern, also 759?Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Hauptstadtregion hat eine Flache von 161,38?Quadratkilometern mit 1.175.000?Einwohnern (Stand: Januar 2016), also 7298?Einwohner pro Quadratkilometer. [7]

Bevolkerung

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Die demographischen Verhaltnisse der Region Brussel-Hauptstadt sind außerst heterogen. Insbesondere der Bevolkerungsanteil mit Migrationshintergrund ist je nach Gemeinde unterschiedlich. Mit 98?% hat Saint-Josse-ten-Noode den hochsten Anteil an Allochthonen aufzuweisen, gefolgt von Saint-Gilles (81?%), Schaerbeek und Molenbeek-Saint-Jean (beide jeweils 74?%). Die beiden Außengemeinden Ganshoren und Watermaal-Bosvoorde haben mit jeweils 24?% den geringsten Allochthonenanteil. Insgesamt hat Brussel mit 57?% (nach NPDATA) einen fur europaische Verhaltnisse sehr hohen Anteil an allochthoner Bevolkerung.

Die niederlandischsprachige Minderheit wohnt vor allem in den nordlichen und westlichen Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt und macht dort einen Anteil von ca. 15?% an der ortlichen Bevolkerung aus, in den Sudbezirken sinkt ihr Anteil auf unter 10?%.

Bevolkerungsentwicklung von Brussel-Hauptstadt [8]
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
964.385 951.546 959.318 1.006.749 1.089.538 1.175.173 1.218.255

Brussel liegt mit seiner Vollhumiditat in der kuhlgemaßigten Klimazone mit Seeklima .

Aufgrund der Lage Brussels in relativer Kustennahe steht die Stadt unter dem Richtung Binnenland schwacher werdenden Einfluss von Meeresluftmassen, welche geringere Temperaturschwankungen im Jahresverlauf bewirken. In Brussel ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18,7?°C der warmste, der Januar mit 3,7?°C der kalteste Monat. Die jahrliche Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 11,0?°C. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei rund 1603,7?Stunden im Jahr. Die durchschnittlichen Maximaltemperaturen liegen im Juli bei etwa 23,2?°C, das mittlere Minimum bei rund 14,1?°C. Im Januar liegt das mittlere Maximum bei rund 6,1?°C, die durchschnittlichen Minimaltemperaturen bei ungefahr 1,4?°C. [9]

Die Niederschlagsmengen im Bereich Brussel bewirken einen humiden Jahresverlauf, wobei im Dezember mit etwa 87,4?mm Niederschlagshohe die meisten Niederschlage fallen. Die mittlere Niederschlagsmenge in Brussel betragt pro Jahr rund 837,1?mm. Die Anzahl der Regentage liegt bei rund 189,8?Tagen. Die durchschnittliche Anzahl an Frosttagen liegt bei rund 39,4?Tagen. [9] Schnee ist im Winter eher selten.

Brussel
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)    _ Niederschlag (mm)
Quelle: KMI , Daten: 1991?2020 [9]
Klimadaten Brussel
Station Brussel-Ukkel (Uccle / Ukkel), Brabant / Belgien, 100 m uber NHN
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,7 4,2 7,1 10,4 13,9 16,7 18,7 18,4 15,2 11,3 7,2 4,3 ? 11
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,1 7,1 10,9 15,0 18,4 21,2 23,2 23,0 19,5 14,9 9,9 6,6 ? 14,7
Mittl. Tagesmin. (°C) 1,4 1,5 3,5 6,0 9,2 12,0 14,1 13,9 11,3 8,1 4,6 2,1 ? 7,3
Niederschlag ( mm ) 75,5 65,1 59,3 46,7 59,7 70,8 76,9 86,5 65,3 67,8 76,2 87,4 Σ 837,2
Sonnenstunden ( h/d ) 1,9 2,6 4,1 5,7 6,4 6,6 6,6 6,2 5,1 3,6 2,2 1,6 ? 4,4
Regentage ( d ) 18,9 16,9 15,7 13,1 14,7 14,1 14,3 14,3 14,1 16,1 18,3 19,4 Σ 189,9
Luftfeuchtigkeit ( % ) 84,1 80,6 74,8 69,2 70,2 71,3 71,5 72,4 76,8 81,5 85,1 85,6 ? 76,9
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Quelle: KMI , Daten: 1991?2020 [9]
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_ Temperatur (°C)    _ Niederschlag (mm)
Quelle: KMI , Daten: 1961?1990 [9]
Klimadaten Brussel
Station Brussel-Ukkel (Uccle / Ukkel), Brabant / Belgien, 100 m uber NHN
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,5 3,2 5,7 8,7 12,7 15,5 17,1 17,0 14,4 10,8 6,0 3,4 ? 9,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,8 6,2 9,1 12,8 17,4 20,0 21,8 21,7 18,8 14,6 8,8 5,7 ? 13,5
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,2 0,5 2,3 4,5 8,1 11,0 12,7 12,6 10,4 7,5 3,4 1,2 ? 6,2
Niederschlag ( mm ) 66,9 53,7 73,3 57,2 70,3 78,2 75,0 62,7 58,7 70,8 78,3 76,1 Σ 821,2
Sonnenstunden ( h/d ) 1,6 2,8 3,6 4,9 6,1 6,1 6,0 5,9 5,0 3,8 2,3 1,5 ? 4,1
Regentage ( d ) 21,0 15,9 19,4 18,4 18,3 16,5 15,8 16,5 15,9 17,0 19,7 20,0 Σ 214,4
Luftfeuchtigkeit ( % ) 84,0 80,1 77,9 74,0 73,5 75,0 75,7 76,1 79,9 82,7 84,6 84,9 ? 79
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Quelle: KMI , Daten: 1961?1990 [9]

Geschichte

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Der Name Brussel setzt sich aus den Wortbestandteilen bruk und sel[la] zusammen. Der erste Namensbestandteil wird mit altniederlandisch bruoc bzw. neuniederlandisch broek (?Sumpf“, ? Bruch “) erklart, wahrend der zweite Teil aus dem altniederlandischen sella (?Sitz“, ?Wohnort“) abgeleitet ist. Der Name bedeutet demnach ?Wohnort im Sumpf“, wie dies auch fur die deutsche Stadt Bruchsal und die nordfranzosische Gemeinde Broxeele (niederlandisch: Broksele) zutrifft. Eine altere Erklarung, wonach der Name aus brug (?Brucke“) und einer Verballhornung des Flussnamens Senne zusammengesetzt sei, wird in neuerer Zeit nicht mehr angenommen. Das k bzw. g im Auslaut wurde mit dem s im Anlaut zu einem x in der spateren franzosischen Form Bruxelles .

 
Karl von Niederlothringen gilt als Grunder der Stadt Brussel.

Der Legende nach wurde im 7. Jahrhundert durch den heiligen Goorik an der Stelle der heutigen Stiftskirche eine dem Heiligen Michael geweihte Kapelle gegrundet. Eine Handschrift aus dem Jahre 695 berichtet, dass Bischof Vindicianus (620?712) von Cambrai krank in Brosella darnieder lag. In einer Urkunde Ottos des Großen aus dem Jahr 966 wird der Ort Bruocsella erwahnt. 977 bis 979 errichtete Karl von Niederlothringen eine Burg auf einer Insel im Flusschen Senne und die Sankt- Gudula -Kapelle auf dem Treurenberg. Die Burg wird an der Stelle des heutigen Sankt-Goriks-Platzes vermutet und wurde Sitz der Grafschaft Brussel, damals eine der vier Grafschaften des Gaues Brabant. Burg und Kapelle waren Ausgangspunkte fur die Entstehung einer großeren Siedlung. Archaologische Spuren aus dieser Zeit wurden jedoch bisher nicht gefunden.

Aufstieg zur Hauptstadt Brabants

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Mit der Grundung des Domkapitels im Jahre 1047 wurde Sankt Gudula zur Stiftskirche. Im Hochmittelalter nahm Brussel entscheidenden Aufschwung. Unter der Herrschaft Herzog Heinrichs?I. (1190?1235) von Brabant wurde 1225 begonnen, die alte romanische Stiftskirche durch die heutige gotische Basilika zu ersetzen. Im Jahre 1229 verlieh er dem Ort das Stadtrecht, woraufhin der erste, 4?km lange Mauerring gebaut wurde, der außer der Handwerkersiedlung um den Grote Markt auch die Basilika umschloss und das herzogliche Schloss auf dem Koudenberg . Mehrere Turme und Mauerabschnitte wurden im 20.?Jahrhundert wieder freigelegt, nachdem sie jahrhundertelang umbaut gewesen waren. Die Stadte Brabants genossen große Privilegien und waren uber ein Standeparlament an allen politischen Entscheidungen des Herzogtums beteiligt.

