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Test Smart #3 Brabus: Wie sportlich ist das elektrische SUV-Coupe? - kicker
Motorsport

Test Smart #3 Brabus: Wie sportlich ist das elektrische SUV-Coupe?

Test, Infos, Daten, Preis

Smart #3 Brabus: Wie sportlich ist das vollelektrische SUV-Coupe?

Smart #3 Brabus: Diese Farbe heißt "Photon Orange Metallic".

Smart #3 Brabus: Diese Farbe heißt "Photon Orange Metallic". Hersteller

Was er ist:

Ein vollelektrisches SUV-Coupe, abgeleitet vom Smart #1 . Gemessen an dem, was sich im kollektiven Automobilbewusstsein als "ein Smart" festgesetzt hat, tritt der #3 als ziemlich stattlicher Kerl auf. Kein zweisitziger Ultra-Mini also, sondern ein familientauglicher Funfsitzer, der sich auf 4,40 Meter Lange streckt und den Smart #1 somit um 13 Zentimeter ubertrifft. Der Brabus ist das sportliche Topmodell der Baureihe. Wer sich auskennt, weiß: Brabus aus Bottrop beschaftigt sich damit, insbesondere Mercedes-Modelle zu veredeln. Das fuhrt wiederum zu den Besitzverhaltnissen bei Smart. Die Marke ist ein Joint Venture zwischen Mercedes-Benz und der chinesischen Geely-Holding, zu der auch Volvo, Polestar und Zeekr gehoren. Deshalb sind Smart #1 und #3 - die ubrigens beide in China produziert werden - auch eng mit dem Volvo EX30 , dem Polestar 3 und dem Zeekr X verwandt.

Der Name #3 soll wohl cool klingen, man spricht ihn "Hashtag 3" aus. Weil Smart von #1 gleich auf #3 weitergezahlt hat, bleibt dazwischen eine Lucke, in die sich der #2 schieben wird - ein zweisitziger Kleinstwagen, mit dem der Smart Fortwo letztlich doch wieder einen legitimen Nachfolger bekommt.

Wie er aussieht:

Der Smart #3 wirkt sportlicher und muskuloser als der #1, das coupehaft abgeschragte Dach steuert ein schickes Quantum Eleganz bei. Die Kombination macht sich gut und bringt es ganz nebenbei auf einen aerodynamisch vorteilhaften cW-Wert von 0,27. Zu danken ist die Windschlupfigkeit unter anderem den bundig versenkten Turgriffen, die automatisch ausklappen, wenn sich der Fahrer respektive die Fahrerin mit dem Schlussel nahert. Speziell das Brabus-Modell schmuckt sich mit einem Dachspoiler, rot lackierten Bremssatteln, 20-Zoll-Leichtmetallradern, Lauflichtblinkern, Begrußungsleuchten mit Logo-Projektion und einem großen Warmeschutz-Panoramaglasdach, das allerdings nicht geoffnet werden kann.

Smart #3 Brabus

Kennzeichen E: Auch der Brabus-Smart fahrt vollelektrisch. Hersteller

Wie er eingerichtet ist:

Schon gestaltet, aufgeraumt, bis auf ein paar Hartplastik-Details hochwertig und ansonsten konsequent digitalisiert. Das bedeutet, dass die allermeisten Funktionen uber den großen, bunt bebilderten Zentralbildschirm angesteuert werden, einschließlich der Einstellung der Außenspiegel, was man doch lieber physisch gelost gesehen hatte. Es lohnt sich, den Zeitaufwand zu betreiben, um die Moglichkeiten der zahlreichen Untermenus kennenzulernen, uber die sich beispielsweise die Rekuperationsintensititat und die Position des Head-up-Displays verandern lasst, eine Laderoutenplanung erstellt oder die Batterieladung zu begrenzen ist sowie Software-Updates gesucht und durchgefuhrt werden konnen. Dank einer unlangst erfolgten Aktualisierung funktioniert die Smartphone-Anbindung via Apple CarPlay oder Android Auto inzwischen kabellos.

Das System arbeitet erfreulich reaktionsschnell, anstelle eines Fuchses fahrt im Brabus ein netter Gepard als assistierender Avatar mit. Und noch mehr Brabus-Spezialitaten gibt es: Das "B", das auf dem Touchscreen als Home-Button dient, das mit griffigem Microfasermaterial bezogene Lenkrad, und ganz viel Rot an Ziernahten, Sicherheitsgurten und den dicken B-Logos, die auf den Kopfstutzen prangen.

