History:
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Aus Radiokatalog Band 1:
Am 10. Mai 1924 erhalt Stuttgart einen MW-Rundfunksender mit 0,25 kW Leistung. Gegen Ende 1924 ubernimmt der Fotokaufmann mit Radio-Fotohandelsgeschaft, Hugo Mezger, die Wurtembergische Radio-Gesellschaft mbH, Stuttgart. Sie ist 1923 durch Ferdinand Hammer und Fritz Muller gegrundet (24.1.1924 Registereintrag), doch schon konkursreif.
Noch 1924 bringt Wega den R IIa auf den Markt und mit dem R IIIa einen Batterieempfanger, der spater wegen seiner eleganten Aufmachung im Berliner Reichsmuseum zur Ausstellung kommt. Der Apparat verbleibt dort bis zur Zerstorung des Museums, da sein geschlossener Aufbau als Steilpult mit ovalem Sichtfenster als sehr fortschrittlich gilt.
Metzger kauft Mitte der 20er Jahre die Suddeutsche Radio-Zentrale Willi Diettrich [6-171]. 1926 ubernimmt er den Markennamen Wega (nach dem Stern Wega) als Firmennamen [607713].
Wegen dem Gleichstrom-Lichtnetz von Stuttgart sind erste Netzempfanger fur Gleichstrom vorgesehen, wobei eine interne oder externe Gluhlampe als Vorwiderstand dient. Erst ab 1936 fabriziert Wega auch Superhets. Den Anfang bilden die ≪Super-Koffer WSK≫ und ≪Phono-Super-Koffer WSKP≫. 1937 folgen diverse Heim-Super. Dabei prasentiert Wega z.B. Modell 648 von 1938 mit den Aussagen: ≪Ein vollwertiger Sechskreis-Super zum bisherigen Preis eines Zweikreisers!≫ und folgert dann ≪Warum uberhaupt Super? - Hand in Hand mit der Zunahme von Zahl und Energie der Sender in allen Landern wachsen die Schwierigkeiten im Fernempfang. Insbesondere werden an die Trennscharfe des Empfangsgerates die hochsten Anforderungen gestellt. Hier kann, wie die Erfahrungen in der ganzen Welt zeigen, nur der Super auf die Dauer das Feld behaupten≫.
Wie wahr, doch erst gegen Ende der 30er Jahre kommt Wega mit dieser Erkenntnis, mindestens funf Jahre zu spat.
Trotz den Spruchen ≪Die Welt im Heim durch Wega 648W≫ oder ≪Der Wega-Super 648W ist eine Sensation≫ gelingt es dem Unternehmen nie, eine grossere Bedeutung zu erlangen. Wenn eine heutige Radioprospekt-Sammlung im Umfang von 30 nur Deutschland enthaltende 7-cm-Ordnern voll Unterlagen fur Wega nur einen Prospekt und vier Bedienungsanleitungen enthalt, kann die Firma nicht viel Direktwerbung bei den Handlern betrieben haben. Die Firma musste so relativ klein bleiben. Mitte 1939 beschaftigt das Unternehmen ca. 250 Personen [664905].
Wahrend den Kriegsjahren kann Wega neben der Kriegsproduktion auch Exportgerate bauen. Trotz mehrfacher Bombentreffer bleibt der Schaden gering; 1946 entsteht ein Wega-Allstrom-2-Kreisempfanger, der eine Stuckzahl von gegen 15'000 erreicht. Nun fuhrt Dr. Motte, der Schwiegersohn von Hugo Mezger und Mitinhaber der Firma den noch immer in Familienbesitz befindlichen Betrieb.
Nach der Wahrungsreform baut Wega einen Allstrom-1-Kreiser (213GW) im Holzgehause und einen 6-Kreis-4-Rohren-Allstromsuper (864GW) im Bakelitgehause.
1949 hat der 4-Kreis-Allstromsuper ≪Regina≫ besonderen Erfolg.
1952/53 bezieht Wega den Fabrikneubau in Fellbach.
Trotz diesem relativ langen Bestand der Firma entwickelt Wega bis 1950 nur gut 80 Rundfunkempfanger, gewinnt in den 50er- und 60er Jahren aber dennoch etwas mehr Bedeutung, was eine gute Dokumentation der Gerate durch Schaltplane unterstreicht.
Dann zeigt sich folgender Endspurt:
1965 lasst Wega Steuergerate mit Rohren/Transistor-Bestuckung im Design-Look entwicklen. Hartmut Esslinger gestaltet die Apparate. Ende der 60er Jahre ist Verner Panton fur das Design verantwortlich.
1972 produziert Wega auch in der fruheren Akkord-Kofferradiofabrik in Herxheim.
1975 kauft eine Tochtergesellschaft der Sony Corp. in Tokio den Betrieb. Jetzt kommen die Innereien aus Japan, doch stoppt Wega Horfunkgerate schon 1979 mit dem Technik-High-End-Modell ≪Lab Zero≫. Ab 1980 heisst die Produktions-GmbH Sony-Wega [6-172].
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