Nachdem Johann?III. von Brabant bei seinem Tod 1356 drei Tochter, aber keinen Sohn hinterlassen hatte, beanspruchte im Brabanter Erbfolgekrieg Graf Ludwig?II. von Flandern die Stadt. Herzogin Johanna konnte ihre Hauptstadt nicht halten und musste sie einer flandrischen Garnison uberlassen. Der Brusseler Burger Everard t’Serclaes vertrieb die flandrischen Truppen im Handstreich. Der alte Mauerring hatte sich im Erbfolgekrieg als zu schwach erwiesen und war zudem fur die wachsende Bevolkerung zu eng geworden. Daraufhin wurde zwischen 1356 und 1383 unter der Herrschaft Johannas und ihres zweiten Gatten Wenzel von Luxemburg eine 8?km lange neue Stadtbefestigung angelegt. Ihr Verlauf ist weitgehend in den Boulevards des kleinen Rings zu erkennen, die teilweise die Grenze der Stadt Brussel zu ihren Nachbargemeinden innerhalb der Hauptstadtregion bilden. Herausragendes Bauwerk dieser Befestigung ist die heute als Museum genutzte Porte de Hal bzw. Hallepoort (?Hallesches Tor“) ganz im Suden.

Burgunder und Habsburger

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Stadtkarte von Jacob van Deventer , 1555

Ab 1420 entstanden das Rathaus und die ersten Zunfthauser am Großen Markt . 1430 erbte Philipp der Gute , Herzog von Burgund , das Herzogtum Brabant . Er machte Brussel zur Hauptstadt seines Burgunderreiches. Die Stadt bluhte in dieser Zeit wirtschaftlich auf. Bildhauer, Teppichwirker und Goldschmiede fanden ihr Auskommen. Kunstler wie Rogier van der Weyden (ebenso wie im 16.?Jahrhundert Pieter Brueghel der Altere ) ließen sich in der Stadt nieder. Die Enkelin Philipps des Guten, Maria von Burgund , heiratete 1477 Maximilian von Habsburg , den spateren (ab 1508) Kaiser des Heiligen Romischen Reichs. Dadurch kam Brabant unter die Herrschaft des Habsburgerreiches. Nach einer kurzen Unterbrechung durch Margarete von Osterreich , welche die Residenz nach Mechelen verlegte, wurde Brussel nach 1531 erneut Hauptstadt von Burgund.

Im Augustinerorden fand die Reformation schon fruh Anhanger sowohl in Antwerpen als auch in Brussel. Aber bereits 1522 ließ die habsburgische Regentin erstmals Evangelische verhaften, 1523 wurden die beiden Augustinermonche Johannes van Esschen und Hendrik Vos nach ihrer Verurteilung durch die Inquisition hier verbrannt. Das war der Beginn der Verfolgung der Protestanten in den sudlichen Niederlanden. Diese erste Verfolgungswelle fuhrte zur Flucht von etwa 40.000 Personen nach Amsterdam und Emden . Von 1544 bis 1648 folgten ungefahr 60.000 evangelisch gewordene Wallonen, die ebenfalls in die nordlichen Niederlande gingen. Ab 1680 fluchteten nochmals etwa 100.000 Flamen in die nordliche Niederlande, um ihren protestantischen Glauben frei ausuben zu konnen. [10]

Nach dem Tode Karls V. wurde unter seinem Sohn Philipp?II. der großere Teil des heutigen Belgiens mit Brussel Bestandteil der Spanischen Niederlande . Unter Philipp?II. kam es zu Erhebungen gegen die spanische Herrschaft, unter anderem zu den Aufstanden der Grafen von Hoorn und von Egmont . Mit der Hinrichtung der beiden Adligen auf dem Großen Marktplatz zu Brussel wurden die Aufstande 1568 blutig niedergeschlagen. Infolge des gescheiterten Aufstandes kam es 1578?1579 zur Grundung der Union von Utrecht, der Keimzelle der spateren unabhangigen nordlichen Niederlande, welche die spanische Herrschaft bis 1648 abwarfen und aus dem Heiligen Romischen Reich ausschieden. Unter dem zu trauriger Beruhmtheit gelangten spanischen Statthalter Fernando Alvarez de Toledo, dem Herzog von Alba , wurden die Protestanten mit allen Mitteln verfolgt. Der Exodus eines bedeutenden Teiles der wirtschaftlichen und geistigen Elite Brabants, vorwiegend nach Amsterdam, bewirkte den wirtschaftlichen Abstieg der Region und beflugelte den Aufstieg Hollands, das bis dahin hinter Flandern und Brabant stets zuruckgestanden hatte.

Nach dem Achtzigjahrigen Krieg

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Infolge des Achtzigjahrigen Krieges und des Westfalischen Friedens von 1648 wurden die nordlichen Niederlande unabhangig, wahrend die sudlichen Niederlande und damit Brussel unter spanischer Herrschaft blieben. In der zweiten Halfte des 17.?Jahrhunderts kampfte Frankreich unter Ludwig?XIV. um die Vormachtstellung in Europa. Die Truppen Ludwigs?XIV. eroberten Westflandern und den Hennegau .

Brussels Großer Markt wurde 1695 drei Tage lang mit Kanonen bombardiert und fast vollig zerstort. Im Frieden von Rijswijk 1697 musste Frankreich die niederlandischen Gebiete wieder abtreten. Infolge des Spanischen Erbfolgekrieges 1701?1714 erlangte der osterreichischen Zweig des Hauses Habsburg die Herrschaft uber die sudlichen Niederlande und damit uber Brussel. 1746 wurde Brussel infolge des Osterreichischen Erbfolgekrieges nach der Belagerung von Brussel vom in franzosischen Diensten stehenden Feldherren Moritz von Sachsen eingenommen. Brussel blieb bis zum Frieden von Aachen 1748 in franzosischer Hand. Im Januar 1749 verließen die Franzosen die Stadt wieder und gaben sie an Osterreich zuruck.

Zeit der Revolutionen

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Sidney Hall : Brussels , Stadtplan von 1829
 
Gustave Wappers : Szene aus den Septembertagen von 1830 , Zeitgenossisches Historienbild von 1835 (Nationalmuseum Brussel)

Aus Unwillen uber die Reformen Josephs?II. , der einen aufgeklarten Absolutismus verfocht und zum Zwecke der Zentralisierung seiner Territorien zum Einheitsstaat mit Hochdeutsch als Staatssprache die althergebrachten Privilegien der Lander seines Herrschaftsgebietes abschaffen wollte, brach im Oktober 1789 die Brabanter Revolution aus. Sie mundete im Dezember desselben Jahres in die knapp ein Jahr wahrende Unabhangigkeit der Vereinigten Belgischen Staaten . Josephs Herrschaft uber Brussel wahrte danach noch bis zum Jahr 1794, in dem franzosische Revolutionstruppen das Land eroberten. Die franzosische Herrschaft endete 1815 mit der Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld von Waterloo , das sich unmittelbar sudlich der heutigen Region Brussel-Hauptstadt befindet. Im Wiener Kongress von 1814 bis 1815 wurden die sudlichen Niederlande mit den nordlichen Niederlanden unter Wilhelm?I. von Oranien vereinigt. Doch infolge der divergenten politischen und kulturellen Entwicklung im Laufe der Geschichte waren Konflikte zwischen den beiden Landesteilen von vornherein angelegt.

Der franzosischsprachige und hauptsachlich katholische Suden fuhlte sich gegenuber dem protestantischen Norden in Politik, Unterricht und Wirtschaft benachteiligt. Die Belgische Revolution fuhrte 1830 zur Abspaltung aus dem Vereinigten Konigreich der Niederlande und zur endgultigen Grundung eines belgischen Staates. Da die Großmachte England, Preußen, Osterreich und Russland ein Interesse daran hatten, den Konflikt friedlich beizulegen, um einer moglichen Einflussnahme und damit einem Wiedererstarken Frankreichs entgegenzuwirken, bestatigten sie auf der Konferenz von London die Unabhangigkeit des neuen Konigreichs. Brussel wurde Hauptstadt Belgiens und Leopold?I. von Sachsen-Coburg der erste Konig einer neuen konstitutionellen Monarchie.