Smart #3 Brabus

Cockpit: Zentrales Bedienelement ist der große Touchscreen. Hersteller

Wie viel Platz er hat:

Den Fondpassagieren kommt zugute, dass ihren Fußen kein storender Mitteltunnel im Weg ist, auch die Kopffreiheit fallt besser aus, als wir angesichts der abfallenden Dachlinie zunachst geargwohnt haben. Anders als beim Smart #1 lasst sich die Rucksitzbank leider nicht langs verschieben, sodass sich die Variabilitat des Kofferraums auf Umklappen der Rucksitzlehnen beschrankt, aus 370 Litern Fassungsvermogen werden dann 1160. Praktisch: Unter dem Ladeboden versteckt sich zusatzlicher Stauraum, zudem kann die trennende Platte herausgenommen und sogar auf eine strapazierfahig beschichtete Seite gewendet werden. Eher unpraktisch: Um die Gepackraumabdeckung herausnehmen zu konnen, mussen erst die Rucksitzlehnen flachgelegt werden. Zusatzlichen Platz - beispielsweise fur die Ladekabel - bietet ein 15-Liter-Frunk unter der Fronthaube. Die Heckklappe offnet und schließt serienmaßig sensorgesteuert elektrisch.

Was ihn antreibt:

Mit 315 kW/428 PS und einem Drehmoment von 543 Newtonmetern ist der Brabus der starkste Smart #3 - und gleichzeitig der einzige mit Allradantrieb. Der ergibt sich daraus, dass zusatzlich zum Heck- ein Frontmotor verbaut ist, der 115 kW/156 PS zur Gesamtleistung beitragt. Die Antriebsbatterie - Lithium-Ionen-NMC (Nickel-Mangan-Cobalt) - besitzt eine Kapazitat von 66 kWh, davon nutzbar sind 62 kWh.

Die zivileren Modellvarianten Pro+ und Premium beschranken sich auf Hinterradantrieb und 200 kW/272 PS. Auch das Basismodell "Pro" fahrt diese Antriebsleistung auf, nutzt aber eine andere Batterie mit lediglich 49/47 kWh Kapazitat und gunstigerer Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie (LFP).

Smart #3 Brabus: Elektrisches SUV-Coupe mit Sportabzeichen

Wie er sich fahrt:

So, wie es die aufgebotenen Pferdestarken erwarten lassen und wie es sich fur den Namen "Brabus" geziemt: Ganz schon sturmisch, sportlich und fahrspaßaktiv namlich. Vorm Durchdrucken des Fahrpedals kann es nicht schaden, einmal tief durchzuatmen, denn die Spurtstarke im speziellen Brabus-Fahrmodus - zu dem auch eine Launch-Control gehort - ist mehr als nur beherzt. Ungeachtet seiner Masse von 1,9 Tonnen pfeilt der schnelle Stromer in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, damit liegt er gleichauf mit einem Porsche Taycan 4. Bei 180 km/h schiebt die Software einen Riegel vor. Der Allradantrieb druckt die Antriebskrafte schnell und gut kontrollierbar auf die Straße, die Bremsen verzogern ebenso prompt wie verlasslich. Wer es - was der Regelfall sein durfte - weniger ausgelassen angeht, wird die Cruiser-Qualitaten zu schatzen wissen, die sich in Ruhe an Bord und friedlichem Federungskomfort auch auf derangiertem Asphalt manifestieren.

Zuruck auf Start: Um den Smart #3 in Fahrbereitschaft zu versetzen, braucht es keinen Druck auf einen Startknopf, es genugt, auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen und den Getriebewahlhebel am Lenkrad in Position "D" oder "R" zu ziehen. Das ist bequem. Gut gefallen hat uns auch, dass der (vorgeschriebene) Geschwindigkeitswarner, der sich schon bei geringfugigster Tempo-Uberschreitung beschweren muss, schnell wieder Ruhe gibt. Weniger sinnstiftend fanden wir hingegen, dass der Adaptivtempomat nur bis 150 km/h arbeitet und der "Pilot Assist" mit Lenkunterstutzung lediglich bis 130 km/h. Die Rekuperationsintensitat wiederum gehort zu den Features, die umstandlich uber den Touchscreen eingestellt werden mussen, das Maximum ist der sogenannte s-Pedal-Modus, der fast das sogenannte One-Pedal-Driving ermoglicht, bei dem das Fahrzeug ohne Betatigung der Bremse zum Stillstand kommt.

Wie weit er mit einer Akkuladung kommt:

Die WLTP-Norm stellt 415 Kilometer in Aussicht. Bei maßvoller Vorgehensweise und im Eco-Modus haben wir knapp uber 400 Kilometer geschafft, realistisch im wirklichen Leben sind etwa 350. Schopft man die Moglichkeiten des leistungsstarken Antriebs intensiver aus, muss man damit rechnen, schon nach etwa 250 Kilometer wieder eine Ladesaule ansteuern zu mussen.

