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Heimliches Geld, heimliche Liebe

Aus Wikipedia
Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.
Daten
Titl: Heimliches Geld, heimliche Liebe
Goddung: Posse mit Gesang in Drey Acten
Originalsproch: Deutsch
Autor: Johann Nestroy
Literarische Voarlog: Au Jour le Jour von Frederic Soulie
Musi: Carl Binder
Eascheinungsjoar: 1853
Uaauffiahrung: 16. Marz 1853
Oat vo da Uaauffiahrung: Carltheater in Wean
Oat und Zeid vo da Handlung: (kane Augab'n, nach'n Text kaunn a Weana Vuastadt aug'numma wea'n)
Personen
  • Herr von Makler [1] , Speculant [2]
  • Hortensia , seine Frau
  • Frau von Larminger , Kupferschmiedemeisterin, Witwe
  • Marie , ihre Stieftochter
  • Herr von Flau , deren Vormund
  • Peter Dickkopf , vormals Kramer [3]
  • Casimir Dachl , sein Stiefsohn, Kupferschmiedgeselle im Hause der Frau v. Larminger
  • Franz Glimmer sein Neffe, Kupferschmiedgeselle (w.o.)
  • Pemperer , Werckfuhrer (w.o.)
  • Leni , seine Tochter, Kochinn (w.o.)
  • Jacob , Kupferschmiedgeselle (w.o.)
  • Nazl , Kupferschmiedlehrling (w.o.)
  • Theres , Wirtschafterin (w.o.)
  • Frau Korbl , Krautlerin, [4] Witwe
  • Gottfriedl , ihr Sohn
  • Pfanzer , Hausmeister
  • Regerl , sein Weib
  • Dorothe, Nettl , Kochinnen
  • Bittmann , ein Hausarmer [5]
  • Staub , Comptoir [6] -Diener bey Herrn v. Makler
  • Niklas , Bedienter bey Herrn v. Makler
  • ein Notar
  • erste, zweyte, dritte Kochin
  • Kupferschmiedgesellen

Heimliches Geld, heimliche Liebe is a Posse mit Gesang in Drey Acten vom Johann Nestroy . Des Stuckl is 1853 vafasst und aum 16. Marz von dem Joahr als Benefizvuastollung fua'n Dichta sowa zum eascht'n Moi aufg'fuaht wua'n. Es is scho bei dera Easchtvuastollung duachg'foi'n und drum scho nach da zweit'n Auffuahrung aum naxt'n Tag aus'n Spuiplan g'strich'n wua'n.

Inhoit [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

Der rachsuchtiche ehemaliche Krauma Dickkopf intregiat, luagt und betruagt, um daduach oll'n Leut'n des Goid aus'n Sack zum ziach'n. Ea spuit in bedauansweat'n oid'n Mau, weul a Mitleid erreg'n mechtat:

?So a G'schaft lass ich mir g'fall'n; Geld und Rache ? was kann sich ein guter, armer Greis mehr wunschen!“ (I. Act, 5 te  Scene) [7]

Da Makler und da Flau woi'n de Marie aun an Flau sein Buam vaheirat'n, obwoi de in' Franz valiabt is. Da Dickkopf foischt Briaf', um in Casimir sei hamliche Liabschaft mit da Leni zum zastoa'n und eahm aun de reiche Kupfaschmiedin Larminger zum vakupp'ln. Aussadem sagt a, da oide Larminger hattat eahm vua sein Tod um an Lotterieg'winn betrog'n, was ausnauhmsweis sogoa stimmt. Da schlaue Casimir eakennt schließli des beese G'spui vom Dickkopf, eafoaht aa no von da untaschlaganan Eabschaft von seina Muada, und kaunn daduach olle Intrig'n aufdeck'n:

?Von Ihnen wird niemand sagen ?das ist ein Verbrecher!‘ sondern ?das ist ein Narr!‘ ? 's wird heißen: ?die Entwendung war zu plump, mein Himmel, er is alt und schwachsinnig ? was macht man mit ihm? ? sperr'n wir'n halt ?‘ [in Narrenthurm] [8] “ (III. Act, 22 ste  Scene) [9]

Zum Schluss hat da Dickkopf ausg'spuit ? eahm bleibt nix von sein hamlich'n Goid, ea muass si mit seina hamlich'n Liab, da Krautlarin Korbl, z'fried'n gebn:

?Von allen meinen Planen bleibt nichts als eine Krautlerin.“ (III. Act, 28 ste  Scene) [10]

Weaksg'schicht' [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

In Nestroy sei letzt's Stuckl Kampl is bereits a Joahr z'ruck g'leg'n, wia'r a des Weak zua'r Auffuahrung bracht hat. A Vualag is von eahm net g'naunnt wua'n, so dass eascht vuile Jahrln spata in Nestroy sei Quoi'n festg'stoit wea'n hat kenna. Es woa da Roman Au Jour le Jour (Von Tag zu Tag) vom Frederic Soulie (1800?1847), in 27 Fuatsetzungan vom 28. Dezemba 1843 bis zum 10. Februar 1844 in dera Parisa Tageszeidung Journal des Debats , [11] und 1844 daunn ois Buach easchienan. [12] Es hat zwaa Uwasetzungan ins Deitsche aus' gleich'n Joahr geb'n; ob da Nestroy ane davau kennt oder den Text sowa uwasetzt hat, kaunn nimma festg'stoit wea'n. Tatsach is, dass da Dichta duachaus seine franzosesch'n Vualag'n sowa uwasetz'n hat kenna, aa woa'r a von de Schwiarichkeit'n net g'schreckt, an Krimenauroman, dea wo de Gschicht Tag fua Taag dazoiht, ois Poss'n zum dramatesia'n.