Das moderne Brussel seit dem 19. Jahrhundert

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Nationalbasilika des Heiligen Herzens in der Gemeinde Koekelberg

Durch die neue Rolle als Hauptstadt eines unabhangigen Staates sowie durch die Industrialisierung Belgiens im 19.?Jahrhundert und anderer Faktoren erlebte Brussel einen deutlichen Aufschwung. Die Bevolkerung wuchs merklich, auch infolge der starken Zuwanderung aus der Wallonie und Frankreich, was auch zu einer Privilegierung der franzosischen Sprache fuhrte. Ehemals landliche Gemeinden um den historischen Stadtkern verschmolzen zu einem stadtischen Ballungsraum; große neue Stadtteile kamen im spaten 19. und fruhen 20.?Jahrhundert hinzu. Bereits um 1850 entstanden Ladenpassagen in der Innenstadt, in der Folgezeit große Gebaude wie der Justizpalast (1866?1883), die Borse (1873), der Triumphbogen (Fertigstellung 1905) und die Jugendstilbauten der Stadt, beispielsweise jene des Architekten Victor Horta .

Auch die Weltausstellung 1897 trug zur Forderung der Infrastruktur bei. Unter anderem wurde das Kolonienpalais (das heutige Konigliche Zentralafrika-Museum ) im Vorort Tervuren durch den Bau einer elf Kilometer langen Prachtallee mit der Hauptstadt verbunden.

Im Jahr 1899 fand in Brussel der erste Internationale Kongress zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten statt. [11]

Belgien war in beiden Weltkriegen als Vormarschgebiet Opfer der deutschen Offensivstrategie. 1914 marschierten deutsche Truppen durch Belgien, um einen schnellen Sieg uber Frankreich zu erringen. Konig Albert I. verließ Brussel am 14. August 1914 und Brussel wurde zur offenen Stadt . [12]

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Westfeldzug der deutschen Wehrmacht zu einem Blitzkrieg : Er begann am 10.?Mai 1940, die Dyle-Stellung wurde am 16.?Mai durchbrochen, einen Tag spater besetzte die Wehrmacht Brussel kampflos. [13] Belgien kapitulierte am 28.?Mai (und Frankreich am 22.?Juni 1940 ). Wahrend der Besatzung fuhrte die deutsche Wehrmacht am 3.?September 1942 abends einen gezielten Pogrom gegen Juden in dem dichtbesiedelten armen Innenstadtviertel Marolles durch und durchsuchte zahlreiche Hauser; 718?Juden wurden gefangen. [14]

 
Der Square du Petit Sablon/Kleine Zavel in der Innenstadt

Im Laufe der vier Besatzungsjahre kristallisierte sich Brussel als ?Epizentrum des belgischen Widerstands“ heraus. [15] So verweigerten die 19 Gemeinden, aus denen sich Brussel schon damals zusammensetzte, 1942 die Einfuhrung des Judensterns . [16] Burgermeister Jules Coelst antwortete den deutschen Besatzern, seine Kollegen und er konnten sich nicht entschließen, ?sich an einer Anordnung zu beteiligen, die so offen gegen die Wurde des Menschen verstoßt.“ [17] Ebenso weigerten sich die Brusseler Burgermeister und die Polizei, sich an den Razzien der deutschen Sicherheitsdienste gegen Juden zu beteiligen. [18]

?Nur wenige Stadte im besetzten Europa haben sich der Nazi-Herrschaft so mutig und konsequent widersetzt.“

? Christoph Driessen [15]

Im September 1944 ruckten die alliierten Truppen sehr schnell voran . Die Wehrmacht raumte ihre Stellungen teils ubersturzt; vielerorts kam es nur zu Nachhutgefechten. Brussel wurde am 3.?September 1944 von der Second Army unter Miles Dempsey befreit, [19] zwei Tage spater wurde der Dolle Dinsdag gefeiert.

Bis in die 1960er-Jahre (und teilweise noch bis heute) pragten die Architektur und die Straßenzuge der Grunderzeit das Stadtbild. Das große Projekt der schienenmaßigen Verknupfung der Bahnhofe Nord/Noord und Midi/Zuid belastete ab den 1930er Jahren das Zentrum Brussels; dort wurden zahlreiche Gebaude abgerissen.

 
Der Jubelpark mit dem Triumphbogen

Ein Streitpunkt bleibt der sprachliche und kulturelle Konflikt zwischen der flamischen, niederlandischsprechenden Bevolkerung im Norden Belgiens und der wallonischen, franzosischsprechenden im Suden ( flamisch-wallonischer Konflikt ). Das kleinstadtische Brussel des fruhen 19.?Jahrhunderts lag nordlich der bis heute ansonsten stabilen flamisch-franzosischen Sprachgrenze. Die niederlandisch gepragte Kleinstadt Brussel wurde aber durch ihre Hauptstadtfunktion und durch das im spateren 19.?Jahrhundert großere okonomische und kulturelle Gewicht der damals industriell weiter entwickelten Wallonie ?franzosisiert“. Das NS-Regime versuchte, diesen Konflikt fur eigene Zwecke zu nutzen. Rechtsextremen Gruppen in Belgien, die besonders in den 1930er Jahren daraus politischen Profit zu schlagen versuchten, blieb durch immer wieder geschlossene Kompromisse zwischen Flamen und Wallonen der Erfolg verwehrt.

 
Der Grand-Place/Grote Markt

Heute ist Brussel offiziell zweisprachig, auch wenn das Franzosische dominiert. Straßennamen, Stadtteile und Bahnhofe sind seitdem konsequent zweisprachig beschildert, sofern die Namen nicht in beiden Landessprachen ubereinstimmen. Im Jahre 1988 verabschiedete das belgische Parlament ein Gesetz, das Belgien zum Bundesstaat machte, mit den autonomen Regionen Flandern und Wallonie und der Region Brussel mit besonderem Status.

Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich Brussel auch als internationales Zentrum: 1958 wurde es zum Sitz der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der Vorlauferin der heutigen Europaischen Union . Im selben Jahr fand die zweite Brusseler Weltausstellung Expo 58 statt, die eines ihrer beruhmtesten Bauten, das Atomium , hinterließ. Der Sitz der NATO wurde 1967 von Paris nach Brussel verlegt. Stadteplanerisch und stadtebaulich erwies sich diese Periode fur Brussel als eher problematisch: Ein Gesetz von 1953, das den Gemeinden die Ankaufs- und Abbruchkosten von Sanierungsgebieten (abzuglich des geschatzten Bodenwertes) staatlich vergutete, wirkte sich in der belgischen Hauptstadt dahingehend aus, dass die Gemeinden zu Abrissspekulanten wurden, die, ahnlich wie die privaten Bauherren, an einer moglichst profitablen Verwertung des Baugrundes und damit an einer Hochhausbebauung interessiert waren. Auch Fortschrittsglaube und der Wunsch nach einer autogerechten Stadt fuhrten zu Veranderungen des Stadtbildes , die zuweilen als ? Brusselisierung “ charakterisiert worden sind.

Am 22. Mai 1967 brach im Kaufhaus A l’innovation wahrend einer gut besuchten Sonderausstellung ein Feuer aus, bei dem uber 300?Menschen starben.

Der starke Gegensatz zwischen wohlhabenden und armen Vierteln, die oft direkt nebeneinander liegen, sowie die drohende Ghettoisierung relativ zentral gelegener Stadtviertel durch Ansiedlung armer und schlecht integrierter Zuwanderer (vor allem Molenbeek-Saint-Jean , Anderlecht , Saint-Josse-ten-Noode ) wurde zu einem Charakteristikum des modernen Brussel.

Problematisch sind die nicht immer klar abgegrenzten Zustandigkeiten der Behorden der 19?Gemeinden und der Hauptstadtregion, etwa bei der Stadt- und Verkehrsplanung , der Polizeiarbeit oder der gerechten Verteilung von Steuermitteln.

Sprachen und Gemeinschaften

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Sprachenverhaltnisse

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Entwicklung der Sprachenverhaltnisse
 
Zu Hause gesprochene Sprachen
 
Zweisprachiges Straßenschild an einem Straßentunnel Brussels

Die Region Brussel ist ein mehrsprachiges Gebiet mit zwei Amtssprachen, Franzosisch und Niederlandisch .