Smart #3 Brabus

An der Stromtankstelle: Wechselstrom (AC) wird mit bis zu 22 kW bezogen, die Schnellladeleistung (DC) liegt bei maximal 150 kW. Hersteller

Wie viel er verbraucht:

Wir zitieren wieder die Norm, die von 17,6 kWh/100 km spricht. Nach unserer Sparrunde mit hohem Stadtanteil notierten wir sogar nur 16,9 kWh. Im Mix waren es - Ladeverluste inklusive - 19,7 kWh.

Wie er ladt:

Wechselstrom (AC) dreiphasig und mit bis zu 22 kW. Das ist loblich, denn so geht das Laden auch an der - zumeist innerortlichen - Standard-Ladestation fix vonstatten. Viele Konkurrenten beschranken sich hier auf 11 kW. Gleichstrom (DC) aus der Schnellladesaule wird mit maximal 150 kW verarbeitet, im Idealfall ist der Akku binnen einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent Ladestand zu bringen. Wird der Ladepunkt ins Navigationssystem eingegeben, erfolgt automatisch eine Vorkonditionierung der Batterie, das hilft, den Ladevorgang zu beschleunigen.

Wenn das Fahrtziel außerhalb der Reichweite liegt, wird dies mit einer roten Prozentangabe - minus 186 Prozent etwa - sichtbar gemacht. In diesem Fall kann man sich nach Ladegeschwindigkeit und Steckertyp filterbare Ladestationen entlang der Strecke anzeigen lassen und diese der Route als Wegpunkte hinzufugen.

Was er bietet:

Der Smart #3 Brabus ist schon ab Werk sehr gut ausgestattet, einzig variieren lasst sich nur noch die Farbe. Serienmaßig sind unter anderem Panorama-Glasdach, elektrisch verstell-, beheiz- und beluftbare Vordersitze, Zweizonen-Klimaautomatik, 360-Grad-Kamera, Head-up-Display, Navigationssystem, Beats-Soundsystem mit 13 Lautsprechern, Anhanger-Stabilitats-Assistent, adaptiver Fernlichtassistent, Totwinkelerfassung, Adaptivtempomat mit Stop-and-Go-Funktion, Verkehrszeichenerkennung und Warmepumpe.

Smart #3 Brabus

Farbenfroh: Sicherheitsgurte und Brabus-Signet in Rot. Hersteller

Was er kostet:

Ab 50.990 Euro. Laut Smart-Homepage wird noch bis zum 30.06.2024 ein als "smart Pramie" bezeichneter Sondernachlass in Hohe von 3285 Euro gewahrt.

Was wir meinen:

Der Smart #3 Brabus dokumentiert, dass sportlich-leistungsstarker Elektroantrieb auch abseits der Supersportwagen-Gilde moglich ist. Sofern man es nicht ubertreibt mit dem Power-Stromern, wird das Kriterium der Langstreckentauglichkeit erfullt, der Nutzbarkeit im Alltag ist zudem das gute Platzangebot zutraglich. Bei der Bedienbarkeit waren in mancherlei Hinsicht kurzere Wege wunschenswert, die nicht in Untermenus fuhren. Als Schnappchen kann der Brabus-Smart zwar nicht durchgehen. Doch angesichts der umfangreichen Ausstattung - Allradantrieb inklusive - erscheint sein Preis gerechtfertigt.

Ulla Ellmer

Datenblatt Smart #3 Brabus

Antrieb: Elektro, Eingang-Reduktionsgetriebe, Allrad

Max. Leistung: 315 kW/428 PS

Max. Drehmoment: 584 Nm

Batterietyp: Lithium-Ionen-NCM (Nickel-Cobalt-Mangan)

Batteriekapazitat: 66 kWh brutto, 62 kWh netto

Ladeanschluss: Typ 2, CCS

Ladeleistung: AC 3-phasig bis 11 kW, DC bi 150 kW

Hochstgeschwindigkeit: 180 km/h (abgeregelt)

Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 3,7 sec

Reichweite WLTP: 415 km

Normverbrauch WLTP kombiniert: 17,6 kWh/100 km

Testverbrauch: 19,7 kWh/100 km

CO2-Emission: 0 g/km

Energie-Effizienzklasse: A0

Lange: 4,40 m

Breite: 1,84 m ohne, 2,05 m mit Außenspiegeln

Hohe: 1,56 m

Sitzplatze: 5

Gepackraum: 370 - 1160 l plus 15 l (?Frunk“)

Leergewicht: 1910 kg

Zulassiges Gesamtgewicht: 2360 kg

Zuladung: 450 kg

Anhangelast: 750 kg ungebremst, 1600 kg gebremst

Reifengroße: 245/40R20

Versicherungs-Typklassen: 18 (HP), 21 (TK), 25 (VK)

Preis: Ab 50.990 Euro