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Olympe de Gouges

     

Olympe de Gouges

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Menschenrechte

Frauenrechte

Olympe de Gouges (1748-1793)

" Abhold jeglicher Intrige, jenseits aller Parteien, deren leidenschaftliche Kampfe Frankreich gespalten haben, bahnte ich mir einen neuen Weg; mich nur auf meine eigenen Augen verlassend, nur meiner inneren Stimme gehorchend, bin ich den Torichten entgegengetreten, habe die Niedertrachtigen angegriffen und mein ganzes Vermogen der Revolution geopfert ."

Olympe de Gouges wurde 1748 in Montauban nahe Toulose in Sudfrankreich als Marie Gouze geboren, sie war kleinburgerlicher Herkunft. Obwohl genauso klug wie schon, wurde ihre Intelligenz nicht gefordert: Sie konnte schlecht lesen und schreiben, als Sudfranzosin beherrschte sie franzosisch nur mangelhaft und diktierte spater alle ihre Werke Sekretaren.

Trotz ihres mehrfachen Makels des "falschen" Geschlechts, der "falschen" Herkunft und der schlechten Erziehung, ohne Vermogen, Witwe, gab sich Marie Gouze mit dem ihr vorherbestimmten Leben nicht zufrieden. Sie zog mit einem reichen Transportunternehmer ins vorrevolutionare Paris, wo sie sich den schoner und aristokratischer klingenden Namen "Olympe de Gouges" gab und Kontakt zu den gebildeten Kreisen, den kulturellen Zirkeln und Salons suchte. Sie lebte von Unterhaltszahlungen ihrer Liebhaber, und die Verleumdungen, sie sei eine Hure, nahm sie in Kauf, um ihren Traum zu verwirklichen: Sie wollte Schriftstellerin werden.

Olympe de Gouges versuchte ihren Lebensunterhalt als Theaterautorin zu bestreiten. Jahrelang kampfte sie um die Auffuhrung ihrer Stucke in dem konservativen, dem Konig unterstellten Theater Comedie Francaise. Bereits eines ihrer ersten Stucke wurde in Paris zu einem Politikum. In "L´Esclavage des Negres" prangerte sie die Sklaverei in den Kolonien an. Bereits nach drei Vorstellungen ließ der Burgermeister von Paris das Stuck wieder absetzen. In den Zeitungen wurde de Gouges verhohnt.

Erbittert schrieb sie: " Warum diese unerschutterliche Voreingenommenheit gegen mein Geschlecht? Und warum sagt man, wie ich es habe laut sagen horen, daß die Comedie Francaise keine Stucke von Frauen spielen sollte? Ich bin eine Frau, wenig reich ... Wird es den Frauen denn niemals erlaubt sein, den Schrecken der Armut anders zu entkommen als mit niedertrachtigen Mitteln? "

Angeregt durch die revolutionaren Ereignisse ab 1789 wandte sie sich immer mehr der Politik zu. De Gouges besuchte regelmaßig die Sitzungen der Nationalversammlung. Ihre Ideen verwandelte sie in Vorschlage zu sozialpolitischen Maßnahmen, die sie auf eigene Kosten drucken und als Plakate anschlagen ließ. So wurden sie in ganz Paris diskutiert.

Mit ihrer " Erklarung der Rechte der Frau und Burgerin " war Olympe de Gouges die erste Person, die wirklich umfassende Menschen- und Burgerrechte formuliert hatte. Die Deklaration erregte in ganz Frankreich und sogar im Ausland Aufsehen. Ihre Schrift "Die drei Urnen oder das Wohl des Vaterlandes" fuhrte schließlich zu ihrer Verhaftung. Diese gab Anlass, in Olympe de Gouges eine Anhangerin der Partei der Girondisten zu sehen, die zur selben Zeit (im Mai/Juni 1793) aus dem Konvent ausgeschlossen wurden. De Gouge hatte darin eine Volksbefragung zu drei moglichen Regierungsformen vorgeschlagen: "Republikanische Regierung, eins und unteilbar; foderative Regierung; Monarchie." Zudem hatte sie im Dezember 1792 den Konig, vor allem aus humanitaren Grunden, offentlich verteidigt. Sie wollte die Umgestaltung der Gesellschaft nicht durch sinnlose Gewalt, sondern durch Worte, durch die Veroffentlichung ihrer Schriften und den unablassigen Appell an die Vernunft erreichen. Dadurch blieb sie ? trotz ihrer Differenzen zu Rousseau ? eine wahre Vertreterin der Aufklarung.

De Gouges kam vor das Revolutionstribunal. Beide Aktionen, ihre Schrift wie auch die Verteidigung des Konigs, wurden ihr als Propaganda zur Wiederherstellung der Monarchie ausgelegt. Am 3. November 1793 wurde Olympe de Gouges gekopft.

Olympe wurde nicht nur als Parteigangerin der Girondisten, sondern auch als Frauenrechtlerin verurteilt. Zwei Wochen nach ihrem Tod wurde sie in einer Rede des Fuhrers Chaumette anderen Frauen als warnendes Beispiel vorgehalten: " Erinnert Euch dieser Virago... der schamlosen Olympe de Gouges, ... die die Pflichten ihres Haushaltes vernachlassigt hat, die politisieren wollte und Verbrechen beging. Alle solchen unmoralischen Wesen wurden vom Rachefeuer der Gesetze vernichtet... Ihr mochtet sie imitieren? Nein, Ihr spurt wohl, daß ihr nur dann interessant und der Achtung wurdig seid, wenn Ihr das seid, was die Natur wollte, das Ihr seid. "
[veroffentlicht im Courrier Republicain, 19.November 1793]

[Autorin: Dorette Wesemann, Redaktion: Ragnar Muller]

Bedeutende Texte von Olympe de Gouges finden Sie im Abschnitt "Dokumente":
"Erklarung der Rechte der Frau und Burgerin"  
"Contrat social" fur Ehepartner

[Seitenanfang]

 

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