Von jeher ein niederlandischsprachiges Gebiet, wurde erst seit der franzosischen Herrschaft und vor allem ab 1830 die franzosische Sprache als anfanglich einzige Amtssprache Belgiens immer wichtiger. Brussel war als Hauptstadt Standort vielerlei Behorden, und jeder Beamte sollte Franzosisch sprechen. Daher tauschten immer mehr Einwohner ihre niederlandische Muttersprache gegen die franzosische Sprache. Nach Volkszahlungsergebnissen entwickelte sich das Verhaltnis zwischen Niederlandisch- und Franzosischsprachigen im Gebiet der heutigen Region Brussel wie folgt:

  • 1846: 68?% Niederlandisch- und 32?% Franzosischsprachige
  • 1910: 49?% Niederlandisch- und 51?% Franzosischsprachige
  • 1930: 35?% Niederlandisch- und 65?% Franzosischsprachige
  • 1947: 26?% Niederlandisch- und 74?% Franzosischsprachige

Weil die letzte Volkszahlung Folgen fur die Verwaltungssprache der Gemeinden gehabt hatte und deshalb die Zahlungen in manchen Gemeinden beeinflusst wurden, das Niederlandische uberdies als Verwaltungssprache Brussels im Zweiten Weltkrieg einen schlechten Ruf bekommen hatte, bekampften die Flamen die Ergebnisse als unzuverlassig und pladierten fur die endgultige Festlegung der Sprachgrenzen. 1962 wurden die Sprachgrenzen und somit auch die Grenzen der zweisprachigen Region (damals Verwaltungsbezirk) Brussel festgelegt. Gleichzeitig wurde beschlossen, bei der Volkszahlung nicht mehr nach Sprachenzugehorigkeit zu fragen.

Obwohl es dadurch seit 1947 keine amtlichen Erhebungen mehr uber die Sprachverhaltnisse gibt, sind verschiedene Studien zu diesem Thema durchgefuhrt worden. Eine Studie der Freien Universitat Brussel (VUB) zeigte 2001 folgende sprachliche Situation:

  • 50?% einsprachig Franzosisch
  • 10?% einsprachig Niederlandisch
  • 10?% zweisprachig Niederlandisch und Franzosisch, vor allem flamischer Herkunft
  • 10?% zweisprachig mit Franzosisch und einer anderen Sprache oder mit Niederlandisch und einer anderen Sprache
  • 20?% anderssprachig mit weder Franzosisch noch Niederlandisch als Muttersprache

Die heutige Bevolkerung der Region besteht also langst nicht mehr aus nur zwei Sprachgruppen, sondern aus Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft: einheimische dialektsprachige Brusseler, einheimische franzosischsprachige Bourgeois, Wallonen, Flamen, Beamte und Mitarbeiter der Europaischen Institutionen, Immigranten aus der damaligen belgischen Kolonie Kongo , ehemalige Gastarbeiter aus Marokko und der Turkei , Fluchtlinge usw. Schatzungsweise ist schon eine Mehrheit der Einwohner auslandischer Herkunft.

Im politischen Bereich gibt es jedoch nur franzosische und flamische Parteien. Weil die Mehrheit der autochthonen Brusseler sowie die ubergroße Mehrheit der Einwanderer und sogar viele Zweisprachige die franzosischen Parteien wahlen, gewinnen diese immer die große Mehrheit der Stimmen (gut 85?% gegen knapp 15?% fur die flamischen Parteien).

Sprachliche Gemeinschaften

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Die Politikfelder Kultur , Sprache , Bildung und Teile des Sozialwesens fallen in Belgien nicht in die Zustandigkeit der Regionen, sondern in diejenige der Gemeinschaften .

Die franzosischsprachigen Einwohner der Region Brussel-Hauptstadt gehoren zur Franzosischen Gemeinschaft Belgiens und werden durch die COCOF ( Commission communautaire francaise ; dt. Franzosische Gemeinschaftskommission) vertreten, die niederlandischsprachigen Einwohner gehoren zur Flamischen Gemeinschaft und werden durch die VGC ( Vlaamse Gemeenschapscommissie , dt. Flamische Gemeinschaftskommission) vertreten. Beide Kommissionen (COCOF und VGC) sind Teil der GGC (Gemeenschappelijke Gemeenschapscommissie) /COCOM ( Commission communautaire commune ; dt. Gemeinsame Gemeinschaftskommission), der vereinigten Versammlung beider Gemeinschaftskommissionen. In Brussel existieren deshalb viele Institutionen des Bildungswesens und des Kulturlebens doppelt, einmal franzosischsprachig und einmal niederlandischsprachig, in der Zustandigkeit der jeweiligen Gemeinschaft. Brussel beheimatet auch eine Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG), eine Außenstelle des Ministeriums der DG .

Eine eigene regionale Brusseler Identitat, wie sie in den Regionen Flandern und weniger stark in Wallonien besteht, hat sich reaktiv und in Abgrenzung auch in Brussel entwickelt.

 
Stadtwappen von Brussel

Die Region Brussel-Hauptstadt hat eine eigene Regierung und ein eigenes Regionalparlament . Die Regierung besteht aus einem Ministerprasidenten und vier Ministern, zwei von jeder Sprachgemeinschaft. Das Brusseler Regionalparlament zahlt 89 Sitze ? 72 fur die Franzosischsprachigen und 17 Sitze fur die Niederlandischsprachigen. Fur sprachliche und institutionelle Angelegenheiten haben beide Sprachgruppen ein Vetorecht (wie auch im belgischen Parlament).

Internationale Organisationen

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In Brussel haben eine Vielzahl von internationalen Organisationen ihren Hauptsitz.

Europaische Union

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Sitz der Europaischen Kommission

Die wichtigsten Institutionen der Europaischen Union haben ihren Sitz im Europaviertel Leopold in Brussel. Neben der Europaischen Kommission als zentrales Verwaltungsorgan der EU sind auch das Europaische Parlament und der Rat der Europaischen Union hier vertreten. Daruber hinaus werden hier die EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs sowie des EU-Kommissionsprasidenten im Rahmen des Europaischen Rates abgehalten.

Die Europaische Verteidigungsagentur EDA, welche fur die Koordination der Militarbeschaffungspolitik in der EU zustandig ist, hat ebenfalls ihren Sitz in Brussel. Daneben sind die Exekutivagentur fur Bildung, Audiovisuelles und Kultur , die Exekutivagentur des Europaischen Forschungsrates , die Exekutivagentur fur kleine und mittlere Unternehmen , Exekutivagentur fur die Forschung und die Exekutivagentur fur Innovation und Netze hier vertreten. Auch die beratenden Organe der EU, der Europaische Wirtschafts- und Sozialausschuss und der Europaische Ausschuss der Regionen sitzen in Brussel.

Die Europaische Freihandelsassoziation (EFTA) unterhalt ein Sekretariat und eine Uberwachungsbehorde, diese Institutionen sind hier aufgrund der Nahe zur EU-Kommission angesiedelt, um gemeinsame Vereinbarungen und Verhandlungen zu fuhren.

Weitere Organisationen

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Neben den Institutionen und Organen der Europaischen Union haben weitere wichtige internationale Organisationen ihren Hauptsitz in Brussel. Als bedeutendster nicht europaischer Akteur gilt hier die NATO, deren Hauptquartier in Brussel liegt. Das Generalsekretariat der Benelux-Union sitzt ebenfalls in Brussel.

Wirtschaft

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Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europaischen Union ausgedruckt in Kaufkraftstandards erreichte die Region Brussel-Hauptstadt 2006 einen Index von 233,3 (EU-27?=?100), den dritthochsten Wert in der Europaischen Union . [20] Im Jahre 2017 betrug die Arbeitslosenquote 14,8?%. Die Region Brussel-Hauptstadt hatte damit eine hohere Arbeitslosigkeit als alle Provinzen Belgiens. [21]

Die Europaischen Institutionen sowie der Sitz des NATO-Hauptquartiers sind der Grund, dass sich viele internationale Großunternehmen sowie Interessensverbande und Lobbyistenburos in Brussel niedergelassen haben. Auch Landerburos, Kulturinstitute und Botschaften aus aller Welt bringen eine große Kaufkraft nach Brussel. Die weltweite Presse ist stark vertreten.

Brussel ist das Zentrum des gut ausgebauten belgischen Autobahnnetzes . Die Autobahnen   ,   ,   ,   ,   ,   (im Gegenuhrzeigersinn) laufen strahlenformig nach Brussel. Brussel besitzt hauptsachlich zwei Straßenringe:

  • als erstes den außeren Autobahnring Ring   , der großzugig um das stadtische Gebiet Brussel fuhrt und fast ausschließlich als Autobahn ausgebaut und teilweise untertunnelt ist;
  • sowie den inneren Straßenring Het kleine Ring ? La petite ceinture (?der kleine Gurtel‘), der auf dem ehemaligen Verlauf der Stadtmauer um das Stadtzentrum, aufgrund seiner Form auch Pentagon genannt, umlauft. Um auf dem inneren Ring schneller vorwartszukommen, ist er, neben der breit ausgebauten Straße als Schnellstraße untertunnelt und mit Zufahrten an allen oberirdisch liegenden Kreuzungen versehen.