Uaschprungli hat da Nestroy ois Tit'l Rache oda Racher im eascht'n Entwuaf vameakt. Da Roman hat eahm aa wenicha'r ois Vualag fua de Buhnanfassung dient, sundan eha ois freie Ideen-Fundgruab'n. Des untaschiedliche Publekum bei'm Feuilleton (Großbuagatum und niadara Ad'l) und bei da Vuastadtposs'n hat si in Nestroy seina Andarung von de Roi'n zeigt: de Herr'n von Makler und von Flau vatret'n des bessare Buagatum, de Frau von Larmingen, de Marie, da Pemperer, da Franz, da Casimir, da Dickkopf, da Korbl, da Pfanzer und de Leni 's Klaabuagatum und in Haundweakastand, da Bittmann de untaste Schicht. De Roman-G'soischaft is gleichmaßich ohne Staundesuwaschreitungan, de von da Poss'n wesentli vuischichticha, Staundesuwaschreitungan wea'n net ois unmegli g'sehg'n. Aa da Salaun ois Schauplatz vom Roman wiad in Nestroy seina Poss'n in Vuazimma, B'suachazimma, Hausmastawauhnung, Kabinett und klaane Neb'nraum' aufteuit.

Da Nestroy hat in Casimir Dachl, da Wenzel Scholz in Peter Dickkopf, da Alois Grois in Pemperer und de Elise Zollner dem sei Tochta Leni g'spuit. [13]

Des eig'nhandiche Manuskript vom Nestroy mit Korrektuavameak is vuahaund'n, es foih't da drin des Couplet mit'n Monolog vom I. Act, 16 te  Scene. [14] Des Couplet, 's Auftrittsliad vom Casimir, gibt's in ana b'sundan Haundschrift in zwaa zaschnittane und wieda z'saummpasste Stuckln. [15]

De eig'nhandiche Partetua vom Carl Binder is vaschoi'n, es exestiat nua'r a Abschrift von ana fremd'n Haund fua's Couplet vom II. Act, 6 te  Scene. [16]

Zeidungskritik [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

De Aufnauhm' duach's Publekum und de Kritik woa recht ungunstich. De Grind' dafua woa'n a g'andate Eistollung zua Voiksbuhne, da Waund'l vom G'schmack, de Konkurrenz duach aundare Untahoitungsmeglichkeit'n, wia beispuisweis da Ziakus, und de gaunz aundare Sicht auf'n Untaschied zwisch'n ?lusticha“ Poss'n und ?eanst'n“ Voiksstuckl. Des letztare Problem zeigt si stoak in da negativ'n Aufnauhm von da Scholz-Roi'n ois Peter Dickkopf, wo'r a beesoaticha Charakta gleichzeitich hamuavoi auf de Buhne kumma soitat. Drum is aum 17. Marz des Stuckl z'weg'n da schlecht'n Aufnauhm' bei da Easchtauffuahrung nach nua zwaa Auffuahrungan wieda aus'n Spuiplan g'numma wua'n.

Der Wanderer hat aum 17. Marz 1853 (Nr. 124) g'schrieb'n:

?Die Schwierigkeiten der modernen Volksbuhne treten nie deutlicher hervor, als wenn es sich zeigt, wie selbst die routiniertesten, mit allen Wechselfallen des dramatischen Lebens langst vertrauten Dichter, wie Nestroy, selbst nicht immer mit Sicherheit den gewohnten Erfolg zu fesseln vermogen.“ [17]

Des Fremden-Blatt (Nr. 65) vom gleich'n Tag woa'r eb'nfois unfreindlich und hat sogoa ?das scharfste Verdammungsurtheil“ (Zitat) gengan Direkta Carl Carl ausg'sproch'n, weu dea'r aun da missgluckt'n Auffuahrung de Hauptschuid tragat. Der Humorist (Nr. 63) vom Nestroy sein Feind Moritz Gottlieb Saphir hat de Vuastollung a ?klagliches Ereignis“ (Zitat) g'nennt und dazua aum 18. Marz (Nr. 64) g'maant:

?Herrn Nestroys neues Stuck: ?Heimliches Geld, heimliche Liebe‘ ist vielleicht das schwachste Erzeugniß, welches aus der Feder dieses sonst so beliebten und gewandten Autors hervorging. […] die Composition dieser Handlung steht jedenfalls tief unter der Kritik.“ [17]

