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Zwang
    Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT  DAS=29.02.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen  Mail: sekretariat@sgipt.org _

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    Willkommen in unserer Abteilung Abstrakte Grundbegriffe aus den Wissenschaften (Analogien, Modelle und Metaphern für die allgemeine und integrative Psychologie und Psychotherapie sowie Grundkategorien zur Denk- und Entwicklungspsychologie),
    hier speziell zum Thema:

    Zwang

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zwang heißt eine vielfältige und vieldeutige sowohl alltägliche als auch existenzielle Erfahrung, die passiv erfahren und erlebt, aber auch aktiv ausgeübt werden kann (von Personen, Institutionen, Umwelt und Natur). Erlebter Zwang heißt in seiner Kernbedeutung all das, wo man relativ zu seinen Mitteln nichts machen kann, was man, ob man will oder nicht, aushalten muß. Zwang ist in diesem Sinne der Gegensatz zur Freiheit, zur Möglichkeit der Wahl. Aufgrund der Vielfalt der Zwänge erscheint es sinnvoll, Unterscheidungen zu treffen:
     

    • Natürliche Zwänge: Naturgesetze als (absolute) Zwänge
      • Ökologische Zwänge
    • Juristische Zwänge: Recht und Gesetz als Zwang
    • Soziologische (gesellschaftliche) Zwänge: Sitte, Brauch, Gewohnheiten
    • Ethisch-moralische Zwänge (innere Normen, Gebote, Verbote, Gewissen)
    • Politische Zwänge (Rücksicht auf Wahltermine, Umfragen)
    • Pädagogische Zwänge: Erziehung als Zwang
    • Sogenannte Sachzwänge, die aus Zielvorgaben resultieren
    • Biologische Zwänge (z.B. Unausweichlichkeit von Sterben und Tod)
    • Psychologische Zwänge (Begrenzung durch Potential, Prägung, Sozialisation)
    • Psychopathologische Zwänge: Zwangsneurose, Zwanghafte Persönlichkeit, Zwangshandlungen, Zwangsgedanken, Sucht als Zwang
    • Ökonomische Zwänge (abhängig von den Rahmenbedingungen)


    Anmerkung: Absolute und objektive Zwänge gibt es nur wenige für Menschen:

    • Sterben und Tod (Gewißheit des Todes).
    • Ausscheiden.
    • Schlafen.
    • Atmen.
    • Autonome biologische Grundfunktionen.


    Aus der Tatsache, daß Menschen die Nahrung verweigern, z.B. auch in einen Hungerstreik treten können, kann man schließen, daß die Nahrungsaufnahme kein echt absoluter und objektiver Zwang mehr ist. Essen und trinken wird man also nur als "bedingte Zwänge" unter "Normalbedingungen" ansehen können. Hierzu gehören auch alle anderen Grundbedürfnisse (Schutz, Bewegung, Betätigung, Leistung, Ruhe und Erholung, Erhaltung der Gesundheit und Unversehrtheit, Fortpflanzung, Sexualität, Beziehung, Partnerschaft, Kontakt, Kommunikation, Spiel, Schmuck, Sinngebung).

    Setzt man also bestimmte Bedürfnisse oder Wünsche als Zielvorgaben, so ergeben sich hieraus u.U. eine ganze Menge Sachzwang-Folgen", etwa, wer nicht verhungern will, muß sich um Nahrung kümmern oder Menschen haben, die dies für ihn tun, wie das für alle Menschen in der Kleinkindzeit notwendig ist. Ein Kleinkind kann ohne Mutterfigur en, die für es sorgen, es betreuen und pflegen nicht überleben. Überspitzt kann man sagen: ein Säugling und Kleinkind ist zwanghaft auf eine sorgende, betreuende und pflegende Muttterfigur (was auch ein Vater, ein Opa oder jemand zunächst Fremder sein kann [ 1 , 2 ]) angewiesen.

    Bei genauerer Betrachtung der Zwänge im Leben ergibt sich eine gewisse merkwürdige und paradoxe Einsicht: Es gibt weit mehr und weniger "Zwänge" als man gemeinhin denkt.



    Mutterfigur . Mütterliche, d.h. sorgende, pflegende, betreuende Funktionen sind nicht an wirkliche Mütter oder weibliche Personen gebunden. John Bowlby sprach daher in seinen berühmten Arbeiten zur Bindungstheorie auch korrekt von Mutterfiguren .



    Änderungen


    Wird gelegentlich überarbeitet - Anregungen und Kritik erwünscht

    Querverweise
    Überblick: Abstrakte Grundbegriffe aus den Wissenschaften
    Konzepte der Geschäftsunfähigkeit in Psychologie und Psychopathologie.
     * Die fünf Gurndhaltungen im Leben * Lenken *
    Wissenschaft in der IP-GIPT


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  ( DAS ). Zwang . Abstrakte Grundbegriffe aus den Wissenschaften: Analogien, Modelle und Metaphern für die allgemeine und integrative Psychologie und Psychotherapie sowie Grundkategorien zur Denk- und Entwicklungspsychologie. I nternet P ublikation - G eneral and I ntegrative P sycho t herapy   IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/gb/zwang.htm
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korrigiert: 29.02.04 irs