Vom   verlaufen die Sonnenautobahn   , die Flughafenautobahn   und die Ardennautobahn   bis in die Stadt hinein. Wichtige Nationalstraßen sind die N1, N2, N21, N3, N4, N5, N6, N7, N8 und N9, die alle das Zentrum mit dem restlichen Belgien verbinden. Die Hauptstraßen wurden haufig an großen Kreuzungen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen untertunnelt. Ein weiteres Beispiel fur die zahlreichen Tunnel ist der Tunnel Reyers von der Autobahn      im Osten der Stadt in das EU-Viertel.

 
Internationale Hochgeschwindigkeitszuge in Brussel

In Brussel gibt es neben einer großen Anzahl kleinerer Stationen folgende drei große Bahnhofe: Brussel-Nord , Brussel-Central und Brussel-Sud , die miteinander durch eine Nord-Sud-Tunnelstrecke verbunden sind. Zugreisende aus dem Ausland kommen meist am Sudbahnhof an, wo Verbindungen aus Paris, Amsterdam, Koln, Frankfurt (mit dem Thalys , TGV oder ICE ) und London ( Eurostar ) bestehen. Der Bahnhof Bruxelles-Luxembourg abseits der Nord-Sud-Haupttunnelstrecke war ursprunglich zur Anbindung der EU-Institutionen vorgesehen und wird nach der Renovierung immer mehr von der allgemeinen Bevolkerung angenommen.

Innerhalb der Region Brussel-Hauptstadt gibt es folgende Bahnhofe, die auf Fahrscheinen zusammen als ?Zone Bruxelles Agglo“ bezeichnet werden:

  • Berchem-Ste-Agathe, Bockstael, Boitsfort, Boondael, Bordet, Bruxelles-Central, Bruxelles-Chapelle, Bruxelles-Congres, Bruxelles-Midi, Bruxelles-Nord, Bruxelles-Luxembourg, Bruxelles-Schuman, Delta, Etterbeek, Evere, Forest-Est, Forest-Midi, Haren, Haren-Sud, Jette, Meiser, Merode, Moensberg, Saint-Job, Schaerbeek, Uccle-Calevoet, Uccle-Stalle, Vivier d’oie/Diesdelle und Watermael.

Offentlicher Nahverkehr

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Eingang der Brusseler Metrostation De Brouckere vor der Neugestaltung des Platzes

Dem offentlichen Nahverkehr dienen vier Metro- , drei Premetro -, 17 Tram -, 57 Bus und 11 Nachtbuslinien. [22] Alle Haltestellen tragen ? sofern sie abweichende Bezeichnungen in den beiden Sprachen haben ? jeweils einen Namen in Franzosisch und Niederlandisch. Betreiber des Nahverkehrsnetzes ist die Gesellschaft fur zwischengemeindlichen Verkehr zu Brussel (STIB/MIVB).

Die Brusseler Metro (U-Bahn) besteht aus den vier Linien 1, 2, 5 und?6, die in dieser Streckenfuhrung seit April 2009 in Betrieb sind. [23] Der im Zuge dieses Projektes ausgebaute Westbahnhof (Gare de l’Ouest/Weststation) dient nun als Umsteigestation fur alle vier Linien und in der S-Bahnlinie S?10 der S-Bahn Brussel . Daneben gibt es sogenannte Premetro-Strecken (Nummern 3, 4 und 7) ? Straßenbahnlinien, die teilweise unterirdisch gefuhrt werden. Die wichtigste dieser Strecken ist die Nord-Sud-Achse zwischen dem Nordbahnhof und dem Sudbahnhof.

Hinzu kommen weitere Straßenbahn - und Buslinien, die den Großraum erschließen. Ein Nachtverkehrsnetz existiert in Brussel ? abgesehen von der Nachtbuslinie N71?? nur an Wochenenden. Hier verkehren 17 sogenannte ?Noctis“-Nachtbuslinien im gesamten Stadtgebiet (kein Nachtzuschlag mehr). Taxis sind relativ teuer.

Personen zwischen 18 und 24 Jahren und ab 65 Jahren mit Wohnsitz in Brussel werden fur symbolische 12 Euro pro Jahr befordert. [24]

Das Umland der Region Brussel-Hauptstadt, zu dem auch der Flughafen in Zaventem zahlt, wird zurzeit von der Staatsbahn SNCB/NMBS durch die S-Bahn Brussel erschlossen. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen und der Staus auf den Straßen Brussels Herr zu werden, wurde dieses Netz am 13. Dezember 2015 in Betrieb genommen, vorher verkehrten ausschließlich veraltete Vorortbahnen.

Der Hafen von Brussel ist mit 7,5 Millionen Tonnen Umschlag einer der großten Belgiens. Uber den Meereskanal Brussel-Schelde ist er mit der Schelde und damit mit dem Hafen von Antwerpen und der Nordsee verbunden. Uber den Kanal Charleroi-Brussel ist er mit Wallonien verbunden.

Gemeinden der Region Brussel-Hauptstadt

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Die 19 Brusseler Gemeinden sind zwar im administrativen Sinne unabhangig voneinander, bilden allerdings ein zusammenhangendes Stadtgebiet, weshalb man sie mit Stadtteilen vergleichen kann (siehe auch Liste mit Karte ).

Brussel-Stadt

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Atomium in Laeken/Laken

Die bekannteste und wichtigste Gemeinde der Region ist die Stadt Brussel. Hier findet man die bekanntesten Sehenswurdigkeiten. Im Pentagon, dem Stadtkern, befinden sich das Quartier Royale mit vielen Museen und dem Konigspalast sowie das Quartier du Centre mit dem Grand Place, vielen Galerien, Restaurants und Bars, den Fressgassen, der Borse, Manneken Pis. Im Quartier des Sablons finden sich viele kleine Restaurants, Hotels und die gotische Kirche Notre Dame du Sablon. Im Quartier des Marolles finden in regelmaßigen Abstanden Wochen- und Antiquitatenmarkte statt.

Des Weiteren befindet sich hier der Justizpalast und der Place Polaert, welcher einen Uberblick auf die Unterstadt Brussels bietet. Das Luxusviertel um die zum Brusseler Stadtgebiet gehorende Louisenallee, das zum Flanieren und Shoppen einladt, trennt die Gemeinde Ixelles/Elsene in zwei Teile.

 
Lage des Europaviertels in der Region Brussel-Hauptstadt
 
Das Europaische Parlament
(aus Sicht der Gemeinde Etterbeek)

Wichtige Gebaude des EU-Viertels sind das Berlaymont-Gebaude , in dem die Europaische Kommission ihren Hauptsitz hat, das Justus-Lipsius-Gebaude , dem Sitz des Rates der Europaischen Union und das Europaische Parlament . Im EU-Viertel befindet sich die monumentale Skulptur Einheit in Frieden . Viele Botschaften und Interessensvertretungen haben außerdem ihren Sitz in diesem Viertel.

Zur Stadt Brussel gehoren auch die Stadtteile Laeken/Laken , in dem sich das Atomium und das konigliche Schloss befinden, und Neder-Over-Heembeek im Nordwesten sowie Haren im Norden, ebenso wie der Bois de la Cambre/Ter Kamerenbos und die Verbindungsallee zwischen diesem Stadtwald und der Innenstadt, die Avenue Louise, die Ixelles in zwei Bereiche zerschneidet.

Anderlecht

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Anderlecht liegt im Sudwesten Brussels und ist im Ausland besonders durch den Fußballverein RSC Anderlecht bekannt. Das Constant-Vanden-Stock-Stadion liegt auf dem Gebiet der Gemeinde. Außerdem erwahnenswert ist die Sint-Guido-Kirche . Ansonsten ist die Gemeinde von Wohngebieten gepragt.

Auderghem/Oudergem

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Die ehemalige Abtei Val Duchesse/Herzoginnental

Auderghem hat Anteil am großen Brusseler Stadtwald, dem Sonienwald . Am Waldrand liegt die ehemalige Abtei Rotes Kloster, eine weitere ehemalige Abtei ist Herzoginnental im gleichnamigen Park. In den 1950er Jahren wurden die Romischen Vertrage weitgehend in der ehemaligen Abtei Val Duchesse/Hertoginnental ausgearbeitet.