A schoafe Kritik aun da Zeichnung von de haund'lnd'n Peasaunan is in dem Artikel deitli g'macht wua'n:

?Ein so unvergleichlicher Ausbund von alberner Schlechtigkeit, wie Herr Scholz [Dickkopf] ihn diesmal reprasentiert, kann unter keiner Bedingung komisch behandelt werden. […] Gegenuber seinem entarteten Stiefvater reprasentiert Herr Nestroy [Casimir] weder die Ehrlichkeit noch die Pfiffigkeit, noch tragt er die heitere Laune eines guten Gewissens zur Schau; er stellt eine durch und durch nichtige Gestalt dar, ohne Kern und ohne Leben […]“ [17]

Spatare Fachkritik [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

Bei da Barbara Rita Krebs is zum les'n, dass Heimliches Geld, heimliche Liebe zu de funf aum aagst'n duachg'foillanan Stuckln vom Nestroy zoiht, de via'r aundan warat'n Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus (1834), Eine Wohnung ist zu vermiethen in der Stadt (1837), Nur Ruhe! (1843) und Die lieben Anverwandten (1848) g'wes'n. [18]

De Frau Krebs stoit fest, dass in Nestroy sei schoafe Kritik aun ana G'soischaft, in dera si ollas ums Goid draht, des Publikum direkt troff'n hat. De damois in de Vuastadttheata hauptsachli vatretanan Grupp'n woa'n de Großbuaga und de Goidaristokratie ? des ?afache Voik“ hat si de g'stieganan Koat'npreis' kaum meah leist'n kenna ? und de hau'm si duachaus z' Recht ois Zui von dera Kritik g'sehg'n. Des G'fuih woa'r außadem duach de realistische Doastollung so groß, dass ?ein Empfinden von Komik [sich] quasi von selbst verbot“ (Zitat). Dea des Publekum aussadem storata Punkt woa de Besetzung von da negativ'n Hauptfigua von dem Stuckl, in Peter Dickkopf, de Vakoaparung von olle schlecht'n Eig'nschaft'n von dera G'soischaftsschicht und dea wurat ausg'rechn't vom Publekumsliabling Wenzel Scholz g'spuit. Da Nestroy woa'r in soichane Roi'n scho fruacha zum sehg'n g'wes'n (beispuisweis da Rochus Dickfell in Nur Ruhe! ), owa'r in Scholz woittat ma nua'r ois hoamlos'n Untahoitungs-Komika auf da Buhne daleb'n. [19]

Text [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

Literatua [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

  • Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. Johann Nestroy, sein Leben. Societats-Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7973-0389-0 , S. 335?336.
  • Fritz Brukner/Otto Rommel: Johann Nestroy, Samtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe. achter Band, Verlag von Anton Schroll & Co., Wien 1926, S. 1?128, 520?555.
  • Jurgen Hein (Hrsg.): Johann Nestroy; Stucke 32. In: Jurgen Hein/Johann Huttner/Walter Obermaier/W. Edgar Yates: Johann Nestroy, Samtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Jugend und Volk, Wien/ Munchen 1993, ISBN 3-224-16909-5 .
  • Barbara Rita Krebs: Nestroys Misserfolge: asthetische und soziale Bedingungen. Diplom-Arbeit, Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien, Wien 1989.

im Netz [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

Beleg [ Werkeln | Am Gwentext werkeln ]

  1. Makler = Vamittla in Goid- und Haund'lssach'n; sschaug bei   Franz Funk: Das Buchlein von den Geldkupplern, Zubringern, Unterhandlern, G'schaftelbergern, Maklern oder Sensalen . Wien 1848 ( Volltext in da Google Buachsuach).
  2. Speculant = ana, dea wo si z'weg'n an hoch'n Gewinn in unsichare G'schaft' eilasst
  3. Kramer = (Leb'nsmitt'l-)Klaahandla
  4. Krautlerin = weanarisch fua G'miashandlarin, de wo daumois in Wean aa Dienstbot'n vamittelt hau'm
  5. Hausarmer = in Wean woa des daumois a Bedla, dea wo net offentlich bed'lt hat, sundan von Private untastutzt wua'n is
  6. comptoir = franzosesch: Buro-, Kass'n- oder G'schaftszimma
  7. Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 11.
  8. Narrenthurm = schaug bei Narrenturm
  9. Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 95.
  10. Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 102.
  11. Eitrag im franzoeschsprachig'n Artikel ?Journal des debats“
  12. Inhoitsaugab von dem Roman in Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 114?118.
  13. Faksimile vom Theatazedl in Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 270.
  14. Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, Signatur I.N. 33.427.
  15. Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, Signatur I.N. 213.821 und 94.314.
  16. Musiksammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek, Signatur s.m. 8485.
  17. 17,0 17,1 17,2 Jurgen Hein: Johann Nestroy; Stucke 32. S. 178?181.
  18. Barbara Rita Krebs: Nestroys Misserfolge. S. 9?10.
  19. Barbara Rita Krebs: Nestroys Misserfolge. S. 98?99.