Berchem-Sainte-Agathe/Sint-Agatha-Berchem

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Die Gemeinde liegt am westlichen Rand Brussels. Das Gemeindegebiet beginnt unmittelbar hinter der Nationalbasilika des Heiligen Herzens auf dem Koekelberg, die damit der wichtigste Orientierungspunkt ist, ohne jedoch selbst zur Gemeinde zu gehoren. Zentrum der Gemeinde ist der Albert-Schweitzer-Platz an der Chaussee de Gand/Gentse Steenweg, einer Ausfallstraße nach Nordwesten.

Etterbeek

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Die Kirche Saint-Jean-Berchmans in Etterbeek

Etterbeek liegt im Osten des Stadtzentrums von Brussel. Sehenswert sind die Boulevards (unter anderem die Prachtstraße Avenue de Tervuren/Tervurenlaan), der Triumphbogen im Jubelpark, die Jugendstil-Wohnviertel. Etterbeek grenzt an das benachbarte Europaviertel. Etterbeek beherbergt nicht zuletzt aufgrund seiner unmittelbaren Nachbarschaft zum Europaischen Viertel eine Vielzahl von Vertretungen und Kommissionsdienststellen. Allerdings gibt es in Etterbeek wenige große administrative Burogebaude. Die ursprungliche Bausubstanz und der Charme der Gemeinde konnten somit bewahrt werden. Auf dem Jourdanplatz (Place Jourdan) befinden sich zahlreiche Cafes, eine der bekanntesten Frittenbuden der Region und Restaurants sowie ein angesehener Markt. Einkaufsmoglichkeiten sind vor allem im Bereich Avenue de la Chasse/Jachtlaan zahlreich vorhanden.

Durch Evere fuhrt die wichtige Ausfallstraße Chaussee de Louvain/Leuvensesteenweg sowie der Flughafenzubringer Boulevard Leopold III/Leopold III-laan, an dem sich das Hauptquartier der NATO befindet. In Evere liegt außerdem der großte Friedhof der Gesamtstadt.

In Evere befand sich auch das letzte Freibad Brussels, das als "Solarium d'Evere" 1934 eroffnet wurde und trotz eines Rekordbesuchs noch am 12.?Juni 1976 dann zwei Jahre spater als letztes Freibad Brussels schloss. [25]

Forest/Vorst

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In Forest/Vorst liegen zwei große Parkanlagen, der Parque de Forest/Park van Vorst und der Parque de Duden/Dudenpark, die Abtei St. Dionys und ein Audi -Werk.

Ganshoren

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Ganshoren liegt im Nordwesten der Region. Das kleine Gemeindegebiet ist fast vollstandig bebaut, großere Grunflachen sind der Schlosspark Rivieren und der Konig-Balduin -Park im außersten Norden der Gemeinde. Sehenswert sind das Schloss von Rivieren und die Sumpfe von Ganshoren.

Ixelles/Elsene

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Blick uber Ixelles/Elsene

Die Gemeinde liegt im Sudosten der Stadt Brussel. Das Gemeindegebiet ist zweigeteilt, weil die mitten durch Ixelles/Elsene verlaufende Prachtstraße Louisenallee (Avenue Louise oder Louizalaan) zur Stadt Brussel gehort. Der Name Elsene entstammt einer Bezeichnung des Dorfes Elsele und bedeutet so viel wie Erlenheim (Else fur Erle). Das afrikanisch anmutende Viertel Matonge rund um das Namener Stadttor ist fur seinen multikulturellen Charme bekannt, dessen Ursprung sich im Maison Africaine findet, dem ehemaligen Studentenwohnheim fur kongolesische Studenten. Vor allem in der Rue de la Longe Vie/Lang Levenstraat entfaltet sich abends das afrikanische Nachtleben.

In den fruhen 2000er Jahren kam Matonge wegen Krawallen und Kriminalitat als Problemzone zeitweilig in Verruf. Das Boondaelviertel, zwischen den beiden Universitatscampus der ULB und VUB gelegen, gilt als studentisches Szeneviertel und ist ebenso lebhaft wie das multikulturelle Viertel Flagey. Der Umbau seines zentralen Platzes Eugene Flagey hat das Viertel aufgewertet.

Im eher burgerlichen Kastanienviertel an der Place du Chatelain/Kasteleinsplein findet man uberdurchschnittlich viele Restaurants gehobener Klasse, Biolebensmittelladen, Buchereien und Kunstladen. Das Leopoldsviertel und der Bahnhof Brussel-Luxemburg gehoren teilweise zu Ixelles/Elsene, ebenfalls einige der gleich hinter dem Bahnhof stehenden Gebaude des Europaischen Parlaments . Durch seine Nahe zu den Europaischen Institutionen ist Ixelles/Elsene eine beliebte Wohngegend fur junge Mitarbeiter und Praktikanten der Institutionen und Verbande geworden.

Obwohl das Gemeindegebiet uberwiegend stadtisch bebaut ist, gibt es einige Walder und große Parkanlagen (Poelbos, Laarbeekbos, Dielegem, Konig-Balduin -Park). Am Konig-Balduin-Park befindet sich das große Heilig-Herz-Kloster. In Jette liegt außerdem die Universitatsklinik der Freien Universitat Brussel, das UZ Brussel , eines der großten Krankenhauser der Gesamtstadt.

Koekelberg

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Landesweit bekannt ist die auf dem gleichnamigen Hugel stehende Basilique Nationale du Sacre-Cœur , eine der großten Kirchen der Welt. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und steht am Ende einer monumentalen Straßenachse. Vor der Basilika befindet sich der Elisabethpark.

Molenbeek-Saint-Jean/Sint-Jans-Molenbeek

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Die Gemeinde liegt unmittelbar westlich der Brusseler Altstadt (Porte de Flandre/Vlaamsepoort), von dieser durch den Charleroi -Kanal getrennt. Hauptstraße der Gemeinde ist die am Flamischen Tor (Porte de Flandre/Vlaamsepoort) beginnende Chaussee de Gand/Gentse Steenweg. Der Rathausplatz ist Fußgangerzone und Mittelpunkt der Gemeinde, die eher wie ein Innenstadtbezirk und nicht wie eine selbstandige Kommune wirkt.

Die Bevolkerung von Sint-Jans-Molenbeek hat einen hohen Anteil vor allem marokkanischer Einwanderer . Im Edmond-Machtensstadion tragt der Fußballverein FC Molenbeek Brussels Strombeek seine Heimspiele in der Division?1B aus. Der Verein entstand aus der Fusion der Clubs KFC Strombeek und RWD Molenbeek.

Saint-Gilles/Sint-Gillis

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Hallepoort

In Saint-Gilles/Sint-Gillis liegt der Brusseler Sudbahnhof (Gare de Bruxelles-Midi/Brussel-Zuidstation), der wichtigste Bahnhof der Stadt. Am heute noch erhaltenen, jedoch klassizistisch-romantisch weitgehend verfremdeten ehemaligen Stadttor nach Halle (Porte de Hal/Hallepoort) beginnt die Chaussee de Waterloo/Waterloose Steenweg, die Hauptgeschaftsstraße von Saint-Gilles/Sint-Gillis, die in den weltbekannten Vorort im Suden Brussels fuhrt. Hier steht auch die Kirche, die der Gemeinde den Namen gab. Sehenswert sind weiter das Rathaus und die Jugendstil -Wohnviertel.

Saint-Josse-ten-Noode/Sint-Joost-ten-Node

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In Saint-Josse-ten-Noode/Sint-Joost-ten-Node liegen der von Hochhausern (darunter ein World Trade Center genanntes) umgebene Brusseler Nordbahnhof und der Botanische Garten (Le Botanique/Kruidtuin) am Schaarbeeker Tor, zu dem auch ein Kulturzentrum gehort. Die Gemeinde hat Anteil an der reprasentativen Konigstraße, die vom koniglichen Stadtschloss nach Schaerbeek/Schaarbeek verlauft.

St. Joost-t-N ist gemessen am Durchschnittseinkommen der ansassigen Bevolkerung die armste Gemeinde Belgiens. Zudem hat keine andere Gemeinde Belgiens einen so hohen Allochthonenanteil wie St. Joost-t-N. Der Burgermeister Jean Demannez sagte 2003, dass nur noch 20?% der Bevolkerung einen belgischen Großvater hat. [26] Der offizielle Anteil an Auslandern liegt jedoch bei 33?% (Januar 2008), da die meisten Allochthonen die belgische Staatsburgerschaft angenommen haben. NPData schatzt den tatsachlichen Allochthonenanteil anhand von Wahlergebnissen auf 98?% (2006). [27]

Sehenswurdigkeiten sind die neobarocke St. Joostkirche von 1865, das Charlier-Museum, der fruhere Bahnhof an der Chaussee de Louvain/Leuvensesteenweg von 1885, welcher denkmalgeschutzt ist und heute eine Begegnungsstatte fur Jazzmusiker namens Jazz Station beherbergt. In der Gemeinde stand zwischen 1960 und 2001 das sogenannte Rogierzentrum, [28] entworfen durch den Architekten Jacques Cuisenier. [29] Der gigantische Komplex war einst Symbol des Nachkriegsmodernismus, wurde jedoch nach seiner Verwahrlosung abgerissen. Zwischen 2002 und 2006 entstand an derselben Stelle das Hauptquartier der Dexia Bank . Dieses Gebaude erstrahlt nachts in verschiedenen Farben. Teilweise konnen Passanten per SMS Grußmeldungen an die Hauserwand senden.

Schaerbeek/Schaarbeek

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Einer der zahlreichen Tunnel in Brussel
 
Die typische architektonische Vielfalt Brussels

Die Geburtsstadt von Jacques Brel ist bekannt fur ihre außergewohnlich gut erhaltenen Jugendstil -Wohnviertel mit herausragenden Bauten wie dem 1893 von Victor Horta gebauten Maison Autrique (Chaussee de Haecht/Haachtsesteenweg). Sehenswert ist der Josaphatpark, eine 1904 angelegte englische Gartenanlage mit Stadion, Spielwiesen, kleinem Zoo, Anlagen fur Bogenschießen, Minigolf und vielen kunstlerischen Skulpturen aus verschiedenen Epochen. Vom Park aus kann man eine gute Sicht auf Brussel genießen. Architektonisch interessante Gebaude sind außerdem das Kulturzentrum Les Halles , die Daillykaserne und die romanisch-byzantinische Marienkirche. Der RTBF-Fernsehturm Tour Reyers in Schaarbeek misst 89?Meter. [30]

Uccle/Ukkel

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Die Gemeinde hat Anteil am sudlichen Stadtwald, dem Foret de Soignes/Zonienwoud, die an ihn angrenzenden Wohngebiete gehoren zu den vornehmsten der belgischen Hauptstadt. Hier besitzen viele reiche Personlichkeiten ihre Villen auf riesigen, teilweise parkahnlichen Grundstucken. Zu den bekannten Einrichtungen in Uccle/Ukkel zahlen die Konigliche Sternwarte ( Observatoire royal de Belgique ), das Konigliche Meteorologische Institut sowie Einrichtungen der Universitat Luttich .

Watermael-Boitsfort/Watermaal-Bosvoorde

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Die Gemeinde ist ein beliebter Wohnstandort und liegt am Foret de Soignies/Zonienwoud, dem Stadtwald im Suden Brussels.

Woluwe-Saint-Lambert/Sint-Lambrechts-Woluwe

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Woluwe-Saint-Lambert/Sint-Lambrechts-Woluwe ist vorwiegend eine Wohngemeinde mit hohem Auslanderanteil, insbesondere aus EU-Landern. Im Osten der Gemeinde befindet sich die medizinische Fakultat nebst Universitatsklinik Saint-Luc der Universite catholique de Louvain . Viele High-Tech-Unternehmen, Radio und TV-Stationen (z.?B. RTL) haben sich in der Gemeinde angesiedelt. Das 2006 eroffnete Wolubillis ist das neue Kulturzentrum der Gemeinde, dessen Theater fast 500 Zuschauern Platz bietet. Einkaufsmoglichkeiten befinden sich in der Avenue Georges Henri/Georges Henrilaan und im Woluwe Shopping Centre.

Einige der Hauptachsen der Gemeinde sind nach beruhmten belgischen Staatsmannern benannt, so z.?B. nach Broqueville und Hymans . Die Linkedemuhle (Lindekemale) am Woluwebach, erstmals erwahnt 1129, ist eine besondere Sehenswurdigkeit der Gemeinde, ebenso wie das neoklassizistische Malouschloss 1776 und der Spatzenhof Hof ter Musschen nahe dem Bach. Die romanische St. Lambertikirche mit Turm aus dem 12.?Jahrhundert und das im Art-deco -Stil der 1930er Jahre gebaute Gemeindehaus sind weitere architektonische Besonderheiten.

Woluwe-Saint-Pierre/Sint-Pieters-Woluwe

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Mit dem Woluwepark besitzt die Gemeinde eine der großten Grunanlagen in ganz Brussel. An der Avenue de Tervueren/Tervurenlaan befindet sich das Brusseler Museum fur Stadtverkehr, eine Sammlung alter Straßenbahnen. Fur die deutschsprachige Bevolkerung der Region Brussel bestehen zwei Kirchen, eine evangelische und eine romisch-katholische , in diesem Ort, der damit das kulturelle Zentrum der Deutschen in Brussel ist.

Kultur und Sehenswurdigkeiten

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Panorama-Ansicht der Grand-Place bei Nacht
Panorama-Ansicht des Jubelparks mit Triumphbogen

Sehenswurdigkeiten

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Manneken Pis
 
Der Konigliche Palast
 
Die Brusseler Borse

Zu den Hauptsehenswurdigkeiten der Stadt Brussel zahlen

Die Art-deco-Basilika Sacre-Cœur befindet sich auf dem Gebiet der Brusseler Gemeinde Koekelberg .

Das Konig-Baudouin-Stadion , ehemals Heysel-Stadion , ist eine Konzert- und Wettkampfstatte mit 50.000 Sitzplatzen. Hier ereignete sich 1985 die Katastrophe von Heysel mit 39 Toten und uber 400 zum Teil Schwerverletzten: Englische Hooligans fielen uber italienische Fußballfans her und losten eine Massenpanik aus.

 
Das Opernhaus La Monnaie

Zum großen Kulturangebot Brussels gehoren viele Theater sowie das Opernhaus La Monnaie und Museen aller Art ? von den Koniglichen Museen der Schonen Kunste uber das Militarmuseum bis zum Comicmuseum und dem Judischen Museum von Belgien . Brussel verfugt ebenfalls uber ein großes Musikangebot von Musikbars uber Konzerthallen bis hin zu Technoclubs.

Die Haupthauser der Gemalde- und Skulpturensammlungen der Koniglichen Museen der Schonen Kunste befinden sich am Kunstberg , darunter das Museum fur Alte Kunst, das Museum fur Moderne Kunst, das Fin-de-Siecle Museum sowie das dem belgischen Maler des Surrealismus Rene Magritte gewidmete Magritte Museum . Die Sammlungen umfassen uber 20.000 Gemalde, Zeichnungen und Skulpturen vom 15. bis zum 21.?Jahrhundert, u.?a. von flamischen Kunstlern wie Pieter Bruegel , Peter Paul Rubens oder Jacob Jordaens . [31] Die Sammlung des Musikinstrumentenmuseums umfasst etwa 8000 Instrumente. Das BELvue Museum befasst sich mit der Gegenwart und der Vergangenheit Belgiens, wahrend sich das Stadtmuseum am Grand-Place der Entwicklung von Brussel von der Grundung bis heute widmet. Das Horta Museum zeigt Leben und Wirken des belgischen Jugendstil -Architekten Victor Horta sowie zahlreiche Objekte seiner Zeit. Das Museum fur Naturwissenschaften beherbergt u.?a. eine umfangreiche Sammlung von Dinosauriern. Im Jubelpark befinden sich das Musee Royal de l’Armee , das Musee Art et Histoire der Koniglichen Museen fur Kunst und Geschichte mit prahistorischen, islamischen, agyptischen, griechischen und romischen Sammlungen sowie die Autoworld mit einer Ausstellung uber die Entwicklung der belgischen Automobilindustrie und einer umfangreichen Oldtimer-Sammlung. Die Fernostlichen Museen mit chinesischen und japanischen Sammlungen befinden sich in Laken . Im Jahr 2016 eroffnete mit dem MIMA ein neues Museum fur zeitgenossische Kunst . [32] Seit 2017 offnet das Haus der Europaischen Geschichte im Leopoldpark seine Turen.

Wechselnde Ausstellungen, Lesungen, Theater- und Tanzvorfuhrungen zeigt das BOZAR .

 
Das Jugendstil -Gebaude des Musikinstrumentemuseums

Das Stadtbild im Zentrum wird von flamischen Burgerhausern gepragt. Im Straßenbild besonders auffallig ist der Jugendstil , zum Beispiel in den Bauten des Brusseler Architekten Victor Horta . In der Blutezeit des Jugendstils schossen in Brussel neue Vorstadte aus dem Boden. Die Architektur der Viertel Schaerbeek , Etterbeek , Elsene und Saint-Gilles ist besonders sehenswert. Ein weiteres Beispiel des Brusseler Jugendstils ist das in der Avenue de Tervueren 281 gelegene Palais Stoclet vom Wiener Architekten Josef Hoffmann . Die modernen Gebaude im Quartier Leopold oder Espace Nord runden das Bild ab.

In der Stadt gibt es von jeher eine große Kunstlerszene. Der beruhmte belgische Surrealist Rene Magritte verbrachte hier die langste Zeit seines Lebens. Heute kann man das Haus, in dem er rund die Halfte seiner Bilder malte, besichtigen ( Rene Magritte Museum ) und ganz in die surrealistische Welt des Malers eintauchen.

Brussel gilt aber auch als Hauptstadt des Comics: In Deutschland am bekanntesten sind Lucky Luke , Tim und Struppi , Cubitus , Gaston und das Marsupilami . Im Rahmen des Parcours BD wurden graue Hauserwande quer durch die Stadt mit riesigen Bildern belgischer Comic-Helden bemalt. [33] Außerdem wurden Metrostationen von Kunstlern gestaltet. Im Centre Belge de la Bande Dessinee verbinden sich zwei kunstlerische Leitmotive Brussels, denn dieses nationale Comicmuseum ist im ehemaligen, 1906 errichteten und ebenfalls von Victor Horta entworfenen Jugendstil-Kaufhaus Waucquez untergebracht.

Daneben beschaftigt sich zudem das Museum of original figurines mit europaischen und amerikanischen Comichelden.

Gastronomie

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Rue des Bouchers, die ?Fressgasse“
 
Brusseler Torte

Das gastronomische Angebot umfasst rund 1800 Gaststatten mit einer Vielzahl hochklassiger Lokale. Neben den klassischen Restaurants gibt es eine unuberschaubare Anzahl von Cafes, Bistros sowie das ubliche Angebot internationaler Fastfood-Ketten. Die Cafes ahneln eher Kneipen mit einem Bier- und kleinem Speisenangebot, Kaffeehauser im deutschen Verstandnis sind die Salons de The . Ebenfalls weit verbreitet sind die Brasserien, die meistens eine große Anzahl Biersorten und typische nationale Gerichte anbieten.

Sowohl Pommes frites als auch Waffeln werden in Brussel auch an Straßenstanden verkauft. Die bekannten belgischen Biersorten wie Hoegaarden , Jupiler , Stella Artois , die Brusseler Bierspezialitat Geuze und das Kirschbier Kriek sind uberall in der Stadt erhaltlich. Die belgische Kuche zeichnet sich durch die Verbindung der franzosischen Kuche mit der eher deftigen flamischen Kuche aus. Kulinarische Spezialitaten Brussels sind besonders Belgische Waffeln (Gaufres) und Miesmuscheln (meist als ? Moules-frites “ mit Pommes frites serviert). Die ?Brusseler Torte“ wurde nach der Hauptstadt benannt ? eine aufwendige Torte mit zweierlei Boden, Biskuitrollen -Rand und cremiger Beerensahne in der Mitte. Die Stadt ist eine Hochburg der Schokoladen - und Pralinen -Hersteller mit Traditionsunternehmen wie Leonidas , Godiva oder Neuhaus .

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Einzelnachweise

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  1. Population ? Evolution annuelle. (XLSX; 59,5?kB) Institut Bruxellois de Statistique et d’Analyse, 10.?Juli 2019, abgerufen am 22.?November 2019 (franzosisch).
  2. Amenagement du territoire et Immobilier ? Occupation du sol. (XLSX; 122?kB) Institut Bruxellois de Statistique et d’Analyse, 10.?April 2019, abgerufen am 22.?November 2019 (franzosisch).
  3. Einen Uberblick uber die Vergleichszahlen bietet die Liste deutscher Gemeinden, nach der Bevolkerungsdichte geordnet
  4. Wie zijn wij. Abgerufen am 26.?Dezember 2022 (niederlandisch).
  5. Resident population in European cities, 1.?Januar 2012. Eurostat ? GISCO, Juni 2015. Auf EC.Europa.eu, abgerufen am 5.?Januar 2019.
    Landkarte von Europa: Brussel (hellblauer Punkt = 1?3 Millionen Einwohner), stark von kleineren Nachbarsignaturen uberlagert sudlich von Antwerpen (gruner Punkt = 0,5?1 Million Einwohner).
  6. Belgien ? Hauptstadt: Brussel. Uberblick. Stand: November 2018. Auf Auswaertiges-Amt.de, abgerufen am 5.?Januar 2019.
    1,2 Millionen Einwohner innerhalb der 19 Gemeinden, welche die Region Brussel-Hauptstadt bilden, im Großraum Brussel knapp 3 Millionen Einwohner (Stand 2018).
  7. Metropolregionen Datenbank. Eurostat. Auf EC.Europa.eu, abgerufen am 5.?Januar 2019.
    Eine Auswahl von Tabellen zum Anklicken.
  8. Population ? Evolution annuelle. Institut Bruxellois de Statistique et d'Analyses, Juni 2020, abgerufen am 5.?August 2021 (franzosisch).
  9. a b c d Konigliches Meteorologisches Institut von Belgien: KMI - Klimaatnormalen te Ukkel. Konigliches Meteorologisches Institut von Belgien, abgerufen am 19.?Juni 2021 .
  10. Eberhard Gresch: Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung. 4., uberarbeitete Auflage. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02260-1 , S. 197 bis 200
  11. Paul Diepgen , Heinz Goerke : Aschoff /Diepgen/Goerke: Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Gottingen/Heidelberg 1960, S. 52.
  12. John Horne , Alan Kramer : Deutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit , S. 59.
  13. Kriegstagebuch , S.?1164/65.
  14. Jean-Marie Binst: Grote pogrom in Marollen herdacht. 29.?August 2017. Auf Bruzz.be (niederlandisch), abgerufen am 5.?Januar 2019.
  15. a b Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 180.
  16. Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 177
  17. Zit. n.: Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 177f.
  18. Christoph Driessen: Geschichte Belgiens. Die gespaltene Nation. Regensburg 2018, S. 178.
  19. Martin Blumenson: Chapter XXXII: Towards the Heart of Germany. In: United States Army in World War II. European Theater of Operations ? Breakout and Pursuit, S.?686. Auf ibiblio.org (englisch), abgerufen am 5.?Januar 2019.
  20. Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF; 360 kB).
  21. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5.?November 2018 .
  22. Professionnels. Abgerufen am 28.?Juni 2022 .
  23. Planung der MIVB/STIB 2009 (franzosisch)
  24. Season tickets and Renew. STIB-MIVB, abgerufen am 30.?Mai 2024 (englisch).
  25. Ken Lambeets: Handen aan de schop Brussel deze week, Ausgabe 1470 vom 16. April 2015, Seiten25
  26. Jean Demannez, Interview vom 24. November 2003 ( Memento vom 5. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today )
  27. Non-Profit Data. Abgerufen am 28.?Dezember 2017 .
  28. Saint-Josse-ten-Noode: Centre international Rogier, Place Charles Rogier 10?15. In: Region de Bruxelles-Capitale: Inventaire du Patrimoine Architectural. Auf IrisMonument.be (franzosisch), abgerufen am 21.?November 2019.
  29. Bart Sibiel: That time we… Took a closer look at the local legacy of architect Jacques Cuisinier. ( Memento des Originals vom 2. Februar 2019 im Internet Archive )  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/thewordmagazine.com In: Neighbourhood live. 28.?Januar 2016. AufTheWordMagazine.com (englisch), abgerufen am 21.?November 2019.
  30. Reyerstoren. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 27.?November 2021 ; abgerufen am 27.?November 2021 .  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.emporis.de
  31. Museums. The Royal Museums of Fine Arts of Belgium, abgerufen am 3.?Mai 2020 (englisch).
  32. About. MIMA Museum, abgerufen am 3.?Mai 2020 (englisch).
  33. Brussel wie gemalt in: Die Welt vom 20. Juni 2009

Koordinaten: 50°?51′? N , 4°?22′? O